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Garagendach als Terrasse

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  •  Optimist
21.4. - 9.6.2020
16 Antworten | 3 Autoren 16
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Im Mai beginnen wir mit dem Hausbau.
Da sich unsere Privatwohnung im OG befindet (EG zwei Wohneinheiten die vermietet werden) haben wir die Garage etwas höher geplant, um vom Balkon ohne Stufe auf das Garagendach zu kommen. 
Ferner ist geplant, am Garagendech eine nette Terrasse mit Möbeln, Pflanzen und Whirlpool einzurichten. 
Dies ist alles nach Fertigstellung des Hauses und entsprechend übrigem Budget geplant zu machen.

Ich habe jetzt überlegt, welchen Untergrund, sprich Bodenbelag, man da machen könnte und welchen "Zaun"/Geländer, damit dies auch was hermacht.

Die Frage ist auch, ob wir mit der Garage nicht doch ein wenig unter Balkonniveau bleiben sollen, um dann mit Bodenaufbau auf jenes Niveau zu kommen? 

Danke für eure Ideen und Vorschläge!

Lg

Ps: baurechtlich habe ich alles abgeklärt, die Terrase muss lediglich innerhalb der Bauflucht liegen.

2020/2020042123570.jpg


2020/20200421717813.jpg

  •  taliesin
21.4.2020  (#1)
Wenn du einen freien Wasserablauf nach außen haben möchtest, ist die Geländermontage etwas nervig. Da hat man bei jedem Steher eine Durchdringung der Abdichtung. Man kann die Pfosten außen montieren, bei deiner Abschrängung wird das aber schwierig und das sieht auch rel. bescheiden aus, finde ich.

Ich würde es so lösen (Umkehrdachvariante):
* Abdichtungsniveau ca. 15cm unter fertigem Fußboden
* Abdichtung mit EPDM-Folie (ginge auch Bitumen), Aufkantung zur Hauswand
* XPS Dämmung ca. 10cm (Schaumhaut + Stufenfalz)
* Geländerpfosten mit Winkel und Druckverteilplatte (damit wird das darüberliegende Plattengewicht genutzt um die Seitenanprallkräfte abzufangen), die muss man ev. im XPS einarbeiten
* Darüber dann rel. schwere Platten (Keramik, Beton ...) oder auch Kies (mit Stabilisierungssystem)

Alternativ mit Attika und Innenablauf, oder nur 2-seitig Attika und auf der Schräge meinen obigen Vorschlag. Geländer aber auch da nicht _auf_ der Attika sondern seitlich außen montieren (wegen Durchdringung).

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  •  Optimist
21.4.2020  (#2)
Ok, dachte mir schon dass das aufwendig wird, soll aber dann doch was gscheites sein, so wie von dir vorgeschlagen, danke.

Dann weiss ich jetzt zumindest grob wie ich es angehen soll und dass ich die Decke nicht ganz auf Balkonniveau hochziehe.

Danke

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  •  ap99
  •   Gold-Award
21.4.2020  (#3)

zitat..
Optimist schrieb: Ferner ist geplant, am Garagendech eine nette Terrasse mit Möbeln, Pflanzen und Whirlpool einzurichten.

Ich könnte mir in dem Falle Pflanztröge als Absturzsicherung vorstellen ... einfach miteinander verbinden, dann braucht es keine Durchdringungen der Abdichtung (man könnte natürlich auch Geländerkonstruktionen im unteren Bereich mit waagrechten Stahlprofilen abstützen und verbinden ohne die Abdichtung zu durchdringen ... Formrohre in der Ebene des Splittbettes z.B).

Gefälle würde ich gleich auf der Oberseite der Decke beim Betonieren machen lassen (günstiger geht es nicht)

Ein anderes Thema ist allerdings ob du die Dachfläche der Garage ("Nebengebäude"?) überhaupt baurechtlich als Terrasse nützen "darfst" (zum Tiroler Baurecht kann ich nichts sagen).

Edit: unter § 6 (4) a) steht was dazu
https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrT&Gesetzesnummer=20000711

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  •  Optimist
21.4.2020  (#4)
@ap99 dein Vorschlag gefällt mir auch sehr gut, vor allem nicht so kostenintensiv wie der von @­taliesin .

Wobei sich natürlich beide Varianten grundsätzlich unterscheiden, klar. Ich könne mir vorstellen, dass nach dem Bau die Kasse nicht mehr so prall gefüllt ist und das mit den Blumentöpfen eine vorübergehende super Lösung ist. 

Event. den Boden aus Holz, mit so einer Art Holzfliesen (mal gesehen beim gelben Schweden). Da könnte das Wasser drunter abfließen, wenn man ein leichtes Gefälle im Zuge der Erichtung macht.... 

