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Finanzierung unrealistisch? Bitte um eure Meinungen...

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  •  Youlia223
7.6. - 10.6.2022
31 Antworten | 20 Autoren 31
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Liebe Energiesparhaus Community :) Nachdem wir ein Angebot von unserem favorisierten Baumeister erhalten haben und dieses gerne annehmen wollen, geht es an die Finanzierung. Wir hatten bereits vor einigen Monaten Kontakt mit zwei Finanzierungsberatern (war allerdings vor Ukraine Krieg und Horror-Inflation) und unser Vorhaben schien damals finanzierbar. Nun haben wir letzte Woche wieder Kontakt aufgenommen, da nun das Angebot des Baumeiters vorliegt und plötzlich ist alles sehr "schwierig" und "grenzwertig".

Nun zu unserer Situation: Wir leben derzeit in einer Eigentumswohnung (wurde von einem Immobilienmaker auf mind. 400.000 geschätzt) und zahlen daher auch keine Miete nur BK, Grundstück ist bereits vorhanden und abbezahlt. Wir würden für die Wohnung eine Zwischenfinanzierung für max. 2 Jahre benötigen und dann 100k bis max. 150k langfristig als Kredit. Sprich das Bauprojekt würde lt. meinen Schätzungen zirka 550k ausmachen, wobei wir auch einen Wohnbauförderungskredit in Anspruch nehmen wollen, daher wird ein Kredit von 100k durch die Bank höchstwahrscheinlich ausreichen.

Nun gut, jetzt sollte man denken, kein Problem. Der Haken an der Sache ist jedoch, dass ich bis Anfang nächsten Jahres in Karenz bin (Kinderbetreuungsgeld ist gehaltsunabhängig, da ich mich vor der Schwangerschaft selbständig machen wollte - ich weiß, ein Tabu für Banken...) und somit als "Totalausfall" gelte. Mein Freund gilt daher als Alleinverdiener, wir kommen mit seinem Gehalt und Familienbeihilfe auf rund 2.300 Euro netto. Mit meinem Karenzgeld auf rund 3000 Euro, welches aber scheinbar von den Banken nicht angerechnet wird.

Nun haben wir die Rückmeldung von einem Finanzierungsberater erhalten, dass unser Vorhaben aufgrund meiner Karenz unrealistisch ist und nur ein Kaufangebot inkl. Finanzierungszusage der Bank des Käufers uns "retten" könnte. Denn die Bank geht immer vom Worst Case Szenario aus, sprich wir können die Wohnung nicht verkaufen und ich finde keinen Job. Erm... ich dachte der Sinn der Zwischenfinanzierung ist jener, dass man die Immobilie noch nicht verkauft hat... Ein anderer Berater wollte hingegen einen Sicherheitspolster von 15-20k in Cash für die Zinsen des ersten Jahres... ich ehrlich gesagt ein bisschen perplex.

Meine Frage an euch ist nun: Wie schätzt ihr die Finanzierbarkeit ehrlicherweise ein? Schon klar, unser monatliches Einkommen ist (derzeit) nicht das Üppigste, aber immerhin haben wir eine Immobilie und ein Grundstück, ist das nichts wert? In Karenz bin ich ja auch nicht mehr ewig und selbst wenn ich einen Job hätte wären das nicht 40 Stunden.  Danke im Voraus für eure Meinung!

  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
9.6.2022  (#21)
Bitte kommt wieder runter.
Es geht hier um einen Finanzierung von 150k€. Das Thema Zwischenfinanzierung mal ausgeklammert. 
Wenn man das auf 30-35 Jahre streckt,  dürften da um die 500€/Monat rauskommen.
Das entspricht doch wohl sämtlichen Vergaberichtlinien. In Wien kommt man wahrscheinlich auch ohne Auto aus. Und das reale Familieneinkommen ist ja sogar aktuell um die 3k€/Monat.

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Hallo MalcolmX, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können.
  •  Muehl4tler
  •   Bronze-Award
9.6.2022  (#22)
Ich seh das auch wie MalcomX.
150k Kredit besichert mit einem 550k Haus und einer Jungfamilie.
Das finanziert jede Hausbank.

Natürlich sind die üblichen Verdächtigen Banken eher ungeeignet für das Vorhaben ohne vorherige Geschäftsbeziehung und man muss wohl auch etwas schlechtere Konditionen in Kauf nehmen, aber nicht finanzierbar etc. ist wohl etwas übertrieben.

Der einfachere Weg ist definitiv aber der vorherige Verkauf der Wohnung. Ggf. Mit Baustart schon kurz vorm Übergabedatum damit der Übergangszeitraum möglichst gering bleibt. Geht ja wohl um 6 - 9 Monate dann. Da ist viel Komfortverlust auch mal vorübergehend verkraftbar.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
9.6.2022  (#23)

zitat..
MalcolmX schrieb: Bitte kommt wieder runter.

