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Gartenzaun für Windenergie nutzen?

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
24.10. - 5.11.2021
15 Antworten | 7 Autoren 15
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Da ich im nächsten Jahr einen Teil meines Gartenzauns (~20m) erneuern möchte, überlege ich, gleich einen Zusatznutzen zu lukrieren. PV-Glaszäune gibt es ja schon einige am Markt, scheiden aber bei mir wegen Verschattung durch Pflanzen / Bäume aus.
Habe gesehen, dass man Zäune auch mit inegrierten Savonius-Rotoren bauen kann, kenne aber noch keinen Hersteller in Europa. Falls jemand sowas selbst bauen kann, würde ich es eventuell kaufen (hab selbst leider zu wenig Zeit dazu).
Bsp.: https://futurezone.at/science/windturbinen-wand-windrad-joe-doucet-windenergie/401776647

Der Vorteil wäre ja auch, dass man oft in der Nacht Strom erzeugen kann...

  •  taliesin
  •   Gold-Award
26.10.2021  (#1)
Das Ding hat alle Nachteile, die man bei Windkraftanlagen haben kann:

1. Widerstandsläufer, max. ca. 20% aerodyn. Wirkungsgrad, bei der Rotorausformung vermutlich 10%
2. geringe Bodenwindgeschwindigkeit
3. hohe Reibverluste, weil viele Achsen und viele Generatoren
4. niedrige Drehzahlen, d.h. Vielpolgenerator oder Getriebe nötig
5. Verletzungs- und Vandalismusgefahr
6. erheblicher Wartungsaufwand (bewegliche Teile)
7. nicht sturmsicher

Aus meiner Sicht kann man so, wirtschaftlich sinnvoll, keinen Strom erzeugen.

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  •  AntonInWien
  •   Bronze-Award
28.10.2021  (#2)
@­taliesin: Danke für den Input.
Die Nachteile bezüglich Wirkungsgrad und Reibungsverlusten usw. kann man meiner Meinung nach vernachlässigen, da sie fast ein fester Faktor sind, den man von Anfang an mit einkalkulieren kann. Wartungsaufwand sollte eigentlich keiner bestehen, und die Verletzungsgefahr kann durch ein Gitter davor weitgehend ausgeschlossen werden. Mein Zaun ist auch nur parallel zum Nachbargrundstück, und öffentlich nicht zugänglich, wodurch ich die Vandalismusgefahr nicht größer als bei PV sehe. Die LWPs mit ihren großen Rotorblättern sind bezüglich Verletzungsrisiko ja auch harmlos,und über 1 bis 2 Jahrzehnte wartungsfrei.
Savonius Rotoren sollten auch weitgehend sturmsicher sein, da sie sich selbst "einbremsen".
Der Hauptfaktor für eine annähernde Wirtschaftlichkeit ist die am Standort vorhandene Windgeschwindigkeit, da sie mit der 3. Potenz die abgegebene Leistung beeinflusst. Da müsste man auf vorhandene Erfahrungswerte zurückgreifen können, welche ich aber leider nicht habe. Die an meinem Standort im Internet einsehbare durchschnittliche Windgeschwindigkeit im Jahr (5m/s) ist da nicht aussagefähig genug.
Eine Amortisationszeit von 20 Jahren würde mir schon reichen, und wäre eine gute Ergänzung zur PV, da der max. Ertrag selten zur selben Zeit anfällt.
Falls ich nichts passendes finde, werde ich mir eventuell mal eine kleine Versuchsanlage aufstellen, z.B.: https://www.elvwis.com/shop/elvwis-iii-aluminium-mit-generator?number=IS10095.2
(für Alternativvorschläge bin ich offen...)

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
29.10.2021  (#3)

zitat..
AntonInWien schrieb: Falls ich nichts passendes finde, werde ich mir eventuell mal eine kleine Versuchsanlage aufstellen

Basteln darf man immer emoji

zitat..
AntonInWien schrieb: Savonius Rotoren sollten auch weitgehend sturmsicher sein, da sie sich selbst "einbremsen".

Stimmt mehr als Windgeschwindigkeit bekommen die nicht, nur ob die Dinger 140km/h standhalten, darf man bezweifeln.

zitat..
AntonInWien schrieb: Die Nachteile bezüglich Wirkungsgrad und Reibungsverlusten usw. kann man meiner Meinung nach vernachlässigen, da sie fast ein fester Faktor sind,

Dieser feste Faktor machen aus 15ct/kWh für eine Kleinwindkraftanlage mit Horizontalachse, vielleicht 60ct/kWh für die mit Vertikalachse und verschieben die Amortisation in den Sankt-Nimmerleins-Tag.

