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Mit einer PV zwei Häuser vesorgen?

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  •  CDBauherrin2021
2.4. - 5.4.2022
34 Antworten | 9 Autoren 34
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Wir bauen gerade ein Haus in der Steiermark und haben vor eine PV Anlage anzuschaffen. Aktuell überlegen wir, ob es möglich und sinnvoll wäre eine größere Anlage zu machen und auch das  Haus meiner Eltern, welches am angrenzenden Grundstück ist, mitzuversorgen. Die Platten würden bei uns auf das Carport kommen bzw. aufs Walmdach, sollte es sich platzmäßig nicht am Carport ausgehen.

Wäre das technisch möglich? Die beiden Häuser stehen gegenüber und sind nur durch einen Garten getrennt, etwa 15-20m. Wenn ja, rentiert es sich finanziell oder ist es sinnvoller zwei PV Anlagen zu machen?

LG Claudia 

  •  tempo85
  •   Bronze-Award
2.4.2022  (#1)
Technisch einfach ist es alles über einen Zähler laufen zu lassen. Zwei Zähler haben aber vor allem den Vorteil das man in Summe mehr einspeisen kann. Also zuerst mal die wichtigste Frage wie viel Fläche m² gibt es zum belegen?

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  •  uzi10
  •   Gold-Award
2.4.2022  (#2)
Schau dir efriends an. Da kannst du jeden Strom verkaufen um den Preis den ihr wollt. Ihr braucht nur deren Hardware mieten

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Hallo CDBauherrin2021,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Mit einer PV zwei Häuser vesorgen?

  •  DrShouter
2.4.2022  (#3)
Hallo Claudia,

Sieh dir mal die "Erneubaren Energie Gemeinschaft" laut dem neuen EAG an. Wurde genau für euren (und unseren) Anwendungsfall geschaffen. Bei uns kommt eine 30kwp Anlage aufs Dach und der Strom wird zwischen 2 EFHs geteilt. Hört sich am Anfang alles relativ kompliziert an, hat man das ganze aber mal behirnt ist es eig straight forward. Und es wird keine zusätzliche Hardware (beide Bezugspunkte benötigen jedoch einen Smartmeter) benötigt, läuft alles über das normale Netz! 

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  •  ck
2.4.2022  (#4)

zitat..
uzi10 schrieb:

Schau dir efriends an. Da kannst du jeden Strom verkaufen um den Preis den ihr wollt. Ihr braucht nur deren Hardware mieten

Und die vollen Netzgebühren und Steuern zahlen?

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
2.4.2022  (#5)
@DrShouter 
aus purem Interesse, ich hab mich mit der Eneuerbaren Energie Gemeinschaft noch nicht beschäftigt und hab auch keine Lust mich einzulesen, würde aber gerne von deinem Wissen profitieren, bzw. lese hier interessiert mit. Du scheinst dich schon damit beschäftig zu haben. Wie sind denn die Eckpunkte?

Wie @ck oben anmerkt was ist mit Netz und Steuern?

Fall der Bauherrin wäre sie produziert und hat Eigenverbrauch und Einspeisung.
Eltern beziehen vom EVU.

Kann das eingespeiste Volumen von Bauherrin dann vollständig von den Eltern aufgebraucht werden? Oder kann nur bei momentaner Einspeisung auch von der zweiten Partei verbraucht werden?
Technische Voraussetzung wird sicher ein Smartmeter sein?
Bauherrin bekommt dann keine Einspeisevergütung? Eltern zahlen keinen Energiepreis.
Was ist mit Netzgebühren und Steuern, werden die für beide Parteien fällig, nur für eine, für keine?




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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
2.4.2022  (#6)
was ich auf die Schnelle gefunden habe
aus https://pvaustria.at/eag-energiegemeinschaften/
ERNEUERBARE-ENERGIEGEMEINSCHAFT (EEG)
 
