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Überspannungsableiter SPD bei mehr als 10m Leitung

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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
3.5. - 11.5.2022
14 Antworten | 4 Autoren 14
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Liebes Forum,

ich habe gehört bzw. auch in der Bedienungsanleitung einer Klein-PV Anlage (Solmate, steckt man direkt in einen Haussteckdose) gelesen, dass man einen SPD SPD [Überspannungsschutzgerät, surge protective device] benötigt, wenn die Stromleitung (unklar jedoch ob DC oder AC oder beides) länger als 10m sei. Bei mir wäre die Situation so, dass der Solmate, also Wechselrichter und PV Module am Gartenboden stehen würden und die DC Leitung ca. 6m wäre. Die AC-Leitung wäre vom Wechselrichter bis zur Hauswand ca. 14m, davon würden ca. 2m am Boden, 9m ein paar cm unter der Erde (könnte da ein Leerrohr ein paar cm vergraben, sofern das etwas nützt, an der Situation verbessert) und die restlichen 3m in einem Leerrohr unter der Terrasse verlaufen, dann Durchtritt durch Hauswand und dann noch ca. 2m im Haus bis zur nächsten Steckdose.

Die Hauselektrik verfügt über einen Überspannungsableiter, der vor Überspannungen aus dem externen NETZ schützen soll, allerdings wäre ja der Solmate dahinter an einer Steckdose angeschlossen, somit bringt dieser vermutlich für diesen Zweck nicht viel.

Wie ist diese Situation zu werten? SPD nötig? Was könnte da sonst bei einem Gewitter realistisch passieren, außer dass der Solmate kaputt geht?

  •  taliesin
  •   Gold-Award
3.5.2022  (#1)
Eigentlich brauchst du sogar 2 Ableiter emoji, einen am WR WR [Wechselrichter] und einen beim Hauseintritt. Ersterer schützt deinen Panels und den WR WR [Wechselrichter], zweiterer deine Geräte im Haus.

Den am Hauseintritt würde ich immer machen, den am WR WR [Wechselrichter] kann man ev. wegargumentieren, wenn man akzeptiert, dass dort ein Schaden entsteht. Die Ableiter kosten nämlich schon Geld ... such mal im PV-Forum nach GAK GAK [Generatoranschlusskasten], wenn du mehr wissen willst.

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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
3.5.2022  (#2)
Danke für die Info, mein Überspannungsableiter der regulären Elektroinstallation hilft mir da nicht, oder?

Aber warum braucht man das Ganze laut Beschreibungerst ab 10m Kabellänge? Und hängt es nicht davon ab, wo die Geräte stehen, wenn wie in meinem Fall alles am Gartenboden ist, sollte ja ein Blitz gar nicht einschlagen.

Weshalb benötigen dann andere Stromleitungen in den Garten zb für Gartentürl, für Beleuchtung, Poolpumpe usw. so etwas nicht?

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  •  Fani
4.5.2022  (#3)
Such mal nach den Beiträgen vom talesien, der beschreibt das sehr gut in diversen Antworten. 

Es geht hier nicht nur um direkten Blitzeinschlag sondern auch (oder vorallem?) um die indirekte Wirkung (also auch bei Blitzeinschlag im Umfeld). 

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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
4.5.2022  (#4)
Danke für den Hinweis, hab mich da schon eingelesen mit induziertem Strom usw. sprich es scheint egal zu sein, ob leicht vergraben oder über der Erde, stimmts? Aber wieso ist dann die normale Stromleitung in den Garten (Pool usw.) kein Problem? Da würde ja auch Strom induziert werden.

Und was mir auch nicht ganz klar ist, ob mein vorhandener Überspannungsableiter helfen würde?

Bzw. was da schlimmstenfalls passieren kann.

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
4.5.2022  (#5)

zitat..
hausplanung schrieb: es scheint egal zu sein, ob leicht vergraben oder über der Erde, stimmts?

Wird schon leicht unterschiedlich sein, vor allem bei eisenhaltiger Erde emoji

zitat..
hausplanung schrieb: Aber wieso ist dann die normale Stromleitung in den Garten (Pool usw.) kein Problem?