Bisserl irritiert mich die duale Persönlichkeit? Gast-Karl <--> AntonInWien ???


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  •  Suffi
29.10.2021  (#4)
Bedenke auch dass der Nachbar jederzeit eine Hecke davor setzen darf weil er das Teil Hässlich findet oder aus welchen Grund auch immer. Dann wird's mit dem Ertrag ganz düster. 

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
30.10.2021  (#5)

zitat..
taliesin schrieb: duale Persönlichkeit?

Sorry, da war am PC beim Zweitwohnsitz ein anderer User angemeldet (große Family).


zitat..
Suffi schrieb: Bedenke auch dass der Nachbar jederzeit eine Hecke davor setzen darf

Ist klar, deswegen wird das mit ihm vorher abgesprochen. 
Falls sich die Situation ändern sollte, kann man ja schlimmstenfalls die Windräder wieder verkaufen.




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Hallo Gast-Karl,
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  •  taliesin
  •   Gold-Award
30.10.2021  (#6)

zitat..
Gast-Karl schrieb: Falls sich die Situation ändern sollte, kann man ja schlimmstenfalls die Windräder wieder verkaufen.

Ich würde das Geld lieber in eine PV-Anlage stecken, entweder am eigenen Dach oder in einer Beteiligungsgesellschaft. Kommerziell erfolgreich wird dieses Projekt nämlich ziemlich sicher nicht. Ob den gebrauchten Zaun mit fragwürdiger Amortisation dann noch jemand kaufen will, ist auch eher spekulativ.

Aber nur meine 2 Zähn't.

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
2.11.2021  (#7)

zitat..
taliesin schrieb: Ich würde das Geld lieber in eine PV-Anlage stecken....

PV ist schon vorhanden, Geld für ein Investment auch.
Bin mir nur nicht sicher, ob ein Batteriespeicher oder Windenergie sinnvoller wäre, um mehr Autarkie zu erlangen. Ich weiß auch, dass sich derzeit beides nicht echt amortisiert, aber das ist bei vielen Invests so (z.B. EFV vs. MFH, E-Auto...).


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  •  passra
  •   Gold-Award
2.11.2021  (#8)
Schon Kleinwindanlagen auf 10m-Masten sind immer noch weit weg von jeder Amortisation, wenn man nicht gerade an der Küste oder im Gebirge wohnt, das wird mit einem bodennahen Zaun sicher nicht besser...
Und die Angabe "10000kWh pro Jahr" ohne Angabe der Größe der Wand/Wände ist doch reines Werbe-Bla-Bla. EINE solche Wand erzeugt doch keine 10000kWh, das wären im Durchschnitt 1,1kW immer und jederzeit...

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
3.11.2021  (#9)
@­passra: im obigen Link steht, dass die Wand 2,5x7,5 m groß ist... Das ist schon weit mehr, als jede andere "Kleinwindanlage" an Windangriffsfläche zu bieten hat.

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
3.11.2021  (#10)
Stimmt schon, nur die typ. Windgeschwindigkeitsprofile zeigen:


2021/20211103548978.png
das Hauptproblem ist die Bodennähe, dazu kommen Turbulenzflächen (Rauigkeit ...).
Ein 2m Durchmesser Horinzontalachser liefert in 10m Höhe freistehend vermutlich die 10-fache Energiemenge.

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  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
4.11.2021  (#11)
Morgen,

Hab mich auf für (Klein-) Windkraft interessiert, ist scheinbar im Wohngeboet unmöglich, eins aufzustellen 😢

Bezüglich der windturbinenwand fürcht ich, dass das eher ein Hirngespinst ist, weil:

Der US-Designer und Entrepreneur Joe Doucet hat nun .....
=> Designer?

Der Fahrtwind vorbeifahrender Trucks würde für zusätzliche Energie sorgen.
=> echt jetzt?

Mit mehreren solcher Wände könnten sogar ganze Gebäude verkleidet werden, sagt der Designer.
=> wie soll das dann mit der Luftströmung funktionieren?

Noch handelt es sich bei der Windturbinenwand um ein reines Konzept. Prototypen gibt es noch keinen. 
=> nette Idee aber meiner meinung nach niemals auch nur halbwegs wirtschaftlich umzusetzen

..nur mein Senf..

Lg Wolfgang

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  •  Notausgang
  •   Silber-Award
4.11.2021  (#12)
...erinnert mich ein bisschen an FONTUS. Ein Designer ohne technischen Hintergrund "erfindet" ein technisch sinnloses bzw. nicht realisierbares Produkt, erstellt einige schöne Renderings und bekommt dafür kritiklose Medienberichte (oder im Fall Fontus sogar öffentliche Fördergelder und Crowdfunding-Investments)....

