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Warmwasser und ggf. Heizung neu?

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  •  Norfolk
23.5.2021
2 Antworten | 2 Autoren 2
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Hallo,

ich habe ein altes EFH und suche eine Lösung für eine neue Warmwassererwärmung und ggf. auch Heizung. 

Welche Heiz- und Warmwassersystem ist für mein Haus ideal?

Bestand:

a) Warmwasserspeicher dzt. 80 Liter auf 60°C, nur Elektro-Heizstab mit 2,3kW und 4h Nachheizdauer. Das wird in einigen Jahren zuwenig sein wird, wenn mit Kindern der Spitzenverbrauch bis zu 150 Liter in 1-2h erwartet wird.

b) Gas-Heizung ohne Warmwassererwärmung mit Nennleistung 15 kW, Vorlauf ca. 50° C und On/Off-Taktung, im Winter tagsüber ca. 50% in Betrieb, davon gleich mal 6h vormittags nach der Nachtabsenkung. Das genügt zu 95%, nur in ganz kalten Winterwochen musste ich schonmal den Vorlauf auf 55°-60° erhöhen.

c) Ich kann mit Gas, Strom oder Wärmepumpen heizen, die Wärmepumpe entweder im Keller bei einem Warmwasserspeicher oder am Grünstreifen neben dem Haus bzw. grenzt der Technik-Keller an einen ca. 300m grossen Garten mit Rasenfläche. PV entfällt wegen Schattenwurf, Festbrennstoffe und Öl sind ebenfalls nicht möglich.

Primär muss ich die kurzfristig verfügbare Warmwassermenge erhöhen. Da wäre für mich eine Speicher mit Luft-Wärmepumpe und ca. 270-300 Liter gedacht, der zusätzlich einen Wärmetauscher für Zuheizung durch eine später kommende neue Heizung sowie einen E-Heizstab für Notfälle und sehr kalte Tage enthält. Durch den Umstieg von Elektroheizung auf WPWP [Wärmepumpe] erwarte ich mir eine Ersparnis von ca. 2/3 der Stromkosten bzw. ca. 300-400 Eur pro Jahr. Eine neue WPWP [Wärmepumpe] sollte sich damit in ca. 10 Jahren gerechnet haben. 

Ich kenne die anderen System bzw. Prinzipe zu wenig um zu beurteilen, welche Lösung die Beste für meine Haus ist - z.B. ob ein Pufferspeicher mit Frischwasserstation interessant wäre.
Eine effiziente Heizung mit Gas-Brennwertkessel inkl. Warmwasserspeicher wurde mir auch schon angeboten, kostet aber soviel, dass sie sich keinesfalls über die Einsparungen rechnen kann. Der Heizungstausch folgt also, falls der ca. 30 Jahre alte Gasbrenner mal ausfällt - oder Gasheizungen verboten werden. 
Bis dahin könnte ich für die Warmwasserseite auch statt obiger Wärmepumpe vorerst einen weiteren Elektro-Speicher dazustellen, um so mit geringem Invest die verfügbare Warmwassermenge zu erhöhen, ohne Gefahr mit einer Wärmepumpenlösung in eine "Sackgasse" bzgl. Heizungserneuerung zu fahren.

Danke schonmal für eure Tipps,
Norfolk

  •  eggerhau
  •   Gold-Award
23.5.2021  (#1)

zitat..
Norfolk schrieb: ich habe ein altes EFH und suche eine Lösung für eine neue Warmwassererwärmung und ggf. auch Heizung.

Verrate uns mal, was Du für Installationen in Deinem Haus hast und wie alt die schon sind.
Am Anfang sollte ein, zumindest mittelfristigen, Sanierungsplan für das Haus stehen.
- Wie viel kann/muss ich in eine Sanierung investieren?
- Was kann/muss an der Aussenhülle gemacht werden? Fernster, Türen, Dach usw.
- Was siehst Du für Möglichkeiten beim Thema Heizen und WW WW [Warmwasser]?
Warum das alles?
Eine Sanierung bei der Haustechnik kostet schnell viel Geld. Die Reihenfolge ist darum wichtig.
Beispiel: Du machst jetzt eine neue Wärmeerzeugung und ein paar Jahre später sanierst Du die Fassade. Die Folge - die Heizung ist zu gross und Du hast zuviel Geld für die Heizung ausgegeben.
Gruss HDE



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  •  Norfolk
23.5.2021  (#2)
Aktueller Status:

Es wurde 2013-2014 saniert, das Haus ist Bj. 1981. Fenster sind dicht, Fassade gedämmt, Heizkörper in klassischer Radiatorbauweise erneuert. Nicht saniert wurde das Dach - hier dämmt dzt. eine auf der OG-Decke ausgerollte 10cm-Dämmwolle, was man leider merkt aber nur mit gesamten neuen Dach ändern kann - und eben die Heiz-/WW-Zentrale. Für ca. 200m² Wohnfläche (KG, EG, DG) und 2+ Personen zahle ich dzt. 40 Eur p.m. Stromkosten fürs Warmwasser und 100 Eur p.m. Gaskosten für die Heizung bzw. aufs Jahr bezogen 1200 Eur pro Wintersaison für Gas und mit ca. 500 Eur fürs Warmwasser pro Jahr insgesamt ca. 1700 EUR p.a.

