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Übergang Kellerdämmung 50er Ziegel

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  •  tempo85
  •   Bronze-Award
5.1. - 6.1.2023
18 Antworten | 12 Autoren 18
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Inspiriert von vielen hier im Forum habe ich gleich zu beginn die Kellerwände mit 24cm XPS vorgegeben. Jetzt hat uns der Planer angesprochen das bei 24cm der 50er Ziegel nicht optimal auf der Kellerdecke steht. Die Schallungsfirma (habe erst eine angefragt) sagte mehr wie 16cm haben sie noch nie gemacht. Der Keller ist 1m draußen und ich hätte gerne keinen sichtbaren Übergang.

Deshalb habe ich mich schlau gemacht was ich dazu finde und habe dazu ohne Quelle die 1/3 Regel gefunden, hierbei würden maximal 16cm gehen. Oder dann habe ich noch die ÖNORM B 1996-3 gefunden dort geht es zwar um den Übergang bei Decken, aber dort steht max. 12cm, sonst braucht es einen Rostziegel den ich beim Keller nicht verbauen kann oder eine Berechnung nach ÖNORM EN 1996-1-1.

Stand jemand vor einem ähnlichen Problem gibt es hierzu andere Lösungen als weniger Dämmung oder 25cm + EPS.

  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
5.1.2023  (#1)
Gerade bei den Kellerwänden ist die Frage wie hoch der Benefit von 24cm XPS ist gegenüber 16cm.

Auch beim XPS gibt's mittlerweile Varianten mit einem Leitwert von 0,032. Das würde ich für den 1m Streifen durchaus akzeptabel finden...

Wenn du das Maximum an Dämmung rausholen willst ist ein 50er Ziegel vielleicht ohnehin nicht ideal... weil ohne gefüllten 50er ist der U-Wert mit ca 0,16 begrenzt, und die gefüllten Ziegel sind ökologisch gesehen jetzt dann auch nicht wirklich besser als ein 25er plus Fassade.

Worum geht es dir denn primär beim 50er Ziegel?

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  •  BungalowImGruen
  •   Bronze-Award
5.1.2023  (#2)
Seh das ähnlich wie MalcolmX.
Hast du dir das über die Energieausweis-Berechnung oder Ubakus o.ä. schon mal angeschaut, was das überhaupt für einen Unterschied machen würde, wenn der Rest des Hauses sowieso "nur" mit 50er Ziegel gebaut wird?

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  •  DrShouter
  •   Bronze-Award
5.1.2023  (#3)

zitat..
BungalowImGruen schrieb:

Seh das ähnlich wie MalcolmX.
Hast du dir das über die Energieausweis-Berechnung oder Ubakus o.ä. schon mal angeschaut, was das überhaupt für einen Unterschied machen würde, wenn der Rest des Hauses sowieso "nur" mit 50er Ziegel gebaut wird?

Berechenbar vielleicht - in der Praxis aber ws nicht einmal messbar.

Sehe daher das so wie meine Vorposter.


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  •  MinusPol
5.1.2023  (#4)

zitat..
tempo85 schrieb: Inspiriert von vielen hier im Forum habe ich gleich zu beginn die Kellerwände mit 24cm XPS vorgegeben.

verstehe zwar den Sinn dahinter nicht, würde konsequenterweise aber bedeuten, daß du auf den 50er Ziegel ebenfalls noch Dämmung klebst. Dann passen die u-Werte zusammen und der Ziegel steht auch wieder zu 2/3 auf der Kellerdecke. 


2023/20230105146019.png
der ökologische Sinn des 50er Ziegels ist so gesehen halt ziemlich dahin.
Besser und vor allem billiger wäre 25er mit 24 WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem].

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  •  tempo85
  •   Bronze-Award
5.1.2023  (#5)
Die Vor und Nachteile von 25cm+EPS und 50er vom Forum kenne ich, doch wäre mir der 50er einfach sympatischer.

Unterschied in der Gebäude-Heizlast ist bei 24cm zu 16cm bei uns +418 W (λ=0,035) bzw. +310 W (λ=0,032)

für λ=0,035
U-Wert 0,146 (24cm) zu 0,219 (16cm)

für λ=0,032
U-Wert 0,2 (16cm)

Ein guter 50er Ziegel hat ~ λ=0,077
U-Wert 0,154

Das bedeutet der U-Wert ist leicht schlechter wie 24cm XPS und deutlich besser wie 16cm XPS zumindest über der Erde.
Wenn man die XPS U-Werte noch mit dem im Energieausweis hinterlegten Pauschalfaktoren korrigiert, erhält man 0,2 => 0,16  (0,8 unter der Erde)  und 0,2 => 0,12 (0,6 >1,5m unter der Erde)

Dies bedeutet unter der Erde wäre 16cm ähnlich einem 50er Ziegel, doch über der Erde eigentlich zu wenig. Also wenn 24cm dann sollte dies doch gerade auf den obersten Meter gemacht werden und nicht anders rum.

8cm XPS auf dem 50er Ziegel ist auch nicht Zielführend.