 • Stromerzeugung und -verbrauch lokal möglich
 • Beschränkt auf Netzebenen 7 bis 5 im Konzessionsgebiet eines Netzbetreibers 
 • 100% erneuerbare Energie
 • Reduzierter Stromnetztarif für innerhalb EEG erzeugten und verbrauchten Strom
 • Entfall des Erneuerbaren-Förderbeitrag sowie der  Elektrizitätsabgabe für innerhalb erzeugten/verbrauchten Strom
 • Smart Meter für Abrechnung erforderlich
 • Gesetzliche Grundlage: § 79 und 80 EAG; § 16c bis § 16e  ElWOG

was ich auf die Schnelle in den FAQs gefunden habe https://energiegemeinschaften.gv.at/faq/
 • es sind Netzkosten zu bezahlen 
 • EEGs profitieren von niedrigeren Netzentgeltkosten 
Arbeitspreis reduziert sich um 57% (Niederspannung)
 • beim Bezug entfällt Erneuerbaren Förderbetrag (bisher Ökostromförderbetrag)
 • Smartmeter ist Vor. 
 • bei Gründung einer EEG muss das Netz innerhalb von zwei Monaten ein Smartmeter zur Verfügung stellen
 


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  •  DrShouter
2.4.2022  (#7)
Vorraussetzungen:
- juristische Person (bei uns wird das ganze über einen Verein abgewickelt - Kosten sind ca. 50€ für die Gründung)
- die Teilnehmer der EEG brauchen einen Smartmeter (dieser muss von Netzbetreiber auf Anfrage montiert werden - es fallen keine Kosten an)
- Verteilung der erzeugten Energie erfolgt entweder statisch (z.b. 50:50) oder dynamisch (wer den Strom gerade braucht, bekommt ihn auch), Methodik kann frei gewählt werden
- Abrechnung erfolgt in 1/4h (es ist daher kein virtueller Stromspeicher, nur die momentan eingespeiste Energie kann von den anderen Teilnehmern verbraucht werden)
- Netznutzungsentgelt ist um 57% reduziert, es fallen keine Steuern an
- Energie kann entweder gratis verteilt werden oder auch gegen Entgelt
- die Energie die durch die EEG nicht verbraucht wird, wird ganz normal eingespeist

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
2.4.2022  (#8)
@tempo85 Ist es theoretisch denkbar das neugebaute Haus mit an den Zähler der Eltern zu hängen? 
Oder schreibt das Netz vor, das jedes grundstück/ Haus einen eigenen Zähler bekommt?

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  •  DrShouter
2.4.2022  (#9)

zitat..
alpenzell schrieb:

@tempo85 Ist es theoretisch denkbar das neugebaute Haus mit an den Zähler der Eltern zu hängen? 
Oder schreibt das Netz vor, das jedes grundstück/ Haus einen eigenen Zähler bekommt?

Was soll das bringen? Sehe da nur Nachteile wie Abhängigkeit (vl. wird eine der Liegenschaften mal verkauft, Verhältnis verschlechtert sich) und vor allem Leistung, mit einem normalen 4kw Hausanschluss wirst du bei 2 EFHs nicht weit kommen.

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
2.4.2022  (#10)
danke @DrShouter 
ein paar Fragen hatte ich schon gefunden, du hast das aber prima ergänzt.

d.h. nur der innerhalb des 15min Takts eingespeiste Strom der Bauherrin kann von ihren Eltern dann ohne Energiekosten und Steuern bezogen werden. Es fallen aber für beide Seiten die um 57% reduzierten Netzkosten an.

Ist das momentan eigentlich finanziell interessant?  
Selbst im Fall der TE ist es doch fast besser, sie verkauft ihren Strom zum Marktpreis und überweist ihren Eltern was davon. Mit einem halbwegs guten (vorhandenen) Bezugstarif der Eltern ist der Einspeisepreis höher als Energiebezugspreis+Steuern.

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
2.4.2022  (#11)

zitat..
DrShouter schrieb: Was soll das bringen? Sehe da nur Nachteile wie Abhängigkeit (vl. wird eine der Liegenschaften mal verkauft, Verhältnis verschlechtert sich) und vor allem Leistung, mit einem normalen 4kw Hausanschluss wirst du bei 2 EFHs nicht weit kommen.

hast Recht, man würde sich nur die anteiligen Netzkosten sparen und hätte nur eine Grundgebühr.  Zukunftssicher ist es nicht, wie du verdeutlichst hast.
War auch nur eine theoretische Frage

und du bist ganz schön schnell, komme mir schon vor wie in einem chatt und die TE ist nicht dabei emoji

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  •  DrShouter
2.4.2022  (#12)

zitat..
alpenzell schrieb:

danke @DrShouter 
ein paar Fragen hatte ich schon gefunden, du hast das aber prima ergänzt.

d.h. nur der innerhalb des 15min Takts eingespeiste Strom der Bauherrin kann von ihren Eltern dann ohne Energiekosten und Steuern bezogen werden. Es fallen aber für beide Seiten die um 57% reduzierten Netzkosten an.