Ist eh das gleiche Problem, interessiert nur keinen ... wäre nicht die erste durch Blitzeinwirkung sterbende Poolpumpe.


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  •  taliesin
  •   Gold-Award
4.5.2022  (#6)

zitat..
hausplanung schrieb: Und was mir auch nicht ganz klar ist, ob mein vorhandener Überspannungsableiter helfen würde?

Der sitzt im Verteiler und deine Einspeisdosenverdrahtung führt irgendwie quer durchs Haus an 17 verschiedenen Elektrogeräten vorbei dorthin. Unterwegs macht der Spannungshub alles hin, um dann am Verteiler bedämpft zu werden.

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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
4.5.2022  (#7)
Das heißt aber, da bei mir sowieso ein Stromkabel durch den Garten geht, käme es auf dieses zusätzliche nicht mehr an? Weil indirekter Blitzschlag dann sowieso zum Problem wird? Ich hab die Poolelektrik noch mit einem 2. FI (also 1. FI im Sicherungskasten Haus für alles und 2. FI dann nochmals für Pool) abgesichert. Hilft ein FI bei indirektem Blitzschlag (jener im Pool ist mit einer eigenen Erdungsstange im Boden verbunden)? In dem Fall könnte ich ja eine Steckdose im Poolraum als Einspeisedose verwenden.

Konkret wären also alle Geräte auf dieser Leitung bis zur Sicherung kaputt, auf Leitungen die durch andere Sicherungen gesichert sind, würde es dann aber dank dem vorhandenen Überspannungsableiter im Sicherungskasten nicht überschlagen?

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
4.5.2022  (#8)

zitat..
hausplanung schrieb: Hilft ein FI bei indirektem Blitzschlag

Nein.

zitat..
hausplanung schrieb: Konkret wären also alle Geräte auf dieser Leitung bis zur Sicherung kaputt, auf Leitungen die durch andere Sicherungen gesichert sind, würde es dann aber dank dem vorhandenen Überspannungsableiter im Sicherungskasten nicht überschlagen?

Das kann dir keiner sagen, weil der Strom im ganzen Haus induktiv auf alles Mögliche verkoppelt. Der Ableiter sitzt nicht umsonst am Eingang des Verteilers und die Zuleitung idealerweise weit weg von anderen Leitungen.


zitat..
hausplanung schrieb: Das heißt aber, da bei mir sowieso ein Stromkabel durch den Garten geht, käme es auf dieses zusätzliche nicht mehr an?

Vielleicht emoji Es geht, wie ich eh schon mehrfach erzählt habe, um die Fläche zwischen den Leitern. Bei einem normalen 230V Kabel ist vorwärts und rückwärts recht nahe, die Einkopplung relativ gering.

Die DC-Leitungen der PV-Anlage fangen mehr ein und schlagen ev. auch über den Wechselrichter auf die AC-Seite, deswegen sind die Ableiter auch auf AC gefordert.

So gesehen war das hier vielleicht etwas überspitzt:

zitat..
taliesin schrieb: Ist eh das gleiche Problem, interessiert nur keinen ... wäre nicht die erste durch Blitzeinwirkung sterbende Poolpumpe.

aber lange Leitungen sind immer gefährdet, dass sie 'etwas' Blitz aufsammeln.




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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
5.5.2022  (#9)
in meinem Fall wären es nur 2 Module mit kurzem Anschlusskabel und ein 5m DC Kabel, also quasi ein Y mit Endpunkt zu Endpunkt ca. 6m, lang wäre dann nur das AC Kabel. Somit dann eher weniger Problem?

Bzw. wenn ich das AC Kabel eben nicht ins Haus führen würde, sondern am Poolstecker anschließe, dann wäre "zusätzlich" nur das DC Kabel dazugekommen, das zusätzliche AC Kabel (vom Wechselrichter zur Poolsteckdose) wäre gerade mal auch so um die 5m. Wäre diese Variante besser?

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
5.5.2022  (#10)

zitat..
hausplanung schrieb: Wäre diese Variante besser?

Vermutlich ... keine Ahnung.

Mit Überspannungsableiter ist man relativ sicher, sonst 'Inshalla'.

