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Projekt:Hausbau - Wie beginnen?

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  •  Calypso
26.10. - 4.11.2020
19 Antworten | 11 Autoren 19
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Hallo Liebes Forum!
Endlich kann es, nach erfolgreicher aber langwieriger Baugrundsuche, auch für uns losgehen. So lang den Tag herbeigesehnt, jetzt ist er da: aber mit ihm auch gefühlt hundert Fragen, die wir uns nicht beantworten können. Allen voran: Wie beginnen? wir haben uns bereits grundsätzliche Gedanken gemacht (Größe, Bauweise, grundlegende Überlegungen zum Grundriss etc). Wir würden gern den ersten Teil des Weges mit Architekten bestreiten. Da stellt sich allerdings die grundlegende Frage: Wie finden? Wie läuft ein Erstgespräch ab? Kostet das bereits Geld? ist das erstgespräch bereits die Grundlagenermittlung, die mit 2% der Bausumme abgerechnet wird? Wenn ja: kann man dann garnicht ohne geld herausfinden, ob die chemie zum architekten stimmt?

mir ist absolut bewusst, dass gute planerische arbeit sein geld kostet, und dank HOAI ist die auch relativ transparent. 


von Calypso

Beste Antwort  [im Thread anzeigen]
wir sind selbst gerade in der Situation der Planung und Baufirma Suche.
Also kann ich mal schildern wie wir vorgegangen sind.

Wir haben jedoch den Vorteil dass eine gute Freundin in einem Architekturbüro arbeitet, die uns mit vielen Infos / Rat & Ideen zur Seite steht, jedoch selbst unser Haus nicht plant.

Zuerst haben wir jeder für sich eine Liste erstellt, mit den Must-Haves / Nice2Have / Neverever und Grundgedanken welcher Haustyp es werden soll.
Aus den beiden Liste wurde eine gemeinsame.

Wir haben uns mal umgehört wer im Umkreis mit welcher Firma gerade baut oder kürzlich gebaut haben und auf was sie Wert gelegt haben bzw. jetzt im Nachhinein mehr wert legen würden.
Viele Bauunternehmen haben ihre eigenen guten Planer, welcher bereits auf bauliche Details mehr Augenmerk legt als vl. ein reiner Architekt.
Somit haben wir uns drei Firmen rausgesucht die uns ansprechen und haben mit denen einen kostenlosen Ersttermin ausgemacht um mal ein Gefühl zu bekommen welche Firma passen würde, wie die Firma/Planer tickt, was wir uns vorstellen und unsere Wünsche sind.

Bei der Firma wo wir das beste Gefühl, besten Rückmeldungen usw erhalten haben, haben wir vor drei Wochen unseren ersten Entwurfsplan erhalten. Augenscheinliche Änderungeswünsche wurden innerhalb eines halben Tages umgesetzt. Auf Basis dieses zweiten Entwurfsplan und mit vielen eigenen Ideen und Unterstützung unserer Freundin haben wir selbst die Räume mal so verschoben das wir uns wohl fühlten und die Gebäudehülle entsprechend angepasst.
Da meine bessere Hälfte bei sowas sich mit einer 3D Ansicht leichter was vorstellen kann, als auf einem 2D PGrundriss, habe ich an einem WE das ganze Haus mit Sketchup grob nachgebaut, damit man ein Gefühl für Abstände, Raumgröße, Anordnung usw. hat.
Die Pläne habe ich mit einigen Arbeitskollegen / Freunden / Eltern besprochen, da jeder andere Ansichten hat bzw. einfach jedem was anderes auffällt und einfach dazu gesagt sie sollen einfach ehrlich sagen was sie gut / schlecht finden. Dadurch haben wir auch viele gute Tipps erhalten, an die was man in der Situation vl. garnicht denkt.

In der Zwischenzeit sind wir mal ins Küchenstudio, damit wir ein Gefühl über die mögliche Größe / Anordnung bekommen (Küche ist uns sehr wichtig) und haben mit den Beratern dort gesprochen. Die geben einem auch gute Tipps wenn man noch nicht an Raumgrößen / Innenwände gebunden ist!

Mit den ganzen Infos wurde unser aktueller Wunschplan zusammengebaut und den haben wir nun beim Planer deponiert. Auch vom Planer sind dann wieder weitere Vorschläge / Verbesserungen zur Machbarkeit / Standardbauteilen (tragenede Innenwände, Fenster, Terassentüren, Spannweiten Trägerelemente usw.) gekommen, an die man als Laie nicht denkt.
Somit warten wir derzeit auf den aktualisierten Plan, an dem vermutlich dann nur noch Kleinigkeiten angepasst werden müssen.

