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Elektrische Fußbodenheizung für geleg. genutzten Keller-Hobbyraum?

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  •  Tomice
28.6. - 29.6.2022
14 Antworten | 8 Autoren 14
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Liebe Community,

Wir bauen ein 170 m2 Ziegelmassiv-Fertighaus mit Keller.
Im Keller gibt es 2 Räume mit unterschiedlichem Heizbedarf:
- einen kleinen Hauswirtschaftsraum (15m2), in dem wäsche gewaschen und v.a. im Winter auch getrocknet worden soll
- einen größeren Hobbyraum (35m2), der je nach Alter der Kinder mal mehr, mal weniger genutzt werden wird (Fitness, Tischtennis, Dart, Modelleisenbahn und andere Spiele, später ev. eine Sauna, zusätzlich auch Bügeln)

Die Baufirma bzw Architektin rät mir sehr stark zu einer Infrarotheizung, die man bedarfsweise einschaltet. Eine Verlegung einer wasserführenden Fußbodenheizung mit Abschluss an die Wärmepumpe wurde als zu teuer und kompliziert beschrieben (bräuchte auch eine größere Wärmepumpe, die dann zu laut wäre etc.).
Eine recht gute Bodenisolation ist ohnehin geplant. 
Das Treppenhaus zum Erdgeschoss ist offen.

Meine Frage:
Würde eine elektrische Fußbodenheizung Sinn machen?

Inbesondere der Waschraum bräuchte eine recht regelmäßige Heizung, auch der Boden wäre öfters feucht.

Der Hobbyraum hingegen müsste tatsächlich nur selten geheizt werden (bei Sport wird es wohl nicht einmal im Winter nötig sein?). Allerdings befürchte ein unangenehmes Raumklima wenn der Boden kalt ist, insbesondere wenn der Raum als Spielzimmer oder Sauna gebraucht wird.

Ich bin mir völlig unsicher wegen dem tatsächlichen Heizbedarf - Bekannte mit gut isoliertem Keller haben gesagt, sie schalten ihre Heizung praktisch nie ein...

  •  MissT
  •   Gold-Award
28.6.2022  (#1)
Eine elektrische FBH FBH [Fußbodenheizung] macht mMn wenig Sinn. Für die gelegentliche Nutzung soll es rasch warm werden, und Du möchtest nicht mit COP 1 den Estrich aufheizen, bis die Wärme im Raum bzw. der Raumluft ankommt.

Die "Argumente" der Architektin finde ich mehr als fragwürdig. Welcher Heizwärmebedarf ist denn laut Energieausweis gegeben und welche Wärmepumpe soll verbaut werden? Ich wäre sehr positiv überrascht, wenn die WPWP [Wärmepumpe] ausreichend klein dimensioniert wäre und dann tatsächlich das bisschen Keller zum zusätzlich Heizen problematisch wäre. 

Der HWR braucht ohnehin eine fixe Heizung - und wegen der Feuchte auch eine Lüftung! Ich würde den Hobbyraum jedenfalls mit einer normalen FBH FBH [Fußbodenheizung] ausstatten, die Mehrkosten sind mehr als überschaubar. In weiterer Folge hättest Du zwei Möglichkeiten:
A) Du schließt diese Kreise vorerst nicht an und wartest mal ab, wie es hinsichtlich Raumtemperatur und Nutzung in der Praxis wirklich aussieht. Bei seltener Nutzung genügt es, den Raum in überschaubarer Zeit mit einem leistungsstarken Heizlüfter aufzuheizen.
B) Du schließt diese Kreise gleich an und lässt den Raum halt zumindest mit etwas Heizwärme versorgen. Bei häufigerer Nutzung heizt Du ihn normal mit. Was Du jedoch nicht machen solltest: Anschließen, befüllen und dann aber jahrelang komplett abgedreht lassen. Meines Wissens kann es dann zu Problemen mit Ablagerungen kommen. (Bitte mich zu korrigieren, wenn das nicht stimmt.)

Eine Infrarotheizung ist dafür geeignet, einen kleinen Bereich binnen kurzer Zeit mit Strahlungswärme zu versorgen, z. B. in der Werkstatt bei der Werkbank oder die Dusche im Badezimmer. Um einen ganzen Raum aufzuheizen, gibt es besser geeignete Lösungen (siehe oben).