Ist das momentan eigentlich finanziell interessant?  
Selbst im Fall der TE ist es doch fast besser, sie verkauft ihren Strom zum Marktpreis und überweist ihren Eltern was davon. Mit einem halbwegs guten (vorhandenen) Bezugstarif der Eltern ist der Einspeisepreis höher als Energiebezugspreis+Steuern.

Das ist richtig. Aber das sind nur derzeitige Verwerfungen am Markt. Sobald sich das in ein paar Monaten wieder eingependelt hat (Bezugstarife werden auch für Bestandskunden angehoben werden und die Einspeistarife werden wieder fallen) ist das ganze finanziell interessant (wir machen das aber nicht nur aus finanziellen Überlegungen).

Gehe davon aus, dass sich ALLE Bezugstarife bei 0,3€/kwh und die Einspeistarife bei 0,2€/kwh einpendeln werden.

Der günstigste derzeit mögliche (neu) Bezugstarif liegt bei 0,34€/kwh.
Der teuerste/lukrativste derzeit mögliche Einspeistarif liegt bei 0,25€/kwh.
Daher ist für uns, das EEG Modell bereits jetzt finanziell vorteilhaft.

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  •  ck
2.4.2022  (#13)

zitat..
DrShouter schrieb:

Vorraussetzungen:
- juristische Person (bei uns wird das ganze über einen Verein abgewickelt - Kosten sind ca. 50€ für die Gründung)
- die Teilnehmer der EEG brauchen einen Smartmeter (dieser muss von Netzbetreiber auf Anfrage montiert werden - es fallen keine Kosten an)
- Verteilung der erzeugten Energie erfolgt entweder statisch (z.b. 50:50) oder dynamisch (wer den Strom gerade braucht, bekommt ihn auch), Methodik kann frei gewählt werden
- Abrechnung erfolgt in 1/4h (es ist daher kein virtueller Stromspeicher, nur die momentan eingespeiste Energie kann von den anderen Teilnehmern verbraucht werden)
- Netznutzungsentgelt ist um 57% reduziert, es fallen keine Steuern an
- Energie kann entweder gratis verteilt werden oder auch gegen Entgelt
- die Energie die durch die EEG nicht verbraucht wird, wird ganz normal eingespeist

Interessantes Thema, die Theorie ist mir soweit auch bekannt, aber wie machst du die Abwicklung in der Praxis? Machst die die Verwaltung/Verrechnung der EEG selbst.

Schön wenn jemand Pioniergeist hat, im Moment schau ich mir das lieber aus sicherer Entfernung an, zumindest so lange die Verwerfungen am Markt zu meinen Gunsten laufen 😉


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  •  Zwosti
  •   Bronze-Award
2.4.2022  (#14)
Aber das geht dann nur bis zum gleichen Trafo, also beide Häuser müssen am selben Trafo hängen oder?

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  •  DrShouter
2.4.2022  (#15)
- Die operative Abwicklung (Energieverteilung) macht die Netz OÖ
- Verwaltung/Verrechnung zwischen den Teilnehmer wird einmal jährlich von mir selbst durchgeführt (sobald alle Teilnehmer der EEG die Jahresabrechnung bekommen haben, wird innerhalb der EEG nochmals der Verbrauch und die Einspeisung abgerechnet) - hab mir da bereits ein fesches Excel gebastelt 

Was etwas komplizierter ist, ist die steuerliche Optimierung für alle Teilnehmer. Das wird bei uns über eine Gesbr abgewickelt (wegen Vorsteuer und Aufteilung der Einspeiserträge auf die Teilnehmer der EEG)

Richtig spannend wäre eine EEG mit mehreren PVs und einem Kleinwasserkraftwerk/Windkraftwerk. Dann wäre man wirklich unabhängig und auf diese "Blutsauger" von Energie- und Netzanbieter nicht mehr angewiesen.
 

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  •  DrShouter
2.4.2022  (#16)

zitat..
Zwosti schrieb:

Aber das geht dann nur bis zum gleichen Trafo, also beide Häuser müssen am selben Trafo hängen oder?

Nein geht auch in anderen Netzebenen. Nur fallen dann höhere Netzgebühren an.

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  •  CDBauherrin2021
2.4.2022  (#17)
Vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten!

