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Altbau Sanierung 1968

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  •  Luftpumpe91
30.10. - 31.10.2023
12 Antworten | 9 Autoren 12
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Hallo,
wir sind drauf und dran einen Altbau zu kaufen den wir sanieren möchten. Es gibt einige Sachen die durchgeführt werden müssen. Das Dach gilt es auf jeden Fall zu isolieren, zudem werden auch alle Fenster erneuert werden müssen. Bis jetzt ist eine Ölheizung von 1991 eingebaut. Hier würde eventuell eine Erdwärmepumpe mit Fußbodenheizung in kombination mit PV in Frage kommen. Nun zur Frage

Ist eine Außenwandisolierung dringend nötig? Laut Unterlagen bestehen die Außenwände aus Drei- Schichten vorgefertigten Sandwich-Elementen. Schichtaufbau von innen nach außen:

14 cm Schwerbeton
9 cm Durisol - Dämmschicht
3 cm Außenputz mit leicht aufgerauhter Außenfläche

Außerdem möchten wir den Keller als Mietwohnung ausbauen und auch hier die Fußbodenheizung verlegen. Die Kellerwände bestehen aus:

Stahlbeton BN 225 bewehrt

Macht es hier eventuell Sinn von innen zu isolieren, oder reicht die Heizleistung aus? Eventuell auch den Kellerboden Dämmen und dann die Fußbodenheizung drauf?

Die Außenwände im Dachgeschoss sind eine Riegelfachwerkkonstruktion 12 cm, zusätzliche Wärmedämmung der Außenwand mit Europaschiefer.
(Europaschiefer = Asbest ?)

Auch im DG würde ich eine Fußbodenheizung verlegen wollen.

Eventuell auch hier von innen isolieren, falls nötig?

Vorab schon vielen Danke für eure Zeit!

Grüße Luftpumpe

  •  CoolS
  •   Bronze-Award
30.10.2023  (#1)
Hallo, gibt es einen Energieausweis? Da würde ich ansetzen weil darin sollte man erkennen können wo es dringenden Verbesserungsbedarf gibt.
Ich bin kein Profi aber wenn ich deinen Wandaufbau in den U-Wert Rechner eingebe komme ich auf einen U-Wert von ca. 1 W/(m2K)
Standard Heute ist wohl ein Wert von weniger als 0,2 - wir sanieren gerade und der Wandaufbau liegt nach Sanierung laut Berechnung irgendwo bei 0,15 - 0,16. (30er Ziegel mit 22cm EPS)

Heißt für mich eine Dämmung der Außenwand ist sicher sinnvoll.
Was ich aus dem Forum mitgenommen habe ist, dass es erst den Energiebedarf zu senken gilt und man erst dann das Heizsystem angeht. Sonst bekommst du entweder eine ineffiziente Wärmepumpe weil hohe Vorlauftemperaturen benötigt werden oder die Wärmepumpe ist viel zu groß wenn dann doch mal gedämmt wird.

Bezüglich deinen anderen Fragen können dir sicher andere hier besser weiterhelfen. Bei einem Keller aus dieser Zeit kommt mir als erstes Feuchtigkeit in den Kopf, das würde ich mir gut ansehen.


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  •  vinnie
31.10.2023  (#2)
Ein ungedämmter Keller darf nicht beheizt/bewohnt werden, weil es hier immer zu Kondensat und Schimmelbildung kommen wird.

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  •  Luftpumpe91
31.10.2023  (#3)
Der Keller wurde bereits von Experten begutachtet. Dieser ist trocken und macht einen guten Eindruck. Das Haus steht an einem Hang, der Keller führt in den Garten.
Außerdem gibt es einen Energieausweis der schlechter nicht sein könnte.
Momentan befindet sich das Haus bei einem 
Wert von 233,3 kwh(m^2*a)

2023/20231031633865.jpg

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  •  Fino
  •   Bronze-Award
31.10.2023  (#4)
dämmen, dämmen, dämmen. Und zwar außen. Innen ist eine Notlösung. 
Erst dann um die Heizung kümmern. Du ballerst sonst dein Geld beim Fenster raus. Die Wärmepumpe und vor allem die notwendige Quelle wird dein Projekt wahrscheinlich zum kippen bringen. 

