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Regensickerschacht

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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
13.7. - 17.7.2021
27 Antworten | 6 Autoren 27
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Welche Dimension/Fassungsvermögen sollte man für einen Regensickerschacht einplanen, wenn es um die Entwässerung von ca. 35m² Dachfläche geht?

Kann ein derartiger Schacht im Vorgarten Platz finden, wenn zwischen Haus und Straße 3m Abstand sind, zwischen Haus und Zaunsockel 2,8m?

Könnte man 35m² auch ins Gebüsch im Vorgarten entwässern lassen (also Regenrohr führt von Dach ins Gebüsch)? Bei einem Glasdach mit 20m² klappt das problemlos. Sollte man evtl. eine Regentonne zwischenschalten, die dann ihrerseits langsam (=kleine Bohrung) ins Gebüsch entwässert?

  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
13.7.2021  (#1)
Ohne Informationen zu Bodenbeschaffenheit und Schichtstärken ist das einfach nur eine Raterei...

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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
13.7.2021  (#2)
der Boden ist schottrig, also es versickert grundsätzlich alles recht gut. Ein Bodengutachten oder etwas in der Art hab ich nicht, aber evtl. kann man am Foto der damaligen Baugrube etwas erkennen, wie gesagt aus meiner Sicht praktisch nur Schotter.


2021/20210713130026.jpg

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
13.7.2021  (#3)
35m2 können im Ernstfall 2-3m3 Wasser ergeben, da ist eine Regentonne als Puffer eher Makulatur.
Wenn es aber eh so ein (für die Versickerung perfekter) Aufbau ist, würde ich mir da keine grossen Gedanken machen. Da sollte ein Schacht mit 1m Durchmesser und 1.5m Tiefe locker ausreichen. Dann hätte man da noch 1000l Puffer drin circa, und die Versickerung wird eh sehr zügig gehen...

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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
14.7.2021  (#4)
Danke für deine Info, aber die Rechnung kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wenn der Schacht 1m Durchmesser hat und 1,5m tief ist, passen da nicht ganz 1500 Liter rein, wieso hab ich dann 1000 l Puffer, wenn 2-3m3 Wasser anfallen?

In welchem Zeitraum wäre mit 2-3m3 Wasser zu rechnen? In einer Stunde?

Wär so ein Schacht im Vorgarten platzmäßig ein Probem? Also bei 1m Durchmesser wäre dann der Abstand zum Haus und zur Straße je 1m. Kann da dann das Wasser Richtung Haus rinnen etc.?

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
14.7.2021  (#5)
Dazu bräuchtest du ein Gutachten mit deiner Regenspende und deiner Sickerfähigkeit.
So 2-3m3 können im Extremfall durchaus in 15 Minuten fallen auf 35m2. Der Boden ist aber auch sehr sickerfähig offenbar, da geht auch gut was weg wieder...

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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
14.7.2021  (#6)
das Gutachten wäre für die Größenbemessung nötig oder auch um zu beurteilen ob der Platz bzw. besser gesagt die Abstände im Vorgarten reichen?

Wie lässt sich berechnen, welches Wasservolumen durch so einen Zusatzschlauch in eine Regentonne pro Minute maximal durchlaufen kann, wenn der einen Durchmesser von ca. 3cm hat.

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  •  Stoffal02
  •   Silber-Award
14.7.2021  (#7)
Das lässt sich schon ausrechnen, nur benötigst du dazu:
1. die länge des Schlauches
2. Rohrrauhigkeitsfaktor
3. den statischen Druck, welcher beim Schlauch anliegt( Je weniger in dem "Fass" drinnen ist, destolangsamer läuft es

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
14.7.2021  (#8)
Ganz vereinfacht kannst du das über Füllhöhe und die Ausgussformel von Toricelli ausrechnen... wenn der Schlauch, wie erwähnt, eher kurz ist und man dessen hydraulischen Widerstand vernachlässigen kann...
Fliessgeschwindigkeit =Wurzel (2*g*h) und Abflussvolumen =Fliessgeschwibdigkeit mal Querschnitt (=Innenfläche Schlauch bzw engster Teil vom Hahn etc)

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  •  seebser
14.7.2021  (#9)
Bei einem Starkregen Ereignis kann man aber normalerweise davon ausgehen das nicht mehr alle sin die Dachrinne fließt sondern darüber hinweg schießt, bzw. die Rinne übergeht.

Bei uns war vor rund 2 Wochen Starkregen mit Hagel und Vermurrungen aber in meinem Regenwassertank ist nur ~ 2/3 des errechneten Volumens angekommen.

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  •  BAULEItEr
14.7.2021  (#10)
Sickerschacht bemisst man quer durch Österreich abhängig vom Gebiet mit 300-500l/sec ha.
Die 500 sind schon sehr hoch.
Würde in deinem Fall bedeuten wenn man ein 15 minütiges Starkregenereigniss annimmt

500l/sec/ha x 35m2 x 900(15min60x15)/10000= 1500l=1,5m3.Retentionsvolumen erforderlich.
Also ein Schacht mit DN1000 und 1,5m tiefe würde auf jedenfall ausreichen.