Mir würde noch einfallen die Betondecke 8cm-12cm raus zu betonieren und mit PUR/PIR die 12cm-16cm zu dämmen, wenn auch dies nicht die schöne Lösung ist.

Aber gibt es niemanden der 50er Ziegel mit >16cm gedämmten Keller hat?

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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
5.1.2023  (#6)

zitat..
MinusPol schrieb: der ökologische Sinn des 50er Ziegels ist so gesehen halt ziemlich dahin.

Welcher ökologischer Sinn?


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  •  AndiBru
  •   Gold-Award
5.1.2023  (#7)
Hallo, ich weiß nicht ob es "klug" ist oder nicht, aber ich weiß dass jemand rund herum Stahlwinkel" angeschraubt hat, wo der Ziegel drauf steht ... ob das intelegent ist oder dafür steht kann ich nicht beurteilen, vom bauch her waren es L Winkel mit 150x150mm und ca. 10mm stark und eben alle 50? cm mit Hilti Bolzen am Haus befestigt ...

Der hatte ein ähnliches Problem.


Vom Bauchheraus würde mir hier die Idee mit der größeren Kellerdecke am Besten gefallen, man könnte diese ja im 60 Grad Winkel abschrägen, da die "Ecke" eh nicht trägt ...

Idee nur so in den Raum gestellt und müsste mit Fachleuten diskutiert werden.

Meien Meinung, dünnere Kellerdämmung oder 25er plus VWS.

LG!


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  •  MinusPol
5.1.2023  (#8)

zitat..
heislplaner schrieb: Welcher ökologischer Sinn?

der Verzicht auf eine "Plastikfassade"


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  •  Joulia
5.1.2023  (#9)

zitat..
der Verzicht auf eine "Plastikfassade"

In einem modernen Haus sind so große Mengen an unterschiedlichsten Kunststoffen verbaut, sodass die paar Kilo Styropor das Kraut nicht wirklich fett machen meiner Meinung nach. Im Gegenteil, spart die Fassade immense Mengen an fossilen Brennstoffen ein, und der Primärenergiebedarf für die Herstellung eines Hauses mit WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] ist auch viel geringer als für einen 50er Ziegel. Der U-wert eines Hauses mit WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] ist deutlich geringer, womit das Haus während seines Lebenszyklus immens weniger Energie verbraucht. Oder um es mit anderen Worten zu sagen: Es wird viel weniger Öl, Gas und Kohle dafür verbrannt. 25er Ziegel + EPS = ökologischer als 50er Ziegel.

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
5.1.2023  (#10)

zitat..
MinusPol schrieb: der Verzicht auf eine "Plastikfassade"

Als Selbst-50er-Besitzer kann ich dir ganz unideologisch empfehlen, dass du dich von diesen Broschürenaussagen ohne viel Wahrheitsgehalt löst. Der 50er Ziegel ist nicht besonders ökologisch, er ist nicht watscheneinfach zu bauen, weil aus einem Stück usw.

Bitte stelle aber dann sicher, dass du außen auf den 50er Ziegel dann keinen "Plastikputz" = Thermoputz aufbringst und Plastikmörtel = Thermomörtel verwendest.


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
6.1.2023  (#11)

zitat..
MinusPol schrieb:

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heislplaner schrieb: Welcher ökologischer Sinn?
───────────────

der Verzicht auf eine "Plastikfassade"

eps besteht zu 99% aus luft.

monolithisch kämpft mit dem zielkonflikt schwere statik vs leichte dämmung und ist daher vor allem ein komromiß.
dieser kann auch ziemlich ungünstig ausfallen wie wir an unseren energetischen auswertungen sehen bei denen die groben ausreißer nach oben immer monolithische ausführungen mit komplexen grundrißen sind.

es gibt viele möglichkeiten für einen zweischaligen aufbau abseits von eps, bsplw hanfdämmung oder einblasdämmung aus zellulose. letztere ist wahrscheinlich die ökologisch vorteilhafteste ...


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  •  scarpej
  •   Bronze-Award
6.1.2023  (#12)

zitat..
dyarne schrieb: monolithisch kämpft mit dem zielkonflikt schwere statik vs leichte dämmung und ist daher vor allem ein komromiß.
dieser kann auch ziemlich ungünstig ausfallen wie wir an unseren energetischen auswertungen sehen bei denen die groben ausreißer nach oben immer monolithische ausführungen mit komplexen grundrißen sind.

@dyarne: Könntest du so nett sein und das vielleicht noch etwas genauer ausführen (aus reinem Interesse)? Welche Art von Zielkonflikt gibt es da, bzw. worin besteht denn der Zielkonflikt? Ich dachte immer, Dämmung sei Dämmung und Wand sei Wand... :-D Nun gut, mittlerweile habe ich gelernt, dass die Welt nicht so einfach ist... emoji


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  •  rabaum
  •   Gold-Award
6.1.2023  (#13)

zitat..
scarpej schrieb: Zielkonflikt

zitat..
scarpej schrieb: Dämmung sei Dämmung und Wand sei Wand

Du hast es dir damit eh schon unbewusst selbst erklärt.

