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Abbruch Bestandsobjekt Vorgehensweise

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  •  Althauszt
27.7. - 27.8.2021
25 Antworten | 13 Autoren 25
25
Liebe Forumsgemeinde,

Ich lese seit längerem zu vielen Themen mit und hätte nun auch eine Frage bzw Fragen:

Zur Situation:
Bestandshaus BJ 1955, Hanglage, 25er Hohlblock, 5 cm wdvs styro, ca. 8x10m, Ziegeldach
Zufahrt über eigenen Grund müsste neu geschaffen werden (bisher Servitut)
Mehrere Baufirmen haben uns gesagt, dass eine Sanierung mind.so teuer kommt, wie Neubau-->Dach, Leitungen, Fenster, gesamtes OG müsste neu gemacht werden, sowie Unterfangen an 2 Aussenmauern, Zufahrt, Kellererweiterung..

Deshalb die Frage, wie geht man am Besten das Thema Abbruch an?
Was muss alles davor raus? Könnten vieles selbst rauswerken..
Was könnte so ein Abbruch kosten?
Wo seht ihr ev. Gefahren, Überraschungen?

Vielen Dank für die Inputs!

  •  Puitl
  •   Silber-Award
27.7.2021  (#1)
Wenn man die Sanierung nicht selbst macht würd ich sogar sagen das sie teurer kommt als ein Neubau.
Die Frage ist immer was man daraus machen will.
Meistens haben die alten Häuser einen Zustand wo man sagt: Entweder nur das nötigste angreifen (wo sich dann immer die Frage stellt: Wo hört man auf?) oder weg damit und neu.
Beim Sanieren gehen oft viele Stunden rein die man vorher nicht kalkulieren kann, macht das alles eine Firma und man will dann alles auf "Neubau-Niveau" haben wirds halt teuer...

Wenn neu hilfts von den Kosten her zumindest schon wenn der Keller bzw. das Fundament erhalten werden kann...
...aber auch nur wenn dieser trocken und massiv ist, sonst ist jedes dazu-stückeln und sanieren oft gleich aufwendig und teuer wie neu machen.

Zum Abbruch: Ist das Haus eher allein und "gemütlich" gelegen (Abbruch teilweise selbst möglich) oder irgendwo mittendrin mit "ungemütlichen" Nachbarn (Abbruchfirma nötig)?

Es gibt eigene Abbruchfirmen, im Endeffekt machen dies aber fast alle Erdbauunternehmen...einfach mal vor Ort holen und Angebot erstellen lassen.

Grundsätzlich:
1)
Reiner Beton/Schutt/Fliesen/Ziegel/ect. kostet "fast nix" beim entsorgen.
Wenn du´s weg haben willst zahlt man meistens das Erdbauunternehmen pro Tonne dafür das sie es einen "abnehmen" (+ LKW-Stunden), die verkaufens dann weiter > doppelter Gewinn.
Wenn du nen guten erwischt oder jemanden kennst magst hier was raus handeln.
Am besten ist es wenn du das Material vor Ort wieder brauchen kannst, dann zahlst nur die Brecher-Stunden - kommt ab einer gewissen Menge viel günstiger und man muss weniger Material dazu kaufen.

2) Trennen!
Jeglicher "Restmüll" was nicht als Bauschutt gilt (XPS, Glas-/Mineralwolle, Holz, Kunststoffbeläge, ect. ect.) trennen!
Ist bei einer Tonne Schutt nämlich eine XPS-Platte dabei zählt diese Tonne als Sondermüll und du zahlst dann für die "Entsorgung" dieser Tonne den Sondermüll-Preis!
("Entsorgung": Das Erdbauunternehmen pickt die XPS raus und verkauft den Schutt weiter...)
Also vorab ausräumen was geht und während dem Abriss dabei sein und jeglichen Sondermüll (den dir der Baggerfahrer auf die Seite schiebt) raus-picken.

3) Alles was lose und kein Bauschutt ist sowieso vorab vom Haus ausräumen.
Fenster/Türen verkaufen/verschenken, das Styro evtl. verkaufen/verschenken?
Derzeit ist eh nirgends eines erhältlich und entsorgen kostet...

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Hallo Althauszt,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Abbruch Bestandsobjekt Vorgehensweise

  •  altehuette
  •   Gold-Award
27.7.2021  (#2)
Kann mich noch an 10 € je Kubikmeter umbauten Raum erinnern bei Abbruch. War vor 5 Jahren. 

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  •  MinusPol
27.7.2021  (#3)

zitat..
Puitl schrieb: Das Erdbauunternehmen pickt die XPS raus und verkauft den Schutt weiter..