Als Anmerkung zum Schluss:
Ich habe mir vorab viele Grundrisse angesehen und der "richtige" Plan mit dem Wohlfühlerlebnis hatte ich auch erst nach den ersten Korrekturen vom Planer. die meisten was man online so findet sind nett, haben aber bei mir nie ein richtiges "da könnt ich drinnen wohnen" Gefühl erzeugt. Man kann sich einige Ideen mitnehmen, was z.B. die Bad- / Küchenanordnung angeht, da vieles auf die Lage, Form vom GRundstück und Hausausrichtung am Grundstück ankommt.;
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  •  vespa1947
27.10.2020  (#1)
Ein immer guter Tipp:

Geht nicht zu 3 oder 10 Architekten gleichzeitig und holt euch 500 Ideen, sondern wählt einen spezifischen guten Architekten aus, einer der beste Referenzen hat die euch beiden gefallen. Macht dann ein Honorar für einen bezahlten Vorab-Erstentwurf aus, in der Regel zwischen 1-2K pauschal, der dann auch ein vertiefenden Vorgespräch beinhaltet. Vorher muss Chemie passen, das findet ihr durch ein erstes Kennenlernen raus, dauer eine Stunde und das kostet natürlich noch nichts.

Ein guter Architekt ist sein Geld mehr als wert, wenn aber nur ein Planer oder Zeichner von einem Freund eines Bekannten (30min Gratis Schnellschuss) einen Grundriss hinzeichnet kann das oft mehr verunsichern.

Und: Ein guter Architekt oder ein schlechter Architekt kostet gleich viel. Daher: Investiert gut in die Suche.

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  •  atma
  •   Gold-Award
27.10.2020  (#2)
wir waren ganz zu beginn auch in den fertigteilhausparks - ganz egal, ob es ein fertigteilhaus wird oder ein architektenhaus - ihr bekommt da drin viele ideen und das gefühl für verschiedene größen der räume - für dinge, die euch gefallen oder dinge, die ihr absolut nicht wollt. statt den spaziergängen draussen haben wir halt spaziergänge in den fertigteilhausparks gemacht und fotos von dingen gemacht, die uns gut gefallen haben.

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  •  Beachflyer77
  •   Gold-Award
27.10.2020  (#3)
Wichtig ist dass ihr wisst was Ihr wollt. Je genauer desto besser, und dabei solltet Ihr auch übereinstimmen. Also entweder beide Bungalow oder beide Stockhaus. Auch solltet Ihr wissen was Ihr vom Architekt wollt. Nur Entwurfsplan, Einholung von Angeboten +deren Vergleich, Baukontrolle etc. Manche machen auch Innenarchitektur mit.
In dem Zusammenhang möchte ich erwähnen dass man immer mit Einrichtung planen sollte!!!

Zumindest sollte man wissen wie Tief ein Schrank wirklich ist und dass die Maße im Entwurfsplan und Polierplan den Putz nicht enthalten und dass die Toleranzen im Baugewerbe grundsätzlich nichts mit Werkzeugbau zu tun haben

Wie wollt Ihr das Projekt machen? ein GU? Gewerke einzeln vergeben? Wenn Ja wie fein aufgeteilt? Soll es ein FTH FTH [Fertigteilhaus] werden? In dem Fall läuft das auf einen GU hinaus denn die FTH FTH [Fertigteilhaus] Firmen haben keine Freude mit Dingen die vom normalen Standard abweichen. Trifft zum Teil auch auf Baumeister zu die den GU anbieten

Wichtig ist natürlich auch dass die Chemie stimmt und Vertrauen aufgebaut werden kann.

Ein erstes Gespräch bei dem man sich kennenlernt und bespricht was gemacht werden soll und was angeboten wird kostet ja nichts. Ihr könnt dabei auch feststellen was der Architekt von euren Gedanken hält. Fragt Ihn wie er an so ein Projekt heran geht

Macht JEDER FÜR SICH eine Liste mit Dingen die Ihr im Haus haben möchtet, besonders wichtig sind und listet auch jene Dinge auf die Ihr gar nicht möchtet. 

Was die Kosten betrifft: Je mehr der Architekt macht desto teurer wirds. das kann durchaus 10% der Kosten sein.

