« Hausbau-, Sanierung  |

Altbau Sanieren - Daemmung vs Heizungstausch

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
 1  2  3 ...... 4  5 
  •  prei
8.1.2022 - 27.7.2023
83 Antworten | 23 Autoren 83
5
88
Hallo zusammen,
Ich habe vor kurzem ein Haus Baujahr 1970 gekauft. Der Zustand ist fuer das Alter sehr gut und aktuell ist keine Sanierungsmassahme notwendig.

Dennoch hat das Haus noch eine Oelheizung und hat einen mittleren u-wert von 0.55, also verbesserungswuerdig.

HWB laut Energieausweis ist 160kWh/m2/a was bei 155m2 stolze 4000l Oel pro Jahr bedeuten wuerde. Laut Verkaeufer sind es etwa 2000l Oel pro Jahr. Die Wahrheit liegt wohl dazwischen.

Sowohl Decke zum Dach als auch Keller ist mit halbwegs gut gedaemmt. Aussenwand ist 30cm Leca mit Waermeputz. Ich mir die Wirkung eines WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] mit 20cm XPS angesehen und das wuerde den Heizwaermebedarf abgeschaetzt um 1/3 reduzieren.

Bei 3000l Oel pro Jahr ergibt das eine Ersparnis von 1000l Oel -> je nach Oelpreis 750 EUR pro Jahr. Kosten Daemmung geschaetzt 100Eur/m2 bei 170m2 Aussenwand -> 17000 EUR -> Armortisiert in 22.5 Jahren.

Auf der anderen Seite koennte man die Heizung durch eine Waermpumpe tauschen. Laut Heizrechner vom Energieinstitut wuerden die Heizkosten bei Effizient 3.1 auf ca 1000 EUR kommen. -> Ersparnis  1250 EUR pro Jahr bei etwa 25000 EUR Investition. Armortisierung in 20 Jahren.

Beides macht aus rein finanzieller Sicht noch weniger Sinn, bzw wuerde sich lange nicht amortisieren.

Habe ich irgendwo einene groben Denkfehler ist macht es hier vielleicht Sinn direkt die Heizung trotz schlechter Daemmung zu tauschen.

Liebe Gruesse,
Peter

  •  uhim
  •   Bronze-Award
13.1.2022  (#21)

zitat..
prei schrieb:
Ich habe aktuell noch etwa 30k€ übrig. Entweder Ich packe das in die Fassade und Dachstuhl und verblase dann immer noch etwa 1200l Öl pro Jahr für etliche Jahre, oder ich verbrate 8300kWh Strom pro Jahr. 

Mach erst die thermische Sanierung, dann die Heizung. Lade dir GEQ herunter, rechne damit dein Haus nach, schau was die größten Schwachstellen sind und fang dort an. 
In unserem 70er Jahre Haus waren wir auch bei ~3500 Liter im Jahr, diese Heizsaison 300-400 Liter bisher und geschätzt nicht ganz das doppelte bis zum Sommer (beides samt Warmwasser in der Heizsaison). Da tut es nicht mehr so weh dass wir die Umstellung auf WPWP [Wärmepumpe] letztes Jahr nicht mehr geschafft haben. 


1
  •  stefano
13.1.2022  (#22)

zitat..
MalcolmX schrieb: Kredit? So günstig wie man aktuell an Geld kommt macht das absolut Sinn.

Evtl. gibts schon einen Kredit und eine Aufstockung ist nicht möglich/gewünscht.


zitat..
prei schrieb: Dh wenn ich es schaffe eine Vorlauftemperatur von 55C zu erreichen müssten diese Wärmepumpen perfekt funktionieren.

Beachte noch, dass erst ab einer maximalen Vorlauftemperatur von 40 °C vom Bund der Austausch gefördert wird. Das wären alleine 7.500 €. Dann gibts meistens noch Landesförderungen oben drauf. Also richtig 10.000 € auf die Hand. Deshalb macht es natürlich auch Sinn die thermische Sanierung zu erst anzugehen. Folgeeffekte sind dann auch noch, dass durch die geringe benötigte Heizleistung, die WPWP [Wärmepumpe] kleiner dimensionert werden kann. Was wiederum geringere Investionskosten nach sich zieht etc. 
Je nach Alter der Ölheizung, wirst sie 2025 dann sowieso rausreißen können. Auch so ein Thema...