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
28.6.2022  (#2)

zitat..
Tomice schrieb: Inbesondere der Waschraum bräuchte eine recht regelmäßige Heizung, auch der Boden wäre öfters feucht.

Warum ist der Boden bei euch feucht? Wird die Wäsche nicht geschleudert?
Ein Wäschetrockner gibt auch einiges an Wärme ab. Meiner Meinung nach braucht man keine Zusatzheizung, wenn der Keller ohnehin in der gedämmten Hülle liegt.
Im Hobbyraum würde ich eine billige Split-Klima vom Baumarkt zum heizen nehmen, da diese sehr schnell aufheizen, und viel sparsamer als eine IR Heizung sind.

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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
29.6.2022  (#3)
Unser Keller wird als Wohnkeller teilweise genutzt. Und hat daher in den entsprechenden Räumen eine FBH FBH [Fußbodenheizung].


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  •  querty
  •   Gold-Award
29.6.2022  (#4)
Ganz einfach: auf jeden Fall FBH FBH [Fußbodenheizung] verlegen im Keller.

Kann man nachträglich nicht mehr (mit vertretbarem Aufwand) machen v.a. wenn jetzt schon klar ist, dass der Keller mehr als ein Lagerraum ist. Wir haben FBH FBH [Fußbodenheizung] im Keller, derzeit abgeschaltet, weil als Lagerraum genützt, ich habe jedoch immer die Möglichkeit diese zu aktivieren wenn sich das ändert. Paar FBH FBH [Fußbodenheizung] Leitungen und Verteiler sind von den Kosten her im Relation zu Hauskosten wirklich minimal.

Man muss aber auch dazu sagen: Im Winter hat es bei uns auch ohne FBH FBH [Fußbodenheizung] ca. 17°C im Keller, dieser ist teil der termischen Hülle - für einen Lagerraum völlig ausreichend - für einen Wohnraum od. Hobbyraum aber m.M.n. zu kalt.

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
29.6.2022  (#5)
 

zitat..
Tomice schrieb: Die Baufirma bzw Architektin rät mir sehr stark zu einer Infrarotheizung, die man bedarfsweise einschaltet. Eine Verlegung einer wasserführenden Fußbodenheizung mit Abschluss an die Wärmepumpe wurde als zu teuer und kompliziert beschrieben (bräuchte auch eine größere Wärmepumpe, die dann zu laut wäre etc.).

Sorry, aber das ist Schwachsinn.
Bei gut gedämmten Häuser dieser Größe reicht meistens die kleinste Wärmepumpe im Portfolio...

zitat..
Tomice schrieb: Meine Frage:
Würde eine elektrische Fußbodenheizung Sinn machen?

Nein.

In einem halbwegs gedämmten Haus/Keller funktioniert das nicht, dass man raumweise heizt...im Betonkeller schon gar nicht.

Du würdest mit dem Heizeintrag vom HWR und auch EG den Hobbyraum mitheizen, was zur Folge hat, dass weder der HWR warm noch der Hobbyraum kühl bleibt.
Gleiches gilt für das offene Stiegenhaus (ich würd dort auch FBH FBH [Fußbodenheizung] Schleifen reinlegen).

Was ist eigentlich mit dem restlichen Keller geplant? (170 m2 Haus sind ca. 85 m2 pro Geschoß).

Meine Empfehlung:
Ich würde den Keller in die thermische Hülle inkludieren und als Wohnraum sehen und auch unbedingt die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] dafür vorsehen.
Bei Bedarf/Nicht bedarf kannst du dann die FBH FBH [Fußbodenheizung] Kreise und auch die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Kreise immer noch runterregeln.


zitat..
Gast-Karl schrieb: Meiner Meinung nach braucht man keine Zusatzheizung, wenn der Keller ohnehin in der gedämmten Hülle liegt.

siehe oben.


zitat..
Gast-Karl schrieb: Im Hobbyraum würde ich eine billige Split-Klima vom Baumarkt zum heizen nehmen, da diese sehr schnell aufheizen, und viel sparsamer als eine IR Heizung sind.

