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Fehlender hydraulische Abgleich in Zirkulationsleitung?

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  •  dast
  •   Bronze-Award
17.11. - 18.11.2020
7 Antworten | 4 Autoren 7
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Liebe Experten hier im Forum,

ich hätte da eine Frage zu unserer WW WW [Warmwasser] Zirkulation, die leider nicht ganz so funktioniert wie erwartet.

Also, zuerst einmal zur baulichen Situation: Die WW WW [Warmwasser] Zirkulationsleitung wurde im Technikraum mittels T-Stück in zwei Stränge aufgeteilt, wobei mir inzwischen nach etwas Recherche klar ist, dass das prinzipiell nicht so ideal ist. Aber es ist nun mal so ...

Nun ist es so, dass der eine Strang relativ gut mit warmen Wasser während der Zirkulation versorgt wird und dort auch recht schnell warmes Wasser bei einer Zapfung zur Verfügung steht. Man muss fairerweise auch erwähnen, dass die Rohrleitungen hier zu den Zapfstellen auch kürzer sind als jene im anderen Strang der Zirkulation.

Im Gegensatz dazu scheint im anderen Strang der Zirkulation (zu den weiter weg entfernten Zapfstellen) das warme Wasser während einer Zirkulation nicht so wirklich anzukommen.

Ich habe mir jetzt mal auf die Schnelle mittels 3 Stück 1-Wire Temperaturfühlern eine kleine Messung aufgebaut: Der erste Temperaturfühler erfasst dabei das abgehende Warmwasser nach dem Plattentauscher unseres Frischwassersystems (wird über unsere Sole-WPWP [Wärmepumpe] versorgt). Die beiden anderen Fühler hängen dabei jeweils an den beiden rücklaufenden Strängen der Zirkualtionsleitung (vor dem T-Stück und der Zirkulationspumpe, in Flußrichtung betrachtet).

Im folgenden Diagramm ist dann ein Zirkulationslauf zu sehen. Anzumerken ist dabei, dass ich die 1-Wire Hülsenfühler nur mittels Kabelbinder an die Kunstoffrohre gehängt habe, die absoluten Werte also vermutlich etwas verfälscht sind. Relativ zueinander sollten die Werte aber schon einigermaßen passen ...


2020/20201117553668.png

Es ist sehr schön zu erkennen, dass sich die Temperatur des rückkommenden Warmwasser des ersten Zirkulationsstrang (in blau) recht schnell an jene Temperatur des abgehenden Warmwassers (gelb) annähert. Hingegen die Temperatur des zweiten Zirkulationsstrang (rot) recht lange braucht, bis sie zu steigen beginnt und auch nie wirklich die Temperatur des anderen Strangs erreicht.

Das erste "Absacken" der Temperatur im zweiten Strang, bevor es zu steigen beginnt, lässt sich vermutlich dadurch erklären, dass - bevor ich die Messung gestartet habe - das ganze System einige Stunden (über Nacht) "gestanden" ist und die Fühler unterhalb der Decke hinter dem FWS montiert sind, wo die Raumluft doch etwas wärmer ist und die etwas längere Leitung des zweiten Zirkulationsstrand durch das KG geht, wo das darin stehende Wasser vermutlich über Nacht doch etwas abgekühlt ist. Dieses "abgekühlte" Wasser wird dann aben erst am Fühler vorbeigepumpt wodurch sich dieses Absacken ergibt. Mehr "stutzig" macht mich aber, dass es langsamer steigt und auch nicht auf die Temperatur des ersten Zirkulationsstrand kommt.

Nach etwas Recherche vermute ich mal auf eine fehlenden hydraulischen Abgleich der beiden Zirkulationsleitungen, sodass die erste Zirkulationsleitung durch den geringeren hydraulischen Widerstand wesentlich besser versorgt wird als die zweite und diese dadurch "verhungert". Oder was meinen die Experten dazu?

Könnte der Einbau eines solchen automatischen Zirkulations-Regulierventil, wie das Kemper MULTI-THERM (https://www.kemper-olpe.de/de/geschaeftsbereiche/gebaeudetechnik/produktkatalog/regulierarmaturen-und-thermotrenner/automatische-regulierventile-multi-therm/details/therm-automatisches-zirkulations-regulierventil-30-c-bis-50-c-ig-figur-142-00-2034), in den ersten Zirkulationsstrang Abhilfe schaffen?

Vielen Dank und Grüße,
Daniel.

  •  Brombaer
  •   Gold-Award
17.11.2020  (#1)
Hmm, mich als Deutscher macht die fehlende DVGW Zulassung stutzig (die ist in D vorgeschrieben für sämtliche Elemente innerhalb einer Trinkwasserversirgung). Was ist denn mit den anderen Artikeln von Kemper ?

