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·gelöst· Frage zu dauerhaften Wasserdichtheit B1 Bodenplatte, Keller im Wasser

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  •  Dazn
  •   Bronze-Award
23.1. - 24.1.2023
9 Antworten | 6 Autoren 9
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Hallo liebes Forum,

ich habe Bedenken bezüglich der dauerhaften Wasserdichheit meines Kellers, Ausführung und Lage im ausschließlichem Lehmboden:

Bodenbeschaffenheit:
 • ausschließlicher Lehmboden, es versickert nichts!
 • Drainage mit Vlies rund um die Bodenplatte, jedoch ist das Niveau der Drainage fast gleich hoch wie  Fundamentplatte Oberkante.
 • Drainage an Sicherschacht angeschlossen, jedoch versickert NULL.
 • Überlauf vom Sickerschacht in den Kanal ca. 1,3 Meter über Fundamentplatte Oberkante

Bodenplatte:
 • 25cm Rollierung
 • 25cm Betonfundamentplatte in der Güte C25/30 XC3(B1)
 • keine Durchführungen durch Fundamentplatte
 • Fugenband vorhanden
 • Kellerwände ebenfalls selbe Betongüte und 25cm mit Botament reaktivabdichtung 2k (Abdichtung nur bei den Kelleraußenwänden und Überstand der Fundamentplatte, also Übergang von Kellerwand auf Fundamentplatte)
 • ca. 0,8-1 Meter breite Rollierung rund um die Kellerwände

Frage/Befüchtung:

 • Da das Wasser im Boden nicht versickert, steht das Wasser im Sickerschacht fast immer auf Höhe des Überlaufes
 • Die Folge ist, dass der Keller permanent im Wasser steht, da es weder versickert noch anderwertig abgeführt wird.
 • Meine Befürchtung ist, das mit der Zeit sich das Wasser einen Weg sucht und irgendwann durch die Bodenplatte oder die Kellerwände kommt. Wenn nicht jetzt, dann vielleicht in 15+ Jahren.

Wie seht ihr das? Oder ist der Beton B1 und die oben beschriebene Ausführung ausreichend?

Danke!

lg
dazn

  •  Schelm
  •   Silber-Award
23.1.2023  (#1)
Wenn alles schon fertig ist, ist es schwer hier etwas zu unternehmen. Es hätte hier nämlich nie eine Drainage hingehört. Die hat ja nur einen Sinn wenn das eingefangene Wasser einen Abfluss hat. Da deine Sickergrube ihrem Namen aber nicht gerecht wird und der Überlauf 1,3 höher als FOK liegt ist dies leider nicht der Fall. Also hoffen, daß alles dicht bleibt.

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  •  Dazn
  •   Bronze-Award
23.1.2023  (#2)

zitat..
Schelm schrieb:

Wenn alles schon fertig ist, ist es schwer hier etwas zu unternehmen. Es hätte hier nämlich nie eine Drainage hingehört. Die hat ja nur einen Sinn wenn das eingefangene Wasser einen Abfluss hat. Da deine Sickergrube ihrem Namen aber nicht gerecht wird und der Überlauf 1,3 höher als FOK liegt ist dies leider nicht der Fall. Also hoffen, daß alles dicht bleibt.

Jop, gebe dir zu 100% Recht. Würde ich mit meinem jetztigen Wissensstand nochmal bauen wäre es anders.

Der Sickerschacht war/ist von der Gemeinde vorgegeben. Das einzige was ich in der Rohbauphase noch einbauen konnte ist, dass der Sickerschacht fast neben dem Keller ist und die beiden Rollierungen eine physische Verbindung haben und da der Sickerschacht um 1,5 Meter tiefer als der Keller ist kann ich den Sickerschacht auspumpen und so den Keller trocken legen. Das ist zwar nur eine Notlösung, aber besser als gar nichts.

Ich wollte nur eine Einschätzung ob der verwendeten Materialien ob das eigentlich Dicht bleiben müsste. Der B1 Beton soll ja bis zu 10Meter Wasserdruck dauerhaft Dicht sein...




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  •  MarkoW
  •   Silber-Award
23.1.2023  (#3)
Fällt das auf, wennst in den Sickerschacht eine Pumpe einbaust und regelmäßig den Inhalt in den Überlauf raufpumpst?? Im Überlauf landets ja scheinbar sowieso, die Frage ist dann nur, ob das Haus dauerhaft im Wasser steht, oder nicht ....

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  •  Dazn
  •   Bronze-Award
23.1.2023  (#4)

zitat..
MarkoW schrieb:

Fällt das auf, wennst in den Sickerschacht eine Pumpe einbaust und regelmäßig den Inhalt in den Überlauf raufpumpst?? Im Überlauf landets ja scheinbar sowieso, die Frage ist dann nur, ob das Haus dauerhaft im Wasser steht, oder nicht ....

In den Sickerschacht kommt sowieso noch eine Pumpe zur Gartenbewässerung. Da ja sowieso nichts versickert werde ich es zumindest als 2te Zisterne verwenden. Aus der NOt eine Tugend machen 😜

Also Auffallen würde es niemanden. Direkt überprüfen, ob dann die Bodenplatte tatsächlich trocken ist kann ich nicht. Ich vermute es nur, bzw. sagt mir das mein laienhaftes Verständnis, da Wasser ja nach unten fliest und daher das Wasser in der Rollierung eigentlich in den Sickerschacht fließen müsste, da ja eine physische Verbindung des Schotters besteht.


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  •  peterT1
  •   Gold-Award
23.1.2023  (#5)
Klassisches Haus in der Badewanne... hab das schon oft gesehen.

