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Energiepreisschock - Systemvergleich Öl, Gas, Wärmepumpe

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
10.3. - 29.5.2022
57 Antworten | 23 Autoren 57
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96
zuerst war es die marktdisruption durch die durchgeschüttelten lieferketten infolge der pandemie, jetzt der schock des europäischen krieges: die energiepreise explodieren...

aber beides zeigt nur zugespitzt auf was sich über jahre und jahrzehnte entwickelt hat.

wie nachhaltig kann es sein gas über tausende kilometer aus dem osten heranzupumpen und zu verbrennen oder öl aus fernost heranzuschiffen und zu verbrennen?

genauso kurzsichtig ist die frage ob man russisches gas besser mit amerikanischem flüssiggas oder saudischem öl substituiert. beides ist bloß weiter 'put(t)in on fire with gasoline‘

  •  dyarne
  •   Gold-Award
10.3.2022  (#1)
hier der versuch einer kompakten übersicht über den wärmebedarf von häusern und zu welchen kosten er heute und in einem jahr zu decken sein wird…
 
ein kompakter effizienter neubau benötigt typisch
 • 7500kwh im jahr (öläquivalent 1.000 l)
ein weniger effizienter großer neubau benötigt typisch
 • 15.000 kwh im jahr (öläquivaent 2.000 l)
ein beispielhafter unsanierter altbau benötigt typisch
 • 30.000 kwh im jahr (öläquivalent 4.000 l)
 
der ölpreis hat sich in jahresfrist verfünffacht (!!!) von 20 $/barrel auf 120 $/barrel und steht bei 15ct/kwh


2022/2022031044050.png


2022/20220310477423.png

der gaspreis hat sich vervierfacht (!!) von 5 ct/kwh auf 20 ct/kwh,
2022/20220310675774.png
prognosen gehen von einer weiteren verdopplung für nächsten winter aus wenn sehr teures pipelinegas durch viel teureres flüssiggas per schiff ersetzt wird. von 5 auf 40 ct/kwh wäre dann eine verachtfachung in 2 jahren

https://www.diepresse.com/6107241/gaspreis-koennte-sich-fuer-haushalte-verdoppeln

der strompreis hat sich verdreifacht (!) von typisch 16,5 ct/kwh auf 50 ct/kwh.

2022/2022031066253.png

hier gibt es aber die möglichkeit gegenzusteuern, mit der nutzung von stundenvariablen tarifen für heizung und e-auto und mit der eigenerzeugung durch PV am hausdach und noch besser an der hausfassade.
-
hier der schlimmste monat seit es strompreise gibt, mit preisen bis zu 70 ct/kwh. dank intelligenter nutzung mit wärmepumpe und e-auto kam trotzdem nur ein durchschnittspreis von 21,5 ct/kwh raus. im vergleich rechne ich den strom mit 30 ct/kwh. das hat luft nach oben und unten…


2022/20220106500112.jpg
 
-

schauen wir auf den systemvergleich was heuer für betriebskosten auf die unterschiedlichen haussituationen zukommen:
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kompakter effizienter neubau
 • ölheizung € 1.500,-
 • gasheizung € 2.000,-
 • luftwärmepumpe € 650,-
 • erdwärmepumpe € 450,-
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weniger kompkater & effizienter neubau
 • ölheizung € 3.000,-
 • gasheizung € 4.000,-
 • luftwärmepumpe € 1.300,-
 • erdwärmepumpe € 900,-
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beispielhafter unsanierter altbau
 • ölheizung € 6.000,-
 • gasheizung € 8.000,-
 • luftwärmepumpe € 2.600,-
 • erdwärmepumpe € 1.800,-
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wir reden bei der energiewende viel zu oft von erneuerbarem strom. in wirklichkeit geht es viel mehr um eine wärmewende, 40% unseres energiebedarfs ist wärme. mit wärmepumpen haben wir die chance den großteil dieser wärme direkt auf unseren grundstücken zu ernten. im fall von erdwärme ist das 80% des wärmebdarfs den wir zu 100% als saisonal eingespeicherte sonnenenergie ins haus pumpen.


