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·gelöst· WR-Leistung höher als Nennleistung?

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  •  ZeiL
1.4. - 5.9.2023
20 Antworten | 9 Autoren 20
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Hallo,
ich hätte eine Frage zur Leistung des WR WR [Wechselrichter]. Die PV hat 9,84kwp Modulleistung und der WR WR [Wechselrichter] 8kw Nennleistung (Huawei Sun2000-8KTL-M1).
Trotzdem produziere ich laut APP gerade 8,75kw, speise 7,57kw ein und verbrauche 1,17kw selbt. Wie kann das sein? Sollte der WR WR [Wechselrichter] nicht maximal 8kw rausgeben?

Mein Verständnis wär dann: 8,75kw kommen vom Dach -> WR gibt aber nur 8kw maximal AC-seitig raus -> 1,17kw gehen ins Haus und 6,83kw ins Netz. Verstehe ich das falsch?


2023/20230401504686.jpg

  •  fruzzy
  •   Gold-Award
1.4.2023  (#1)
Hab einen 5er fronius zum Vergleich. Der regelt wie von dir beschrieben bei 5045W ab. Aber 750W Toleranz nach oben wie von dir geschrieben ist schon viel.

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  •  erwinh
  •   Silber-Award
1.4.2023  (#2)
Ich denke es liegt daran:

Maximale Scheinleistung: 8.800 VA

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  •  johro
  •   Gold-Award
1.4.2023  (#3)
ja, liegt an der Scheinleistung, die muss man ja angeblich auch bei der EVN bzw der ÖMAG Meldung angeben,
warum die den 8KTL genommenm hast, weisst du?

ich habe den 10KTL und der hat 11KW Leistung

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  •  ZeiL
1.4.2023  (#4)
Ok danke, dachte immer die Werte sind Wirkleistung. 

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  •  rchrisi
1.4.2023  (#5)
War bei mit heute auch so, 12Kw Huawei und über 13 Kw eingespeist.

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  •  slowmo
  •   Bronze-Award
2.4.2023  (#6)
Die Huawei Geräte können die angegebene Nennleistung bei cos phi 0,9. Wenn der Netzbetreiberber keine Blindleistung fordert kann cos phi 1,0 eingestellt werden und die Geräte können 10% mehr Wirkleistung abgeben. Also 8,8KW beim 8 KTL und 11kW beim 10KTL.

Bei anderen Herstellern verlierst 10% bei cos phi 0,9.

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  •  ZeiL
2.4.2023  (#7)
Danke für die Info. 😊

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
5.9.2023  (#8)
Ist der Verlust bei Cos Phi 0,9 eigentlich nur bei Maximalleistung? Oder immer?

Sorry ich hab diesbezüglich echt NULL Ahnung noch.

Wir haben eine Solaredge Anlage die 10.5kWp Module hat, einen 8kW WR WR [Wechselrichter] (3 Ausrichtungen, also reicht gemäß Dokumentation locker).
Da sich bei der Montage noch 2 zusätzliche Module ergeben haben, rechnet die PV Firma nochmal drüber ob der 8er uns da beschränkt oder nicht,  ich vermute stark nicht,  da wir ein Ostdach, und eine Süd-und Westfassade belegt haben...

Spielt das CosPhi 0,9 auch eine Rolle wenn ich den Strom selber verbrauche?

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  •  wiwi
  •   Bronze-Award
5.9.2023  (#9)

zitat..
slowmo schrieb:

Die Huawei Geräte können die angegebene Nennleistung bei cos phi 0,9. Wenn der Netzbetreiberber keine Blindleistung fordert kann cos phi 1,0 eingestellt werden und die Geräte können 10% mehr Wirkleistung abgeben. Also 8,8KW beim 8 KTL und 11kW beim 10KTL.

Bei anderen Herstellern verlierst 10% bei cos phi 0,9.

Eigentlich ist es so, dass viele Huawei Geräte die Nennwirkleistung auch bei cos(φ) = 1 erbringen können. D.h. 11000 VA Scheinleistung ergeben auch 11000 W Wirkleistung.

Andere Geräte von Huawei und die viele Geräte anderer Hersteller können das nur bei einem cos(φ) < 1.

Der cos(φ) wird vom Netzbetreiber vorgegeben, ist Teil der Einspeisevereinbarung, und ist entweder fix oder variabel , z.B. bei Betriebsweise Q(U). Bei einem fixen cos(φ) muss die entsprechende Blindleistung in jedem Betriebspunkt bereitgestellt (oder theoretisch auch bezogen) werden und fällt nicht nur bei der Maximalleistung an.

Im EFH-Bereich trachtet man immer danach möglichst bei cos(φ) = 1 zu fahren, da die Blindleistung nicht vergütet wird und man diese auch nicht sinnvoll selbst verbrauchen kann. Blindleistung spielt bei derart kleinen Anlagen im EFH-Bereich keine Rolle.

Es gilt immer:
S² = P² + Q²
P = S * cos(φ) <- zwei dieser drei Parameter sind immer durch den Netzbetreiber vorgegeben!