Aber der Platz ist halt nicht vorhanden.
Ist das Gebäude unterkellert?
Altbau Neubau abgedichtet?
Was ist das für ein Sockel welchen du eventuell unterspülst?
Kannst mal ein Foto oder eine Skizze machen.

Wenn da ein Gebüsch ist kann man vielleicht eine Mude ausformen?
Ein Foto wäre halt echt gut.

p.s. Wer nicht rechnen mag 
Faustformel für Sickerschächte 5m3/100m2 Dachflächen.(Retention!)

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  •  BAULEItEr
14.7.2021  (#11)

zitat..
seebser schrieb: Bei einem Starkregen Ereignis kann man aber normalerweise davon ausgehen das nicht mehr alle sin die Dachrinne fließt sondern darüber hinweg schießt, bzw. die Rinne übergeht.

Da kann man den Sickerschacht noch so überdimensionieren, wenn der Spengler nicht mitspielt.😁

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
14.7.2021  (#12)

zitat..
BAULEItEr schrieb: wenn der Spengler nicht mitspielt.

Und die wissen alle, dass sie unterdimensioniern ... nur ist's halt billiger kleinere Rinnen zu verbauen. Lt. den Fachregeln kommt fast immer eine Dimension größer raus.

Aber in Zeiten von innenliegenden Fallrohren darf einen sowieso nix mehr wundern 🤡

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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
14.7.2021  (#13)

zitat..
MalcolmX schrieb:

Ganz vereinfacht kannst du das über Füllhöhe und die Ausgussformel von Toricelli ausrechnen... wenn der Schlauch, wie erwähnt, eher kurz ist und man dessen hydraulischen Widerstand vernachlässigen kann...
Fliessgeschwindigkeit =Wurzel (2*g*h) und Abflussvolumen =Fliessgeschwibdigkeit mal Querschnitt (=Innenfläche Schlauch bzw engster Teil vom Hahn etc)

würde bedeuten g=10 und h= die Höhe der Dachrinne bis zum Abzweiger?

Situation bei mir ist so, dass bei Starkregen offenbar der vorhandene Sinkkasten nicht groß genug ist. Regnet es lange und normal, kein Problem (vermutlich weil zwar zu klein, aber Wasser gut versickert), regnet es kurz aber heftig, geht es bei der Dachrinne am Boden über. Dies führt dazu, dass ca. 5 mal im Jahr im Keller direkt an der Wand (Betonsteine somit nicht dicht) ein feuchter Fleck entsteht, der nach ca. 1-2 Tagen wegtrocknet. Interessanterweise ist dieser im unteren Bereich der Wand, also knapp über Kellerboden nicht an der Oberflächengrenze. Wie lange das Problem besteht kann ich nicht sagen, da dieser Bereich früher verbaut war, seit zumindest 5 Jahren fällt es mir auf, da ich den Bereich nun frei gelassen hab, damit es auch gut trocknen kann. Größe des Flecks bzw. der nicht zusammenhängenden Flecken ist in Summe ca. 0,5m2

Zur Abhilfe haben wir damals eine Regentonne mit Abzweigrohr an die Dachrinne angeschlossen, sodass ein Teil dort hineinrinnt und dann langsam abgelassen wird (kleine Bohrung). Das hat die Situation verbessert, sprich der Fleck war davor ca. 1m2 groß und häufiger, jetzt wie gesagt ca. 5 Mal im Jahr.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Sache evtl. überhaupt ignorieren kann, da der Bereich an der Wand zwar nicht mehr "weiß glänzt", aber ansonsten offenbar keine Probleme verursacht, außer, dass er eben ein paar Mal im Jahr feucht wird, aber eben nur kurz und wieder rasch trocknet.

Wenn obige Formel von mir richtig benutzt wird, würde die Rechnung also so aussehen:
v=Wurzel(2*10*1,5)=5,5m/s
und Volumen:5,5*0,0007m2=0,0039m3/s=3,9Liter/s?
Kommt mir etwas viel für 3cm Durchmesser vor.

Edit: grundsätzlich wäre es auch eine Option in ein paar Jahren (wenn der dortige Pflasterbelag optisch in die Jahre gekommen ist) den Bereich an der Kellermauer aufzugraben und besser abzudichten, sofern dies bei Betonsteinen möglich ist.

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
15.7.2021  (#14)
H ist die Höhe vom Gefäss, sprich von der Regentonne.
Also eher 1m bei maximalem Füllstand.
Wenn so eine Regentonne vollgefüllt ist,  rinnt die schon durchaus mit den 3l/s raus die dann rauskommen. Nimmt halt mit dem Füllstand sofort ab...
Ein 3cm Loch ist halt auch mehr als jeder Gartenschlauch...