Wer ist leicht oben?🙃


zitat..
Muehl4tler schrieb: Ich seh das auch wie MalcomX.
150k Kredit besichert mit einem 550k Haus und einer Jungfamilie.
Das finanziert jede Hausbank.

Täusch dich da mal nicht. Easy going ist das nicht.
Es geht um die Pfändbarkeit des Einkommens, welches nur mit rund 2K für eine dreiköpfige Familie anzusetzen ist.
Die geplante Selbstständigkeit habe ich sogar überlesen, somit wird es auch keine gesicherte Rückkehr in einen Job vor der Karenz geben.
Gerade die alsbald in Kraft tretende DSTI-Grenze mit maximal 40% des Einkommens wird in so einem Fall spannend, da natürlich auch die Zwischenfinanzierung miteinberechnet werden muss. 
Hier wird mit 1,25% Zinsen für die Zwischenfinanzierung gerechnet. Das ist aktuell eine Best Case Kondition. Die Kunden sind zwar besicherungstechnisch top, aber keinesfalls einkommensmäßig. Für keine Bank.

Wenn der 3-ME Mitte nächsten Jahres bei 1% steht und dazu 1,25% Aufschlag addiert werden, ist der Sollzinssatz bereits bei 2,5%. Da reden wird dann von 10.000 Euro Zinsbelastung im Jahr für die Zwischenfinanzierung und a bissl was für die Langfristfinanzierung. Also von einem Tausender im Monat geht dann nicht mehr viel ab. Tendenz nach oben möglich.


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  •  Muehl4tler
  •   Bronze-Award
9.6.2022  (#24)
Ist ja alles richtig was du und LiConsult schreibt, aber ihr wisst ja auch, dass gerade bei Hausbanken und solchen Konstellationen viel möglich ist, was bei diversen anderen Banken nicht mal im entferntesten angedacht würd. Ich denk da jetzt einfach mal an eine Bank mit einen Giebelkreuz 😜

Die Zwischenfinanzierung kann natürlich zum Problem werden, weshalb ich auch den vorherigen Verkauf empfehlen würde.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
9.6.2022  (#25)

zitat..
Muehl4tler schrieb: Ich denk da jetzt einfach mal an eine Bank mit einen Giebelkreuz 😜

Hast du vollkommen recht - nicht nur dort - deswegen habe ich auch geschrieben, dass das Projekt zwar "sportlich" ist, jedoch durchaus Chance auf Realisierung hat. Kategorisch schlie´ße ich hier nichts aus. Die Bonitätsprüfung mit den z.B. für die Ausgabendarstellung relevanten Parametern ist auch institutsspezifisch abhängig. Alleine dadurch kann sich schon eine positivere Gestaltung ergeben.

Da gibt es definitiv unattraktivere Fälle.

zitat..
Muehl4tler schrieb: Die Zwischenfinanzierung kann natürlich zum Problem werden, weshalb ich auch den vorherigen Verkauf empfehlen würde.

Ja - ist natürlich ein guter Ansatzpunkt. Man könnte mit dem potentiellen Käufer beispielsweise  ja auch eine zeitlich verzögerte Übergabe (vielleicht gegen Kaufpreisreduktion oder eine Art Mietzahlung) vereinbaren.


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  •  Beehunter
9.6.2022  (#26)
Angesichts der regulatorischen Verschärfungen, was zählt in Zukunft überhaupt als Eigenkapital? Eigenleistung wie manche Banken bisher einrechneten, eher nicht? Das vorhandene abbezahlte Baugrundstück?

Und was zählt für die 40% Grenze? Familienbeihilfe? Familienbonus Plus? Urlaubs- und Weihnachtsgeld? ...

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
9.6.2022  (#27)
Definitiv als Eigenkapital galt auch schon bisher alles, was monetär (durch "Cash"-Eigenmitteleinsatz oder Verkauf LV, WPWP [Wärmepumpe]-Depot, Immobilien, etc.) in das zu finanzierende Projekt eingeflossen ist. Auch das (lastenfreie oder teilbelastete) Vorhandensein der zu bebauenden Immobilie zählt(e) zu den Eigenmitteln.
Eigenleistungen als Eigenmittel zu werten, war, ist und wird auch künftig nicht die herrschende Domäne einer jeden Bank sein.

Generell betreffend die neuen Grenzen:
Diese sehen neben den dogmatisch anmutenden - absoluten - Grenzen (maximale Beleihungsquote 90%, maximale Schuldendienstquote von 40% und maximale Laufzeit in Höhe von 35 Jahren) instituts- bzw. fallspezifisch jeweils Ausnahmekontingente (Beleihungsquote 20%, Schuldendienstquote 10% und maximale Laufzeit 5%) vor.

Die parlamentarische Begutachtungsfrist der „Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-VO)“ endete am 20.05.. Auch einige Institute haben in dieser Zeit ihre Bedenken eingebracht.