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  •  dast
  •   Bronze-Award
17.11.2020  (#2)

zitat..
Brombaer schrieb: Hmm, mich als Deutscher macht die fehlende DVGW Zulassung stutzig (die ist in D vorgeschrieben für sämtliche Elemente innerhalb einer Trinkwasserversirgung). Was ist denn mit den anderen Artikeln von Kemper ?

Oh, das war jetzt nur ein Beispiel ... was ich auf die Schnelle zu dem Thema gefunden hab.
Das müsste ich erst noch checken ...
Mir gings eher um das "Problem" und ob der fehlende hydraulischen Abgleich die Ursache sein kann.
Aber danke für den Hinweis!

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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
17.11.2020  (#3)

zitat..
dast schrieb: Könnte der Einbau eines solchen automatischen Zirkulations-Regulierventil, wie das Kemper MULTI-THERM (https://www.kemper-olpe.de/de/geschaeftsbereiche/gebaeudetechnik/produktkatalog/regulierarmaturen-und-thermotrenner/automatische-regulierventile-multi-therm/details/therm-automatisches-zirkulat4), in den ersten Zirkulationsstrang Abhilfe schaffen?

Ja, Du muss aber in beide Zirkulationsleitungen ein Regulier-T einbauen. Der unterschiedliche Druckverlust in den Z+WW Leitungen muss ausgeglichen werde.
Das braucht, in einem EFH, kein "Automatik-T" sein. Google mal Regulier-T-Stück. Es gibt einfache Teile und die sollen vor allem zum Leitungsmaterial passen.
Gruss HDE

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  •  dast
  •   Bronze-Award
17.11.2020  (#4)

zitat..
eggerhau schrieb:
__________________
Ja, Du muss aber in beide Zirkulationsleitungen ein Regulier-T einbauen. Der unterschiedliche Druckverlust in den Z+WW Leitungen muss ausgeglichen werde.
Das braucht, in einem EFH, kein "Automatik-T" sein. Google mal Regulier-T-Stück. Es gibt einfache Teile und die sollen vor allem zum Leitungsmaterial passen.
Gruss HDE

Danke für die rasche Antwort @eggerhau! Darf ich dich vielleicht um eine kurze Erklärung zum "Regulier-T-Stück" bitten?!

Bedeuetet das, dass diese "beiden" einmalig mechanisch eingestellt (reduziert) werden?
Weil das automatische Teil vom Kemper regelt ja zu wenn die eingestellte Temperatur erreicht ist, wodurch der hydr. Widerstand größer wird und dann der andere Strang mehr abbekommt, oder?
Und wie sollen da jetzt 2 so "Regulier T-Stücke" rein? Momentan sieht es so aus:


2020/20201117914522.png

Möchte es nur gerne verstehn ...

Ach ja, Material ist aktuell das schwarze Mepla Rohrzeugs.

Danke,
Daniel.

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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
17.11.2020  (#5)
Hallo Daniel
Genau dort wo "Strang 1 +2" steht.
Voraussetzung ist natürlich, dass beide Stränge durchgängig sind. Nicht irgendwo eine Absperrung zu ist oder Ähnliches zu macht.
Diese Regulier-T gibt es auch für Mepla.
Gruss HDE

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  •  dast
  •   Bronze-Award
17.11.2020  (#6)

zitat..
eggerhau schrieb: Hallo Daniel
Genau dort wo "Strang 1 +2" steht.
Voraussetzung ist natürlich, dass beide Stränge durchgängig sind. Nicht irgendwo eine Absperrung zu ist oder Ähnliches zu macht.
Diese Regulier-T gibt es auch für Mepla.
Gruss HDE


Ahh, danke ... ich glaub jetzt hab ichs gecheckt. Ich hatte mit T-Stück was anderes im Kopf, sorry!

So also, oder?


2020/20201117639783.png

Z.B. mit so einem "statischen" Ventil von Kemper oder z.B. QUICKTURN.
Und in beide Stränge.
Zirkulationsleitungen sind bei uns durchgängig, keine Absperrung oder ähnliches.
Werd jetzt mal bei unserem Installateur nachfragen ...

Rein interessehalber: Wie werden diese beiden Ventile dann eingestellt?
Ergebnis sollte dann ein etwa zeitgleiches Steigen der Rücklauftemperatur in beiden Zirkulationssträngen sein, oder?
Aber da gehört doch sicher mehr dazu, weil das ginge ja auch mit nur einem Ventil in der längeren Leitung.
So wie ich mir das mit meinem doch bescheidenes Wissen zu diesem Thema hier sagt ...

Schon mal vielen Dank!




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  •  moef
  •   Gold-Award
18.11.2020  (#7)
Du musst einfach den Rohrreinungswiderstand in beiden Leitungen abgleichen. Daher sollte ein Drosselventil in der kürzeren Leitung ausreichen.

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