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(2) ist auch aus anderen Gründen keine gute Idee: Wenn da wirklich ein Blitz einschlägt, kann dir das den Blitzableiter aus der Fassade reissen. Das haben schon Leute hinbekommen. Bedenke bei allen Lösungen, den Trennungsabstand einzuhalten. |
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Hast du da irgendeine Referenz, ich höre das immer wieder mal, kann mir aber eigentlich nicht vorstellen, wie das passieren soll. Das soll nicht heißen, dass es das nicht trotzdem geben kann |
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Beim Blitzeinschlag fliessen durch den Blitzableiter Ströme von vielleicht 50-100 Kiloampere. Das erzeugt ein monströses Magnetfeld... wenn da Metall in der Nähe ist, dürfte das ziemlich heftige Kräfte erzeugen. Dazu kommt noch, dass der Blitzableiter bei der Aktion ziemlich heiss werden dürfte mit entsprechenden mechanischen Folgen. Eine Referenz habe ich nicht. |
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Der bisher anscheinend ungeklärten Frage ob ein Blitzableiter in der Fassade beim Einschlag Folgeschäden verursacht möchte ich aus dem Weg gehen indem ich den Ableitdraht außen befestige Meine Frage ist daher noch immer wie mache ich das in der Situation am Besten? Erder Anschlussfahne aus Niro biegen versuchen, oder abschneiden und Anschluss des Ableitdrahts mit einer Kreuzklemme direkt am Boden? Oder habt ihr bessere Vorschläge? |
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Ich hab für einen Stahlableiter mit 10mm Durchmesser mal nachgerechnet ... ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber hoffentlich wenigstens richtig gerechnet: Eisen: 10x10^6 S/m bei 75.8mm² Querschnitt sind ca. 1.3mOhm/m bei 100kA als 130V/m oder 13MW/m, klingt erstmal immens, aber die Hauptentladung ist lt. wikipedia ca. 30us lang, d.h. etwa 390J/m, wie relevant Nachentladungen energetisch sind, konnte ich leider nicht finden. Stahl hat eine Wärmekapazität von 452J/kgK, der Draht etwa 0.6kg/m, d.h. er erwärmt sich in dieser Zeit um ca. 1.5K. Die magnetische Rechnung ist komplizierter (ich bekomme die gerade nicht hin ), aber man könnte die Kraft zwischen 2 Leitern mit 20cm Abstand (Trennabstand) und je 100kA als Maximumabschätzung nehmen F/l = 4*pi/2 * (I1 * I2) / d = 2*10^-7 * (100000)² / 0.2 N = 10kN/m. Diese Kraft ist sicher ein Vielfaches von den tatsächlichen Werten, wenn nur ein ferromagnetischer Stoff (nicht stromdurchflossen) als Partner verwendet wird! Klingt auch viel, aber der Kraftstoß (Impulsänderung) bezogen auf einen Meter ist gerade mal 10kN * 30us = 0.3Ns ... im Vergleich eine Billiardkugel (170g) erfährt beim elastischen Stoß mit 10m/s eine Impulsänderung von 1.7 kgm/s = 1.7 Ns, also das ca. 5-fache. Aus dieser Rechnung heraus bin ich dann immer verwundert ... Induktion ist wohlgemerkt ein völlig anderes Thema, ein 30us lang induzierter Strom von ein paar kA macht natürlich die meisten Halbleiter kaputt. |
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Sorry, ich war nicht hilfreich |
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Jetzt nochmal vielleicht hilfreicher. Den Draht kannst du mit einem Rinnenhakerbieger (Spengler haben so etwas) biegen. Ich habe bei mir das Verbindertürl einfach mit der vorgesetzten Fassade zugebaut. Alle 10 Jahre beim Nachmessen des Erders muss man mit Leiter nach oben zur Dachrinne und dort öffnen (da ist eine Klemme, weil ich den Fangdraht am Dach erneuern musste). Das halte ich aus. Wassereintritt in die Fassade wäre natürlich schlecht, sonst sind alle 3 Varianten aus meiner Sicht etwa gleich gut. |
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Danke, werde ich mal fragen. Typische Rinnenhaken die ich kenne sind halt deutlich zarter als 16mm Rundmaterial... |
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Falls jemand mal ein ähnliches Problem hat und über diesen Thread stolpert, der Blitzschutztechniker war da mit folgendem Ergebnis: - alle Erder sind noch gut - überall wo Dachrinnen sind wird der Ableiter Draht herausgelegt (Niro Kreuzklemme und Niro Draht) und entlang der Dachrinne geführt - ein Ableiter bleibt eingeputzt weil er sonst im Weg wäre (ohne Türl zum Erder messen, das geht auch vom Dach) - ein Ableiter und Erder hat gefehlt und kommt dazu Danke! |
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D.h. du hast den jetzt nicht unten herausgebogen? |
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Genau, nicht herausgebogen, sondern mit einer Kreuzklemme einen Draht herausgeführt. |