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
4.11.2021  (#13)

zitat..
Notausgang schrieb: bekommt dafür kritiklose Medienberichte

Ein Grund dafür, dass ich jetzt wieder ein Tageszeitungsabo habe. In der Hoffnung, dass damit ev. wieder die eine oder andere Arbeitsstunde einer guten Journalistin bezahlt werden kann.

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
5.11.2021  (#14)
Sehr kritisch über Fonuts haben die sogenannten "Qualitätsmedien" aber auch nicht berichtet. Bsp.: https://www.derstandard.at/story/2000059198236/steckdose-statt-nur-solar-smarte-flasche-aus-wien-aendert-konzept
Auch bei Invest-Empfehlungen (z.B. PV Bürgerkraftwerke) von Zeitungen würde ich vorsichtig sein, und lieber selbst rechnen. Bsp.: https://www.krone.at/252254 
https://www.wienenergie.at/blog/buergerinnenkraftwerke/ 
Da wird eine "Rendite" von 1,3% in Form von Spar-Gutscheinen geboten (im Postkasten liegen jede Woche 25% Gutscheine)...

Zum Glück habe ich vor Jahren ein paar Windenergieaktien gekauft (leider zu wenig). Die Prognose war eine Verdoppelung des Kurses in 7 Jahren, tatsächlich hat er sich verdreifacht, da der Wind in den letzten Jahren immer weit mehr als prognostiziert geblasen hat. Die jährlichen Ausschüttungen waren zusätzlich immer über 5%, sodass ich mir jetzt locker ein 300€ Testwindrad aufstellen kann :)
Hatte nur gehofft, dass hier jemand schon so was hat, und über den Jahresertrag berichten kann (Durchschnittswerte helfen hier leider gar nicht).
Dass hier auf "Designer" geschimpft wird, kann ich aus eigener Erfahrung nicht nachvollziehen. Kenne einige Industrie-Designer, die auf der Wiener Uni studiert haben, und die haben auch vom Hausbau mehr Ahnung als die meisten Baumeister. Bei meinem Haus wurden z.B. die Fensterflächen und Vorsprünge so berechnet, dass im Winter die Sonne voll reinscheint, im Sommer aber keine variable Beschattung (z.B. Rollläden) notwendig ist. Bei einer 3D Simulation fürs eigene Haus zu sehen, wie die Sonne im Tagesverlauf drüberwandert und Schatten wirft (ohne dass das Haus noch existiert), ist schon beeindruckend. Da weiß man auch schon im Vorhinein, wo welche Pflanzen gesetzt werden sollen, ohne dass man den Gärtner bemühen muss, der aus meiner Erfahrung diesbezüglich nicht viel Ahnung hatte.
Gleiches galt z.B. für Rohrdimensionierung der Wasserleitungen, oder Heizungsangebote, wo die "Fachfirmen" 08/15 gemacht hätten, und ich jetzt täglich Energie- u. Resourcen verschwenden würde, wenn ich das nicht selber in die Hand genommen hätte.

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  •  Notausgang
  •   Silber-Award
5.11.2021  (#15)

zitat..
Gast-Karl schrieb:

Dass hier auf "Designer" geschimpft wird, kann ich aus eigener Erfahrung nicht nachvollziehen. 

Es gibt sicherlich unzählige gute Designer.

Es ist aber mE schlicht der Fall, dass (gerade bei technisch komplizierteren Themen) insbesondere von Medien viel zu stark auf das Design und die professionelle Präsentation geschaut wird und bei sämtlichen technischen Details auf die Aussagen der "Erfinder" vertraut wird- selbst wenn diese noch so absurd sind.

Wenn ich zB als Privatmann behaupte, dass ich in drei Jahren einen Supersportwagen mit 1325 PS in Kleinserie herstellen werde, wird mir das nicht mal mein kleiner Sohn glauben und keine Zeitung wird darüber berichten.

Wenn ich aber ein schön designtes Modell (idealerweise in Originalgröße) bzw. Renderings / "Produktvideos" dazu erstelle bekomme ich große Investitionen und kritiklose Medienberichte, die auf den technische Machbarkeit und den wirtschaftlichen Hintergrund bzw. die entsprechenden "Erfahrungen" der dahinterstehenden "Unternehmen" (oder sogar einschlägige Vorstrafen der "Gründer" (Betrug)) überhaupt nicht eingehen - auch wenn hier nur zwei Minuten Recherche nötig wären (zB: https://oe3.orf.at/stories/2926798/, https://www.derstandard.at/story/2000084400445/ein-supersportwagen-made-in-austria, https://www.derstandard.at/story/2000128458832/davinci-motors-praesentiert-e-motorrad-mit-teilautonomen-fahrfunktionen)

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