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  •  ds50
  •   Gold-Award
31.10.2023  (#5)
Von innen isolieren kann hochproblematisch sein, da du den Taupunkt in die Wand reinziehst (--> Schimmel!).
Die Frage wäre, ob man rund um den Keller aufgraben kann, damit man die Kellerwand erstens gscheit abdichten und zweitens gscheit dämmen kann. Aber dann fehlt halt immer noch der Kellerboden. Und in den ungedämmten Kellerboden heizen ist mit WPWP [Wärmepumpe] halt auch ein absolutes No-Go.
Ich sehe das auch so: Zuerst mal eine wärmedämmende Aussenhülle, dann kann man sich über den Austausch der Heizung Gedanken machen.

Und wenn der Bagger schon da ist, gleich RGK RGK [Ringgrabenkollektor] mitlegen. emoji

Nur so als Beispiel fällt mir @CoolS Sanierungsprojekt ein, vielleicht hat er wertvolle Tipps für dich:
https://www.energiesparhaus.at/forum-tipps-und-vorschlaege-zu-sanierungsprojekt/69182

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
31.10.2023  (#6)
Erst einmal würde ich mir vor dem Kauf ein komplettes Sanierungskonzept machen. 
Viele sind dann doch überrascht dass so eine Althaussanierung schnell einmal eine Summe erreicht wo man gleich einen Neubau hätte kaufen können... je nach Anspruch verballert man da schnell einmal 200k€ aufwärts

Im Bestand hat das Gebäude so circa den Stand von einem unisolierten 25er Ziegel Neubau... das geht echt nicht. 

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Hallo Luftpumpe91,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Altbau Sanierung 1968

  •  CoolS
  •   Bronze-Award
31.10.2023  (#7)

zitat..
ds50 schrieb:

Nur so als Beispiel fällt mir @CoolS Sanierungsprojekt ein, vielleicht hat er wertvolle Tipps für dich:

Gern ein bisschen was hab ich ja schon geschrieben, beim Keller und Dachgeschoß kann ich leider nicht weiterhelfen das hat uns nicht wirklich betroffen weil wir weder Keller noch Dachboden als Wohnraum nutzen.

Bin aber völlig bei dir, außen Aufgraben und neu abdichten sowie dämmen wird sicher notwendig sein und dann bleibt noch immer die Bodenplatte welche gedämmt und dicht sein sollte um den Keller als Wohnraum zu nutzen.
Außen abdichten und dämmen haben wir auch gemacht weil ein feuchter Keller ist auch als Lager bzw. Technikraum nicht toll und wirklich trocken ist ein Keller aus der Zeit nicht da bin ich mir fast sicher.

@­MalcolmX hat recht mit den Kosten, bitte nicht unterschätzen da kommt einiges zusammen weils bei einer Sanierung gerne mehr wird als geplant.
Plötzlich sollte das Dach doch gemacht werden oder Elektrik und Sanitär ist neu zu machen etc. 
Je nach Eigenleistung hast du in so einem Haus auch gleich mal 300 oder 400k€ versenkt bis es halbwegs auf heutigem Stand ist und bezugsfertig. (Einrichtung, Fußboden, Innentüren etc. braucht man ja auch)

Weil du schreibst "Wärmepumpe in Kombination mit PV" bitte keine falschen Hoffnungen machen das man mit der PV eine ineffiziente (weil Haus schlecht gedämmt) Wärmepumpe kompensieren kann das wird nicht funktionieren.

Was mich persönlich noch abschrecken würde ist dein Wandaufbau, Beton-Wände klingen für mich nicht "sanierungsfreundlich" wenn ich daran denke was ich alles in Wände eingestemmt habe.
Möchte dir das Haus nicht schlecht reden aber ich kann den anderen nur Zustimmen, vor dem Kauf ein ordentliches Sanierungskonzept erstellen und eine ehrliche Kostenaufstellung damit du weißt ob sich das überhaupt lohnt. 