Ein GU ist praktisch, aber  das kostet auch Geld.der Mindstaufschlag ist 8% kann aber auch auf 20% gehen. Man kann Innenputz Fassade und Estrich auch getrennt vergeben, aber für mich gehört das zu Baumeisterarbeiten.

Viel Spaß bei einem "challanging project" und lasst euch Zeit bei der Planung.

Das Grundstück läuft ja jetzt nicht mehr weg

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  •  querty
  •   Gold-Award
28.10.2020  (#4)
Fertigteilhaus Parks besuchen finde ich auch sehr gut, haben wir auch gemacht. Wir haben kein FTH FTH [Fertigteilhaus] aber man bekommt einen guten Eindruck von Raumgrößen, weil das "in echt" doch deutlich anders aussehen kann und wirkt am Plan.

Bevor ihr zu einem Architekten geht, solltet ihr euch über folgende Dinge einig sein:
- Stil des Hauses (modern, rustikal, Landhaus, ...)
- ca. Größe bzw. Räume welche ihr haben möchtet und wo ihr die möchtet z.B. Eltern Schlafzimmer im EG wg. Barrierefreiheit, HWR im EG um zum Waschen nicht ständig i.d. Keller gehen zu müssen, oder ist euch das egal. (soll es überhaupt einen Keller geben?)
- Anzahl der Bewohner des Hauses
- Ist Barrierefreiheit ein Thema? (sollte es m.M.n. immer sein, wenn man das Haus auch mit Gipsfuß oder im Alter nutzen möchte)
- euer geplantes Budget
- noch zahlreiche andere Dinge und Kleinigkeiten...

Das solltet ihr m.M.n. wissen BEVOR ihr zu einem Architekten geht, weil ihr diesem ja auch bestimmte Rahmmenbedingungen geben müsst. Damit meine ich nicht dass ihr ihm einen von euch gezeichneten Plan geben sollt, aber Größe, Räume, Stil, ... muss der Planer schon wissen.

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  •  Calypso
28.10.2020  (#5)
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten! 

Auf die Idee einen FertigteilhausPark zu besichtigen wär ich ja überhaupt nicht gekommen, da wir definitiv kein FTH FTH [Fertigteilhaus] bauen wollen, aber klar, es is sicher ideal um ein gefühl für die Größe der Räume zu bekommen. 
Vieles von dem was ihr geschrieben habt, haben wir für uns schon geklärt, einiges aber noch nicht, Danke für den wertvollen Input!!

Wir wissen zb dass es nicht mehr als 130m2 sein sollen, dass wir mit keller bauen wollen, ob bungalow oder stock: da haben wir eine unterschiedliche Meinungen, sind aber beide offen für das jeweilig andere. 
Wir haben nicht vor einen GU zu beauftragen, sondern die Gewerke einzeln zu vergeben. 
auch ist im groben schon klar was wir wollen/nicht wollen. aber die details sicher noch nicht so ausgereift, dass wir beide listen darüber gemacht haben. 

Jetzt haben wir ja eine gute Hausübung bekommen ;) 

alles Liebe, 
Caly. 
 
 


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  •  Calypso
28.10.2020  (#6)
noch eine frage: bietet es sich an, dass der architekt die gegend kennt, aus der gegend ist? ich habe nämlich ein architekturbüro gefunden, das mir sehr gut gefällt, aber in wien ansässig ist, während der baugrund in oö ist. 

muss der architekt sich dann zur jeweiligen bauordnung informieren? oder sollte der nach möglichkeit im gleichen bundesland beheimatet sein?

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
28.10.2020  (#7)
Also die Bauordnung lesen kann der Architekt bestimmt.
Das größere Problem ist, dass man nicht leicht vor Ort was gemeinsam ansehen kann, wenn du Bauleitung machen lässt ist es fast unmöglich mit so einer Distanz. 

Allerdings haben wir auch unseren Architekten in Wien (weil ich im Studium in diesem Büro gearbeitet habe und ein Vertrauensverhältnis da ist) und die Baustelle im Burgenland.
Wir planen es so dass ich selber die Details alle gut kenne von Anfang an und mit meinen rudimentäre Fachwissen (Bauingenieur studiert aber seit 10 Jahren nur im Tiefbau) die Sachen halbwegs kontrollieren kann. 
Insgesamt kommen bei uns circa 40000€ Planungskosten zusammen.
Das umfasst Bauphysik, Geologen (Versicherung, Tiefenbohrung), Planung KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung], Vermessung, Entwurfs- und Einreichplanung, Ausführungsplanung und dann eine eingeschränkte Baubegleitung. Würden wir sagen die volle Kontrolle über den Bau muss jederzeit der Architekt haben und noch alles koordinieren kann man da nochmal 10-20k€ drauflegen.

