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Wärmepumpe unter Wasser

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
16.7. - 2.8.2021
10 Antworten | 6 Autoren 10
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Es ist echt unglaublich, wie "süchtig" die DIY-Modbus-Anbindung der WPWP [Wärmepumpe] macht... das merkt man erst, wenn es nicht da ist.

Wir waren vorgestern so ziemlich im Zentrum des Unwetters, das NRW heimgesucht hat. Zwar sitzen wir auf dem Berg, aber der Starkregen hat den Garten dermaßen überflutet, dass nicht einmal das natürliche Gefälle ausgereicht hat. Die Pumpe unseres Kellertreppenschachts hat es auch nicht geschafft und so hatten wir 32 cm Wasser im Keller. Der Heizungs-FI ist natürlich geflogen.

Nachdem dann gröbste Wasser raus war, habe ich das Kältemodul aufgeschraubt und mit unserem Behelfsbautrockner (Monoblockklima... der Schlauch, der normal aus dem Fenster muss, liefert etwa 40C warme Luft mit ordentlich Durchsatz, während die kalte Seite die feuchte Luft dann trocknen. Auf einem 40 l Mörtelkübel stehend kann man damit viel entfeuchten) als erstes getrocknet. Nach 12h trocknen habe ich den ersten Startversuch gemacht... sah gut aus, aber nach einigen Minuten (vermutlich beim Schalten eines Relais) fiel der FI. Also nochmal 24h getrocknet... gleiches Verhalten.

Heizungsbauer gibt sowas ohnehin an den Herstellerservice weiter, zudem hatte er gerade ein anderes Problem (seine Firma ist unten im Tal direkt an der Volme... sie war 1,5 m unter Wasser). Heute habe ich mit dem von Nibe beauftragten Unternehmen geredet... sie kommen am Mittwoch. Inspiriert durch das Gespräch habe ich danach mal die Stromkabel beider Pumpen abgezogen - danach flog der FI nicht mehr. Es besteht also die Hoffnung, dass es "nur" eine der Pumpen ist (ich tippe auf die WT-Pumpe, denn solange keine Außentemperatur vorliegt, wird sie beim Start angeschaltet, was vom Timing her gut passt, zudem ist sie so eingebaut, dass die Elektronik gut absaufen kann). Der Inverter war vermutlich ganz knapp über Wasser, aber das werde ich sicher nicht testen, vor allem nicht ohne laufende Pumpen.

So weit reichen 32 cm Wasser etwa:


2021/20210716385895.jpg

Ich bin gespannt, was unsere Elementarschadenversicherung da bezahlen muss...

Ansonsten zeigt sich, dass es wirklich eine gute Idee war, im Friwapuffer den Heizstab für den kleinen Minisolar-Zuheizer zu verbauen. Der heizt (wenn die Sonne scheint) weiter zu, da vollkommen von der WPWP [Wärmepumpe] unabhängig, aber für das gestrige Bad (dafür reicht der Ertrag selbst bei Sonne nicht... es sind halt nur 300 W) habe ich kurzerhand den Solarzuheizer abgeklemmt und einen der drei Heizwiderstände (1,5 KW) mit 230 V gespeist (glücklicherweise ist das ja ein 230 V Heizstab, ist also für sowas ausgelegt und zugelassen). Das hat gut funktioniert... mir fehlt nur die Sensorik der Nibe, um zu sehen, wie weit ich heize (passieren kann nichts... der Thermoschalter des Heizstabs funktioniert bei AC ja). Letztlich ist das aber einfach, weil ich in etwa weiß, wie viele KWh ich brauche. 

Die Notheizfunktion der Nibe hilft hier auch nicht, weil man dazu ja wenigstens die WT-Pumpe braucht.

Hat noch jemand Erfahrung mit Wasserschäden und den möglichen Auswirkungen auf eine F1155?

Tiefkühltruhe, Waschmaschine und Wäschetrockner haben das Bad übrigens unbeschadet überstanden - nach dem Trocknen (wieder mit dem Klimagerät) gingen sie wieder. Das Klimagerät selbst stand übrigens auch im Wasser, aber "nur" 14 cm, wo scheinbar keine stromführenden Teile sind. Komplett tot ist vermutlich unsere USV (23 Jahre alt). Die hat ja weiter den Batteriestrom und war komplett unter Wasser. Drinnen sieht es "lecker" aus... die steckt man wohl besser nicht mehr an das Netz.

