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Fragen zum Energieausweis

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  •  KleinerKaktus
15.4. - 23.4.2021
4 Antworten | 3 Autoren 4
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Liebes Forum,
wir haben jetzt auch unseren Energieausweis erhalten, allerdings blicke ich da teilweise einfach nicht durch. Ich habe deshalb einige Fragen an euch.
Hier die Eckdaten zu unserem Projekt:
 • 160m2 Wohnfläche (Außenmaße ca. 11x11m)
 • voll unterkellert (Keller nicht beheizt)
 • 25cm Ziegel + 20cm WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem]
 • KWL
 • LWP
Der HWB (Ref, SK) 44,1 erscheint mir relativ hoch. Der fGEE-Wert (SK) 0,61 ist vermutlich aufgrund der LWP LWP [Luftwärmepumpe] relativ gut. Wir haben eine fast quadratische Hausform und der Keller ist nicht beheizt, wie findet ihr hierzu die Gebäude-Heizlast Abschätzung von 4,8 kW (unter Berücksichtigung der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung])? Falls das aus den hochgeladenen Blättern nicht ersichtlich ist, kann ich die anderen Blätter gerne nachträglich einfügen.
Bei uns wurde als Raumtemperatur 22C° angegeben. Inwieweit würde dies den HWB noch senken, wenn wir die Temperatur auf 20C° senken würden?
Wie hoch würdet ihr die LWP LWP [Luftwärmepumpe] dimensionieren (in kW)?
Bei der Wärmepumpe wurde eine Nennwärmeleistung von 8,70 kW angegeben. Daraus werde ich überhaupt nicht schlau. Kann mir jemand einfach erklären, was dieser Wert bedeutet?
Danke für eure Hilfe!


2021/20210415777402.jpg


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  •  berhan
  •   Gold-Award
15.4.2021  (#1)

zitat..
KleinerKaktus schrieb: Der HWB (Ref, SK) 44,1 erscheint mir relativ hoch. Der fGEE-Wert (SK) 0,61 ist vermutlich aufgrund der LWP LWP [Luftwärmepumpe] relativ gut.

Die Außenwand und die Fenster könnten besser sein. Mit 20 cm EPS-F Plus wirst du bei der Außenwand bei ca. 30W/K landen, also ca. 20% besser. Die Fenster sollten um einiges besser sein, wurden vermutlich aber nicht berechnet sondern der U-Wert mit 0,9 nur angenommen.

zitat..
KleinerKaktus schrieb: Wir haben eine fast quadratische Hausform

Wenn keine Auskragungen keplant sind, sollten die Wärmebrücken auch geringer sein. Beim Übergang Kellerdecke zu EG würde ich aufpassen, hier einen Thermofuß verwenden.


zitat..
KleinerKaktus schrieb: Bei der Wärmepumpe wurde eine Nennwärmeleistung von 8,70 kW angegeben. Daraus werde ich überhaupt nicht schlau.

Die WPWP [Wärmepumpe] sollte um die 4,5 kW haben, außer es wird eine BKA BKA [Betonkernaktivierung] verbaut, dann geht auch das doppelte.


zitat..
KleinerKaktus schrieb: Bei uns wurde als Raumtemperatur 22C° angegeben. Inwieweit würde dies den HWB noch senken, wenn wir die Temperatur auf 20C° senken würden?

Ca. 300 Watt


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  •  stefano
16.4.2021  (#2)

zitat..
KleinerKaktus schrieb: Der HWB (Ref, SK) 44,1 erscheint mir relativ hoch. Der fGEE-Wert (SK) 0,61 ist vermutlich aufgrund der LWP LWP [Luftwärmepumpe] relativ gut.

Seit einiger Zeit werden vier verschiedene HWBs ausgewiesen. HWB SK, HWB RK, HWB Ref, SK und HWB Ref, RK. Dabei steht SK immer für Standortklima und RK für Referenzklima. Also einmal gerechnet auf den tatsächlichen Standort und einmal mit einem Referenzklima für Österreich (für Vergleichbarkeit und Anforderungen). Ref steht immer für Referenz-Lüftung und -Nutzung. Hier wird die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] nicht berücksichtigt. Sondern mit einer Fensterlüftung gerechnet. Den hat man eingeführt, damit man nicht eine "schlechte" Gebäudehülle baut und dann durch eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ausgleicht.
Der HWB der dann dein tatsächliches Gebäude wiederspiegelt ist der HWB SK mit 36,3 kWh/m2a.


zitat..
KleinerKaktus schrieb: Bei uns wurde als Raumtemperatur 22C° angegeben. Inwieweit würde dies den HWB noch senken, wenn wir die Temperatur auf 20C° senken würden?

Das wurde mit der aktuellen OIB Richtlinie 2019 (gilt noch nicht in jedem Bundesland) geändert. 22 °C entsprechen gerade bei einem Neubau eher der Realität.


zitat..
KleinerKaktus schrieb: Bei der Wärmepumpe wurde eine Nennwärmeleistung von 8,70 kW angegeben. Daraus werde ich überhaupt nicht schlau. Kann mir jemand einfach erklären, was dieser Wert bedeutet?