1
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
13.1.2022  (#23)
Rausreissen erst an 2035 vorgeschrieben. Aber ja, geht alles recht zügig.

Ich würde auch nicht unterschätzen was man mit 30k€ plus Förderungen hinkriegt...  vielleicht kommt man damit schon weiter als gedacht.

1
  •  prei
13.1.2022  (#24)
Ich habe jetzt eh bald die Energieberatung geplant. Ich hoffe ich bekomme dort einen kompetenten Ansprechpartner. 

Kredit ist leider auf maximum eingstellt. Da geht nichts mehr.

Bezüglich Boden, dort gibt es sehr schönen Parkett und Fliesen. Die möchte ich eigentlich nur ungern entfernen :( 

1
  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
13.1.2022  (#25)
Was die Fassadendämmung betrifft könntest du dir zB meine Beiträge zu Stegträgern mit Zellulosedämmung ansehen. Dies ist sehr gut für Selbstbau geeignet und ermöglicht den Einbau von Fenstern/Türen ganz außen in der Dämmebene was sowohl energetisch wie auch von der Nutzung m.tiefen Fensterbänken innen sinnvoll ist.

Das billigste wäre eine Außenverkleidung mit günstigen zementgebundene Platten (Cetris, Betonyp o.ä. ohne Hinterlüftung- abhängig davon ob dir das optisch gefällt.

Zumindest kannst du mit dieser Dämmung problemlos Passivhausstandard erreichen bei vergleichsweise geringen Kosten. Hausbegrünung kann auch sinnvoll sein.

Temperaturen im Haus auf das unbedingt notwendige Maß absenken und Räume mit unterschiedlichem Temperaturniveau heizen kann auch erheblich Energie einsparen.

Wenn der Fußboden nicht verändert werden soll ist Wandheizung eine Möglichkeit, die zudem schneller reagiert und ggf mit höherer Temperatur betrieben werden kann als eine FB-Heizung.
Erst dämmen und anschließend das Heizsystem abhängig vom erreichten Dämmstandard auswählen.
Sieh dir mal die Beiträge zu Ringgrabenkollektor an- hier und bei www.ringgrabenkollektor.at 

Andreas Teich 


1
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
13.1.2022  (#26)
Man könnte auch eine Wärmepumpe erst einmal am bestehenden System anschließen und später dann die Wärmeverteilung Richtung Wand/Deckenheizung anpassen wenn man die Böden gut findet wie sie sind. Einen guten massiven Parkett würde ich auch nicht einfach so rausreissen.

Eventuell ist auch eine Pelletheizung eine Alternative,  die funktioniert eher mit vorhandenen Heizkörpern. 

1
  •  prei
13.1.2022  (#27)
Danke für den Tip mit den Stegträgern. Ich habe mir einige deiner Beiträge angesehen. Ist so eine Lösung im Eigenbau teuer? Es stand mal 60€/m2 im Raum von einer Firma, das war aber 2017.

1
  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
1.2.2022  (#28)
Mittlerweile sind die Stegträger sicher auch teurer geworden,
aber nicht soviel gestiegen wie Massivholz.

Zellulosedämmung ist nach wie vor günstig.

Zumindest eignet sich das gut für den Selbstbau und erfordert primär gute Planung, die auch online erfolgen kann- die reine Ausführung ist ziemlich einfach, also Zuschnitt zB mit Stichsäge, Löcher bohren und andübeln. Das schafft eigentlich jeder Laie und Frauen können's auch hinbekommen.
Unsere 6,5 m langen Stegträger mit 60 mmx 240 mm habe ich alleine montiert, was auch vom Gewicht her viel einfacher ist als mit Massivholz.

Andreas Teich


1
  •  prei
2.2.2022  (#29)
Hättest du vielleicht eine Empfehlung für Anleitung bzw wo ich gute und vertrauenswürde Information dazu finde?

1
  •  taliesin
  •   Gold-Award
2.2.2022  (#30)

zitat..
AnTeMa schrieb: Das billigste wäre eine Außenverkleidung mit günstigen zementgebundene Platten (Cetris, Betonyp o.ä. ohne Hinterlüftung- abhängig davon ob dir das optisch gefällt.

Gibt es für die Platten eigentlich eine Aussage zur Lebenserwartung? Die werden nicht verputzt, oder? Was kostet so etwas in etwa?

1
  •  Haini
  •   Bronze-Award
2.2.2022  (#31)
Ich mache gerade eine hinterlüftete Diy Fassade. 