Ich kann es trotzdem nur empfehlen,  wir sind auf einem kleinen Grundstück so weit gekommen mit dem Entwurf wie ich nie gedacht hätte...und ein Baumeister hätte uns das aus meiner Sicht nicht so toll aufgeteilt bei gleichzeitig simpelsten Tragstrukturen (sehr einfach zu bauen).

Finales Fazit kann ich natürlich erst ziehen wenn wir begonnen haben mit dem bauen, bzw alles gut geklappt hat...

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  •  Calypso
28.10.2020  (#8)
Derzeit tendiere ich den Architekten bis einschl. Einreichplan miteinzubeziehen und Ausschreibungen dann selbst zu machen. Öba macht mein papa der braucht arbeit in der pension :P

Was habt ihr projektkosten budgetiert, wenn ich fragen darf?

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  •  querty
  •   Gold-Award
28.10.2020  (#9)

zitat..
Calypso schrieb: bungalow oder stock: da haben wir eine unterschiedliche Meinungen

Das wäre aber eine Vorgabe an den Architekten, also davor überlegen.
Ist euer Grundstück komplett flach? Dann ist ein Bungalow einfacher realisierbar.
A/V Verhältnis ist beim Bungalow nicht so gut, wichtiger ist aber, was einem gefällt.
Braucht ihr einen 130m² Keller, wenn das Haus so groß wird und Bunglow? Zum Thema Teilunterkellerung gibts hier schon einige Threads.

zitat..
Calypso schrieb: Was habt ihr projektkosten budgetiert, wenn ich fragen darf?

Für den Architekten oder für das Haus?
Für Architekt, siehe: https://www.bauen.de/a/die-hoai-und-ihre-leistungsphasen-so-berechnet-der-architekt-sein-honorar.html

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  •  bobthebuilder
28.10.2020  (#10)
Hi Calypso, ich kann dir nur empfehlen mal die umliegenden Nachbarn mit Massivhaus-Neubauten (also nicht FTH FTH [Fertigteilhaus]) zu fragen. Meist ist nach dem Hausbau klasklar ob man zufrieden ist und wieder mit demselben BM arbeiten würde oder aber enttäuscht ist und nur "Zorres" hatte.

Bezgl. Architekt sei auch gesagt, dass die meisten BM einen eigenen Architekten/Planer haben mit dem Sie oft zusammenarbeiten und im Falle einer Beauftragung an Sie, dir die Kosten der PLanerstellung, ganz oder teilweise, gutschreiben.
Unser BM hatte eine tolle Architektin, die kam zu einigem Besprechung zu uns und zum Baugrund und wir haben in vielen Planungsschritten unser Haus modelliert. Hat ca. 7000 € gekostet.
Wichtig ist, wenn du die Pläne haben (also besitzen)willst und noch nicht weisst mit wem du baust, wirst du dafür zahlen müssen. Sicherstellen (im Vertrag bzw. der Beauftragung) das du also die Rechte hast wenn ein Architekt sehr "günstig" für dich plant!(Sonst kann er dich belangen)

lG

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
28.10.2020  (#11)

zitat..
Calypso schrieb: Derzeit tendiere ich den Architekten bis einschl. Einreichplan miteinzubeziehen und Ausschreibungen dann selbst zu machen. Öba macht mein papa der braucht arbeit in der pension :P

Was habt ihr projektkosten budgetiert, wenn ich fragen darf?

Zur Baumeister Ausschreibung würde ich dir raten, mindestens das gesamte Leistungsverzeichnis vom Architekten dann kontrollieren zu lassen auf Vollständigkeit... weil wenn bei der Ausschreibung was vergessen geht, gibt es nachher ungeplante Mehrkosten in Form vom Nachträgen und über die kannst du dann in der Regel nicht mehr verhandeln.  Das sind dann die Positionen wo oft Streitereien entstehen.

Beim Rest musst du auch möglichst eine fachkundige Person konsultieren. 
Ich wüsste zumindest nicht, welche Armaturen ich zum Beispiel in der Hauswasserversorgung genau brauche und wie ich das geschickt ausschreibe. 
Klar kannst du dem sanitär auch einfach einen Grundriss schicken und ihm sagen, alles im Bad und Küche soll angeschlossen werden und dann willst du noch am Punkt xy einen Wasseranschluss für den Garten.  Aber ob das dann vergleichbare Angebote gibt... vor allem muss man wissen welche Materialien man technisch und ökologisch gesehen haben will, das ist das um und auf.