Das würde ich auf keinen Fall machen.
Das funktioniert sicher gut für eine Werkstätte, aber sicher nicht für einen Hobbyraum/Spielzimmer.
Die Splitklima würde auf Maximum warme Luft rumwirbeln und dich anblasen und die Wände und vor allem der Boden würde kalt bleiben.
Das stell ich mir alles andere als komfortabel vor, vor allem für Kinder, die am Boden spielen.
Ausserdem ist das teurer als die paar meter FBH FBH [Fußbodenheizung] Rohre.




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  •  Tomice
29.6.2022  (#6)
Danke für die Antworten bisher!
Hier noch ein paar Daten:
- LWP ist eine Vaillant Arotherm Split 75/5 AS
- im Energieausweis steht HWB ref/SK Kategorie B und HWB ref/RK 34,8 kWh/m2a
- Brutto Geschossfläche 212 m2, Bezugsfläche 170 m2
- der Keller ist mit 12cm XPS nach außen gedämmt, zwischen Keller und Erdgeschoss sind auch 12cm EPS (das Stiegenhaus ist aber offen!)
- geplant ist eine 5-7 kwp kwp [kWpeak, Spitzenleistung] PV Anlage mit 11kwh Batterie (mehr kwp kwp [kWpeak, Spitzenleistung] haben am südlichen Dach nicht Platz)

Der Subunternehmer, der die Heizung macht, sagt dass die LWP LWP [Luftwärmepumpe] gerade so für die 170m2 der oberen betroffen Etagen reicht, er darf da nicht mehr dran hängen. Eine größere LWP LWP [Luftwärmepumpe] geht wegen den Abständen bzw Lärm nur schwer.

Gibt es noch irgeneine sinnvolle Möglichkeit den Keller mit akzeptabler Effizienz zu heizen? Der Hobbyraum geht ja zur Not wortreich mit infrarot, aber der Waschraum sollte doch relativ konstant lauwarm sein.

Habe gerade das Gefühl dass die Architektin mich da schlecht beraten bzw schlecht zugehört hat...

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  •  derLandmann
  •   Gold-Award
29.6.2022  (#7)
Da hast du das richtige Gefühl. 

Wie bereits erwähnt würde ich auch unbedingt FBH FBH [Fußbodenheizung] verlegen, die Chance hast du nur 1x. 
Die Kreise kann man dann nach belieben regeln und so die Temperatur einstellen. Da der Keller sowieso in der thermischen Hülle ist macht nur das Sinn.
Die Auslegung für die LWP LWP [Luftwärmepumpe] wird nach einer Referenzaußentemperatur gemacht die nur selten, eher nie, erreichst. Wenn wirklich Not am Mann drehst du die unteren Kreise einfach ab und heizt eben mal eine Woche nicht den Keller mit.

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  •  Tomice
29.6.2022  (#8)
Dazu ist der Chef der Heizungsfirma nicht bereit, er will nichts “inadäquates“ machen. 😩

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  •  MissT
  •   Gold-Award
29.6.2022  (#9)
Betreffend KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] und kühlerem Keller musst Du aufpassen: Es ist im Sommer eine Herausforderung, nicht viel zuviel Feuchte ins Haus hereinzulüften. In kühleren Kellerräumen ist das noch problematischer. Ich habe bei uns letztendlich die Kellerräume abgedreht, sonst würde der Luftentfeuchter permanent durchlaufen.

Was Deinen Installateur betrifft: Ich würde den guten Mann mal fragen, ob er das Sprichwort "Wer zahlt, schafft an." kennt? Und in Anbetracht der Umstände/Aussagen würde ich gleich mal sein komplettes Gewerk auf Herz und Nieren prüfen - beginnend bei der Auslegung der FBH FBH [Fußbodenheizung]. Es würde mich nicht wundern, wenn da so einiges "Inadäquates" zu Tage käme, mit dem er sich auseinandersetzen kann.

Deine Pläne zur PV-Anlage klingen auch nicht sonderlich durchdacht. Was ist mit den anderen Dachflächen? Wirtschaftlicher wäre es, wenn Du Dir den Batteriespeicher sparst und das Dach vollmachst.

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
29.6.2022  (#10)

zitat..
Tomice schrieb: Der Subunternehmer, der die Heizung macht, sagt dass die LWP LWP [Luftwärmepumpe] gerade so für die 170m2 der oberen betroffen Etagen reicht, er darf da nicht mehr dran hängen. Eine größere LWP LWP [Luftwärmepumpe] geht wegen den Abständen bzw Lärm nur schwer.