2022/20220306894826.jpg


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3
  •  dyarne
  •   Gold-Award
10.3.2022  (#2)
hier das konkrete beispiel meines elternhauses aus den 70-er jahren.
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kaum waren meine eltern in ihren selbst errichteten neubau mit der ‚neuen, sauberen ölheizung‘ eingezogen gab es den ölpreisschock und ich bin mit der frage aufgewachsen wie wir denn wieder aus dieser technologie raus kommen. schon als jugendlicher  war mir klar daß wenn ich mein elternhaus einmal sanieren würde dies mit erdwärme sein müßte.

unser haus benötigte pro jahr ~ 4.000l öl. das waren vor 15 jahren rund € 4.000,- die jedes jahr durch den rauchfang geblasen wurden. nach sanierung&umstellung haben wir die letzten jahre in diesem 2 familienhaus ~ €300,- benötigt für heizung & warmwasser. die reduktion um 90% der energiekosten kam gleichwertig durch die gesamthafte energetische sanierung und die umstellung der heiztechnik von öl auf erdwärme zustande.
1/3 x 1/3 ergibt 1/9


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ich möchte mit dieser sehr persönlichen geschichte viele anregen sich ein möglichst gutes, langfristiges und nachhaltiges konzept zum energetischen status ihres künftigen oder bereits bestehenden hauses für die nächsten jahrzehnte zu überlegen…
 
wir können viel aus der geschichte lernen, wir haben tolle technische möglichkeiten und es gibt hier dutzende erfolgreiche beispiele für zukunftssichere sanierungen und neubauten…

24 

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
10.3.2022  (#3)
Wie immer der beste Beitrag zur Lage.👍 Wärme vom eigenem Grund und Boden unbestritten in allen Bereichen massivst überlegen. 

Wie stehst du zum Thema Holzvergaser? Gerade hier im ländlichen Raum mit eigenem Wald und relativ unsanierten Häusern wurde der ja auch immer mehr zum "Sündenbock". Einige Hersteller haben ihre Produktlinien auch umgestellt und Holzöfen komplett aus dem Programm genommen. Natürlich ist sowas mit Arbeit verbunden aber zurzeit sind wir froh im Elternhaus einen "modernen" Holzofen zu besitzen der drei Gebäude+Werkstatt abdeckt. Holzpreis ist zum Glück weniger zum Ölpreis gekoppelt als Pellets. Dort auch noch mit oldschool Solarthermie im Einsatz, riesen Puffer + PV Stützung. CO2 neutral ist das Holzheizen natürlich nicht wenn man sich die ganze Kette und den Aufwand ansieht.
In meinen Augen aber trotzdem "besser" als jeder Fremdimport und das Heizsystem für den gesamten Hof umzustellen wohl ein Generationenprojekt. 😬

1


  •  hinterholzacht
  •   Bronze-Award
10.3.2022  (#4)
Sehr spannender Beitrag.

Könntest du noch mehr Details zur Sanierung deines Elternhauses liefern? Das dort jetzt eine Erdwärmepumpe läuft ist klar. Was wurde sonst noch gemacht?

1
  •  eXTrEm.aT
  •   Bronze-Award
10.3.2022  (#5)
Wir haben auch einen modernen Holzvergaser.
Finde das Heizungstechnisch nicht schlecht. Regional, ungebunden an irgendwelche Politiker und Konzerne, und das Geld bleibt auch hier. Geringe Anschaffungs und Erhaltungskosten. Dafür etwas Arbeit.
Das Thema Feinstaub macht mir etwas Sorgen, da hab ich mal was von einem nachrüstbarem Filter gehört.. 
LG

1
  •  taliesin
  •   Gold-Award
10.3.2022  (#6)
So sehr ich alles ganz grundsätzlich so sehe wie Arne, ein paar Relativierungen möchte ich anbringen:

zitat..
dyarne schrieb: 7500kwh im jahr (öläquivalent 1.000 l)

Ein Ölofen mit 75% Wirkungsgrad ist entweder 100 Jahre alt oder falsch eingestellt, 90% darf man dem schon zutrauen.

zitat..
dyarne schrieb: der ölpreis hat sich in jahresfrist verfünffacht (!!!) von 20 $/barrel auf 120 $/barrel

Der versechsfachte Rohölpreis hat nur mittelbar etwas mit dem Heizölpreis zu tun, dieser hat sich in diesem Zeitraum ca. verzweieinhalbfacht (von 70€/100l auf 180€/100l).

zitat..
dyarne schrieb: und steht bei 15ct/kwh

Das ergibt bei 90% Wirkungsgrad aber 20ct/kWh, also sogar mehr.

zitat..
dyarne schrieb: der strompreis hat sich verdreifacht (!) von typisch 16,5 ct/kwh auf 50 ct/kwh.