Wir haben Gesamtprojektkosten von rund 470k€ mit Planung und Außenanlagen. 

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  •  BAULEItEr
28.10.2020  (#12)

zitat..
Calypso schrieb: Derzeit tendiere ich den Architekten bis einschl. Einreichplan miteinzubeziehen und Ausschreibungen dann selbst zu machen.

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du mit Ausschreibungen selber machen, meinst dass du Angebote einholst.
Selbst eine Ausschreibung zu machen im Sinne von Leistungsverzeichnis erstellen, würde ich dir dringend abraten.

Wenn du vom Architekten eine Ausschreibung machen lässt, und nicht einfach deinen Einreichplan an die Firmen schickst und anbieten lässt hast du folgende Vorteile.

1. du hast zusätzlich zur planlichen Darstellung eine genaue Beschreibung was du willst.
(im Einreichplan wird nicht alles dargestellt sein was du willst)

2. Die Angebote sind transparent und vergleichbar.
(wenn du die Firmen nur mit Einreichplan anbieten lässt, wirst du so gut wie nicht vergleichen können)

3. Wenn du den Firmen deinen Einreichplan ohne LV schickst, dann müssen die Firmen selbst alles ausarbeiten, was mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden ist, daher werden unter Umständen nicht alle Firmen die du anschreibst überhaupt anbieten.

Daher würde ich dir raten vom Architekten eine Auschreibung machen zulassen.



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  •  Beachflyer77
  •   Gold-Award
29.10.2020  (#13)

zitat..
BAULEItEr schrieb: Wenn du vom Architekten eine Ausschreibung machen lässt, und nicht einfach deinen Einreichplan an die Firmen schickst und anbieten lässt hast du folgende Vorteile.

Nachteil dabei könnte sein dass manche Firmen eine professionelle Ausschreibung nicht oder mit Sicherheitszuschlägen anbieten weil sie erkennen dass Ihnen jemand genau auf die Finger schaut.

Wir haben auch alles selbst vergeben und darauf geachtet dass die Firmen in der Region sind und einen Ruf zu verlieren haben. Auch haben wir uns erkundigt mit welchen anderen Firmen zusammen gearbeitet wird.

Gerade die Installateur-Rechnung bekommen. Ist 2.500 unter dem KV
Der Dachdecker war nur 400 darunter. Alle anderen bisher auf dem was angeboten wurde. Qualität soweit in Ordnung nichts zu beanstanden

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  •  BAULEItEr
29.10.2020  (#14)

zitat..
Beachflyer77 schrieb: Nachteil dabei könnte sein dass manche Firmen eine professionelle Ausschreibung nicht oder mit Sicherheitszuschlägen anbieten weil sie erkennen dass Ihnen jemand genau auf die Finger schaut.

Das ist eigentlich nicht so, und das kann ich aus Erfahrung sagen.
Es ist eher umgekehrt, wenn eine Firma keine Ausschreibung hat, und dann auch noch wenig zeit zur Angebotserstellung und eben Massenermitteln muss, dann wird das halt oft nur sehr grob gemacht, und dann wird ein Sicherheitsaufschlag gemacht.



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  •  furbo
30.10.2020  (#15)
Wenn du es schlussendlich ganz perfekt haben willst, suchst du dir jetzt die Fliesen aus und planst das Haus drumherum (oder lässt es planen).
Anmerkung: Die Therme Vals von Peter Zumthor ist so entstanden

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
30.10.2020  (#16)
Die ist auch massiv überschätzt. 
Sag ich als jemand der in der unmittelbaren Umgebung wohnt....

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  •  Calypso
2.11.2020  (#17)

zitat..
furbo schrieb: Wenn du es schlussendlich ganz perfekt haben willst, suchst du dir jetzt die Fliesen aus und planst das Haus drumherum (oder lässt es planen).
Anmerkung: Die Therme Vals von Peter Zumthor ist so entstanden

das ist irgendwie genau der punkt. je länger wir uns mit den details der planung beschäftigen, desto mehr wird uns bewusst, woran man alles denken muss. nämlich dass man in wahrheit das haus rund um die (standard-)möblierung baut und nicht umgekehrt. 

