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Überschreitung Abrechnung Regieangebot

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  •  Stiglitz
15.2. - 22.2.2023
22 Antworten | 11 Autoren 22
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Hallo,

leider stehen wir gerade vor der Situation, dass die Abrechnung des Baumeisters 54% teurer ist als das ursprüngliche Angebot. 
Die Mehrkosten sind hauptsächlich der Statik geschuldet (nach der Berechnung der Statik hat sich herausgestellt dass wir viel mehr Bewährung benötigen). Ein weiterer Kostentreiber sind die Arbeitsstunden, Betonmengen und div. kleinere Posten.

Planänderungen hat es nicht gegeben.

Wie würdet ihr damit umgehen? Gibt es eine gesetzliche Grenze wie weit der Baumeister bei Regieangeboten überziehen darf? 

Bitte um eure Hilfe! 
 

  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
15.2.2023  (#1)
Was macht der Rohbau denn in absoluten Zahlen aus, für welche Leistungen?

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  •  Stiglitz
15.2.2023  (#2)
Angebot: 104tsd
Abrechnung: knapp 160tsd

Bodenplatte, Carport, Pool, hintere Mauer betoniert weil Hanglage, Innenwände mit Ziegel, Decke der Garage betoniert.. quasi das EG. Der obere Stock des Hauses wurde in KLH Bauweise gebaut und ist nicht Bestandteil des Angebots bzw. der Abrechnung.

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
16.2.2023  (#3)
Und ohne Erdbau nehme ich an?

Klingt nicht rekordverdächtig aber eigentlich circa realistisch. 

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  •  theFlatt
16.2.2023  (#4)
Ich hab mei meiner Regieabrechnung eine Stückliste mit allen aufgewendeten Materialien bekommen (inkl. Lieferscheine zur Ansicht) - die Arbeitszeit habe ich grob mitgeschrieben, damit ich nacher zumindest etwas beurteilen kann, wie misstrauisch ich sein soll.

Bekomsst du evtl auch die Mengen zur Ansicht? 


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  •  ManuelV
  •   Silber-Award
16.2.2023  (#5)
Die Statik war ja vor der Ausdführung klar, dh hier hat der Baumeister sicher Kontakt zu dir aufgenommen und gesagt, dass es zu einer massiven Kostenüberschreitung kommen wird usw.?

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  •  mikezwgr
  •   Bronze-Award
16.2.2023  (#6)
Von wie vielen m2 reden wir hier? 
hast zu Zweifel das die Arbeitsstunden oder das Material nicht korrekt verrechnet wurden oder ist es "einfach"(durch tatsächliche Aufwände) mehr geworden?

hat es zwischenrechnungen gegeben? Hast du dich regelmäßig informiert wieviel schon verbraucht ist? 
ich weiß viele Fragen ....😉


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  •  Stiglitz
16.2.2023  (#7)

zitat..
MalcolmX schrieb:

Und ohne Erdbau nehme ich an?

Klingt nicht rekordverdächtig aber eigentlich circa realistisch.

Ja ohne Erdbau


zitat..
theFlatt schrieb:

Ich hab mei meiner Regieabrechnung eine Stückliste mit allen aufgewendeten Materialien bekommen (inkl. Lieferscheine zur Ansicht) - die Arbeitszeit habe ich grob mitgeschrieben, damit ich nacher zumindest etwas beurteilen kann, wie misstrauisch ich sein soll.

Bekomsst du evtl auch die Mengen zur Ansicht?

eine Detailierte Mengen und Materialaufzeichnung haben wir, Stunden haben wir mitgeschrieben.

zitat..
ManuelV schrieb:

Die Statik war ja vor der Ausdführung klar, dh hier hat der Baumeister sicher Kontakt zu dir aufgenommen und gesagt, dass es zu einer massiven Kostenüberschreitung kommen wird usw.?

die Statik wurde kurz vor Baubeginn gerechnet. Über massive Abweichungen wurden wir leider nicht informiert.


zitat..
mikezwgr schrieb:

Von wie vielen m2 reden wir hier? 

hast zu Zweifel das die Arbeitsstunden oder das Material nicht korrekt verrechnet wurden oder ist es "einfach"(durch tatsächliche Aufwände) mehr geworden?

hat es zwischenrechnungen gegeben? Hast du dich regelmäßig informiert wieviel schon verbraucht ist? 

ich weiß viele Fragen ....😉

pool 31m2
haus EG: 90m2
carport 34,60m2

Zweifel dass die Mengen oder Stunden nicht stimmen habe ich nicht (bis auf ein paar kleinere Posten). Ich denke einfach, dass der Baumeister das ganze Projekt in der Angebotslegung massiv unterschätzt hat und dementsprechend den Plan nicht ordentlich geprüft hat.
eine Mehrkostenforderung oder dergleichen haben wir nie erhalten. Ich hab zwischendurch mehrmals nachgefragt ob hier eh nicht alles aus den Rudern läuft. Antwort BM: "des griang ma scho", "do mirsn ma wo's mochen des is uns eh bewusst " etc...

gibt es einen gesetzlichen Prozentsatz wieviel ein Regieangebot teuerer werden darf/kann?