Nachdem da "freie Eingabe" steht, hat das wohl der Berechner eingegeben. Auch der COP dürfte manuell eingeben worden sein. Hat da der Berechner vllt. ein Datenblatt bekommen, oder wurde ihm ein Bspl. genannt was eingebaut werden soll? Ist aber sicher zu groß dimensioniert.


zitat..
berhan schrieb: Die Fenster sollten um einiges besser sein, wurden vermutlich aber nicht berechnet sondern der U-Wert mit 0,9 nur angenommen

Davon würde ich auch ausgehen. Es wird sich wahrscheinlich um den Energieausweis für die Einreichung handeln. Also mal Planungsstand, wo noch nicht alles fix ist. Dann wurde sicherlich mal ein U-Wert angenommen, den ihr auf jeden Fall erreichen werdet. Andersrum wäre es blöd. Top-Fenster annehmen, dass sich vllt. eine Anforderung ausgeht und dann schlechtere verbauen. 

@KleinerKaktus: was mir noch auffällt. Ich nehme mal an ihr macht eine FBH FBH [Fußbodenheizung]? Dann glaube ich fehlt der Korrekturfaktor für die Kellerdecke. Mit den anderen Eingabe- und Berechnungsseiten des Energieausweises könnte ich dir das genau sagen. 

LG


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  •  KleinerKaktus
16.4.2021  (#3)
Danke für eure Antworten!

Es kann sein, dass die Fenster nicht berechnet wurden, sondern nur der U-Wert angenommen wurde. Da die Fenster jetzt schon fix sind, sollen wir den Energieausweis dahingehend noch einmal ändern lassen? Wir haben keine Förderungen beantragt und eine ungefähre Größe der LWP LWP [Luftwärmepumpe] ist durch eure Hilfe nun bekannt – oder ist es für etwas anderes noch wichtig, dass der Energieausweis dann im Endeffekt wirklich richtig ist?


zitat..
berhan schrieb: Die WPWP [Wärmepumpe] psollte um die 4,5 kW haben, außer es wird eine BKA BKA [Betonkernaktivierung] verbaut, dann geht auch das doppelte.

Danke für die Abschätzung. BKA wird nicht verbaut.


zitat..
stefano schrieb: Das wurde mit der aktuellen OIB Richtlinie 2019 (gilt noch nicht in jedem Bundesland) geändert. 22 °C entsprechen gerade bei einem Neubau eher der Realität.

Das mit den 22°C habe ich nicht gewusst – danke für den Hinweis, ich habe nur mit anderen (älteren) Energieausweisen verglichen, aber das ist mir dann klar.


zitat..
stefano schrieb: Nachdem da "freie Eingabe" steht, hat das wohl der Berechner eingegeben. Auch der COP dürfte manuell eingeben worden sein. Hat da der Berechner vllt. ein Datenblatt bekommen, oder wurde ihm ein Bspl. genannt was eingebaut werden soll? Ist aber sicher zu groß dimensioniert.

Die LWP LWP [Luftwärmepumpe] wird voraussichtlich eine Vaillant versoTHERM. Ich finde hierzu aber auf der Vaillant-Seite nur die Angabe 3-7 kW, woher deshalb die 8,70 kW kommen, erschließt sich mir noch nicht ganz, aber da werde ich einfach beim Berechner noch einmal nachfragen.


zitat..
stefano schrieb: Ich nehme mal an ihr macht eine FBH FBH [Fußbodenheizung]? Dann glaube ich fehlt der Korrekturfaktor für die Kellerdecke. Mit den anderen Eingabe- und Berechnungsseiten des Energieausweises könnte ich dir das genau sagen. 

Genau, wir machen eine FBH FBH [Fußbodenheizung], allerdings nur in EG oder OG und nicht im Keller. Ich hänge die Seiten der Bauteile an – ich hoffe, dass sind die Richtigen, aus denen das herausgelesen werden kann?


2021/2021041653021.jpg

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Danke für eure Hilfe, bereits jetzt ist mir vieles klarer!


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  •  stefano
23.4.2021  (#4)
Sry, für die späte Antwort. Noch kurz zum Thema Fußbodenheizung im Energieausweis.
Bei den Aufbauten wurde schon mal die Flächenheizung im Estrich eingegeben. Das passt.

2021/20210423401107.png

Irgendwo muss dann noch der Korrekturfaktor dafür stehen. Der sollte um die 1,2-1,3 sein. 
Bei der GEQ-Version die ich noch kenne, stand der Faktor dann bei dieser unbenutzen Spalte. Vllt. wurde hier auch nur das Layout geändert und es steht jetzt nur in der Berechnung (bei den Transmissionwärmeverlusten bzw. -leitwerten) drinnen. Der Aufbau des Energieausweises schaut leider je nach Software, Version bzw. Druckset immer etwas anders aus.

2021/20210423173714.png

Sollte der Berechner den Korrekturfaktor im Bauteil wirklich vergessen haben, dann ist der HWB eigentlich ein bisschen schlechter...

LG

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