Freunde haben uns das auch erzählt, bei denen gings erst richtig los, als sie den richtigen planer gefunden haben. bis dort hin wurden alle pläne hundertmal verworfen und es wurde von vorne begonnen. 




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  •  Lummi
2.11.2020  (#18)
wir sind selbst gerade in der Situation der Planung und Baufirma Suche.
Also kann ich mal schildern wie wir vorgegangen sind.

Wir haben jedoch den Vorteil dass eine gute Freundin in einem Architekturbüro arbeitet, die uns mit vielen Infos / Rat & Ideen zur Seite steht, jedoch selbst unser Haus nicht plant.

Zuerst haben wir jeder für sich eine Liste erstellt, mit den Must-Haves / Nice2Have / Neverever und Grundgedanken welcher Haustyp es werden soll.
Aus den beiden Liste wurde eine gemeinsame.

Wir haben uns mal umgehört wer im Umkreis mit welcher Firma gerade baut oder kürzlich gebaut haben und auf was sie Wert gelegt haben bzw. jetzt im Nachhinein mehr wert legen würden.
Viele Bauunternehmen haben ihre eigenen guten Planer, welcher bereits auf bauliche Details mehr Augenmerk legt als vl. ein reiner Architekt.
Somit haben wir uns drei Firmen rausgesucht die uns ansprechen und haben mit denen einen kostenlosen Ersttermin ausgemacht um mal ein Gefühl zu bekommen welche Firma passen würde, wie die Firma/Planer tickt, was wir uns vorstellen und unsere Wünsche sind.

Bei der Firma wo wir das beste Gefühl, besten Rückmeldungen usw erhalten haben, haben wir vor drei Wochen unseren ersten Entwurfsplan erhalten. Augenscheinliche Änderungeswünsche wurden innerhalb eines halben Tages umgesetzt. Auf Basis dieses zweiten Entwurfsplan und mit vielen eigenen Ideen und Unterstützung unserer Freundin haben wir selbst die Räume mal so verschoben das wir uns wohl fühlten und die Gebäudehülle entsprechend angepasst.
Da meine bessere Hälfte bei sowas sich mit einer 3D Ansicht leichter was vorstellen kann, als auf einem 2D PGrundriss, habe ich an einem WE das ganze Haus mit Sketchup grob nachgebaut, damit man ein Gefühl für Abstände, Raumgröße, Anordnung usw. hat.
Die Pläne habe ich mit einigen Arbeitskollegen / Freunden / Eltern besprochen, da jeder andere Ansichten hat bzw. einfach jedem was anderes auffällt und einfach dazu gesagt sie sollen einfach ehrlich sagen was sie gut / schlecht finden. Dadurch haben wir auch viele gute Tipps erhalten, an die was man in der Situation vl. garnicht denkt.

In der Zwischenzeit sind wir mal ins Küchenstudio, damit wir ein Gefühl über die mögliche Größe / Anordnung bekommen (Küche ist uns sehr wichtig) und haben mit den Beratern dort gesprochen. Die geben einem auch gute Tipps wenn man noch nicht an Raumgrößen / Innenwände gebunden ist!

Mit den ganzen Infos wurde unser aktueller Wunschplan zusammengebaut und den haben wir nun beim Planer deponiert. Auch vom Planer sind dann wieder weitere Vorschläge / Verbesserungen zur Machbarkeit / Standardbauteilen (tragenede Innenwände, Fenster, Terassentüren, Spannweiten Trägerelemente usw.) gekommen, an die man als Laie nicht denkt.
Somit warten wir derzeit auf den aktualisierten Plan, an dem vermutlich dann nur noch Kleinigkeiten angepasst werden müssen.

Als Anmerkung zum Schluss:
Ich habe mir vorab viele Grundrisse angesehen und der "richtige" Plan mit dem Wohlfühlerlebnis hatte ich auch erst nach den ersten Korrekturen vom Planer. die meisten was man online so findet sind nett, haben aber bei mir nie ein richtiges "da könnt ich drinnen wohnen" Gefühl erzeugt. Man kann sich einige Ideen mitnehmen, was z.B. die Bad- / Küchenanordnung angeht, da vieles auf die Lage, Form vom GRundstück und Hausausrichtung am Grundstück ankommt.

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  •  Sparer2020
4.11.2020  (#19)
Was ich für sehr wichtig erachte ist ein guter Architekt. Schaut euch die Referenzen von ihmn an. Wennd die euch beiden gefallen - perfekt. Macht ein Gespräch aus und schaut ob die Chemie auch stimmt. 

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