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Streifenfundament und Glasschaumschotter

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  •  thez
9.12. - 18.12.2020
10 Antworten | 6 Autoren 10
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Hallo zusammen!

Ich habe die Suchfunktion benutzt aber irgendwie keine definitive Aussage erhalten und würde deswegen gerne die Diskussion Streifenfundament und Glassschaumschotter starten.

Unser aktuelle Plan sieht eine 30cm dicke Glasschaumschotterschicht und kein Streifenfundament vor:


2020/20201209471597.png


2020/20201209261024.png

Irgendwie fühle ich mich dabei nicht wohl kein Haus einfach nur so hinzustellen. Wie wird verhindert, dass es Setzungen etc. gibt wenn der GSS "weggespült" wird? 
Ich habe gelesen, dass der GSS ja von 39cm auf 30cm verdichtet wird und anscheinend ja auch über die Bodenplatte drüber "raus steht".

Wir wollen auf alle Fälle eine hochwertige und langlebige Lösung. Sollte sich herausstellen, dass es mit Streifenfundament besser wäre würden wir das Geld auf alle Fälle investieren um nicht bei "Pfusch am Bau" zu landen emoji Gab erst vor 2 Wochen eine Folge wo es kein Fundament gab und man den "Rollsplit" unter der Bodenplatte mit der Hand weggeschaufeln konnte.

Unser Grundstück ist sehr flach. Der Boden ist schon sehr alt und lange unberührt. Das heißt man sollte nach abtragen der Humusschicht auf starken Mutterboden treffen.

Gibt es hier Erfahrungswerte? Pro und Contra?

LG

  •  chrismo
  •   Gold-Award
9.12.2020  (#1)
Ich bin nur Laie, aber aus der Erfahrung unseres Baus.

zitat..
thez schrieb: Wie wird verhindert, dass es Setzungen etc.

Durch Verdichtung des Bodens, in dem Fall des GSS. Ob Rollierung oder GSS spielt da eigentlich keine Rolle, muss man aber genauso auch bei einer Rollierung mit Schotter machen.

zitat..
thez schrieb: gibt wenn der GSS "weggespült" wird?

Wenn unter dem Haus was weggespült wird, dann ist egal wie man gegründet hat, man hat jedenfalls ein großes Problem emoji Auch hier wieder: kein Unterschied ob Rollierung oder GSS.


zitat..
thez schrieb: Pro und Contra?

Finde GSS da eine saubere Lösung, weil du dir die Frostschürze sparst, die dann wieder gedämmt werden muss bzw. die Rollierung.




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  •  thez
9.12.2020  (#2)
Du machst immer den mit Rollierung aber wer sagt das dies die Beste Lösung ist?

Kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass die Verdichtung alleine reicht. Oder gehts da wirklich nur um Frostschutz? Und das Thema stabiler Untergrund ist zweitrangig? Immerhin stehen darauf xx Tonnen.

Mir gehts einfach darum ob es die hochwertigste Lösung ist oder ob mans besser machen kann? (Wenns Sinnvoll ist)

Irgendwie gibt es gefühlt 10 verschiedene Arten wie man die Bodenplatte, Gründung und Dämmung ausführt. Da wirds als Laie echt schwierig durchzublicken.




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  •  chrismo
  •   Gold-Award
9.12.2020  (#3)

zitat..
thez schrieb: Kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass die Verdichtung alleine reicht. Oder gehts da wirklich nur um Frostschutz? Und das Thema stabiler Untergrund ist zweitrangig? Immerhin stehen darauf xx Tonnen.

Ich verstehe den Satz ehrlich gesagt nicht ganz. Frostschutz und Verdichtung sind zwei paar Schuhe und haben nichts miteinander zu tun. Du kannst den Boden perfekt verdichten und Frost wird das Haus ohne Probleme heben, wenn nicht unter der Frosttiefe gegründet wird. Umgekehrt nützt es nichts, in 2m Tiefe zu gründen, wenn der Boden nicht tragfähig ist, weil nicht ausreichend verdichtet wurde.

Natürlich reicht eine Verdichtung, wenn sie ordentlich gemacht wird und der Untergrund passt. Ordentlich verdichtet heißt, dass sich danach nichts mehr setzen kann, weil der Untergrund eben schon soweit verpresst ist, dass das Haus oben drauf  keine nennenswerte Auswirkung mehr hat. Was ordentlich ist, gibt der Statiker vor, der die Gründung entsprechend dimensioniert.

zitat..
thez schrieb: Immerhin stehen darauf xx Tonnen.

Die Punktlasten eines Hauses sind relativ gering, weil sich die XXX Tonnen auf eine große Fläche verteilen. Unser Haus (und viele andere ) steht auf XPS Platten, die ich ohne Probleme mit dem Finger eindrücken kann emoji

zitat..
thez schrieb: Irgendwie gibt es gefühlt 10 verschiedene Arten wie man die Bodenplatte, Gründung und Dämmung ausführt.