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  •  ManuelV
  •   Silber-Award
16.2.2023  (#8)
Also für die Mengen finde ich den Preis schon happig ohne den genauen Plan zu kennen. Wir waren bei einem Haus mit 210m² inkl. 70m² Keller und 50m² Garage 2020 bei 165t€ mit viel Isokörben und sicher nicht ganz einfacher Bauweise. Also komisch kommt mir das vor. 
Die Vorgehensweise ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Ob es Grenzen gibt keine Ahnung, aber da kann man sich sicher bei der Innung oder Konsumentenschutz mal informieren.

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
16.2.2023  (#9)
Ich hab keine Ahnung was das Carport so kostet und der Pool.
Aber wenn wir für beides zusammen mal 40k€ ansetzen wären es 120k€ für das quasi EG.

Wenn da nicht noch der Komplette Erdbau dabei ist wäre ich auch bei "zu teuer".

Wenn der komplette Aushub, Abfuhr, Kanalanschluss etc dabei war, kann es schon trotzdem noch hinkommen.

Wir haben für 165m² Rohbau ohne Dachstuhl, mit Vordach und Balkon auf 2.5 Stockwerken, mit 50er Ziegel, ca 140k€ gezahlt zum Vergleich. Ihr müsst die Wände ja auch noch dämmen, das wird ja nicht dabei gewesen sein?

Am gscheitesten du stellst die Schlussrechnung anonymisiert ein, dann kann man es vielleicht noch bissl abschätzen.

Waren so Sachen wie Einfahrt, Sickerschacht odgl. noch dabei?

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  •  seebser
16.2.2023  (#10)
Die Preise von vor 1, 2, 3, Jahren sind nur mehr bedingt mit den aktuellen Vergleichbar.

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
16.2.2023  (#11)
Bei uns war es 2022...

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  •  berhan
  •   Gold-Award
16.2.2023  (#12)

zitat..
Stiglitz schrieb: die Statik wurde kurz vor Baubeginn gerechnet. Über massive Abweichungen wurden wir leider nicht informiert.

Ja aber ein bisserl mehr Stahl kann ja nicht die Welt kosten. Ich habe bei mir in etwa 15 Tonnen Stahl für 300 m² Nutzfläche verbaut, wobei Garage komplett und EG zu 70% aus Stahlbeton sind. Die Tonne Stahl hat inkl. Arbeitszeit und Steuer 1240 Euro inkl. gekostet (2018-2019). Im Internet finde ich bei den Baustoffhändler momentan einen Preis von ca. 1700 Euro inkl. pro Tonne, wobei die sicher teurer sind als der BM. Somit hätte mich schon interesiert welche Menge da hinzu gekommen ist und was die Tonne kostet.


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  •  Stiglitz
16.2.2023  (#13)

zitat..
MalcolmX schrieb:

Ich hab keine Ahnung was das Carport so kostet und der Pool.
Aber wenn wir für beides zusammen mal 40k€ ansetzen wären es 120k€ für das quasi EG.

Wenn da nicht noch der Komplette Erdbau dabei ist wäre ich auch bei "zu teuer".

Wenn der komplette Aushub, Abfuhr, Kanalanschluss etc dabei war, kann es schon trotzdem noch hinkommen.

Wir haben für 165m² Rohbau ohne Dachstuhl, mit Vordach und Balkon auf 2.5 Stockwerken, mit 50er Ziegel, ca 140k€ gezahlt zum Vergleich. Ihr müsst die Wände ja auch noch dämmen, das wird ja nicht dabei gewesen sein?

Am gscheitesten du stellst die Schlussrechnung anonymisiert ein, dann kann man es vielleicht noch bissl abschätzen.

Waren so Sachen wie Einfahrt, Sickerschacht odgl. noch dabei?

Aushub und sämtliche Baggerarbeiten sind nicht in der Abrechnung beinhaltet.
der Kanalanschluss & Sickerschacht waren Teil der Abrechnung.

nach längerer Diskussion hat mit der BM einen Gesamtpreis von 150tsd angeboten. Meiner Meinung nach noch immer eine Frechheit.
das sind immerhin knappe 45% mehr als im Angebot.
Statik hin oder her... Fakt ist, dass wir keinerlei mündliche oder schriftliche Informationen bzgl. einer Mehrkostenforderung erhalten haben. Die Hinweispflicht lag beim BM.


