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Montagesystem PV Flachdach

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  •  madkatze
  •   Bronze-Award
6.10. - 12.10.2020
19 Antworten | 6 Autoren 19
19
Liebe Community,

ich habe ein Flachdachhaus (160 qm Dachfläche, CLT, Foliendach ohne Kies) welches sehr  "offen" gebaut/geplant wurde. Dadurch ergeben sich hinsichtlich PV am Dach leider statische Einschränkungen. Ursprünglich hatte ich am Dach ca. 30 qm für eine PV vorgesehen, nun möchte ich jedoch eine größere Anlage (ca. 10 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung]) umsetzen bei der ich wahrscheinlich 60-80 qm an Fläche benötige.
Nun bin ich auf der Suche nach einer Befestigungslösung für die PV-Module am Dach, welche mit einer "leichten Beschwerung" ohne sogar ohne auskommt.

Hat jemand von Euch ein ähnliches Projekt umgesetzt u. kann hier Empfehlungen, Preise und Eckdaten geben?

Danke vorab und beste Grüße

madkatze

  •  rabaum
  •   Gold-Award
6.10.2020  (#1)
Mit wenig Auflast wird wohl nur Ost/West mit sehr flacher Neigung in Frage kommen. Ich nehme an mechanische Befestigung mit Durchdringungen soll es nicht werden.

@­alpenzell hat glaub ich ähnliche Voraussetzungen bei seiner Anlage. 

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  •  Solarbuddys
6.10.2020  (#2)
Such mal nach dem ifix System. Die Ballastierungen was wir kennen sind hier im Verhältnis weniger bzw der Grundaufbau ist auch relativ leicht.

Ein ifix hat ca 7,5kg mit 10° Neigung. Gibt es seit ca 8 Jahren am Markt. Heuer soll noch die Ost-West Variante kommen.
Wir haben heute eine 8,5kWp Anlage in Betrieb genommen.
Platzbedarf ca 75m2, Ballastierung 1850kg + 32x7,5kg (ifix) + 25 x 18kg(Module) 


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  •  madkatze
  •   Bronze-Award
7.10.2020  (#3)
@­Solarbuddys : danke für die Info: mit welchen Kosten ist denn hier ca. zu rechnen gg. "normaler" Fixierung?

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
7.10.2020  (#4)
@madkatze
Was hast du überhaupt für eine statisch zulässige zusätzliche Auflast? 

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  •  Supapeda
  •   Silber-Award
7.10.2020  (#5)
@rabaum: wie genau definiert sich das? 
Mein Zimmerer sagt, wenn ich die Module so beschwere, wie projektiert, dann ist die Dachlast an manchem Stellen bei 120%. Ihn stört es nicht und ich habe nichts zu erwarten. Er sagt, das Dach biegt sich dann halt bei voller Schneelast ein paar mm mehr durch, als mit 100% Last. 
Bis 300% hat er gar keine Bedenken, erst bei ca. 1200% würde der Dachstuhl brechen. 
Wer ist also der Limiter der Durchbiegung und der Last? Ganz schlau werde ich nämlich nicht.

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  •  Tomo8
7.10.2020  (#6)
Eventuell könnten anschlussbauteile beschädigt werden wenn sich das Dach zuviel durchbiegt. Nicht tragende Zwischenwände zum Beispiel. Entwässerung des flachdachs könnte eventuell auch ein Problem werden.

Generell den Faktor 12 zwischen Gebrauchstauglichkeit (Verformung) und Tragfähigkeit halte ich für einen Blödsinn, der ist wesentlich geringer. 

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
7.10.2020  (#7)
Natürlich hast du in jeder Konstruktion noch genügend Reserven. Aber wenn es blöd hergeht, dann meistens richtig. Sprich viel Schneelast, Sturm, PV am Limit, keine Ahnung was noch. Irgendwann kracht es. Dann ist nicht derjenige dran, der gesagt hat "mach ruhig" was niemals beweisbar ist, sondern du als Hauseigentümer, der die zusätzliche Auflast angebracht hat.

Ich habe vor Auslegung unserer PV nochmal schriftlich beim Baumeister nachgefragt, auf wieviele kN/m² die Betondecke bemessen ist.

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  •  madkatze
  •   Bronze-Award
7.10.2020  (#8)
Info von meinem Zimmerer ist, dass in einem Bereich von 30 qm (der ist auch eingezeichnet am Dach) 0,7 KN/qm für die PV berücksichtigt sind. Mehr Fläche kann er mir schriftlich nicht garantieren. Wenn ich eine leichte Beschwerung nehme, müsste für den übrigen Bereich eine neue Statikberechnung gemacht werden, welche das Projekt dann unrentabel macht.

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  •  madkatze
  •   Bronze-Award
7.10.2020  (#9)
@rabaum: leider sind keine Reserven (gem. Zimmerei) eingerechnet.

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  •  madkatze
  •   Bronze-Award
7.10.2020  (#10)
wieviel kwP kwP [kWpeak, Spitzenleistung] bringe ich auf den 30 qm Eurer Meinung denn unter?