Ja und alle haben ihre Berechtigung bzw. individuelle Vor- und Nachteile. Das ist beim Bauen allgemein so. Ich denke immer, wenn es nur eine einzige "beste" Lösung gäbe, dann würde man nicht darüber nachdenken müssen, wie man es macht emoji


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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
9.12.2020  (#4)
Ich bin Bauingenieur (allerdings im Tiefbau) und habe keine Sekunde gezögert, bei unserem Haus auf eine Fundament auf Glasschaumschotter zu setzen. 
Mach dir keine Sorgen,  das funktioniert prima und mit einem brauchbaren Baumeister landest du damit sicher nicht bei Pfusch am Bau :)

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  •  mattmein
  •   Bronze-Award
10.12.2020  (#5)
Haben uns für GSS entschieden, allein der Gedanke unser Haus auf recycelten Flaschen zu gründen ist viel ansprechender als Sondermüll zu vergraben. Haben 40cm verdichtet. Haben aber generell kein XPS, EPS oder Mineralwolle verbaut.

Umbedingt darauf achten, dass das Geotextil zur Betonplatte hin nach oben eingeschlagen wird und die Platte dann drauf betoniert wird und auf ausreichend Überlappung der Bahnen achten. Dann bewegt sich der Glasschaumschotter sicher nirgends hin und ein Einwaschen von Feinteilen/Steinchen/Erde wird verhindert.

Diese "Streifenfundamente" am Rand  aus GSS in deinem Schnitt finde ich interessant, was hat es damit auf sich? Sind die um frostfrei zu werden? Ist mMn bei GSS gerade nicht nötig, da ja der bei nicht alpinen Wintern durch den GSS schön gedämmmt wird, gibt so ein Isolinienbild wo man den Temperaturverlauf gut sehen kann.

GSS verliert hald bei Nässe viel Dämmwirkung, also auf ausreichend Entwässerung/Drainage bei lehmigen Boden achten.

Aja und darauf achten, dass beim Flämmen der Platte das Geovlies vom topmotivierten Abdichter nicht aufgeschmolzen wird, weil er die Platte seitlich penibel bis runter flämmt. Spreche aus Erfahrung 😅

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
10.12.2020  (#6)
Ja, ich würde die 60cm auch unbedingt durchziehen.
Oder zB 40cm und darunter eine 20cm Schicht normalen frostfreien Schotter (Frostkoffer) oder Magerbeton.

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  •  BAULEItEr
10.12.2020  (#7)
Schaut ein bisschen nach "der Bach unterm Haus" aus wenn du die Frostschürze so machst.
Selbst mit Drainage würde ich das nicht so machen.

Egal ob mit Glasschaumschotter oder normalen Schotter, wenn keine Frostschürze gemacht wird dann muss man einen Meter weiter raus schottern.
Für diesen einen Meter macht man dann schon beim Aushub ein Gefälle vom Haus weg und legt dort eine Drainage.
Schau dir mal deinen  Schnitt an und dann überlege wo das versickerte Wasser hinfließt wenn es regnet. unters Haus!

So in etwa, das Gefälle ist etwas übertrieben.


2020/20201210392725.png

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  •  thez
11.12.2020  (#8)
Was bringen die 10cm zusätzlich also 40cm verdichtet? Am Energieausweis wird mans nicht mehr merken, da haben wir schon einen Top-Wert von unten.

Ok laut meiner Zeichnung sind es ca. 50cm Überstand. Das heißt auf alle Fälle auf 1m gehen?

Laut Geocell Detailzeichnung reichen 30cm Dicke bzw. 70cm Überstand mit einem 2% Gefälle
https://www.geocell-schaumglas.eu/fileadmin/files/GEOCELL/produkte/geocell_schaumglasschotter/download/cad_details/Bodenplatte_nicht_unterkellert_ohne_Streifenfundament.pdf

LG

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  •  BAULEItEr
11.12.2020  (#9)
Wie weit du drüber gehen musst sagt dir der Statiker.

Bei 30-50cm kann ich mit nicht vorstellen dass dir der Schotter da nicht abrutscht,
noch dazu wo dein bestehendes Gelände tiefer ist wie die OK vom  Schotter
Wenn dir der Schotter seitlich wegrutscht kriegst den niemehr gscheit unter die Platte rein und kriegst dann Hohlstellen zusammen.

Übrigens ist es auch vom arbeiten her angenehmer wenn du rundherum einen nicht 30cm sondern 100cm breiten Schotterstreifen hast, da kann man dann gleich um einiges sauberer Arbeiten wenn man nicht im Dreck steht,
Fassadengerüst lässt sich auch besser aufstellen.

Aber ob das überhaupt alles so funktioniert, kann man ohne Kentnis über den Boden sowieso nicht sagen. Gibts schon ein Bodengutachten.

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  •  Lukers92
18.12.2020  (#10)
Wir haben auch auf GSS gebaut, und um es einfach zu sagen. SOFORT WIEDER.
Super funktioniert, geiles Arbeiten mit dem Material. sehr schnell und während der gesamten Bauphase sauber und trocken rund ums Haus - sehr viel Wert :D

ps. achte drauf das Vlies eher 1,5 meter als 1 Meter überstehn zu lassen, überhaupt an den Ecken wird es schnell mal etwas zu knapp ;P

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