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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
15.7.2021  (#15)
Eigentlich ist der Zuflussschlauch vom Dachrinnenfallrohr zu der Regentonne 3cm, der Schlauch zweigt auf etwa 1m über Boden ab, der Füllstand der Regentonne ist eigentlich für den Zufluss irrelevant, deshalb meinte ich ob hier die Höhendifferenz Dachrinnenfallrohr Oberkannte bis zur Abzweigung relevant wäre.

Aber bei fast 4 Liter in der Sekunde würde ja auch ein Starkregen gut abgefangen werden können, das wären ja 3600 Liter in 15min, damit bräuchten die Fallrohre ja gar nicht so groß sein, wie sie normal sind mit ca. DN10.

Würdet ihr meinen ich sollte mir da gar nicht so viele Gedanken machen, wenn die Wand ca. 5* im Jahr feucht wird oder ist das schon ein Problem? Wenn der Bereich noch mit Holz verkleidet wäre, dann würds eigentlich nichtmal auffallen, dass es dort ein Problem gibt.

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
15.7.2021  (#16)
Vorsicht, ein Regenfallrohr ist kein freier Abfluss aus einem Gefäss. Das war mir vorher nicht so klar dass da schon das Problem liegt. Wenn das Fallrohr nicht reicht um das Wasser abzuleiten dann liegt das eigentliche Problem danach.
Geht das Wasser normalerweise in einen Regenwasserkanal?

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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
15.7.2021  (#17)
Ja der Regenwasserkanal führt irgendwohin zu einem Sickerschacht und dieser dürfte eben zu klein dimensioniert sein, weshalb es beim Regenfallsrohr am Boden dann überquillt, wenn es stark regnet. Das Fallrohr an sich ist also groß genug, wohl auch das Kanalrohr danach, aber es staut sich dann vom Sickerschacht zurück. Und vom Regenfallrohr geht eben jetzt zusätzlich ein 3cm Rohr in die oberirdische Regentonne. Und nach obiger Rechnung müsste diese 3cm Abzweigung eigentlich praktisch genug Wasser führen können.

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
15.7.2021  (#18)
Ja kann gut sein. Muss man beim nächsten Unwetter evaluieren:)
Vorsicht, für ein 100er Fallrohr braucht man schnell einmal ein 300er Kanalrohr um das Wasser dann weiter abzuleiten... also kann durchaus sein dass das die Engstelle ist...

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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
15.7.2021  (#19)
Ja aber nicht für 35-70m2 Dachfläche, weil da wäre ja vermutlich gar nicht das 100er Fallrohr nötig.

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
15.7.2021  (#20)
Bei uns in der Gegend liegen die r5/5-Werte bei ca. 370l/s/ha und r5/100 bei 670l/s/ha.
Mit Abflussbeiwert = 1 und 70m² sind das Q5/100 = 4.7l/s, bei 5m Rinne kommt da bereits eine 5-teilige Rinne raus (400er Abwickelmaß), für Q5/5 = 2.6l/s eine 6-teilige.
Für r5/100 sollte da ein 100er Fallrohr dran, für r5/5 würde ein 80er reichen, jeweils mit Einlaufkasten.

Bei mir hat die kurze Dachseite ca. 120m² und da ist auch nur eine 5-teilige verbaut, die ist in den letzten 20 Jahren auch noch nie übergegangen.

Die Werte kommen aus Europa-Lehrmittel: Fachkunde  Klempner-Flaschner-Spengler.

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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
16.7.2021  (#21)
Die Regel 5m³ pro 100m2 Dachfläche impliziert die Annahme, dass innerhalb eines Tages (weil auf Schotter gut versickert und daher vermutlich nicht länger als einen Tag braucht) 5cm Regen fallen könnten?

Anbei die Skizze. Zur Erklärung: das Regenfallrohr geht an der Grundgrenze hinunter, der Sickerschacht ist irgendwo beim Nachbarn, wir speisen beide ca. je 35m2 Dachfläche ein. Auf der Rückseite des Hauses ist es umgekehrt, aber oder passt alles. Mein Vorgarten ist versiegelt, bis auf die Grünfläche mit ca. 1m2. Besagte Grünfläche ist ca. 1,8m von der Hauswand entfernt und ca. 0,5m*1,8m

2021/20210716877826.jpg
Würde man meine Kellerwand dicht bekommen, wenn man von außen neu abdichtet oder hat man da bei Betonsteinkellern keine Chance? Feucht wird es bei mir genau auf der Wand Richtung Straße im Eck zur Grundgrenze. Laut Nachbar bei ihm nichts an der Stelle.

Ich hab mir gedacht, wenn es nicht anders geht ein Sickerschacht evtl. entlang des Zauns zb rechteckig 0,5m * 3m und 1m tief oder so? Geht sowas? Darf man das quasi an der Strassengrenze machen? Abstand zum Haus wäre dann 3m-0,2m Zaun-0,5m Schacht=2,3m eher dann wohl so um die 2m.

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