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  •  Tomo8
7.10.2020  (#11)
Hast du eine Statik bekommen? Also ein berechnungsdokument? Wenn nein verlange das mal, steht dir in jedem Fall zu. 

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
7.10.2020  (#12)

zitat..
madkatze schrieb: wieviel kwP kwP [kWpeak, Spitzenleistung] bringe ich auf den 30 qm Eurer Meinung denn unter?

Ein Modul hat grob 1,7 m². Aufgerundet sind das 18 Module. Lass ein Modul mit gutem P/L-Verhältnis 350-370 Wp haben, dann landest du in der Gegend bei 6,6 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung].


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  •  ricer
  •   Gold-Award
7.10.2020  (#13)
Meine PV-Anlage in O/W-Ausrichtung mit 13 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] hat inkl. Ballastierung ca. 1.300 kg. 
Aufgeteilt auf ca. 90m² Dachfläche ergibt das also gerade mal 0,15 kN/m²... 

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  •  Solarbuddys
7.10.2020  (#14)

zitat..
madkatze schrieb: wieviel kwP kwP [kWpeak, Spitzenleistung] bringe ich auf den 30 qm Eurer Meinung denn unter?

Schnelle Milchmädchenrechnung: 

Module (Mono) haben im Schnitt 1,7x1m = 1,7m2 
30QM / 1,7M2 = 17,6 STK
Du brauchst aber Platz zwischen den Modulen (Verschattung, Erreichbarkeit) also würd ich grob sagen du kommst auf 12-14 Module --> = 4,5 - 5,5 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] je nach Modultype 


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  •  Solarbuddys
7.10.2020  (#15)

zitat..
madkatze schrieb: @Solarbuddys : danke für die Info: mit welchen Kosten ist denn hier ca. zu rechnen gg. "normaler" Fixierung?

"Normale Fixierung" kann ich nicht sagen. Für den einen ist ein Porsche normal, für den anderen ein Golf.

Wir verbauen nur Material wo wir auch eine Windlastberechnung dazubekommen
(z.b K2 Flachdachsystem --> FLEXIBEL, teilweise zu flexibel )
ifix System: Wir haben diese Woche zu 2 eine 8,5kWP Anlage gemacht in fast 1 1/4 Tagen, mit S+W Ausrichtung (Solaredge). Mit dem K2 System hätten wir mindestens doppelt so lange benötigt.
Kosten ifix wirst du bei 52-58EUR pro "Wanne" liegen, je nach Ausführung (BSM , Alukaschierung).
Ballastierung lag bei 1850kg 


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  •  madkatze
  •   Bronze-Award
10.10.2020  (#16)
Hab da noch etwas gefunden. Evtl. hat ja jemand Erfahrungen damit?

1. Renusol Console plus Montagewanne für Solarmodule
2. Schletter Flat grid

Was haltet ihr davon bzw. gibt es Erfahrungsberichte mit Gewicht/qm (inkl. Module und Beschwerung)?

BG

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  •  Solarbuddys
10.10.2020  (#17)
Schau Dir auch noch das Flachdachsystem von K2 an (S-Dome 10° und S-Dome V10°) 

Kurzfassung:
Renusol, Schletter Grid und das K2 sind tolle System, aber im Vergleich zu dem i-fix System "Bastellösungen für Vorschulkinder" :o) 
 


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  •  madkatze
  •   Bronze-Award
12.10.2020  (#18)
@rabaum :

bzgl. meiner Statik habe ich nun nochmals in den Unterlagen nachgesehen (evtl. habe ich mich oben falsch ausgedrückt):

Regelschneelast: 2,87 kN/qm

Dach Wohnhaus
Fließ/Foliendach: 0,042 kN/qm
Dachaufbau: 1,83 kN/qm (davon 18 cm CLT = 1,08 kN; ausgeführt wurden 14 cm CLT).
Nutzlast (Zuschlag für IH): 0,5 kN

Decke über Erdgeschoss: 2,884 kN/qm (darin enthalten ist 18 cm CLT, ausgeführt jedoch nur 14)
Nutzlast zusätzlich 2 kN/qm (Verkehrslast)

Lt. Zimmerer wurde bei der Statikberechnung in einem Bereich von 30 qm eine PV-Anlage angenommen (0,7 kN/qm). 

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  •  Solarbuddys
12.10.2020  (#19)
Hi Madkatze 

Sorry schuld dir noch eine Antwort, sorry überschaubar viel Zeit 
Das es vielleicht auch für andere Interessant ist ein Ballastierungsbeispiel eines Flachdaches (2 Stöcke - grob 7m Höhe bis zur Attika  , normale Lage in einer Siedlung , kein Berg/Tal - Anlagengröße 3,25kWp mit 330W Modulen)

2020/20201012440243.png
Nimm das Modul an mit 20kg(1,7m2) und das Montageystem mit 8kg/m2 + Ballastierung und du kannst Dir dein Gewicht/m2 grob durchrechnen.


Achtung: Ballastierungsberechnung hängt immer von den Standort/Hausgegebenheiten UND dem Montagesystem ab. Bei dem ifix System ist halt sehr viel auf Windoptimierung gemacht worden damit die Ballastierung geringer ausfallen kann.


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