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Komplett integriertes Energiesystem (Wasser / Strom)

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  •  Deep
2.11.2020 - 19.1.2021
12 Antworten | 10 Autoren 12
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Grüß euch!

Ich stecke Mitten in den Planungen für unser Einfamilien-Haus. Nun bin ich beim Thema Strom / Heizung angelangt.

Ziel wär es ein voll integriertes Energiemanagment zu haben und den Energiebedarf von außen auf ein Minimum zu reduzieren. Dazu möchte ich eine PV-Anlage mit Speicher, Luft-Wärme Pumpe und Solartechnik kombinieren.

Bosch/Buderus hat mit dem "Energy Manager" schon ein recht lässiges System, aber leider kommt da die Solartechnik zu kurz bzw. wird nicht "gemanaged".

Da mir ein wenig die Erfahrung fehlt ist es überhaupt ratsam eine Solaranlage als Heizungsunterstützung zu nehmen, oder sollte diese sich einfach um das Trinkwasser kümmern? Wie viel m² wird beneötigt bei 4 Personen? Reichen 10m²?

Wer hat so ein System schon realisiert und kann mir ein paar Tipps geben welche Komponenten ihr verbaut habt.

Vielen Dank für die Mühen!

-Deep

  •  Claudio
2.11.2020  (#1)
Hallo, wohnen nun seit einem Jahr in unserem Haus. Bin leider erst jetzt auf diese Forum gestoßen.

Strom Speicher - Finanziell momentan noch nicht rentabel.
Solartechnik - würde nur PV machen, natürlich hat PV weniger ertrag m², jedoch kann Strohm überall eingesertzt werden. Würde ein Steuermodul einbauen (z.B.: smart Fox) der den nicht benötigten Strohm in den Warmwasserspeicher leitet.
Luft-Wärme Pumpe: Zu Teuer und Inefizient, laut Verkäufer Wirkungsgrad 1:4 (das wirklich ein super Wert wäre(, informiert euch jedoch über die "Jahresarbeitszahlen" den der Wirkungsgrad sagt nichts über den wirklichen verbrauch aus.

Wir haben uns zwischen 2 Varianten die gleich teuer waren ( bei der einen Variante jedoch ein Kachelofen inklusive), entscheiden müssen.
Klassisches Heizsystem: Bodenheizung, Wärme-Luft Pumpe, PV, Pufferspeicher 1000l
"anderes Heizsystem": Kachelofen "Ganzhaus", Wandheizung 2x2m², PV, Pufferspeicher 1000l, Infrarot im EG

Haben uns für das andere Heizsystem entschieden, benötigten im Vergangenen Winter 1,5 RM Holz. Können jedoch den Kachelofen auch von Puffer aus wärmen, das wirklich sehr praktisch ist. Funktioniert echt super und es sind uns noch keine Nachteile auf gefallen.

Gruß Claudio 

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  •  berhan
  •   Gold-Award
2.11.2020  (#2)

zitat..
Deep schrieb: Da mir ein wenig die Erfahrung fehlt ist es überhaupt ratsam eine Solaranlage als Heizungsunterstützung zu nehmen, oder sollte diese sich einfach um das Trinkwasser kümmern? Wie viel m² wird beneötigt bei 4 Personen? Reichen 10m²?

Eine Solaranlage würde ich bei Verwendung einer WPWP [Wärmepumpe] nicht machen. Baue doch die PV um die Fläche der geplanten Solaranlage größer, der nutzbare Ertrag wird dabei größer sein und günstiger wird es auch noch obendrauf. 

PV-Speicher rentiert sich leider finanziell momentan noch nicht.

zitat..
Deep schrieb: Bosch/Buderus hat mit dem "Energy Manager" schon ein recht lässiges System, aber leider kommt da die Solartechnik zu kurz bzw. wird nicht "gemanaged".