Wand: tragend, stabil, massiv, schwer
Dämmung: Leicht, luftig, nicht tragend

Der 50er ist jetzt die Kombination dieser Eigenschaften, die Physik lässt sich nicht überlisten. Je nach Anschauung kann man sagen das beste aus 2 Welten oder beide Schwächen vereint.

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  •  tempo85
  •   Bronze-Award
6.1.2023  (#14)
Um wieder beim Thema zu bleiben, hat niemand die Kombination Keller + 50er und mehr wie 16cm?

Das einzige was ich so noch gefunden habe war jemand im Forum mit faktisch 22cm und erste Reihe 30cm mit 28cm Auflage dann 38 dann 50cm. Aber recht normgerecht sieht mir dass auch nicht aus.

Quelle: https://www.energiesparhaus.at/forum-ziegel-nicht-flaechenbuendig-auf-kellerdecke-2cm-ueberstand/53555

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
6.1.2023  (#15)

zitat..
scarpej schrieb: Welche Art von Zielkonflikt gibt es da...

zitat..
rabaum schrieb: Du hast es dir damit eh schon unbewusst selbst erklärt.

Wand: tragend, stabil, massiv, schwer
Dämmung: Leicht, luftig, nicht tragend

danke ... emoji


zitat..
rabaum schrieb: Je nach Anschauung kann man sagen das beste aus 2 Welten oder beide Schwächen vereint...

großartige antwort...


zitat..
tempo85 schrieb: Um wieder beim Thema zu bleiben...

der grund für die dünnen antworten wird sein daß in deinem system der ziegel die schwachstelle ist und nicht mehr der 2-schalige kelleraufbau.

ich kann dazu nur den monolith-masterfaden empfehlen.

dieses objekt beweist daß auch monolithische bauten energetisch nach unten streuen können...
https://www.energiesparhaus.at/forum-waermebrueckenarme-ausfuehrungsdetails/51491




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  •  Hobbyplaner
  •   Silber-Award
6.1.2023  (#16)

zitat..
tempo85 schrieb: oder eine Berechnung nach ÖNORM EN 1996-1-1.

Wenn es schon konkrete Pläne gibt, solltest du gleich einen Statiker hinzuziehen. Bei nicht allzu hohen Auflasten könnte die Standsicherheit auch bei größeren Überstand nachweisen werden. 

Ansonsten besteht noch die (teure) Möglichkeit einer Sandwichwand. Dabei würde vermutlich die Kerngedämmte Doppelwand (mit maximal 20 cm Dämmung) die günstigste Variante sein.

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  •  tempo85
  •   Bronze-Award
6.1.2023  (#17)
Um wieder beim Thema zu bleiben, hat niemand die Kombination Keller + 50er und mehr wie 16cm?

Das einzige was ich so noch gefunden habe war jemand im Forum mit faktisch 22cm und erste Reihe 30cm mit 28cm Auflage dann 38 dann 50cm. Aber recht normgerecht sieht mir dass auch nicht aus.

Quelle: https://www.energiesparhaus.at/forum-ziegel-nicht-flaechenbuendig-auf-kellerdecke-2cm-ueberstand/53555

zitat..
dyarne schrieb:

der grund für die dünnen antworten wird sein daß in deinem system der ziegel die schwachstelle ist und nicht mehr der 2-schalige kelleraufbau.

ich kann dazu nur den monolith-masterfaden empfehlen.

dieses objekt beweist daß auch monolithische bauten energetisch nach unten streuen können...
https://www.energiesparhaus.at/forum-waermebrueckenarme-ausfuehrungsdetails/51491


Den Faden kenne ich natürlich und ich bin sogar am Planen den Rost noch mehr zu dämmen, nachdem dort auch die BKA BKA [Betonkernaktivierung] rein kommt und dadurch müsste man die Dämmung für ±28°C auslegen.

Über die Fensterproblematik habe ich mich auch schon ausführlich eingelesen, wenn ich hier auch noch nicht 100% durchblicke, vor allem mit der Idee mit Druckfesten XPS unterm Fenster.


zitat..
Hobbyplaner schrieb: [ref]Hobbyplaner:70747#707246[/ref

Wenn es schon konkrete Pläne gibt, solltest du gleich einen Statiker hinzuziehen. Bei nicht allzu hohen Auflasten könnte die Standsicherheit auch bei größeren Überstand nachweisen werden. 

Ansonsten besteht noch die (teure) Möglichkeit einer Sandwichwand. Dabei würde vermutlich die Kerngedämmte Doppelwand (mit maximal 20 cm Dämmung) die günstigste Variante sein.


Ja Statiker werde ich so oder so hinzuziehen müssen. Wollte hauptsächlich schauen ob schon jemand vor dem selben Problem gestanden ist.


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
6.1.2023  (#18)

zitat..
tempo85 schrieb: Den Faden kenne ich natürlich...

👍


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