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Hausabriss Altbau Asbest

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  •  jojo10
13.1. - 17.1.2023
13 Antworten | 6 Autoren 13
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Hallo!

Auf unserem Grundstück, auf dem ein neues EFH entstehen soll befindet sich noch ein kleines Haus aus den 50er/60er Jahren.
Aus Kostengründen überlegen wir den Abriss in Eigenregie zu machen. Fassade und Dach sind aus Eternit, was mir aber grundsätzlich keine Sorgen macht.
Meine Frage ist inwieweit man bei einem Gebäude diesen Alters auch innen in diversen Baustoffen (Boden, Putz, Rohre, etc.) mit asbestbelasteten Materialien rechnen kann, die ich nicht unbedingt durch diverses Abriss/Stemmwerkzeug freisetzen möchte.

Hat hier jemand Erfahrungen/Tipps diesbezüglich?

LG Johannes

2023/2023011316098.jpg

  •  robits
  •   Bronze-Award
14.1.2023  (#1)
Wir haben ein Haus aus 1974 entkernt und renoviert. 

Habe auch ein paar Sachen im Labor testen lassen. 
Bei uns war Asbest in:

Den Fensterbrettern innen. Waren Anthrazit farbene. Hab ich bei anderen Häusern auch außen gesehen. 

Im Fliesenkleber ganz geringe Mengen. Hat man früher im Werk anscheinend beigemengt.

Unter den Türstöcken als Unterlagsplättchen 🙄

Wo wir Glück hatten aber auch ein Klassiker ist:

Die Trägerschicht von PVC Böden. 
Angeblich auch manchmal in Estrich oder Putz. War bei uns aber negativ. 
Ich glaub manchmal auch die Rückwände im Sicherungskasten. 


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  •  jojo10
14.1.2023  (#2)
Danke für die Antwort!
Was kostet so eine Laboruntersuchung in etwa?

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  •  robits
  •   Bronze-Award
14.1.2023  (#3)
Kommt drauf an wie genau der Test sein soll. Hab das bei Ivario und Stella labs machen lassen und die Ergebnisse waren ident. 
Bei Ivario hat man auch eine Übersicht über die Testarten und Materialien. 

2023/20230114835414.jpg
Ergebnisse waren nach ned mal zwei Wochen da. 


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  •  Glenfiddich01
  •   Silber-Award
14.1.2023  (#4)
Hab auch ein Haus abgerissen 2015. Erbaut 1930, zubau 1985.
Ein Teil hat mal gebrannt und ist danach ca 15 Jahre leergestanden. Mit der Abbruchmeldung auf der Gemeinde kam ein anruf vom Abfallverband dass mich ein Herr besuchen muss um zu beurteilen was wie entsorgt werden muss. Eternitdach und Vertäfelungen asbestbelastet, verkohltes Holz = Sondermüll, Kamin = Sondermüll, Rest entsprechend trennen und entsorgen (Styropor, Holz, Kabel etc). Bekam dann ein Protokoll inkl. Fotos und geschätzter Mengenaufstellung der zu entsorgenden Massen.
Zwei Jahre nach Abbruch kam ein RsB Brief vom Zoll (kein schmäh!) inkl. Kopie des Berichtes vom Abfallverband, dass ich binnen 2 Wochen die Nachweise vorlegen muss von der ordnungsgemäßen Entsorgung. Konnte alles Belegen und war für mich kein Problem.... ich hatte schon eine Vorahnung dass da was kommen wird wenn der Abfallverband ein Protokoll macht... 

Also behalte dir unbedingt Rechnungen (glaub 7 Jahre) auf damit du belegen kannst, dass du gewisse Mengen ordnungsgemäß Entsorgt hast. Braucht dich nur ein Nachbar nicht ganz wohlgesonnen sein.... 
Ich schlage dir folgendes vor: entweder wie oben schon erwähnt selber prüfen lassen wo zb Asbest enthalten ist, oder evtl. jemanden vom Abfallverband vor Ort kommen lassen zur Beratung, wenn du dann so entsorgst wie er dir vorgibt, bist auch aus dem schneider. 
PS: ich habe die gesundheitsschädlichen Aspekte im Text oben außen vor gelassen. Sollte aber selbstverständlich sein nichts ohne Mund-Nasenschutz zu tun wenn man ein altes Gebäude abreißt. 
 
 


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  •  robits
  •   Bronze-Award
14.1.2023  (#5)
Ja, auf jeden Fall FFP3 Maske und idealerweise Schutzanzug. 
Die Masken bekommt man bei Amazon halbwegs preiswert. Wenn, dann nimm die von 3M mit Ausatemventil. Sind die besten. 