Einen Steuereingang für die PV "SG Ready" stellen vermutlich fast alle neueren WPWP [Wärmepumpe] zur Verfügung. Muss also nicht Bosch/Buderus sein. Solar siehe oben, wenn du diese aber machen möchtest kann ich mir nicht vorstellen dass das mit den genannten WPWP [Wärmepumpe] nicht möglich ist. 

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  •  Puitl
  •   Bronze-Award
2.11.2020  (#3)
Falls doch Speicher evtl. interessant: https://zukunftswerkstatt-verkehr.at/titanone.html

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  •  Deep
2.11.2020  (#4)
Danke für die Rückmeldungen.

Solar möchte ich deswegen haben, weil es für die reine Warmwassererzeugung einfach zu schade ist Strom zu "verheizen", außerdem bin ich mit meiner Dachfläche etwas begränzt sodass hier eine Solaranlage die beste Effizienz aufweisen würde.

Bzgl. Batterspeicher stört es mich nicht unbedingt, dass es noch nicht "rentabel" ist. Es gibt ja auch noch andere Gründe so etwas zu bauen :).

Aber ich seh schon, dass ist eher ein Randthema und es gibt hier wohl keine einfach Gesamtsteuerung.

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  •  peterT1
  •   Gold-Award
2.11.2020  (#5)

zitat..
Deep schrieb:
Solar möchte ich deswegen haben, weil es für die reine Warmwassererzeugung einfach zu schade ist Strom zu "verheizen", außerdem bin ich mit meiner Dachfläche etwas begränzt sodass hier eine Solaranlage die beste Effizienz aufweisen würde.

Betrachte bitte die Effizienz aufs ganze Jahr gesehn. Wieviel Wärme kannst du von der Solar nutzen, wieviel Strom kannst du von der PV nutzen...
Die WW WW [Warmwasser]-Solar-Anlagen, die ich kenne, wissen drei Monate lang nicht wohin mit der Wärme...
Und mit einer WW WW [Warmwasser]-WPWP [Wärmepumpe] wird der Strom nicht verheizt.


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  •  trango71
  •   Bronze-Award
2.11.2020  (#6)
Dach mit PV voll machen Ringgrabenkollektor mit Wärmepumpe und statt Speicher ein E-Auto und du bist mit der Effizienz ganz vorne mit dabei.
2 Systeme würde ich nicht machen.
WW-Solar  ist im Grunde genommen eine Krücke, im Sommer viel zu viel Wärme und im Winter hast du auch nur bei grösserer Dimensionierung was davon.
Mit der Nibe 1255 mache ich im Schnitt Warmwasser mit einer Effizienz von 1:5  da wird also nichts verheizt.
Im Sommer kannst du den Stromüberschuss einspeisen und die Anlage bringt dir gutes Geld.
Meine Anlage hat von 1.Juni bis 1. Okt. über 700€ eingespeist und da ist noch nicht einmal der Eigenverbrauch dazugerechnet. Die Heizkosten halte ich auf niegrigster Stufe indem alles Tagsüber mit der Wärmepumpe geheizt wird wenn Strom vom Dach kommt.
Wie gesagt alles mit einem System möglich.

LG

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  •  cacer
  •   Silber-Award
2.11.2020  (#7)
solar kann bei gas ganz prima helfen, bei WPWP [Wärmepumpe] bringts dir mehr probleme.

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
2.11.2020  (#8)

zitat..
cacer schrieb: bei WPWP [Wärmepumpe] bringts dir mehr probleme.

Ganz genau!

Die Solar-Integration in eine WPWP [Wärmepumpe]-Anlage hat einige gravierende Nebenwirkungen, die in den allermeisten Fällen die Effizienz der WPWP [Wärmepumpe]-Anlage reduzieren. Zudem liefert eine Solarthermie dann am meisten Energie, wenn du am wenigsten brauchst, nämlich im Hochsommer. Das meiste davon ist dann nicht nutzbar.

PV kann man - je nach Ort - auch einspeisen und dafür Geld bekommen.

Von daher ist es schade um jeden Quadratmeter Dach, auf dem eine ST liegt und keine PV.