2022/20220202260220.jpg
von den ~370m2 Fassade sind jetzt fast 70% fertig. 
Vom Prinzip her hab ich es gemacht wie Taliesin. 
Es ist zwar sehr viel Arbeit aber von den kosten sehr günstig. 

Muss es mir final mal ausrechnen, aber komme locker auf unter 30€ per m2




1
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
2.2.2022  (#32)
Wo hast du das Holz bezogen? :) finde da gerade noch keine so tolle Quelle...

1
  •  Haini
  •   Bronze-Award
2.2.2022  (#33)
Habs beim Trumer geholt vor 1 Jahr. 
Ist aber keine A Ware sondern B/C, da kanns schon vorkommen das ganze Stangen weggibst, oder halt einiges rausschneidest.


Dafür gibs wiederum viele Stangen die sehr schön sind und vl ne kleine unschöne Stelle haben. Aber auf der hinteren Seite ist mir das egal.

Der Preis war ausschlaggebend für damals 1€ pro lfm.
Hab damals ins 4032lfm geholt und hab noch ca die 50%.


1
  •  hinterholzacht
  •   Bronze-Award
3.2.2022  (#34)
Schaut gut aus. Wenn man die Autos sieht meint man das wäre ein Foto aus den 80ern 😉

1
  •  Haini
  •   Bronze-Award
3.2.2022  (#35)
Haha war bei dem Foto ziemlich Finster und die Autos sind Ersatzteile für meine 2 anderen. 😉

1
  •  precision
  •   Bronze-Award
3.2.2022  (#36)

zitat..
Haini schrieb:

Ich mache gerade eine hinterlüftete Diy Fassade. 

von den ~370m2 Fassade sind jetzt fast 70% fertig. 
Vom Prinzip her hab ich es gemacht wie Taliesin. 
Es ist zwar sehr viel Arbeit aber von den kosten sehr günstig. 

Muss es mir final mal ausrechnen, aber komme locker auf unter 30€ per m2

Respekt!!
Wirklich toll - Schaut auch sauber gearbeitet aus.
Da hab ich mich selbst DIY nicht drüber getraut.
 

Wir haben 300m2 Fassade und 3 hervorragende Zimmerer waren 3Monate beschäftigt.
Die Bestandsfassade war ordentlich bucklig, da haben sie sich ziemlich geplagt mit dem Ausgleichen.
Sie haben aber wirklich 1a gearbeitet.

Zusätzlich hab ich noch in Eigenregie mit Vorvergrauungsöl 3 Monate im Winter (nach der Arbeit von 19-22h noch eine gache Ladung Bretter emoji  ) gestrichen.

2022/20220203451119.png

1
  •  Haini
  •   Bronze-Award
3.2.2022  (#37)
Hier mal ein ganz aktuelles Foto. 
2022/20220203134647.jpg

Da sind schon sehr viele Samstage mind zu 3 drauf gegangen und ich hab alleine auch sehr viele Stunden verbracht bis es so aussieht wie jetzt.

Dafür sehr günstig und ich weis wie ich was gemacht habe. 


1
  •  coisarica
  •   Gold-Award
3.2.2022  (#38)
schaut echt super aus - tolle arbeit!
zeigt auch wieder einmal, dass holz einfach ein geniales baumaterial ist.

1
  •  taliesin
  •   Gold-Award
3.2.2022  (#39)

zitat..
precision schrieb: Die Bestandsfassade war ordentlich bucklig, da haben sie sich ziemlich geplagt mit dem Ausgleichen.

Das war eben bei mir auch so, deswegen (und wegen des geringen Holzanteils) die Trapezfanderlg'schicht:


2021/20210124648698.jpg

1
  •  robits
4.2.2022  (#40)
Sehr schön geworden, Haini!

Hast du eventuell ein Foto wie du die Dämmung in den Laibungen ausgeführt hast? Bzw generell den Laibungsaufbau?

1
  •  Haini
  •   Bronze-Award
4.2.2022  (#41)

zitat..
robits schrieb: Sehr schön geworden, Haini!

Hast du eventuell ein Foto wie du die Dämmung in den Laibungen ausgeführt hast? Bzw generell den Laibungsaufbau?

Vielen Dank 😉

schau mal in meinen Thread einziehen im Winter ohne wdvs, da hab ich einiges beschrieben bzw Taliesin auch. 

1


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]


next