Nachdem die Verordnung mit 01.07. in Kraft treten soll, werden auch die Interessenverbände bis dahin sicher einiges tun, um Entschärfungen zu erwirken. Ich persönlich denke, dass es schon alleine aufgrund der Ausnahmekontingente dazu kommen wird, in der täglichen Praxis die jeweils bankeigenen Grenzen auszuloten. Entscheidend wird dann sein, wie im Rahmen der Bankenprüfung die Argumentationslinien für die jeweiligen "engeren" Fälle dargestellt werden können.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist es hier noch etwas zu früh, um eine Art Generalaussage zu machen.

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  •  Muecke
  •   Bronze-Award
9.6.2022  (#28)

zitat..
MalcolmX schrieb:

Bitte kommt wieder runter.
Es geht hier um einen Finanzierung von 150k€. Das Thema Zwischenfinanzierung mal ausgeklammert. 
Wenn man das auf 30-35 Jahre streckt,  dürften da um die 500€/Monat rauskommen.
Das entspricht doch wohl sämtlichen Vergaberichtlinien. In Wien kommt man wahrscheinlich auch ohne Auto aus. Und das reale Familieneinkommen ist ja sogar aktuell um die 3k€/Monat.

Sehe ich auch so. Ein Bekannter hatte eine ähnliche Ausgangssituation und das war kein Thema -ohne die genauen Details zu kennen.
Selbst wir haben nüchtern betrachtet 100% Fremdfinanziert vor ziemlich genau zwei Jahren. Ich versteh dass das mit den neuen Rahmenbedingungen sicher komplexer wird. Aber mit "Willen und etwas Kreativität" bezüglich der Darstellung der finanziellen Lage sicher möglich ist. Im Grunde genommen seid ihr ja wirklich dermaßen überbesichert das sich die Bank alle Finger abschlecken müsste.
Das war bei uns eine ganz andere Liga was das Verhältnis Besicherung/Einkommen/Eigenkapital/Kredithöhe und bestehende Verbindlichkeiten betrifft.
Ohhhh, Detail am Rande: Ich Rede hier von "uns" tatsächlich kennt die Bank nur mich. 
Kenn mich ehrlichgesagt nicht wirklich im "Bankertum" aus - meine Erfahrung ist jedenfalls folgende:
Wir (Ich) haben im Grunde genommen vor dem Banktermin alles soweit vorbereitet das wir für jeden Zeitpunkt und Eventualität (Arbeitslosigkeit, Unfall, Kind) für die Bank eine Antwort hatten (=Lösung durch Einsparung, Eigenleistung, finanzierte Reserven, etc) mit der selbige im äussersten Notfall gut aussteigt. Hatten selbst einen Kosten- Finanzierungs- & Haushaltskostenplan aufgestellt.

Kurzum: Die Ausgangslage ist bei euch sicher Komplex. Wenn man das aber Step  by Step mit Antworten Lösungen Plänen und Eventualitäten mit der Bank durchgeht mM nach sicher gut möglich.

Glaube aber schon dass sich das im städtischen schwieriger ist (bin vom Land;) auch meine ich dass das die Finanzierung aufgrund der Komplexität der Finanziellen Verhältnisse für einen Kreditmakler umso schwieriger ist.




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  •  chrismo
  •   Gold-Award
9.6.2022  (#29)
Wenn man die nackten Einkommenszahlen betrachtet, dann sieht es schwierig aus. Aber man sollte sich auch mal fragen, wie mit so geringem Einkommen eine ETW mit 400k Wert bzw. das Grundstück in den Besitz gekommen sind. Von nix kommt nix und hier ist viel emoji

Ich weiß, dass die Banken gewisse Vorgaben punkto Leistbarkeit haben, aber das ist - wie schon andere gesagt haben - kein 0815-Fall, wenn man so einen hohen Eigenmittelanteil einbringt und am Ende wahrscheinlich mit Finanzierung im Eigenheim billiger wohnt als viele in vergleichbaren oder schlechteren Mietobjekten. Da wird sich ja irgendwie eine Lösung finden lassen.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
10.6.2022  (#30)
Diese Verschuldungs-Grenzen der FMA werden auch von Konsumentenschützern unterstützt.

Ein Grundstück in Wien plus 400K ETW können in jungen Jahren mit dieser Einkommenssituation unmöglich selbst verdient worden sein (was aber hier schlussendlich völlig irrelevant ist).

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  •  Zwosti
  •   Bronze-Award
10.6.2022  (#31)

zitat..
chrismo schrieb:

Wenn man die nackten Einkommenszahlen betrachtet, dann sieht es schwierig aus. Aber man sollte sich auch mal fragen, wie mit so geringem Einkommen eine ETW mit 400k Wert bzw. das Grundstück in den Besitz gekommen sind. Von nix kommt nix und hier ist viel

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