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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
10.5.2022  (#11)

zitat..
taliesin schrieb:

Vielleicht Es geht, wie ich eh schon mehrfach erzählt habe, um die Fläche zwischen den Leitern. Bei einem normalen 230V Kabel ist vorwärts und rückwärts recht nahe, die Einkopplung relativ gering.

Die DC-Leitungen der PV-Anlage fangen mehr ein und schlagen ev. auch über den Wechselrichter auf die AC-Seite, deswegen sind die Ableiter auch auf AC gefordert.

Gehts dabei wirklich nur um die Fläche zwischen den Leitern eines Kabels, die ist ja sehr gering, da Phase und Null knapp beisamen sind oder würden auch 2 getrennte AC-Stromkabel, beispielsweise eines auf der einen Gartengrenze, eines auf der anderen, dazwischen eine Fläche aufspannen?

Warum stellt gerade die DC-Leitung ein größeres Problem dar, wenn es sich dabei um nur eine Leitung handelt?


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  •  taliesin
  •   Gold-Award
11.5.2022  (#12)
Es geht um die Fläche zwischen Vor- und Rückstrom.

zitat..
hausplanung schrieb: Warum stellt gerade die DC-Leitung ein größeres Problem dar, wenn es sich dabei um nur eine Leitung handelt?

Die Module sind verdrahtet, da ergibt sich schon eine Fläche. Wenn es mehrere Module sind auch da wieder ...


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  •  massiv50er
  •   Gold-Award
11.5.2022  (#13)

zitat..
taliesin schrieb: Es geht um die Fläche zwischen Vor- und Rückstrom.

ist dem so?
Geht es nicht rein um die Fläche/Schleife eines Leiters. Also egal ob stromlos oder nicht....

@indirekten Blitzschlag:
ich hab viel darüber gelesen (komme ursprünglich aus der Elektrotechnik, aber meine Berührungspunkte sind auch schon etwas länger her ;)

Generell, gibt es zwei arten wie Spannung in einer Leiterschleife induziert wird:
> bewegter Leiter über elektrostatischen Feld (nicht von Belang, da kein bewegter Leiter)
> Änderung der Flussdichte über der Leiterschleife.

Für die Betrachtung beim indirekten Blitzschlag, ist also nur die zweite Art von Belang. Und hier (zumindest meine Meinung), ist es egal ob die Leiterschleife spannungsführend ist, oder nicht... es kommt viel mehr auf die aufgespannte Flächer der Leitung an.
Bei starker Änderung der Flussdichte können somit recht hohe Spannung induziert werden. Jetzt frag ich mich aber persönlich, wie das meine Rasenroboter Ladestation die Ungewitter überleben konnten. da liegt eine riesige Fläche mit dem Begrenzungskabel da.... Dieses Begrenzungskabel ist mit der Ladestation verbunden.... Das heißt beim indirekt Blitzschlag müsste es ja unzählige solcher Ladestationen zerschießen? Gelesen hab ich davon noch nie was.

@talisien: hab ich irgendwo einen Fehler in meiner Zusammenfassung?


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  •  taliesin
  •   Gold-Award
11.5.2022  (#14)

zitat..
massiv50er schrieb: hab ich irgendwo einen Fehler in meiner Zusammenfassung?

Nein, stimmt natürlich, dass es nicht darauf ankommt, ob Strom in der Leitung ist oder nicht.


zitat..
massiv50er schrieb: bewegter Leiter über elektrostatischen Feld

Eigentlich ja 'magnetostatisch', weil man ein B-Feld braucht und kein E-Feld emoji


zitat..
massiv50er schrieb: wie das meine Rasenroboter Ladestation die Ungewitter überleben konnten. da liegt eine riesige Fläche mit dem Begrenzungskabel da

'Sensorleitungen' gegen Überspannung zu schützen ist eines, 'Energieleitungen' etwas völlig anderes. Die Ausrichtung von Feld und Leiterschleife zueinandner ist relevant (Kreuzprodukt).

Eventuell unterschätze ich den Effekt durch das Erdreich auch, wüsste nur nicht warum?!


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