Vielen Dank, jetzt hab ich wirklich schon konkretere Vorstellungen!

Aja und das mit der TBO: wie gesagt, laut Baumeister darf ich das Garagendach in diesem Sinne nutzen, allerdings muss ich die Bauflucht (sollte Geländer odgl. errichtet werden, einhalten). Wobei, hinsichtlich TBO: in Tirol geht anscheinend sehr viel, auch auf halblegalen weg, ich mach mir dazu keine großarteigen gedanken (Liftkaiser & Co). Wobei, klar, wenn jemand abstürzt odgl. wird dies dann genauestens angeschaut, ich kenn solche Fälle...

Lg

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  •  Optimist
6.6.2020  (#5)
Jetzt muss ich den Thread nochmal ausgraben, die "Gelöst" Markierung ist nicht mehr aktuell. (By the way: wie kann ich das eigentlich löschen?)

Nach mehreren Gesprächen mit Baumeister und Spengler sind wir derzeit bei folgender Ausführung:

-Dach und Schräge werden zuerst mit Dachpappe geflämmt.
-da drauf dann 10cm XPS 
-am Dach dann Kies und Platten (zwecks Terrasse), zur Schräge hin wird ein sog. "Kieswinkel" gesetzt.
-an der Unterkante der Schräge wird eine Kastenrinne gestzt.

Das Problem: wie mache ich die Schräge? Der Dachdecker meinte, die Schräge von Innen dämmen und oben direkt auf den Beton Dachpappe. Kies auf XPS würde auf der Schräge nicht halten (ist mir klar).

Mir gefällt das "Schräge von Innen Dämmen" aber überhaupt nicht, zumal die restliche Garage von aussen gedämmt wird und wenn ich nun auf der Schräge nur die Dachpappe habe, schaut dies ein bisschen Mager zur Wand (die gedämmt und verputzt ist) aus.
Was könnte ich auf der Schräge, auf die XPS Platten, drauf geben, damit dies halbwegs was aussieht und auch sonst den Erfordernissen entspricht?
Eine Knifflige Sache so eine Garage...

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  •  taliesin
6.6.2020  (#6)
Die Schräge, finde ich, schreit nach Blech, wie ein Dach. Ev. auch andere Eindeckmaterialien, was ist auf dem Hauptdach? Also einfach oben Flachdach, das auf das schräge Blechdach entwässert. Durch das Geländer wird sowieso eine Trennung der Flächen vorgenommen und es wird anders als auf deinen Bildern aussehen.

Nicht innen dämmen, das wird elends kompliziert mit den Anschlüssen (Dampfdiffusion).

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  •  Optimist
7.6.2020  (#7)
Ja das mit dem Blech ist eine gute Idee, wie mach ich das dann mit der Entwässerung bzw Dachrinne? Die dichte Schicht ( Dachpappe) ist ja direkt auf dem Beton. Wenn ich nun auf die XPS ein Blech aufsetze, wo soll dieses Sasser dann hin? Die Kastenrinne wird nämlich direkt schlüssig an die Kante gesetzt....
Oder kann man die Rinne so breit machen, dass Unterschicht und Blechdach beide dort hinein laufen?
Ps.: Hauptdach ist Dachpappe, Windladen mit Blech verkleidet

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  •  ap99
  •   Gold-Award
7.6.2020  (#8)
Ganz einfach:
Holzlatten auf die Schräge, Dämmung dazwischen, 24er-Lattung drauf, Schalung drauf.

Abdichtung auf Betondecke über die Schalung (Schräge) hinunterziehen, Schräge verblechen, Rinne unten setzen, XPS (Umkehrdach) nur über der fast waagrechten Betondecke.

Nachdem ich davon ausgehe, daß die Schräge baurechtliche Gründe hat, muss man den Aufbau der Holzkonstruktion vor dem Betonieren natürlich berücksichtigen.

Edit:
... oder Lattung verwenden die höher ist als die Dämmung (auf der Schräge), dann ist die 24er-Lattung gar nicht nötig.
... oder wenn sowieso eine Gegenschalung für die Schräge gebaut wird einfach das XPS schon einlegen, die Lattung durch die Dämmung in die Decke durchdübeln und die Schalung drauf. 

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  •  taliesin
7.6.2020  (#9)
@ap99 Ok, ich musste das jetzt 2x lesen.

Zur Verdeutlichung, weils vielleicht dem OP auch so geht. Die Dichtbahn+XPS+Oberbau muss horiztonal über die Schräge der Betonkonstruktion hinausgezogen werden. Auf der Schräge ist ein normales Dach, kein Umkehrdach, d.h Dämmung Lattung, Schalung etc. Die Dichtbahn sollte dann oberhalb des Bleches enden, z.B. Kiesleiste mit Abtropfkante auf das Blech. Auf Schlagregendichtheit des Blechanschlusses achten!


