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Neues Haus sehr hellhörig von außen

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  •  Haraldinjo
22.2. - 6.3.2022
45 Antworten | 18 Autoren 45
45
Hallo an alle,

haben vor kurzem unser Haus bezogen und sind hinsichtlich Lärm von außen sehr unzufrieden und da würde ich um ein paar Meinungen bitten, ob und in wie weit so manches normal sein kann.

Flachdachhaus mit 25er Ziegeln + 20cm Vollwärmeschutz, Fenster mit 3-fach Verglasung, Keller, EG und 1. OG. Wir wohnen in einer ruhigen Siedlung, von außen hört man aber praktisch jeden Furz rein.

Z.B. wenn ein Auto (aufgrund Siedlungslage fährt da eher alles langsam durch) vorbei fährt, dann hört sich das fast so an als ob es durchs Nachbarzimmer fährt. Lärm durch Fenster kann es auf dieser Straßenseite aber nicht sein, da die ganze Seite kein Fenster hat. Ein dort vorbeifahrendes Auto hört man aber generell in jedem Zimmer. Das ist besonders im SZ sehr unangenehm, auch hier hat man das Gefühl, dass die Autos durchs Haus fahren.

Unterhalten sich draußen Leute, so hört man das drinnen auch fast in jedem Zimmer. Im Haus ist auch alles recht hellhörig, Innenwände mit 12er Ziegeln und Betondecken. Z.B. Wäschetrocken im Keller hört man im ganzen Haus, so auch den Geschirrspüler, Wasserleitungen sowieso. 
Wassertropfen auf den unteren Fensterbänken hört man im darüberliegenden Schlafzimmer aus der Mauer als leichtes dumpfes Trommeln, im Zimmer unten bei offenem Fester eher blechern.

Aktuell warten wir noch auf eine Nachjustierung der Fenster, da ist anscheinend der Anpressdruck noch nicht richtig (bei der inneren Dichtung komme ich mit Papier durch), ev. gibt es dadurch schon leichte Verbesserungen.

Ich vermute aber auch , dass es irgendwelche Schallbrücken von der Fassade ins Mauerwerk geben muss. Wenn ich ganz leicht mit dem Schlüssel an der Fassade klopfe (hört sich von draußen ganz hohl an) hört man das dann im ganzen Haus aus der Mauer. Da wundert es mich dann nicht, dass Stimmen und Autos so laut durch gehen.

Habt ihr da eine Idee? Rein vom Aufbau sollte doch zumindest der Schallschutz von draußen besser sein, oder?

  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
23.2.2022  (#21)
Interessant wäre inwieweit eine vorgehängte Holzfassade noch was bringt...

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  •  atma
  •   Gold-Award
23.2.2022  (#22)
für mich klingt das schon ein bissl nach dem Wandaufbau. 

Als Vergleich: wir haben 25+30cm Wandaufbaumit 3fach-verglasten Fenstern. Wenn unser Nachbar (an Sonn- und Feiertagen) gerne den Rasen mäht, hören wir nichts davon. Wenn er die Kreissäge verwendet, dann nur in dem Zimmer ganz leise, welches zu ihm rüber schaut. 
Er hat 20+20 (bzw 15) cm Wandaufbau und wenn wir draussen Geräusche machen, klingt das für ihn, als würde wir im Haus stehen. Dass da bei den paar cm so ein enormer Unterschied ist, hatten wir uns selbst nicht gedacht. 

Im Haus selbst haben wir auch 12er Ziegel als Zwischenwände - die Waschmaschine hör ich 2 Zimmer weiter nur wenn sie schleudert bzw das piepsen, wenn die fertig ist. Im andren Stock hör ichs gar nimma.

Noch eine Frage: habt ihr eine WRL? in welche Richtung ist die Ansaugung bzw die Fortluft? Vl. überträgt sich da auch etwas. 
Wenn ich einen Migräneanfall hab, hör ich sogar den Lüfter der Wärmepumpe und bin genervt... ohne Kopfweh hör ich das absolut nicht. 