Das stimmt und ist damit vergleichbar mit dem Anstieg beim Heizölpreis.
Per se hat man also von der Preissteigerung her bisher mit einer 'strombetriebenen' Heizung noch nichts (oder nicht viel) gewonnen.

zitat..
dyarne schrieb: mit der nutzung von stundenvariablen tarifen für heizung und e-auto und mit der eigenerzeugung durch PV am hausdach und noch besser an der hausfassade

Stundenvariable Tarife sind (für die Heizung) nur eine Option, wenn die Steuerungstechnik und die Anlagenauslegung das zulässt, bei Wärmepumpen, die 10 Jahre alt sind, wird man zumindest nachrüsten müssen.

... und die PV-Anlage wächst auch nicht von heute auf morgen auf das Dach.

Ich will damit sagen, dass der Weg in eine unabhängigere Zukunft nicht durch möglichst schnell, möglichst viele WP WP [Wärmepumpe] und PV-Anlagen gesichert ist. Es wird einen integraleren Ansatz brauchen, der auch klar das viel zitierte 'smart grid', inkl. V2L-Techniken brauchen wird und klarerweise die thermische Sanierung älterer Häuser.

zitat..
Innuendo schrieb:
Wie stehst du zum Thema Holzvergaser? Gerade hier im ländlichen Raum mit eigenem Wald und relativ unsanierten Häusern wurde der ja auch immer mehr zum "Sündenbock".

Zumindest jetzt geht es mit dem Holzvergaser+Wald kaum unabhängiger.


3
  •  Muehl4tler
  •   Bronze-Award
10.3.2022  (#7)

zitat..
taliesin schrieb:

... und die PV-Anlage wächst auch nicht von heute auf morgen auf das Dach.

naja recht viel länger dauerts aber nicht. 
1-2 Tage Montage
+ Lieferzeit von Modulen und simplen WR WR [Wechselrichter]

Beim Elektriker ums Eck vermutlich innerhalb von ein paar Wochen umgesetzt. 
Kredit gibts für nahezu jeden bei der Bank für PVs, welcher sich durch Einspeiseerlöse und reduziertem Bezugsbedarf selbst zahlt.


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  •  Maarch
  •   Silber-Award
10.3.2022  (#8)
 

zitat..
Muehl4tler schrieb: Beim Elektriker ums Eck vermutlich innerhalb von ein paar Wochen umgesetzt. 

Ganz aktuell aus dem Bekanntenkreis: eine Abklärung + Angebot für eine PV-Anlage auf ein 5 Jahre altes Haus gibts frühestens in 5 Wochen - beim Schnellsten. Die meisten Firmen bieten gar nicht an oder vertrösten auf den Herbst. Bis dann eine PV tatsächlich am Dach ist, kanns grad schon ziemlich dauern...
 


1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
10.3.2022  (#9)
Wie kann man sich das vorstellen mit einer Fassenden-PV? Alle Module auf die Fassade, oder auch auf' s Flachdach?
Gibt' s das auch in schön?
Wäre super, wenn man so einen Thread zur aktuellen Misere allgemein verständlich halten könnte, ohne ein Masterstudium absolviert haben zu müssen. Für das akademische Herauskitzeln des Machbaren gibt es eh hinlänglich genügend Threads.
Da wäre sicher nicht nur mir geholfen sondern vermutlich vielen stillen Mitlesern, die zwar interessiert, aber nicht technisch so affin sind. Das täte der Sache sicher einen guten Dienst und bringt den ein- oder anderen dazu, sich PV-mäßig einzudecken.
An dieser Stelle auch mal ein Danke an talesien für seine meist verständlichen Antworten.