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  •  tempo85
  •   Bronze-Award
2.4.2022  (#18)

zitat..
alpenzell schrieb:

@tempo85 Ist es theoretisch denkbar das neugebaute Haus mit an den Zähler der Eltern zu hängen? 
Oder schreibt das Netz vor, das jedes grundstück/ Haus einen eigenen Zähler bekommt?

So genau weiß ich das auch nicht, möglich ist das irgendwie sicher, aber die Frage ist ob man dass wirklich will. Eventuell wäre es sogar ein Vorteil gleich zwei getrennte Anlagen zu machen.

Doch zuerst müssen wir überhaupt mal wissen wie viel Fläche es gibt bzw wie groß die Anlage wird.

Als Beispiel, gäbe es mehr als 300m² Fläche würde dass über 60kWp bedeuten und dann erübrigt sich die Frage ob eine oder zwei Anlagen.

Im nächsten Schritt oder wenn es weniger wie 300m² Fläche gibt, dann sollte man kontrollieren wie viel Überhaupt eingespeist kann.


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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
4.4.2022  (#19)
EEG klingt wirklich interessant. Mein Nachbar (Bruder) plant gerade eine 16kWp Anlage am Wirtschaftsgebäude. Eigenverbrauch von ihm wären weniger als die Hälfte. Das heisst mit einer EEG könnte er mir den Überschuss "teurer" verkaufen als er beim Einspeisen jemals erhalten würde und ich den Strom trotzdem günstiger beziehen als von meinem Anbieter. Win/Win.
Noch dazu reudzierte Netzgebühren innerhalb der EEG.

Gibts da irgendeine Faustregel wie sich diese Beziehung verhält aktuell? Muss ihm die Sache erst schmackhaft machen und seine Vorteil hervorheben.

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  •  ck
4.4.2022  (#20)

zitat..
Innuendo schrieb:

EEG klingt wirklich interessant. Mein Nachbar (Bruder) plant gerade eine 16kWp Anlage am Wirtschaftsgebäude. Eigenverbrauch von ihm wären weniger als die Hälfte. Das heisst mit einer EEG könnte er mir den Überschuss "teurer" verkaufen als er beim Einspeisen jemals erhalten würde und ich den Strom trotzdem günstiger beziehen als von meinem Anbieter. Win/Win.
Noch dazu reudzierte Netzgebühren innerhalb der EEG.

Gibts da irgendeine Faustregel wie sich diese Beziehung verhält aktuell? Muss ihm die Sache erst schmackhaft machen und seine Vorteil hervorheben.

Grundsätzlich hast du den Sachverhalt richtig erfasst, allerdings gibt es derzeit "Verwerfungen" am Markt, die OeMAG zahlt für die Einspeisung (Q2/2022) rd 25ct/kWh, also mehr als man normalerweise bezahlt.
Also kurzfristig keine Win/Win Situation.


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  •  DrShouter
4.4.2022  (#21)

zitat..
ck schrieb:

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Innuendo schrieb:

EEG klingt wirklich interessant. Mein Nachbar (Bruder) plant gerade eine 16kWp Anlage am Wirtschaftsgebäude. Eigenverbrauch von ihm wären weniger als die Hälfte. Das heisst mit einer EEG könnte er mir den Überschuss "teurer" verkaufen als er beim Einspeisen jemals erhalten würde und ich den Strom trotzdem günstiger beziehen als von meinem Anbieter. Win/Win.
Noch dazu reudzierte Netzgebühren innerhalb der EEG.

Gibts da irgendeine Faustregel wie sich diese Beziehung verhält aktuell? Muss ihm die Sache erst schmackhaft machen und seine Vorteil hervorheben.
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Grundsätzlich hast du den Sachverhalt richtig erfasst, allerdings gibt es derzeit "Verwerfungen" am Markt, die OeMAG zahlt für die Einspeisung (Q2/2022) rd 25ct/kWh, also mehr als man normalerweise bezahlt.
Also kurzfristig keine Win/Win Situation.

Deine Aussage trifft aber nur auf derzeit "subventionierte" Bestandsverträge zu, Neuvertrag bekommst du nicht für unter 0,25€/kwh..... Die EEX Futures steigen und steigen und steigen, es werden daher auch die Bestandsverträge über die nächsten Monate (sobald die Bindung ausgelaufen ist) auf über 0,25€/kwh erhöht werden (außer das Marktumfeld ändert sich gravierend, was ich aber aufgrund von Corona und Ukraine nicht glaube).

Wir haben letzte Woche einen Neuvertrag mit 0,34€/kwh abgeschlossen.

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