Was Warmwasser angeht: Wenn du mit einer WPWP [Wärmepumpe] Warmwasser unter Verwendung von PV-Strom machst, dann brauchst du nicht viel Leistung. Eine Nibe F1155-6 braucht beim WW WW [Warmwasser]-Machen etwa 600-900W. Dafür brauchst du bei ausreichend Sonne nicht viel Fläche. Mit unseren aktuell 12,6 KWp KWp [kWpeak, Spitzenleistung] PV brauchen wir dazu nicht einmal Sonne. Das geht auch bei bedecktem Himmel, nur zu trüb darf es nicht sein. Eine komplexe Steuerung braucht das auch nicht... wir haben eine simple Zeitsteuerung.


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  •  Deep
20.11.2020  (#9)
Danke für die Einwände. Ich werde jetzt wahrscheinlich eine 10kW PV Anlage bauen und dafür kein Solar.

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  •  erwinh
  •   Bronze-Award
20.11.2020  (#10)
Sicher eine gute Entscheidung.
Abhängig davon wieviel du seitens des Netzbetreibers einspeisen darfst, bin ich der Meinung die Anlage so groß wie möglich zu bauen.
Natürlich spielen die finanziellen Möglichkeiten für den Bau auch eine Rolle.
Aber je nach möglicher Förderung und Aufwand für Installation, zahlt sich eine PV-Anlage innerhalb von 10 Jahren selbst ab, zumindest wenn es in der Zeit keine gröberen Reparaturen gibt.
Ich habe vor einem Jahr am Dach ca. 7,5kWp gemacht (war auch nicht mehr möglich am Hauptdach), hätte aber gern ca. das doppelte, dann könnte ich nämlich auch im trüben Winter großteils die Grundlast samt Wärmepumpe tagsüber abdecken. Zusätzlich hätte ich mehr Reserven für meinen Batteriespeicher, den ich gerade beginne zu bauen.
(Achja, Batteriespeicher rentiert sich finanziell gesehen (derzeit) nicht).

Im alten Haus hatte ich eine 15m² thermische Solaranlage in Verbindung mit einem Holzvergaserkessel. Ich hatte zwar in der Zeit wo man das Haus nicht heizen musste, immer genug Warmwasser ohne Holz zu verheizen. Der Pufferspeicher hatte im Sommer nicht selten über 90°C, durch die automatsiche Kollektorschutzschaltung gab es keine Möglichkeit die Temperatur zu begrenzen. Also man weiß nicht wohin mit der Energie...
Aber im Winter war die Solaranlage quasi keine nennenswerte Heizungsunterstützung.

Bei PV hast du auch ein bisserl was wenn keine Sonne scheint und wenn Überschuss ist bekommt man durchs Einspeisen Geld dafür.

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  •  Deep
19.1.2021  (#11)
Ihr habt mich eh schon überzeugt :D

 • WPWP [Wärmepumpe] mit Ringgraben
 • PV "so viel wie geht" mit einem Wechselrichter der in Zukunft ev auch eine Batterie managen kann.
 • Steuergerät um auch Warmwasser aufheizen zu können

Ihr schreibt hier viel von der NIBE WPWP [Wärmepumpe]. Darf ich fragen warum? Ist die besonders empfehlendswert?

LG

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  •  Mitleser
19.1.2021  (#12)
nibe ist ein absolut renommierter wärmepumpenhersteller aus schweden. vergleichstests habe ich nicht bei der hand, ich kann dir also nicht "objektiv" sagen warum nibe besser sein soll als andere. was aber besonders hier im forum augenscheinlich ist: wenn du support brauchst und diverse fragen zu den üblichen nibe modellen hast, dann bist du hier definitv richtig. da sind die freaks und endlos-optimierer stark vertreten. es ist geradezu unglaublich, welche fülle an informationen und messdaten hier in diesem zusammenhang präsentiert und diskutiert wurde und wird. und ich lese hier seit jahren mal mehr, mal weniger mit.

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