Danke im Voraus an Arne und alle Mitschreiber😊

1
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
11.3.2022  (#10)
Überall wo es geht würde ich sagen :)

Ich hab den Anteil Südfassade aktuell mal circa so geplant:


2022/20220311790857.jpg

Da würden noch 3 Panels Platz finden oben, aber optisch wird es dann schlimm.
Ich werd da noch versuchen einen Architekten zu konsultieren für weitere Gestaltungsideen... Der untere weiße Teil läuft einmal um 3/4 ums Haus herum, Holzfassade sonst überall und zwischen den PV Modulen farblich passende HPV Platten...
Aufs Dach kommen natürlich so viele Module wie möglich, aber die Terrasse bzw das Flachdach wird halt genutzt...

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
11.3.2022  (#11)
danke für dein feedback, auch allen anderen...

zitat..
Innuendo schrieb: Wie stehst du zum Thema Holzvergaser? Gerade hier im ländlichen Raum mit eigenem Wald und relativ unsanierten Häusern wurde der ja auch immer mehr zum "Sündenbock". Einige Hersteller haben ihre Produktlinien auch umgestellt und Holzöfen komplett aus dem Programm genommen. Natürlich ist sowas mit Arbeit verbunden aber zurzeit sind wir froh im Elternhaus einen "modernen" Holzofen zu besitzen der drei Gebäude+Werkstatt abdeckt. Holzpreis ist zum Glück weniger zum Ölpreis gekoppelt als Pellets

holzvergaser/hackschnitzel in kombination mit eigenem wald ist aus meiner sicht eine sehr gute lösung. aber ein nischenthema, nicht skalierbar und nicht einsetzbar für neubauten und städte.

zitat..
Innuendo schrieb: In meinen Augen aber trotzdem "besser" als jeder Fremdimport und das Heizsystem für den gesamten Hof umzustellen wohl ein Generationenprojekt.

absolut. das sind die dicken bretter die wir vor uns haben ... emoji

wir beschäftigen uns die letzten jahre sehr intensiv mit 4-kantern, mit gründerzeitbauten, mit 400 jahre alten bauernhäusern bis zum schloß von oben...
https://www.ringgrabenkollektor.at/files/BHB_S_2020_054_057_Zoebl_Bauernhaus.pdf

das ist komplex, vor allem wenn hochtemperatur und niedertemperatur verheiratet werden sollen. zumindest dafür haben wir hydraulisch mittlerweile mit dem entlademischer den goldenen weg gefunden

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
11.3.2022  (#12)

zitat..
hinterholzacht schrieb: Könntest du noch mehr Details zur Sanierung deines Elternhauses liefern? Das dort jetzt eine Erdwärmepumpe läuft ist klar. Was wurde sonst noch gemacht?

kurzfassung: nur das standardprogramm, fenster getauscht und im verbund die wand eingepackt. dach gedämmt...
wir haben uns als zielwert überall gute neubauwerte gesetzt, dach u=0,1w/m²k, wand u=0,12w/m²k, solarglas, optimierter fenstereinbau (vorwand, überdämmte rahmen...)

ich möchte das projekt eh detailierter vorstellen wenn ich zeit finde...

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
11.3.2022  (#13)

zitat..
taliesin schrieb: So sehr ich alles ganz grundsätzlich so sehe wie Arne, ein paar Relativierungen möchte ich anbringen:

ich habe bewußt nur ein sehr grobes bild gemalt, mich nirgends sehr auf eine seite gelegt...
ich will hier keine nerddiskussion sondern einen faden für alle bauherren und baufrauen.
es geht mir nicht um ein oder 2 leuchtturmprojekte sondern um die breite masse...

zitat..
taliesin schrieb: Ein Ölofen mit 75% Wirkungsgrad ist entweder 100 Jahre alt oder falsch eingestellt, 90% darf man dem schon zutrauen.

da hab ich ganz andere erfahrungen. ich weiß daß deiner gepimpt bis auf anschlag war. meiner hatte einen nutzungsgrad von nur 60% (!!!). er war nicht untypisch um gut 100% überdimensioniert, hatte ganz ganz kurze laufzeiten und ein katastrophales taktverhalten.

zitat..
taliesin schrieb: Der versechsfachte Rohölpreis hat nur mittelbar etwas mit dem Heizölpreis zu tun, dieser hat sich in diesem Zeitraum ca. verzweieinhalbfacht (von 70€/100l auf 180€/100l).

das sieht heute schon wieder anders aus. hier die aktuelle kurve...