Bauschutt ist so gut wie unverkäuflich. Geht zu fast 100% in Endlagerstätten.

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  •  BAULEItEr
27.7.2021  (#4)

zitat..
Althauszt schrieb: wie geht man am Besten das Thema Abbruch an?
Was muss alles davor raus? Könnten vieles selbst rauswerken..

Du must dir das von einem Abbruchunternehmen anbieten lassen.(oder Erdbauer)
Das einzige was da, bevor der Bagger kommt, raus muss ist eventuell der Öltank und der Heizkessel.
Sämtiche Letungen wie Gas, Strom und Wasser müssen natürlich vorab mit Absprache der Leitungsträger abgeschlossen werden.

Aber dann kommt der Bagger und du brauchst da garnichts sortieren das macht der Bagger.
links  einen Haufen mit Stropor und Baustellenabfälle, rechts einen Haufen mit Holz und in der Mitte bleibt der Schutthaufen. 
Eisen landet am Pritschenwaggen vom Baggerfahrer.😉

zitat..
MinusPol schrieb: Bauschutt ist so gut wie unverkäuflich. Geht zu fast 100% in Endlagerstätten.

Hab auch noch nie Bauschutt verkauft😀



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  •  furbo
27.7.2021  (#5)
Als Abfallbesitzer hast du gemäß österr. Gesetzeslage einige Pflichten, die 2 wohl wichtigsten:
1. Beauftrage ein Unternehmen, dass "deine" Abfälle sammeln und behandeln darf (sprich die entsprechenden Abfallschlüsselnummern in seinem Berechtigungsumfang hat).
2. Beauftrage dieses Unternehmen explizit mit der umweltgerechten Verwertung oder Beseitigung dieser Abfälle
Wenn das abzureißende Objekt eine gewisse Größe überschreitet ist vor dem Rückbau eine Schad- und Störstofferkundung durchzuführen.
Die rechtliche Grundlage bildet das Abfallwirtschaftsgesetz AWG 2002.

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
28.7.2021  (#6)

zitat..
furbo schrieb: hast du gemäß österr. Gesetzeslage einige Pflichten

Das verlangen zwar nur die wenigsten Gemeinden, aber es ist für jedes Erdbau/Abbruch-Unternehmen kein Problem diese Bestätigungen auszustellen. Die machen Lieferscheinkopien mit der Deponie, die Deponie hat meist eine ARA-Bestätigung und damit wird die Bestätigung vom Erdbau-Unternehmen ausgestellt. Ich denke kaum, dass jemand heutzutage noch den Bauschutt einem Bauer gibt, der ihn dann unter dem Acker versteckt.

Je älter ein Haus ist, desto billiger, weil leichter sortierbar.

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  •  seebser
29.7.2021  (#7)

zitat..
MinusPol schrieb:

──────
Puitl schrieb: Das Erdbauunternehmen pickt die XPS raus und verkauft den Schutt weiter..
──────

Bauschutt ist so gut wie unverkäuflich. Geht zu fast 100% in Endlagerstätten.

Das wäre mir neu.
Ziegel, Beton wird möglichst sorgenfrei gebrochen und dann nach Überprüfung als zertifiziertes Recycling Material  weiter verwendet. Betonbruch ist sogar relativ teuer aber auch sehe tragfähig Weiler sich verkannt und wird daher sehr gerne als Unterbau verwendet.
Ziegelbruch ist da deutlich weniger wertvoll,  wenn da Bagger auf der  Baustelle oft genug drüber fährt ist er  vom Ausgangsmaterial  Lehm nicht mehr zu unterscheiden.

Klar, alles was viel Kunststoff, Styropor oder Holzfaser (Zementgebunden) enthält wird relativ teuer zum entsorgen, bzw. Deponieren.

Also alles  Abbruchmaterial deponieren ist eher nicht mehr State off the Art.
Das Ganze wird aus Umwelt und Kosten Gründen auch immer wichtiger,  als Rohstoffquelle.

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  •  seebser
29.7.2021  (#8)
@althauszt,

Normal wird gerade bei kleinen Kubaturen nicht mehr  vor Ort gebrochen, sondern das Material in die Firma transportiert und dort aufgearbeitet. 
Gerade wenn du eine Zufahrt bauen musst, kannst du verhandeln  ob du nur das Brechen und Transport  bezahlen musst.
So nach dem Motto eine Fuhre Schutt in die Firma, retour mit  Recycling.  Dann Fährt der LKW nie leer umher.