2020/20200607574205.png
Blau = Beton
Gelb = XPS+Oberbau
Schwarz = Dichtbahn

Die Konstruktion auf der Schräge kann dann fast beliebig, z.B. wie auf dem Dach erfolgen. Falls es sich statisch für die Betonplatte (nur 3 Auflagpunkte) ausgeht, könnte man auch die Schräge nicht betonieren, sondern eine Holzkonstruktion verwenden (Sparren), aber das ist eine andere Geschichte.

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  •  ap99
  •   Gold-Award
7.6.2020  (#10)
@talisien ja, so in der Art. Ich würde aber die Dachbahn (rot) auf die (fast waagrechte) Decke ziehen (ich gehe vom zeitlichen Ablauf davon aus, daß das Flachdach erst später gemacht wird).


2020/20200607132960.jpg

Auf das dichte Unterdach würde ich bei der Schräge in diesem Fall verzichten.

Wärmebrücken wären mir bei einer "Garage" nicht so wichtig, denn da gibt es üblicherweise Lüftungsöffnungen (200 cm² je Stellplatz bei Garagen < 50m²) und ein alles andere als dichtes Tor usw.

... Ich befürchte allerdings, daß die Schräge schon (zu hoch?) betoniert wurde oder @Optimist ?

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  •  Optimist
7.6.2020  (#11)
Dachte ehrlich gesagt nicht, dass das Ganze so knifflig wird.
Genau, die Schräge musste aufgrund der Bauordnung gemacht werden.
@ap99: die Decke ist noch nicht betoniert, allerdings die Wände schon. 
Vielen Dank für eure Antworten und für die Grafiken. So kann ich es als Laie dem Spengler anschaulich erklären und wir reden nicht einander vorbei, DANKE

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  •  ap99
  •   Gold-Award
7.6.2020  (#12)

zitat..
Optimist schrieb: Dachte ehrlich gesagt nicht, dass das Ganze so knifflig wird.

Sowas gehört (mMn) spätestens beim Einreichplan durchkonstruiert.

zitat..
Optimist schrieb: dem Spengler anschaulich erklären


zitat..
ap99 schrieb: muss man den Aufbau der Holzkonstruktion vor dem Betonieren natürlich berücksichtigen.

Du solltest zeitnah (vor dem Decke schalen!) mit dem Planer/Bauleiter/Polier reden, daß der schräge Teil der Decke weiter runter muss und die Krone der Wand bzw. zumindest die Anschlussbewehrung bearbeitet werden muss.

(Mit 5 cm XPS würde ich mich zufrieden geben ... dann noch 24 mm Luft, 24 mm Schalung, Dachbahn, Blechdeckung berücksichtigen. Innendämmung würde ich nicht machen).


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  •  Optimist
7.6.2020  (#13)
Schon erledigt, Mail ist raus 🙂
Danke!!!

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  •  taliesin
7.6.2020  (#14)

zitat..
ap99 schrieb: die Dachbahn (rot) auf die (fast waagrechte) Decke ziehen

 Schadet nicht, aber auf der Ebene hilft dir die Dachbahn eigentlich nichts, weil ohne Gefälle trotzdem Wasser durchdringt. Baupraktisch deckt es oben die Dämmung zwischenzeitlich ab, also schon vernünftig.

Das Darüberziehen des XPS (über die Betonkante) bringt eine Reduktion der Wärmebrücke und wenn das Geländer 20cm vom Rand weg ist, ist das statisch auch kein Problem.

Das Edelstahlblech muss nicht notwendigerweise auf Beton verschraubt werden, weil das wieder eine Wärmebrücke ist, sondern kann auf der Schalung (auf der Schräge) befestigt werden, dann die Bahn obendrauf verschweißt oder das EPDM verklebt werden (ev. auf Gleiter achten!)

Details über Details emoji

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  •  Optimist
8.6.2020  (#15)
Das Dach wird mit 2% Gefälle richtung Schräge hin betoniert!
Ob ich dann als Absturzsicherung tatsächlich Säulen in die Garagendecke bohre, glaub ich nicht. Eher eine Alternative ohne Bohren!

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  •  taliesin
9.6.2020  (#16)
Das mit dem Gefälle war schon klar. Mach keine Durchdringungen im Flachdach! Beispiele wie das geht hast eh oben von ap99 und mir bekommen.
Am Schrägteil ließen sich Geländerpfosten auf der Dachunterkonstruktion montieren, weil du da nur schlagregendicht sein musst (weil ausreichend Neigung). Am flachen Teil musst du wasserdicht sein, da sind Durchdringungen auf Dauer die Schadensstelle #1

Hihi, der arme Baumeister ..., schon wieder so ein (ein)gebildeter Bauherr emoji

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