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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
5.9.2023  (#10)
Ja aber wenn das Netz Burgenland den cosPhi vorgibt, kann ich ja garnicht (legal) aus.
Das bedeutet meine ganze Anlage wirft 10% weniger Ertrag ab? Na praktisch... Not.

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  •  wiwi
  •   Bronze-Award
5.9.2023  (#11)
Wenn du Blindleistung bereitstellen musst dann ist das so, ja. Damit kann und muss man aber auch dann in die Planung gehen wenn die Einspeiszusage vorliegt.

Wobei ein cos(φ) von 0,9 höchst ungewöhnlich ist. cos(φ) = 0,98 fix kann man schon mal aufgebrummt bekommen, insbesondere bei nicht mehr ganz so kleinen Anlagen Richtung 30 kVA. Ist nicht toll, aber auch kein Beinbruch. Eine Umstellung auf Q(U) anzufragen kann da manchmal helfen.

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
5.9.2023  (#12)


2023/20230905728517.jpg
Das steht generell in den technischen Ausführungsbestimmungen vom Netz Burgenland.
Im Netzzugangsvertrag steht nix davon gesondert drinnen...

Ich finde es nicht geil dass die PV Firma mich darüber nicht vorab aufgeklärt hat. 
Der hört diese Einstellung von mir wohl zum ersten Mal. Obwohl die Firma im Burgenland sitzt... Profis am Werk, wiedermal.

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
5.9.2023  (#13)
Das ist wohl die referenzierte Kennlinie aus der TOR Richtlinie... Ich hab da echt keinen blassen Schimmer von der Materie, das ist das Hauptproblem.

2023/2023090538398.jpg

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
5.9.2023  (#14)
Wenn da steht, cos phi(P)=0,9, meinen die dann die folgende Grafik:


2023/20230905501938.jpg
Dann wäre ja bis 50% der Leistung kein cos phi nötig, und bei 100% dann die 0,90...

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  •  wiwi
  •   Bronze-Award
5.9.2023  (#15)
Abbildung 12 ist die richtige. Wobei noch relevant ist was in der Einspeisezusage steht. Steht dort 10 kVA darfst du trotzdem nicht die möglichen 11 kVA des 10KTL einspeisen - die erzeugten 4,8 kvar Blindleistung wirst du kaum selbst verbraten können. Steht dort 10 kW sind die 11 kVA möglich. Ein gutes Beispiel wie wichtig die Einheiten sind.

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
5.9.2023  (#16)
Da steht 10kVA. Nachdem meine Anlage rechnerisch nur ca 8kVA liefert,  habe ich grob überschlagen dass ich übers Jahr mit dem 8er durch die ungünstigere Kennlinie vielleicht so 2-3% verliere. Weil bei den Maximal ca 8kW sind es 0.9 vs 0.94, bei 4kW haben beide 1,0 und der Rest spielt sich irgendwie dazwischen ab? Also vermutlich eher 1.5-2% "Verlust".
Über 20 Jahre wäre das ziemlich genau der Aufpreis für den 10er, oder sogar ein kleines bisschen mehr. Muss man überlegen...

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
5.9.2023  (#17)
Und danke für die Hilfe beim Verstehen!

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  •  wiwi
  •   Bronze-Award
5.9.2023  (#18)
Gerne. Die Einspeisung musst du in diesem Fall auf 9 kW limitieren, da du gem. Kennlinie ja 4,4 kvar Blindleistung also gesamt 10 kVA Scheinleistung bereitstellen musst. Der Verlust durch Abregelung wird eher deutlich unter 1% liegen. Der Verlust durch nicht vergütete Blindleistung ist natürlich etwas höher.

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  •  massiv50er
  •   Gold-Award
5.9.2023  (#19)

zitat..
wiwi schrieb:

Abbildung 12 ist die richtige. Wobei noch relevant ist was in der Einspeisezusage steht. Steht dort 10 kVA darfst du trotzdem nicht die möglichen 11 kVA des 10KTL einspeisen - die erzeugten 4,8 kvar Blindleistung wirst du kaum selbst verbraten können. Steht dort 10 kW sind die 11 kVA möglich. Ein gutes Beispiel wie wichtig die Einheiten sind.

folgendes steht in meinem Netzzugangsvertrag:
Die Wechselrichter müssen eine variable Blindleistungsregelung im Rahmen cos Phi 0,9 ind/kap
ermöglichen. Die Regelung der Blindleistungseinspeisung über die Wechselrichter muss automatisiert
spannungsabhängig erfolgen (siehe Vorgabe Leistungsfaktor unten).

Bedeutet der zweite Satz Regelung Q(U)?



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  •  wiwi
  •   Bronze-Award
5.9.2023  (#20)
Ja. Ob du nach TOR Erzeuger Kapitel 5.3.4.2 fahren musst oder der VNB sich etwas spezielles für dich ausgedacht hat steht weiter unten im Dokument.

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