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
29.7.2021  (#9)

zitat..
seebser schrieb:

@althauszt,

Normal wird gerade bei kleinen Kubaturen nicht mehr  vor Ort gebrochen, sondern das Material in die Firma transportiert und dort aufgearbeitet. 
Gerade wenn du eine Zufahrt bauen musst, kannst du verhandeln  ob du nur das Brechen und Transport  bezahlen musst.
So nach dem Motto eine Fuhre Schutt in die Firma, retour mit  Recycling.  Dann Fährt der LKW nie leer umher.

Dann zahlst ja Brecher-Stunden + LKW-Stunden!
Wenn man das Abbruchmaterial wieder vor Ort verwenden kann ist vor Ort brechen meist günstiger, mit 3-5 LKW-Stunden hast schon eine Brecher-Stunde bezahlt (in einer Stunde frisst der viel) und du hast dein Material schon vor Ort liegen!

Bei kleinen Mengen bzw. wenn nicht verwendbar musst natürlich das Material kaufen und LKW´s zahlen, da könnte man dann natürlich verhandeln das die "Entsorgung" nichts kostet...

@Althauszt 
Ich würd einfach mal mit deinem Planer zamm`sitzn und schaun wie viel Material anfällt und wo was wieder verwendet werden könnte, damit du mal ne Übersicht hast.
Dann Angebote einholen, die sagen dir dann eh ob was zu melden ist, wie sie es angehen würden (natürlich meistens so das fürs Unternehmen am meisten raus schaut) und was das kostet.

Kurz zum Deponieren: Also mir wär das neu das unbelasteter gebrochener Bauschutt in Endlager deponiert wird 🙃
Für mein Gemisch aus Bruch+Recyclingbeton zum verfüllen (& verdichten) einer Grube habe ich nämlich ein gesundes Sümmchen pro Tonne bezahlt...glaub kaum das da frischer Beton dabei war 😅


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  •  Puitl
  •   Silber-Award
29.7.2021  (#10)

zitat..
seebser schrieb:

@althauszt,

Normal wird gerade bei kleinen Kubaturen nicht mehr  vor Ort gebrochen, sondern das Material in die Firma transportiert und dort aufgearbeitet. 

Ach ja noch kurz dazu: Ja wird meistens so gemacht da fürs Unternehmen besser (bezhalte LKW-Stunden + bezahlte "Entsorgung" (Brecherstunden)).

War bei mir auch so: "Vor Ort brechen zahlt sich niiieee aus..."
...hinten nach betrachtet wärs mir gleich teuer gekommen.....und ich hätt schon Material zum anschütten dort liegen gehabt 😉


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  •  Althauszt
29.7.2021  (#11)
Vielen Dank für eure Rückmeldungen!

Werde mal mit dem Planer sprechen...d.h. das gebrochene Abbruchmaterial könnten wir vermutlich gleich zum befestigen bzw als Unterbau für die neue Zufahrt/Einfahrt verwenden.. quasi spart man Schotter etc..
Der Bagger müsse sowieso eine Zufahrt in den Hang graben, da wie gesagt, es über ein Servitut läuft und der Weg wahrscheinlich nicht auf zu großes, schweres Gerät auslegt ist bzw. ich diesen nicht beschädigen möchte..

Die Kubatur liegt bei 8x10, ca 9m hoch + alter Steinkeller...

Werde trotzdem mal noch mit einem Unternehmen reden, was so alles raus muss davor.. weil pvc Belag, Fenster sind ja kein Problem.. bei sämtlichen Leitungen wird  es schon aufwendiger emoji

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
29.7.2021  (#12)
Einrichtung, lose Belege (wahrsch. auch PVC), Lampen usw. müssen raus. Leitungen, Fliesen, Keramik (ect.) kannst drin lassen.
Aber wie gesagt, das sagt dir dann alles derjenige der´s dann macht :)

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  •  Ghamor
  •   Silber-Award
29.7.2021  (#13)
Da ich mich grad selbst damit beschäftige eine Zusatzfrage zu dem Thema:

Darf ich eigentlich selbst ein Haus komplett selbst abreißen - also in Eigenleistung von Oben nach Unten das ganze Haus abtragen, oder muss irgendwo zumindest auf dem Papier ein Profi existieren, der das macht? z.B. um eine Abbruchbewilligung zu bekommen?

Die Entsorgung ist ein anderes Thema, da ist mir klar, dass das zertifizierte Firmen machen müssen. Aber darf ich mich selbst mit meinem Hämmerchen ein halbes Jahr lang ans Haus stellen und Stein für Stein selbst abtragen?