2022/2022031160623.png

ein heizölpreis von € 2,- hätte bei uns vor sanierung/umstellung jährliche heizkosten von € 8000,- bedeutet. da hätte sich die bohrung in 1,5 statt in 2,5 jahren abgezahlt...

zitat..
taliesin schrieb: Das stimmt und ist damit vergleichbar mit dem Anstieg beim Heizölpreis.
Per se hat man also von der Preissteigerung her bisher mit einer 'strombetriebenen' Heizung noch nichts (oder nicht viel) gewonnen.

das stimmt in mehrerlei hinsicht nicht:

1) ich kann strom zu günstigen zeiten beziehen, gerade für die wärmepumpe, gerade für die e-mobilität...

2) das ist ein grober durchschnittswert, in OÖ zahlen bestandskunden weiterhin unter 20 ct/kwh, neukunden (tarifspringer) dagegen 50 ct/kwh...


2022/20220311724169.png

3) gestern nacht habe ich unsere e-mobile durchgeladen.
beide können das bereits automatisiert...


2022/20220311837273.png

4) hier meine rechnungen vom dezember, dem schlimmsten monat seit es stromrechnungen gibt - einmal haus einmal wp & e-mobile.
rechts an der strichlierten linie kann man 'meinen' erzielten preis ablesen...


2022/20220311329578.jpg


2022/20220311522754.jpg

5) JEDE heizung ist strombasiert - außer dem tischherd. ich rede doch nicht von infrarot oder nachtspeicheröfen! ich rede von mindestens 80% wärme die aus meinem boden ins haus gepumpt wird. der kompressor ist dabei ein hilfsaggregat wie eine wasserumwälzpumpe oder förderschnecke...

6) mit einer schlanken PV am dach kann ich einfach 1/3 meines strombedarfs decken. probier das mal mit öl oder gas...

zitat..
taliesin schrieb: Stundenvariable Tarife sind (für die Heizung) nur eine Option, wenn die Steuerungstechnik und die Anlagenauslegung das zulässt

nein.
warmwasserladung triggert man am besten per zeitprogramm, heizkurven lassen sich per zeitprogramm anheben/absenken. das was die strompreisautomatik bei mir macht ist nicht viel anders. ein kollege hatte vor jahren einen universellen regler dafür entwickelt der einfach den außenfühler manipuliert hat. aber die energiespreise waren so niedrig daß es niemanden interessiert hat.

mit so einfachen methoden kann jeder sektorkopplung betreiben, ganz nach dem paretoprinzip ... emoji



1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
11.3.2022  (#14)
danke Alex,

zitat..
speeeedcat schrieb: Wäre super, wenn man so einen Thread zur aktuellen Misere allgemein verständlich halten könnte, ohne ein Masterstudium absolviert haben zu müssen. Für das akademische Herauskitzeln des Machbaren gibt es eh hinlänglich genügend Threads.

das ist zu 100% mein anliegen...

hier bilder von den vardis, ein leuchtturmprojekt mit 3-teiliger PV...


2022/20220311958124.jpg

2022/20220311413712.jpg

2022/20220311258150.jpg



1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
11.3.2022  (#15)
1.000.000.000,-

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
11.3.2022  (#16)
das ist die zahl in €uros die Europa jeden tag nach Rußland für gaslieferungen zahlt.

1
  •  tomsl
  •   Bronze-Award
11.3.2022  (#17)
Meine Eltern stehen auch gerade vor der Frage, wie sie weitermachen sollen. Das Haus ist 80er Jahre Standard mit Ölheizung, die nun, nach 25 Jahren, getauscht werden muss. Das Problem ist halt, dass sie in das...

zitat..
dyarne schrieb: kurzfassung: nur das standardprogramm, fenster getauscht und im verbund die wand eingepackt. dach gedämmt...

...nicht mehr investieren wollen, da vermutlich von uns Kindern niemand das Haus übernehmen wird, und für Fremde wollen Sie diese großen Investitionen nicht mehr tätigen.
Da bleibt vermutlich nur Umstieg auf Pellets, oder nocheinmal eine neue Ölheizung. Ich kann mir nicht vorstellen. Letzteres wäre von meinem Vater die präferierte Variante, weil es am umkompliziertesten wäre. Außerdem hat er die Hoffnung, dass es vielleicht irgendeine "flüssige" alternative zu Öl gibt, und er die Öltanks weiter verwenden kann. Ich bin da ja eher skeptisch...