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  •  Haraldinjo
23.2.2022  (#23)
Sind auf der Seite ohne Fenster rd. 4 m von der Straße entfernt, Schlafzimmer ist aber auf der anderen Seite des Hauses am Eck, seitlich gibts dann praktisch noch ne Mauer in diese Richtung.

Dass man immer was von draußen hören kann ist ja in Ordnung, dass sich die paar Autos in der Nacht so anhören als ob sie durchs EG fahren ist halt irgendwie nicht so prickelnd.

Da wir ja in einer ruhigen Siedlung sind wären wir ja nicht auf die Idee gekommen hier besonderen Wert auf Schallschutz zu legen, das Haus verspricht im Auftrag ja "guten Schallschutz" - was auch immer das heißt.

Anpressdruck bei den Fernstern hat jetzt mal nicht geholfen bzw. konnte der Monteur das bei manchen Fenstern gar nicht ausreichend justieren, we leitets an den Herrsteller weiter. So kann man bei ein paar Fenstern nach wie vor bei der innersten Dichtung Papier reinschieben wie nichts.


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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
23.2.2022  (#24)

zitat..
Haraldinjo schrieb:

Sind auf der Seite ohne Fenster rd. 4 m von der Straße entfernt, Schlafzimmer ist aber auf der anderen Seite des Hauses am Eck, seitlich gibts dann praktisch noch ne Mauer in diese Richtung.

Dass man immer was von draußen hören kann ist ja in Ordnung, dass sich die paar Autos in der Nacht so anhören als ob sie durchs EG fahren ist halt irgendwie nicht so prickelnd.

Da wir ja in einer ruhigen Siedlung sind wären wir ja nicht auf die Idee gekommen hier besonderen Wert auf Schallschutz zu legen, das Haus verspricht im Auftrag ja "guten Schallschutz" - was auch immer das heißt.

Anpressdruck bei den Fernstern hat jetzt mal nicht geholfen bzw. konnte der Monteur das bei manchen Fenstern gar nicht ausreichend justieren, we leitets an den Herrsteller weiter. So kann man bei ein paar Fenstern nach wie vor bei der innersten Dichtung Papier reinschieben wie nichts.

Internorm 410 Fenster?

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  •  xilinx
23.2.2022  (#25)
Würde mir auch mal die Fenster(dichtungen) genauer anschauen - war bei uns auch so - da reicht anscheinend ein minimaler Spalt und man hat das Gefühl es gibt keine Schalldämmung mehr.

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  •  Haraldinjo
23.2.2022  (#26)
Sind Actualfenster bei uns, man merkt schon einen deutlichen Unterschied zwischen offenen Fernstern und mit Griff zu, aber es Dichten nur zwei von drei Dichtungen. Bei dieser Fenstergröße gibts auf Seite Aufhängung nichts zum justieren, bei den größeren schon, dort komm ich mit Papier nicht mehr rein.

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  •  lxam
23.2.2022  (#27)
Blöde Frage, aber dichten die Fenster zumindest außen gut ab? Sonst hättest du ja zusätzlich noch ein Problem bei Schlagregen.

4m ist natürlich sehr knapp. Hier könnte sich auch der Schall Wege über massive Bauteile suchen. Gehweg zur Straße betoniert bis zur Bodenplatte oder ähnliches. Wir hören z.B. den Kanaldeckel der Straße über die Rohre. Erklärt aber nicht die Hellhörigkeit bei Gesprächen.


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  •  Haraldinjo
23.2.2022  (#28)
Ja, von außen sind die Fenster dicht. Das mit dem Schall über den Boden hatte ich ausch schon mal überlegt, wenn aber ein Betonmischer vorm Haus rattert und das Haus vibriert ist im Keller an dieser Seite absolute Stille. Als Übertragungsweg kämen nur Kanalleitumg und Wasserleitung in Frage, die kommen aber im Keller rein, sonst gibts keine Anschlusspunkte zur Straße, Einfahrt ist zB. noch gar nicht gemacht.

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  •  lxam
23.2.2022  (#29)
Ok, in dem Fall wüsste ich jetzt auch nicht mehr weiter.