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  •  Gschmackig
17.2.2023  (#14)

zitat..
Stiglitz schrieb: keinerlei mündliche oder schriftliche Informationen bzgl. einer Mehrkostenforderung erhalten haben.

Spricht nicht für die Baufirma. Rücksprache mit dem Architekten/Bauherrn sollte jedenfalls sein bei Abweichungen vom Angebotspreis! Habt ihr da auch nie aktiv nachgefragt wie der Kostenstand ist?


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  •  bautech
  •   Gold-Award
18.2.2023  (#15)
Wie war das Angebot formuliert?

Regiekostenangebot?
Pauschalangebot?
Kostenschätzung?

Je nachdem was der BM draufschreibt hat er mehr oder weniger Spielraum. Aber 54 bzw 45 Prozent daneben zu liegen ist ehrlich gesagt kein Renommee...

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  •  Stiglitz
18.2.2023  (#16)

zitat..
Gschmackig schrieb:

──────
Stiglitz schrieb: keinerlei mündliche oder schriftliche Informationen bzgl. einer Mehrkostenforderung erhalten haben.
───────────────

Spricht nicht für die Baufirma. Rücksprache mit dem Architekten/Bauherrn sollte jedenfalls sein bei Abweichungen vom Angebotspreis! Habt ihr da auch nie aktiv nachgefragt wie der Kostenstand ist?

Wir haben mehrmals beim Bauleiter nachgefragt. Als Antwort gabs immer "is ned so schlimm, des moch ma scho, do müss ma was machen des wiss ma eh" usw... 


zitat..
bautech schrieb:

Wie war das Angebot formuliert?

Regiekostenangebot?
Pauschalangebot?
Kostenschätzung?

Je nachdem was der BM draufschreibt hat er mehr oder weniger Spielraum. Aber 54 bzw 45 Prozent daneben zu liegen ist ehrlich gesagt kein Renommee...

Im Angebot steht Regieangebot




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  •  bautech
  •   Gold-Award
18.2.2023  (#17)

zitat..
Stiglitz schrieb: Im Angebot steht Regieangebot

Ok, bei Angeboten muss der AN meines Wissens nach bei Kenntnis, dass der angebotene Preis um >20% überschritten wird, den AG nachweislich informieren... ist das passiert?
Natürlich alles unter der Prämisse, dass du fachlich nicht kenntlich bist (also selbst kein Bauleiter bei der Strabag oder so)


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  •  Stiglitz
18.2.2023  (#18)

zitat..
bautech schrieb:

──────
Stiglitz schrieb: Im Angebot steht Regieangebot
───────────────

Ok, bei Angeboten muss der AN meines Wissens nach bei Kenntnis, dass der angebotene Preis um >20% überschritten wird, den AG nachweislich informieren... ist das passiert?
Natürlich alles unter der Prämisse, dass du fachlich nicht kenntlich bist (also selbst kein Bauleiter bei der Strabag oder so)

nein, wir wurden nachweislich nicht informiert... und beruflich hab ich damit auch nichts zu tun. 
wo findet man die gesetzliche Grundlage mit den 20%?
laut Konsumentenschutz darf ein unverbindliches Angebot zwischen 10-15 % überzogen werden. 
bei diesen Summen ist jedes % entscheidend


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  •  bautech
  •   Gold-Award
18.2.2023  (#19)
Gerichtliche Entscheidungen sprechen von den genannten 20%, die Werkvertragsnorm unterscheidet entsprechend Ausgestaltung des Angebots nach prozentuellen Abstufungen. Aber da ich nicht weiß ob eine ÖNorm B2110 vereinbart wurde geh ich mal von den gerichtlichen 20 aus... macht bei Preisverhandlungen auch einen schlankeren Fuß, wennst nicht sofort mit der Brechstange (= der B2110) reinfährst, sondern nur nebenbei erwähnst und dann davon abweichend argumentieren kannst...
Aber wie oben schon erwähnt, wenn du das Angebot anonymisiert hier zeigen könntest kann man konkret Hilfe leisten, wichtig wären die Vorbemerkungen.

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
18.2.2023  (#20)
Hier relativ seriöse Infos der WKO dazu:

https://www.wko.at/service/wirtschaftsrecht-gewerberecht/Kostenvoranschlag_gegenueber_Verbrauchern_-_allgemeiner_Ue.html

Sowas ist pauschal aber immer schwierig zu beurteilen. Wie genau ist Angebot formuliert, was enthält es. Kamen später noch zusätzliche Leistungen dazu oder wurde was ggü. dem Plan geändert, usw.
 

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  •  bluefox
20.2.2023  (#21)
@bautech Was empfiehlst du als wichtige Eckpunkte für eine saubere Vergabe auf Regiebasis um mögliche unangenehme Überraschungen zu vermeiden?

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