Mir stellt sich die Frage, ob die Bodenplatte eine ausreichende Stärke hat. 25 cm kommen mir für eine "WU-Platte" recht wenig vor. Es geht ja um alle anderen Faktoren des Betons, Schwind- und Trocknungsverhalten, Rissbildung usw.

Ich kenne aber leider keine allg. gültigen Werte/Angaben.


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  •  Dazn
  •   Bronze-Award
23.1.2023  (#6)

zitat..
peterT1 schrieb:

Klassisches Haus in der Badewanne... hab das schon oft gesehen.

Mir stellt sich die Frage, ob die Bodenplatte eine ausreichende Stärke hat. 25 cm kommen mir für eine "WU-Platte" recht wenig vor. Es geht ja um alle anderen Faktoren des Betons, Schwind- und Trocknungsverhalten, Rissbildung usw.

Ich kenne aber leider keine allg. gültigen Werte/Angaben.

Und waren diese Häuser in der Badewanne Dicht 😅

Ich weiß schon, man kann keine allgemeine Aussagen tätigen, da mehrere Faktoren mitspielen.

Die 25cm ärgern mich auch. Ich glaube es hätten mind. 30cm sein müssen. Aber Baufirma meinte das passt schon...

Der Keller steht jetzt seit 9 Monaten und ist bis jetzt Dicht und nichts von Wasser zu sehen... kann also nur abwarten und das Beste hoffen...


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  •  PS86
23.1.2023  (#7)
Habt ihr eure Kelleraussenwand nur mit einem Anstrich abgedichtet oder auch geflämmt? Ich habe nämlich eine ähnliche Situation. Bei mir drückt es ab ca. 2,5m Tiefe in einer Schotterführenden Schicht vom Hang das Wasser raus. Daraufhin wurde in ca. 1,0m Tiefer als BOK um das Haus ein Schotterkoffer mit XXL Drainagerohren verlegt. Diese Rohre führen in einen Schacht wo sich ein Überlauf befindet, natürlich ist dieser Überlauf ebenso unter BOK. Von dort haben wir ein Drainagerohr ca. 50m Hangabwärts (leichte Hanglage) in eine Schotterführende Schicht gelegt wo das Wasser unterirdisch seinen Weg sucht. Funktioniert soweit super und das Wasser rinnt gleichmäßig weg. Allerdings war das nur möglich da wir mit Absprache unseres Nachbars das OK bekommen haben dieses Wasser unterirdisch wegzuleiten. Sonst wäre es ein Disaster geworden dauerhaft eine Pumpe rennen zu lassen...

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  •  Hobbyplaner
  •   Silber-Award
23.1.2023  (#8)

zitat..
Dazn schrieb: Ich wollte nur eine Einschätzung ob der verwendeten Materialien ob das eigentlich Dicht bleiben müsste. Der B1 Beton soll ja bis zu 10Meter Wasserdruck dauerhaft Dicht sein...


Dieser Mythos ist leider nicht auszurotten.

Die Kurzbezeichnung wie z.B. "B1“  beschreibt eine Betonsorte, welche einer Mindestanforderung hinsichtlich ihrer Betonzusammensetzung genügen muss. Hier werden ausnahmslos die Materialkennwerte des Betons nachgewiesen, welche üblicherweise nach einem genormten Prüfverfahren unter Laborbedingungen durchgeführt werden.
Dabei wird lediglich die Materialanforderung definiert. Es besteht keineswegs Anspruch auf eine Bauteileigenschaft!
 
Ob das hergestellte Bauwerk dann (ohne weitere Abdichtung)  tatsächlich wasserundurchlässig ist, hängt im Wesentlichen von der Einhaltung strenger Regeln und Richtlinien sowie der einwandfreien Verarbeitung auf der Baustelle ab.

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  •  Dazn
  •   Bronze-Award
24.1.2023  (#9)

zitat..
Hobbyplaner schrieb:

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Dazn schrieb: Ich wollte nur eine Einschätzung ob der verwendeten Materialien ob das eigentlich Dicht bleiben müsste. Der B1 Beton soll ja bis zu 10Meter Wasserdruck dauerhaft Dicht sein...
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Dieser Mythos ist leider nicht auszurotten.

Die Kurzbezeichnung wie z.B. "B1“  beschreibt eine Betonsorte, welche einer Mindestanforderung hinsichtlich ihrer Betonzusammensetzung genügen muss. Hier werden ausnahmslos die Materialkennwerte des Betons nachgewiesen, welche üblicherweise nach einem genormten Prüfverfahren unter Laborbedingungen durchgeführt werden.
Dabei wird lediglich die Materialanforderung definiert. Es besteht keineswegs Anspruch auf eine Bauteileigenschaft!
 
Ob das hergestellte Bauwerk dann (ohne weitere Abdichtung)  tatsächlich wasserundurchlässig ist, hängt im Wesentlichen von der Einhaltung strenger Regeln und Richtlinien sowie der einwandfreien Verarbeitung auf der Baustelle ab.

Danke für die klare Antwort.

Gott sei Dank habe ich eine Zisterne wo das Drainagenwasser hineinfließt und die Zisterne tiefer als die Bopla ist und auch noch eine physische Schotterverbindung zwischen Zisterne und Bopla besteht.

Ich werde eine Tauchpumpe so hineinhängen und mittels Schwimmer so einstellen, dass automatisch das Wasser bis auf ca. 30cm unter Drainagenniveau abgepumpt wird.
Ist zwar gerade in einem Neubau eine traurige Lösung, aber zumindest habe ich die Möglichkeit.

Danke nochmals für den Input!

Lg
dazn


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