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  •  Tomlinz
  •   Bronze-Award
29.7.2021  (#14)
Ich kenn jemanden der hat dies so gemacht. Er musste dann nur die fachgerechte Entsorgung der asbesthaltigen Eternit-Tafeln mit einer Rechnung nachweisen.

Den größten Unterschied (€€€) hat für ihn die gut zwölfmonatige Eigenleistung ausgemacht, indem das Haus komplett entkernt wurde und alle Stoffe sortenrein getrennt wurden. 
Alle Leitungen aus den Wänden rausziehen, Schläuche, Rohre und Dosen raus, Glaswolle+Heraklith raus, Fenster über willhaben verkaufen/verschenken, Dach abdecken, Dachstuhl zerschneiden und runterwerfen, Fliesen runterklopfen, Estrich rausstemmen, die gottseidank lose Schüttung rausschaufeln (durch ein Loch in der Wand auf eine Rutsche) ...

Das Abreissen der Ziegelmauern hat er auch quasi "selbst" gemacht, indem er einen Bagger organisiert hat, der dem Häuschen dann ein paar Schubser gegeben hat.

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  •  seebser
29.7.2021  (#15)
Das mit dem in der Firma brechen kommt glaub auch daher, dass Produkt vom Labor geprüft werden muss.
Und die Kosten sind gleich egal ob einen Probe von einem Haufen(eher 2, Beton und Ziegel) von einem Haus oder Probe des Haufen der im Letzen Jahr gesammelt wurde.
Und die Analyse wird nicht  so billig sein.
Des weiteren ist es teilweise auch ein Problem auf der Baustelle  zu brechen, da hat bei uns ein Unternehmen  mal größere Probleme  gehabt.
Haus abgerissen,  gebrochen und am Grundstück daneben gelagert bis zum Einbau an der Stelle ,an der das alte Haus stand=>fällt unter illegale Müllablagerung, und gehen die Strafen  gleich relativ hoch los.

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
29.7.2021  (#16)
Ist ganz legal auf eigenem Grund Material zu brechen und wieder verwenden als Unterbau oder Verfüllmaterial. Allerdings muss eine Baustoffanalyse gemacht werden. Kosten vor 5 Jahren 2000 Euro. 

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  •  Althauszt
29.7.2021  (#17)
Vielen Dank für die regen Diskussionsbeiträge!
Was schätzen die Profis was so ein Abbruch ungefähr, ohne die genauen Gegebenheiten zu kennen kosten könnte?

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  •  elllusion
29.7.2021  (#18)
Hallo,

ich kann dir von unserem Abbruch berichten.
Wir haben vorher alles sauber getrennt sodass nur mehr Ziegel und Beton über waren.
Das Ganze hat uns ca. 8000 € gekostet.

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  •  Tomlinz
  •   Bronze-Award
29.7.2021  (#19)
ohne Trennung war die unverbindliche Kostenschätzung ca. 35.000€ - 45.000€ .
Mit selber sauber trennen sind sie bei rund 10.000€ gelandet. Jahr 2018

Bin aber das absolute Gegenteil eines Profis! Ich kann nur Erfahrungen teilen und das sogar nur aus zweiter Hand 😅

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  •  elllusion
29.7.2021  (#20)

zitat..
elllusion schrieb:

Hallo,

ich kann dir von unserem Abbruch berichten.
Wir haben vorher alles sauber getrennt sodass nur mehr Ziegel und Beton über waren.
Das Ganze hat uns ca. 8000 € gekostet.

Muss aber noch dazu sagen, dass bei uns schon das meiste abgebrochen war und nur mehr der Abtransport anstand. So sah es vor 2 Jahren bei uns aus 😀

2021/20210729973773.jpg

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  •  Nukleos
29.7.2021  (#21)
Bei uns war folgende Situation. Drei Häuser + 2 Schupfen/Stadln + Einfriedungen (da 2 Grundstücke) abgerissen.
Angebot von mehreren Firmen für alles bewegte sich von 40.000-45.000€.
Deswegen alles was von unserer Seite möglich war, selbst erledigt.
Zuerst haufenweise Sperrmüll und Restmüll entsorgt, da Vorbesitzer leider ein Messi war.
Dann sukzessive getrennt. Z.b. Mineralwolle in bigbags gefüllt und via willhaben verschenkt. 
Kastenfenster, Kachelofen, Holztüren, Dachziegel, etc. verkauft.

Danach nochmals Angebote eingeholt. Am Ende kostete uns das Unterfangen €18.000,-.

Irgendwelche Belege für die Entsorgung wollte die Gemeinde oder sonst wer nicht sehen.

Lg

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