1
  •  taliesin
  •   Gold-Award
11.3.2022  (#18)

zitat..
dyarne schrieb: ich will hier keine nerddiskussion sondern einen faden für alle bauherren und baufrauen

Nur weil die Zahlen stimmen muss es noch keine Nerddiskussion werden emoji

Sollte man eine Ölheizung tatsächlich mit 60% Wirkungsgrad betreiben, kannst man alleine durch minimalistische Anpassungen (Kosten <500€) die gewünschten 30% Primärenergie einsparen, weil dann hat sie 90.1% Wirkungsgrad.

zitat..
dyarne schrieb:
ich kann strom zu günstigen zeiten beziehen, gerade für die wärmepumpe, gerade für die e-mobilität...

Du misst immer mit zweierlei Maß, ich finde das müsste nicht sein, hast ja grundlegend Recht. Ich bin auf Pellets genau wegen dieser ungewünschten Ölabhängigkeit gegangen. Gas wäre bei mir super einfach gewesen (Anschluss im Haus), ist aber ebenso ausgeschieden.

Bei der WP WP [Wärmepumpe] kann man nur dann zu günstigen Zeiten beziehen, wenn die Technik und Auslegung das erlaubt. Gerade die hocheffiziente Auslegung lebt davon, dass die WP WP [Wärmepumpe] 'ständig' läuft, will man das ändern muss es wer programmieren.
Und du redest von der 'Wärmewende' und das hat nichts mit E-Mobilität zu tun, also nicht wieder alles in einen Topf.

zitat..
dyarne schrieb: 2) das ist ein grober durchschnittswert, in OÖ zahlen bestandskunden weiterhin unter 20 ct/kwh, neukunden (tarifspringer) dagegen 50 ct/kwh...

Das ist ja auch nett emoji Wenn ich als Ölheizer den Tank mit 5000l voll habe und 1200l im Jahr brauche ist mir der Ölpreis auch noch 4 Jahre egal.

Man kann Texte einfach und verständlich schreiben und sollte das wohl auch, aber deswegen muss man das Thema nicht übersimplifizieren, sonst klingt das wie Zielgruppenmarketing ... das will ich dir aber sicher nicht unterstellen.

zitat..
dyarne schrieb: 1.000.000.000,-

Auch das ist relativ:

https://positionen.wienenergie.at/wp-content/uploads/2021/04/Stromgestehungskosten.jpegBildquelle: https://positionen.wienenergie.at/wp-content/uploads/2021/04/Stromgestehungskosten.jpeg
Wir werden uns auch mit dem Strom etwas überlegen müssen, weil dieser Gasimport entspricht einer täglichen Energiemenge von 2TWh also einer Leistung (24h) von 83.3GW also umgerechnet etwa 17000 modernsten Windrädern bei Volllast, 24h am Tag oder 14 Mio m² monokristallinier PV bei 24h peak Leistung.

Alles machbar, aber nicht in diesem Krieg ...


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  •  MrCrabs
  •   Bronze-Award
11.3.2022  (#19)

zitat..
dyarne schrieb:

hier bilder von den vardis, ein leuchtturmprojekt mit 3-teiliger PV...


@dyarne:
Welche Firma hat dieses Geländer gebaut? Kannst du mir einen Kontakt sagen?
Danke
 


1
  •  bluefox
14.3.2022  (#20)

zitat..
dyarne schrieb:

ich möchte das projekt eh detailierter vorstellen wenn ich zeit finde...

Wäre echt cool, wenn du Zeit dafür finden würdest ;) Wir haben hier auch etwas ähnliches vor und sind gerade in der Vor-Planungsphase und würden uns natürlich über Erfahrungen von anderen Projekten freuen ;)


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
17.3.2022  (#21)

zitat..
tomsl schrieb: ...nicht mehr investieren wollen, da vermutlich von uns Kindern niemand das Haus übernehmen wird, und für Fremde wollen Sie diese großen Investitionen nicht mehr tätigen.

absolut nachvollziehbar...

das ist halt so ein 'corner case'...
wenn wir die 95% lösen die keine sind haben wir schon gewonnen...

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