Wie kommt er zu dieser Annahme?
Habt ihr eine Heizlastberechnung (pro Raum)? Das wäre ohnehin nicht schlecht, auch eine FBH FBH [Fußbodenheizung] Planung (Verlegeplan, hydr./thermischer Abgleich usw.) wäre wichtig.
Falls das die Architektin oder die Heizungsfirma angeboten hat, würde ich das nachfordern. 
Das ist notwendig, um eine ordentliche Heizung zu dimensioniern und einzubauen.

zitat..
Tomice schrieb: Dazu ist der Chef der Heizungsfirma nicht bereit, er will nichts “inadäquates“ machen.

Muß er eh nicht.
Die LWP LWP [Luftwärmepumpe] bringt ca. 6,8 kw bei -7 Grad Aussentemperatur.
Ich bin mir sehr sicher, dass die auch den Keller locker mitheizt...und für die paar superkalten Tage pro Jahr, kannst du entweder den Keller abdrehen, wie´s derlandmann schon vorgeschlagen hat, oder einfach mit E-Stab dazuheizen.

Bei vielen Handwerkern (und vor allem Installateuren) muß man hartnäckig bleiben und ihnen die "hamma imma schon so gemacht" Argumente einfach abdrehen und nicht diskutieren, weil´s meistens eh sinnlos ist.

Zu deiner Beruhigung, wir beheizen 200 m2 Haus und 100 m2 Keller mit schlechterer Dämmung als deines mit einer 6 kwp kwp [kWpeak, Spitzenleistung] SoleWärmepumpe und nichtmal die ist bisher an ihre Leistungsgrenze gekommen emoji

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  •  Tomice
29.6.2022  (#11)

zitat..
MissT schrieb:

Deine Pläne zur PV-Anlage klingen auch nicht sonderlich durchdacht. Was ist mit den anderen Dachflächen? Wirtschaftlicher wäre es, wenn Du Dir den Batteriespeicher sparst und das Dach vollmachst.

Das Südost-Dach ist durch die T-Form des Satteldachs recht verschachtelt - ich habe viele kleinere Dreiecksflächen die ich nicht ordentlich nutzen kann. Auf der Nordwestseite wäre Platz ohne Ende, aber ob sich das bei 23 Grad Dachneigung auszahlt ist die Frage.

Aber da folgt die Detailplanung erst...


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  •  Tomice
29.6.2022  (#12)
Kann mir jemand helfen mir welchem Heizwärmebedarf in etwa im Keller zu rechnen ist? 

Dämmung mit 12 cm XPS, weitere Details siehe oben. 
Laut Energieausweis haben dies Wohnräume ca 35 kWh/m2a

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  •  ds50
  •   Silber-Award
29.6.2022  (#13)
Ich hab ein Walmdach mit 25° DN und hab alle Flächen vollgemacht, auch die nördlichen. Dank Solaredge überhaupt kein Problem.

Im Winter brauchst du Module am Dach und nicht einen Speicher, der mangels PV Leistung 3 Monate lang nur rumsteht...

Und trotzdem frag ich nach: Hast du dich schon mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor] beschäftigt? Warum ist der auf deinem Grund nicht möglich? Warum muss es eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] sein?

Ich hab übrigens ein recht schlecht gedämmtes Haus (50er Ziegel, noch ohne Fassade) mit netto 246 m², Heizwert 9,5kW, und eine "absichtlich" unterdimensionierte, seeehr leise Sole-WPWP [Wärmepumpe] mit 7,2 kW Leistung - geht sich super aus im Winter.
Und der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] hält mir jetzt im Sommer bei 32°C AT AT [Außentemperatur] eine Innentemperatur von etwas über 22°C - da laufen nur 2 Pumpen mit 25 Watt... 😉

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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
29.6.2022  (#14)
Dach vollmachen mit PV. 
Haben Satteldach 18 Grad Ost-West, 135 qm. 
Werde alles voll machen emoji und dann mit einem 8er oder 10er Gen24 arbeiten. 
Speicher kommt trotzdem dazu (HVS 10.2 etc.) evtl mit Notstrom gleich dazu.


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