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  •  momada
  •   Bronze-Award
31.10.2023  (#8)

zitat..
MalcolmX schrieb: je nach Anspruch verballert man da schnell einmal 200k€ aufwärts

Wenn man zeitgemäß und den gesetzlichen Vorgaben nach sanieren möchte, liegt man
sicher deutlich über 2.500 / qm bei einem 68er Bauwerk.
Wenn das Haus ca. 150qm hat, dann fangen wir bei ca. 400k erst an .....


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  •  momada
  •   Bronze-Award
31.10.2023  (#9)
Wenn an dem Haus nie gscheid saniert wurde und man es gut machen will:

neues Dach
neue Fenster
komplette Isolierung
neue Heizung
neue Elektrik
neue Hydraulik
neuer Fußbodenaufbau
natürlich danach die Innenaustattung wie Wände, Bäder, Türen, etc.

Geht also in Richtung Neubau. Wo da die qm-Preise liegen ist bekannt.

So etwas lohnt sich nur zum Grundstückspreis, falls dieses wirklich begehrenswert ist.
Wenn es in der Nachbarschaft Baugrund zum Kaufen gibt, unbedingt eine Gegenrechnung aufmachen. Das wäre meine Vorgehensweise.

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
31.10.2023  (#10)

zitat..
momada schrieb:

──────
MalcolmX schrieb: je nach Anspruch verballert man da schnell einmal 200k€ aufwärts
───────────────

Wenn man zeitgemäß und den gesetzlichen Vorgaben nach sanieren möchte, liegt man
sicher deutlich über 2.500 / qm bei einem 68er Bauwerk.
Wenn das Haus ca. 150qm hat, dann fangen wir bei ca. 400k erst an .....

Ich wollte nicht gleich die ganz argen Zahlen raushauen, aber bei 2 Objekten die ich mir vorher angeschaut hatte wären wir eben auch auf 350-400k gekommen. Aber ich hätte auch den Anspruch "nahe an Neubaustandard" wenn ich schon anfange herrichten...


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  •  Denon
31.10.2023  (#11)
Isolieren - denke ich wurde schon beantwortet.

Bitte lies dich auch in die Förderbedingungen ein - bei mir in Salzburg zB muss ich auch eine Kellderdeckendämmung machen, wenn ich eine Sanierungsförderung erhalten möchte....  in Salzburg zB sind hier je Bauteil Vorgaben die man einhalten muss. 
Am Ende hab ich mir das Programm für den Energieausweis selber runtergeladen, das File besorgt uns seither schon unzählige Varianten durchgerechnet - - mein Fazit war einfach - dort dämmen wo Preis/Leistung am effektivsten ist-  ich mache nun 17,8 cm Aufsparrendämmung, 20 cm EPS an der Außenwand und 16 cm in der Kellerdecke (habe geringe Wohnraumhöhen und verzichte im Fußbodenaufbau darüber auf Dämmung) - bei der Kellerdecke kann es noch gut sein, dass ich mehr Geld in die Hand nehme und kein EPS verwende - aber aktuell ist der Keller nur als Lagerkeller gedacht und hat 243 lichte Raumhöhe - - so komme ich auf eine Heizlast von rd. 7,5 kW und damit eine Tiefenbohrung und WPWP [Wärmepumpe] (RGK ging sich nicht aus)

Ich sanieren gerade ein BJ69 Haus mit 226 m2 -  Rückbau komplett auf die Mauern, Estrich raus, - alles neu (Dachte am Anfang auch nicht, dass ich den Estrich rausgebe - und nun sind 80 Tonnen Bauschutt abgerechnet...)

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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
31.10.2023  (#12)
Sanierungsförderungen gibts ganz gute inkl. Raus aus Öl und Gas. Man muss nicht immer neu bauen- aber ehrliche Komplettrechnung anstellen

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