  •  Brombaer
  •   Gold-Award
16.7.2021  (#1)
Wow, mein herzliches Beileid. Die Bilder die derzeit zirkulieren sind schon ziemlich schockierend. Da Du nur über Technik schreibst vermute ich mal Euch geht es gut, was ja leider bei vielen nicht der Fall ist. Insofern Glück im Unglück und schön zu hören.

Zu Deinen Fragen kann ich leider nix beitragen.

Aus meiner Kindheit kenne ich noch Wasser im Keller. Ist es bei Euch ein Wohnkeller ? 

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  •  denis
  •   Gold-Award
17.7.2021  (#2)
Arghs. Das sind ja keine schönen Nachrichten. Ich finde es trotzdem gut dass du das ganze hier dokumentierst. Gerade auch das Verhalten der Versicherung wäre interessant zu erfahren. Lasst euch nicht unterkriegen vom Wasser! 

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
17.7.2021  (#3)
Uns ist nichts passiert... wir hatten ja "nur" diese 32 cm Wasser. Unten im Ort ist der Fluss durch die Hauptstrasse geflossen und hat alles ca. 1m tief unter Wasser gesetzt (beim Heizungsbauer sogar 1,5m). Da waren die Schäden dann gigantisch. Normalerweise ist die Volme im Ort ca knietief... in der Nacht waren es vermutlich um die 3 Meter.

Glücklicherweise sind bei uns im Ort keine Menschen zu Schaden gekommen. Kritisch war nach Presseberichten, dass nach Abschalten des Stroms unten im Ort ein beatmetes Kind gerettet werden musste (es gab keine Details, aber vermutlich war die Laufzeit der Notstromversorgung begrenzt). Die Feuerwehr hat das mit ihren Unimogs nicht geschafft, die wurden schlichtweg abgetrieben. Zum Glück war die Bundeswehr schon vor Ort und hat es mit einem Bergepanzer geschafft.

zitat..
Brombaer schrieb: Ist es bei Euch ein Wohnkeller ?


Zum Glück nicht. Nur der Flurbereich ist wohnmäßig ausgebaut, der Rest nicht (der ist nur geputzt und der Estrich isr nackt). Leider haben wir aber überall schwimmenden Estrich (künftig würde ich Nutzkeller ganz ohne Estrich bauen und die Bodenplatte direkt als Fußboden nehmen). Von daher muss da noch professionell getrocknet werden, denn die Feuchtigkeit unter dem Estrich bekommen wir nicht weg. Unser Behelfsbautrockner hilft aber, die oberflächlichen Dinge zu trocknen...

zitat..
denis schrieb: Gerade auch das Verhalten der Versicherung wäre interessant zu erfahren.


Elementarschäden sind bei den meisten Wohngebäudeversicherungen optional. Glücklicherweise haben wir vor drei Jahren, als wir das abgeschlossen haben, die Elementarschadenversicherung mitgenommen.

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  •  hellsayer
  •   Bronze-Award
19.7.2021  (#4)

zitat..
JanRi schrieb: Uns ist nichts passiert... wir hatten ja "nur" diese 32 cm Wasser.

Mein herzliches Beileid allen Betroffenen!!!

Bei uns im Wohnkeller mit Parkett & Co wären schon die 32cm fatal gewesen... bei uns (Wien Umgebung) war aber nix, meine Zisternenpumpe hat brav alles vom Garten (Terrassenentwässerung, Poolentwässerung, etc) in den (bei uns anscheinend nicht vollen) RW-Kanal weggepumpt. Der Garten (ohne Bepflanzung) ist eine Schlammwiese - den Sohn freuts...  LG

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
2.8.2021  (#5)
WPWP [Wärmepumpe] läuft wieder. Die WT-Pumpe hatte Körperschluss, aber Solepumpe und PC-Umschaltventil waren ebenfalls komplett inkl. Elektrik geflutet. Darum kamen diese drei Teile neu.

Jetzt läuft gerade WW WW [Warmwasser].... endlich nicht mehr mit COP 1 (Heizstab im Friwapuffer mit Steuerung per Stecker rein/raus), sondern viel besser.