Weil vorhin die Wohnraumlüftung erwähnt wurde. Wir haben die Ansaugung auf der Straßenseite. Lärm bekommen wir damit aber nicht ins Haus. Wäre aber vermutlich mit einem zusätzlichen Schalldämpfer einfach zu lösen.

Zum Wandaufbau kann ich noch folgenden Input von den Erfahrungen aus unserem Haus geben.
Keller (eine Seite freistehend, Hanglage): 25cm Stahlbeton + 20 cm EPS-F (geklebt u. gedübelt)
EG: 25cm Wienerberger Objekt + 20 cm EPS-F (geklebt)

Wenn ich den Lärm im Keller auf der freistehenden Seite zum EG vergleiche kann trotz des besseren Wandaufbaus (Beton) keinen Unterschied erkenne. Der Schall kommt eindeutig durch die Fenster.
Merklich leiser ist es jedoch im EG in den Schlafräumen. Hier haben Fenster mit erhöhtem Schallschutz (assymetrische Verglasung). Aus meinen Erfahrungen sind also eindeutig die Fenster am wichtigsten, aber ich denke da gibt es noch viele weitere Faktoren.

Ich hoffe ihr findet eine Lösung mit der ihr zufrieden seid!


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  •  Haraldinjo
23.2.2022  (#30)
Am Freitag folgt mal ein Termin mit der Baufirma, mal sehen was die dazu sagen. Wenn ich mir hier die Antworten so durchsehe dürft es dennoch nicht dem normalen Standard entsprechen, gerade insb. Stimmen und der doch starken Lautstärke von langsam vorbeifahrenden Autos.
 


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  •  Amateur
  •   Bronze-Award
23.2.2022  (#31)
Wie ein Vorredner schon sagte. Es hängt von der Schallquelle ab. Eine hohe Frequenz wird anders gebändigt als eine niedrige Frequenz. Entweder wird mit Masse oder mit Schalen oder auch mit Oberflächen (Porösität, Rauheit) Schall absorbiert. Hier ein Bild zu den 3 grundlegenden Varianten mit ihren Fähigkeiten was die Absorbtion angeht.

2022/20220223483879.jpg
 

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  •  Haraldinjo
23.2.2022  (#32)
Eins noch, glaubt ihr, dass man ein vibrierendes Handy, welches man auf Fassade oder Haustüre anlegt im ganzen Haus hören dürfte?

Die Vibration geht übers Mauerwerk wirklich durchs komplette Haus. Handy leicht an einer Seite angelegt und vibrieren lassen.


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  •  Mhtech
  •   Silber-Award
23.2.2022  (#33)
habe auch Bungalow mit 25+20 VWS, kann das überhaupt nicht bestätigen, von aussen hört man fast nichts rein, sind super zufrieden, habe auch alle Regenrohre innen im Haus, sogar im Schlafzimmer - da hört man gar nix wenns richtig regnet draussen,  die Zwischenwände haben ich innen nur mit 10er Wänden, da hört man doch dann schon was durch, Wasserleitungen hört man auch , wir haben auch sehr minimalistisch eingerichtet - das verstärkt das Schallthema natürlich. Habe zusätzlich im Wohnraum und im Gang abgehängte Decke - das hat enorm viel gebracht - da gibts keinen Hall mehr. aber es ist nicht unangehm oder störend.
auch die Wärmepumpe steht mitten im Haus, die hört man nur in dem Raum wo sie steht,
mit den Josko Fenstern sind wir auch zufrieden,habe mal gestestet offen und zu, da ist der Unterschied schon enorm, 

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  •  peepgame
  •   Bronze-Award
23.2.2022  (#34)

zitat..
Haraldinjo schrieb:

Eins noch, glaubt ihr, dass man ein vibrierendes Handy, welches man auf Fassade oder Haustüre anlegt im ganzen Haus hören dürfte?

Die Vibration geht übers Mauerwerk wirklich durchs komplette Haus. Handy leicht an einer Seite angelegt und vibrieren lassen.