Damals hatte ich auch ein neues Angebot für die Heiz- und WW WW [Warmwasser]-Technik eingeholt, das aber eher in die Kategorie "mehr und teurer" fällt bzw. unverhandelt 18.000 EUR mit Gas-Brennwertkessel im Leistungsbereich 9 bis 29 kW und WW WW [Warmwasser]-Speicher mit 150 Liter. Das rentiert sich aus meiner Sicht nicht.Das ich mit den 15 kW eigentlich gut auskomme, hat sich erst in den Jahren danach gezeigt, ich vermute aber, eine kleinere Gas-Heizung wird kaum günstiger. Detail am Rande: Die Zentralheizung war ursprünglich von einem zentralen Raumthermostat im EG gesteuert, was sich für alle anderen Räume nicht bewährt hat. Nun habe ich an allen 20 Radiatoren elektrische Raumthermostate, die bei Wärmeanforderung die Zentralheizung schalten. Geht vmtl. nur bei meinem alten On/Off-Gasbrenner so, aber bewirkt dass ich jeden einzelnen Raum gezielt heizen kann und hat auch ca. 15% Energiekosten eingespart.

Meine erste Idee:

Da wir mit dem 80l-Elektrospeicher zu zweit bereits am Limit sind, war meine erste Idee nun, den 80l-Elektrospeicher durch einen 270l-LWP-Speicher zu ersetzen. Die Aufheizdauer würde vergleichbar sein, aber mit der 3-fachen Warmwassermenge sollte für 4 Personen auch die Spitzenlast "alle duschen" abgedeckt sein. Die Stromkosten sollten von 500 Eur p.a. auf unter 200 und damit um ca. 300 EUR p.a. reduziert werden und eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] mit geschätzt 3000-4000 EUR Invest damit in 10-13 Jahren den Break-Even erreichen. 

Eine Option für Zukunft:

Sollte mein Süd-Nachbar seinen Wald an der Grundstückgrenze fällen, dann kommt natürlich eine PV-Anlage aufs Dach, die sich in je nach Förderung in ca. 12-15 Jahren rechnen kann. Wegen starker Beschattung habe ich dzt. aber ca. 45% Verlust lt. Simulation und 25-30 Jahre auf die Amortisierung warten ist dann doch etwas zu lang.

Der alte Heizkessel: 

Wie erwähnt zahle ich ca. 1200 Eur pro Winter fürs Gas und die neue Heizung würde exkl. Warmwasserteil fertig montiert ca. 12.000 Eur kosten. Das rentiert sich nicht, egal ob man es mit 10% oder 30% Einsparungspotential rechnet. Aber der alte Kessel wird irgendwann ausfallen und dann ist zudem fraglich ob ein neuer Gas-Brennwertkessel dann noch zulässig sein wird. Aktuell fahre ich die Heizung mit 50° Vorlauftemperatur, daraus würde ich vermuten, dass auch eine WPWP [Wärmepumpe] möglich ist - obwohl man oft liest, dass diese bei Radiatoren eher suboptimal wäre. 

Insofern stelle ich mir die Frage, ob einen Warmwasserspeicher mit WPWP [Wärmepumpe] zu einer zukünftigen Heizungslösung passt oder ob ich besser jetzt schon in eine andere - mir noch unbekannte - Richtung gehe. Eventuell wäre Solarkonvektoren statt PV interessant, die auch bei der Beschattung noch genug Warmwasser generieren. Von Frischwasserstationen und Pufferspeicher weiss ich nur sehr theoretisch und damit nicht, ob das für mich interessant wäre. Zwischen den 2 Postings von mir habe ich aber auch gelesen, dass man eine WPWP [Wärmepumpe]-Heizung nicht mit einer WPWP [Wärmepumpe]-Warmwassergenerierung kombinieren sollte, wegen unterschiedlicher Temperaturbereiche. Ursprünglich dachte ich, beim Warmwasserspeicher einen Wärmetauscher für Zuheizen mit einem zukünftigen Gas-Brennwertgerät vorzusehen wäre sinnvoll. Davon bin ich nach weiteren Überlegungen abgekommen, andererseits wäre der Wärmetauscher vlt. für Anschluss an einen Solarkonvektor nutzbar - und für die Heizung kommt irgendwann nach Ausfall des alten Gasbrenners entweder ein Gasbrennwertkessel oder eine WPWP [Wärmepumpe]-Heizung.

Soweit meine Überlegungen, aber ich sehe mich da eher als Laie - der aber allgemein in technischen Berufen tätig ist. Mein Installateur ist sicher ein guter Handwerker, aber bei Themen wie diesem habe ich schon gemerkt, dass ich ihm eher vorgeben muss, welche Lösung ich haben möchte.


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