Die neue WT-Pumpe sieht leicht anders aus, ist aber typgleich. Die wesentliche Änderung ist, dass die Elektronik nicht mehr oben drauf liegend verbaut ist, sondern wie bei der Solepumpe seitlich senkrecht. Ich vermute, dass der liegende Einbau (Platine unten) sehr dazu beigetragen hat, dass die Elektronik das nicht überlebt hat. Ansonsten schafft sie etwas weniger im maximalen Durchfluss und auch weniger bei meinen 40%, aber ich habe den Eindruck (ich muss das noch einlaufen lassen und dann alte Daten durchsehen), dass sie bei 40% sowohl weniger fördert als auch weniger Strom verbraucht. Das kann ich aber erst genauer testen, wenn WW WW [Warmwasser] fertig ist und PC eine Weile gelaufen ist.

Danach teste ich dann, ob die PC im Haus gegen die Trocknungsanlagen im Keller (zusammen 6 KW Stromaufnahme!) ankommt.

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
2.8.2021  (#6)
vielleicht muss auch erst noch Luft rausgespült werden, die sich durch den Tausch ins System geschummelt haben könnte?! Lass erstmal eine Weile laufen...

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
2.8.2021  (#7)
Das hatte der Techniker auch vermutet, aber die Erklärung, die ich inzwischen gefunden habe, ist viel einfacher:

Ich hatte den Wert 26,9 l/min als Maximum im Kopf. Das gilt bei uns aber nur in der Heizkonfiguration. In Kühlkonfiguration sind 4 von 28 Kreisen zu und da hat auch die alte Pumpe zuletzt nur 25,9-26,0 l/min geschafft. Das tut die neue bei 100% auch (Filterball habe ich nach dem Pumpentausch gereinigt).

Die übrigen Abweichungen sind deutlich: 

40% waren früher 12,2 l/min, jetzt sind es 11,6 (Kühlmodus und Heizung Übergang)
49% waren früher 14,5 l/min, jetzt sind es irgendwas um 13,8 (Heizung Winter).

Der Stromverbrauch ist dabei aber niedriger als bei der alten Pumpe. Wenn ich die Prozente etwas hochziehe (43 statt 40 und 52 statt 49), um recht genau auf den alten Durchfluss zu kommen, dann ergibt sich in etwa auch der gleiche Stromverbrauch (im Rahmen der Messgenauigkeit und diverser Einflüsse wie Medientemperatur). Die neue Pumpe hat also ein leicht anderes Mapping der PWM-Prozente auf den dadurch erreichten Durchfluss, während die Effizienz (Durchfluss zu Stromverbrauch) in etwa gleich geblieben ist (eventuell braucht sie sogar eine Winzigkeit weniger).

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  •  cacer
  •   Gold-Award
2.8.2021  (#8)
prima, daß es wieder läuft und daß du nicht kalt duschen musstest und es nicht im winter passiert ist :D

ging das über versicherung? 

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
2.8.2021  (#9)

zitat..
cacer schrieb: ging das über versicherung? 

Wir haben eine Elementarversicherung. Abgerechnet ist noch nichts, aber sie wissen Bescheid und haben gesagt: "Machen".


zitat..
cacer schrieb: daß du nicht kalt duschen musstest


Der Heizstab im Friwa-Puffer ist für sowas wirklich Gold wert.


zitat..
cacer schrieb: und es nicht im winter passiert ist


Das wäre tatsächlich sehr blöd gewesen. Die Nibe hat zwar zwei Rückfallebenen (Heizstab mit WPWP [Wärmepumpe]-Steuerung und notfalls Heizstab im Primitivmodus), aber beide basieren darauf, dass die WT-Pumpe läuft.

Wenn der Versicherungsfall abgeschlossen ist, schaue ich mal, ob ich die Elektronik retten kann bzw. auf simpel umbauen kann. Dann hätte man für solche Fälle zumindest eine Pumpe, die man mal eben einbauen kann.

Oder man spendiert ein paar Kugelhähne, eine Pumpe und einen Mischer und baut damit eine Notheizung, die man "rückwärts" aus dem Friwapuffer speisen kann, den man per Heizstab bequem aufgeladen bekommt (notfalls sogar aus einem Notstromer, denn dem Heizstab ist es weitgehend egal, wie "sauber" der Strom ist).


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  •  cacer
  •   Gold-Award
2.8.2021  (#10)

zitat..
JanRi schrieb: Die Nibe hat zwar zwei Rückfallebenen (Heizstab mit WPWP [Wärmepumpe]-Steuerung und notfalls Heizstab im Primitivmodus), aber beide basieren darauf, dass die WT-Pumpe läuft.

da hätte dann so ein notheizgerät eingeschliffen werden müssen.

auf alle fälle kann man eh nicht vorbereitet sein, doch du bist da ja schon ganz gut dabei ;)

alles gute...

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