Was auch einen Einfluss hat, ist, wie gemauert wurde - ob mit geklebtem 25er Planziegel oder 25er Ziegel im Mörtelbett. Beim Planziegel geklebt hat man eine stärkere Schallübertragung durchs Mauewerk. Ich wollte deshalb gemörtelt, die Firma hat aber Planziegel gebracht, haben die dann genommen, weil der Preis der selbe war und der Arbeitsaufwand geringer ist. Inwiefern das auch mit Schall von Außen zu tun hat, kann ich aber nicht beurteilen. Ich gehe davon aus, dass dadurch der Schall innerhalb des Mauerwerks besser weitergeleitet wird.

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
23.2.2022  (#35)
Die Übertragungswege herauszufinden ist gar nicht so einfach. Körperschall ist schon eine ganz gute Idee (Handy am WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem]).

Die Dämpfung der Wand hängt von der Masse der Ziegel und der dynamischen Steifigkeit der Dämmplatten ab. D.h. steife Platten, leichte Wand --> niedrige Dämpfung, weiche Platten, schwere Wand --> hohe Dämpfung.

Lücken in der Vermauerung könnten Resonanzen bilden, sodass gewisse Frequenzen recht schlecht bedämpft werden. Ein 25er mit EPS davor sollte zumindest 40dB Dämpfung (eher 50) machen.

Ich würde einen blowerdoor Test machen, der ist grundsätzlich sinnvoll und bringt ev. auch die Schallbrücken zum Vorschein. Rollladenkästen oder Fensteranschlussfugen wären so Kandidaten.

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  •  Haraldinjo
24.2.2022  (#36)
Für den Dichtheitstest werd ich aber noch die finale Besserung beim Anpressdruck/Dichtungen Fenster abwarten.

Sind jetzt jedenfalls draufgekommen, dass jegliches leichtes Klopfen mit dem Finger (Fingerspitze, nicht Knöchel) an beliebiger Innenwand im ganzen Haus hörbar ist, wenn es dann noch Schallbrücken von der Fassade ins Mauerwerk gibt, dann wirds dem Lärm von außen ja sehr leicht gemacht.

Unsere Ziegel sind auch geklebt, das passt dann zur Beschreibung von peepgame.


Wenn die Baufirma da nicht für entsprechende Ursachenforschung/Beseitigung offen ist, dann werd ich um einen Sachverständigen nicht rum kommen. 


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  •  MissT
  •   Gold-Award
24.2.2022  (#37)
Wenn das auch für Trittschall gilt, dass dieser im ganzen Haus stark hörbar ist, dann würde ich mal kontrollieren, ob zwischen Estrich und Mauern ein Randdämmstreifen ist, oder ob der Estrich ansteht. 

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  •  Haraldinjo
24.2.2022  (#38)
Randdämmstreifen war überall drinnen, den haben wir vor der Bodenverlegung gesehen, Trittschall hört man aber trotzdem wenn jemand auf der Ferse geht, außer dem frisch laufenden Junior (der darf das emoji haben wir unser Auftrittverhalten aber zum Glück im Griff.

Trittschall von Nachbarn war in der Wohnung ein leidiges Thema, da war ich hier hinsichtlich Schallbrücken vom Boden sehr aufmerksam, hätte nichts finden können, Fersenschritte hört man dennoch durch. Auch bei Parkett/Fliesen wurde der Abstand zur Mauer brav eingehalten. Unter dem Estrich waren so Styroporkugeln, dann Styroporplatten und dann der Estrich.

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  •  Haraldinjo
24.2.2022  (#39)
Für den Termin morgen sind wir jetzt mal alles nochmal durch, jedes kleine Tippseln an Fassade oder ankommenden Teilen hört man dann im ganzen Haus. Z.B. Fensterbank, Wasshahn für den Garten, Regenrinne, etc.

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  •  lxam
2.3.2022  (#40)
@Haraldinjo 
Darf man fragen was der Termin ergeben hat?


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  •  rijeka
4.3.2022  (#41)
Das würde mich auch interessieren. Das darf bei einem Neubau einfach nicht sein...

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