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  •  furbo
14.1.2023  (#6)
Bei der Entsorgung von gefährlichem Abfall (Asbest ist eine von vielen Abfallarten, die darunter fallen) bist du als Abfallbesitzer (das bist du laut AWG 2002) verpflichtet eine umweltgerechte Entsorgung sicherzustellen. D.h. du darfst diesen Abfall nur einem befugten Abfallsammler bzw. -behandler übergeben. Das kannst du überprüfen, indem du die Schlüsselnummer des Abfalls in seinem Berechtigungsumfang wiederfindest. Den Berechtigungsumfang des Entsorgungsunternehmens kannst du auf edm.gv.at überprüfen.
Den Begleitschein für die jeweilige Abfallart ist als Nachweis der gesetzeskonformen Entsorgung 7 Jahre lang aufzuheben.

@Glenfiddich01: Den Terminus "Sondermüll" gibt es im österreichischem Abfallrecht nicht!

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  •  Glenfiddich01
  •   Silber-Award
14.1.2023  (#7)
ja, es sei mir verziehen dass mir das 100% korrekte Wort nicht eingefallen ist. Ist dir sicher auch schonmal passiert.
Glaube es hat aber jeder gewusst was ich meine, oder? (wird immer kindischer hier)

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  •  robits
  •   Bronze-Award
14.1.2023  (#8)
Bei unserem Abfallzentrum zB kann man Kleinmengen Asbest immer abgeben. Ohne viel Tamtam. 

Bei Dach und Fassade hast du ja große Mengen. Da brauchst sowieso eine Firma für die Entsorgung.


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  •  rabaum
  •   Gold-Award
14.1.2023  (#9)

zitat..
Glenfiddich01 schrieb: Glaube es hat aber jeder gewusst was ich meine, oder? (wird immer kindischer hier)

Wir sind hier trotzdem in einem Profi-Forum, wo man wohl auf präzise Ausdrucksweise hinweisen darf. Da braucht man nicht wehleidig sein. 😉
Ich wurde auch schon von Karl10 wegen meine schlampigen Ausdrucksweise getadelt und ich habe schon viele wegen schlampiger Einheiten Verwendung (kW / kWh / kWp) korrigiert. Da muss man drüberstehen, sofern es stimmt.

Back to topic:

zitat..
jojo10 schrieb: Abriss in Eigenregie zu machen. Fassade und Dach sind aus Eternit

Eigenregie oder nicht, musst du hier sehr vorsichtig sein, wie @Glenfiddich01 schon gesagt hat. Ich habe auch 2016 einen Abbruch abgewickelt, musste einen befähigten Schad- und Störstoffbekunder beauftragen, der von der Abbruchfirma kam. Dieser hat die ganzen Mengen vorab geschätzt und an den BAV übermittelt.

Asbestmaterial darf nur händisch abmontiert werden und muss in einen verschließbaren Container. Wenn du damit offen in einem Hänger fahrst bist du dran.

Der Kamin ist separat zu entsorgen.
Weiters Holz, Eisen, Beton, Baurestmassen.

In der Zwischenzeit darfst du immerhin wieder Beton auf der Baustelle brechen, das war bei mir verboten. Gesetzgebende Kompetenz. 🤬




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  •  Glenfiddich01
  •   Silber-Award
14.1.2023  (#10)
Wie definierst du "Profi-Forum"?
Dies hier ist ein Diskussionsforum welches von jedem einzelnen lebt, der seine Erfahrungen teilt oder Fachmännisch etwas dazu beitragen kann. Ich hab 2015 ein Haus abgerissen und hab meine Erfahrung mitgeteilt weil ich damals auch froh gewesen wäre, wenn mir sowas jemand gesagt hätte. 
 

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
14.1.2023  (#11)

zitat..
Glenfiddich01 schrieb: Wie definierst du "Profi-Forum"?

Ein Forum wo fachkundige Profis aus diversen Gewerken mitschreiben. Da muss man auch akzeptieren, dass man korrigiert wird. Nicht mehr nicht weniger. 


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  •  cc9966
  •   Gold-Award
17.1.2023  (#12)
Ich habe mal eine Fassade und Dachteile aus Eternit entsorgt und die Mulde inkl. An-/Ablieferung, Verwiegen und Entsorgung hat ca. 400 EUR gekostet. Das waren ca. 100 EUR mehr als normaler Bauschutt. Asbest musste in den Container "Baurestmassen", man durfte daauch Gipskarton, andere nicht-mineralische Baustoffe usw. reinwerfen. Also im Zweifel solche Mulden bestellen. 

Es könnten neben Dach und Fassade auch Abwasser-Hauptrohre, Lüftungsschächte und Vinyl/PVC-Böden asbesthaltig sein, ansonsten wurde Asbest damals kaum noch eingesetzt.

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  •  Glenfiddich01
  •   Silber-Award
17.1.2023  (#13)
Achtung: Nur wenn das Eternitdach nachweislich kein Asbest enthält ist es als Baurestmasse eingestuft! Entweder prüfen lassen oder du hast Glück und die Schindel selbst hat auf der Rückseite den Hinweis "Asbestfrei" - so hat mir das damals der Herr vom BAV erklärt. 

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