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Bei einer Sanierung wirst du keine Auflagen haben, außer du möchtest irgendeine Art von Förderung. Sinnvoll ist natürlich so dick wie möglich. Wenn da eine Dampfbremse vorhanden ist, wird das kein Problem. Die hohe Dämmstärke reduziert die diffundierende Wassermenge eher. Wie das mit der Vollschalung und Aufsparrendämmung gemacht werden soll, verstehe ich eher nicht. Normalerweise kommt über die Sparren eine Dämmlage, aber keine Holzschalung, d.h. es wird in der Konterlattung bis auf den vorhandenen Sparren durchgeschraubt. Kann man ausrechnen, bei sagen wir 10cm oben drauf und z.B. Rockwool Masterrock (ca. 100kg/m³) sind das 10kg/m². Diese zusätzliche Last ist selten statisch relevant. Da ist viel möglich. Glas- oder Steinwolle, aber auch Holzwollplatten sind denkbar. Mehr eine persönliche Präferenz als eine technische. Unter Ziegel kommt immer eine Dachbahn, die dampfdiffusionsoffen sein muss. Wenn unter der Dämmung (zwischen den Sparren) keine Dampfsperre oder -bremse verbaut ist, kann diese von oben, nach Ausbau der Dämmung, noch eingelegt und verklebt werden. Sie läuft dann um die Sparren und ist typ. feuchtevariabel. |
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Ok, ich hab nämlich mal gehört, wenn man sanieren will muss man schon gewisse Werte erreichen in NÖ und bei einer gewissen Größe des Projekts (wenn ein bestimmter %-Satz der Gebäudehülle betroffen ist) sei angeblich sogar ein Energieausweis nötig. Das heißt, es käme wegen der Dämmung gar keine Vollschalung? Also auf die Sparren kommt direkt die Dämmung, dann die dampfdiffuionsoffene Dachbahn, dann Lattung und Ziegel? Ich denke eine zusätzliche Dampfbremse sollte nicht nötig sein, oder? Derzeit ist es so, dass die Mansarde eine Dampfbremse und Dämmung hat, sprich beim Dach ist dann im Mansardenteil vermutlich folgender Aufbau: Gipskartondecke (alt), Dampfbremse (alt), Glaswolle zwischen den Sparren (alt), dann zusätzliche neue Dämmung + Dachbahn+Lattung + Ziegel. Im Spitzbodenteil ist die Dampfbremse ja unter dem Dachbodenboden, darüber die alte Dämmung zwischen den Zangen, dann der Dachbodenboden. Die Sparren dort derzeit ungedämmt, da kämme dann einfach die Dämmung auf die Sparren drauf + Dachbahn + Lattung + Ziegel. Stimmt das so? Falls es mit der vorhandenen Dampfbremse theor. einmal ein Problem geben würde, dann würde die Feuchtigkeit nun nicht bei den Sparren sondern in der Aufsparrendämmung ausfallen, oder? Weil im Bereich der Sparren wäre es ja dann künftig "warm". |
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Kann gut sein, kann ich aber nicht beantworten. Es gibt schon mehrere Möglichkeiten: 1. wirklich den vorhandenen Sparren von oben aufdoppeln und dann zuschalen, konterlatten ... 2. eine druckfeste Dämmplatte oben auf den Sparren setzen, konterlatten und keine Schalung 3. 2xQuerlatten, zuschalen, konterlatten ... Die erste verbessert die Dachstatik, hat aber im Sparrenbereich relativ stark ausgeprägte Wärmebrücken. Die zweite hängt in der Statik von der Dämmplatte ab, die Konterlattung wird schräg in den darunterliegenden Sparren verschraubt, Vorteil ist der relativ einfach Aufbau und wenig Wärmebrücken. Die dritte ist relativ aufwändig (hab ich auch noch nie wirklich gesehen) und versucht beides, bessere Statik und wenig Wärmebrücken. Mach einfach eine Bildersuche mit 'Aufsparrendämmung' dann siehst du die verschiedenen Aufbauten. Wenn eine Dampfsperre vorhanden ist, wird das System durch die zusätzliche Dämmung auch feuchtetechnisch nur besser. Ja. Wenn du es genau wissen willst, kannst du deinen Aufbau in u-wert.net rechnen lassen. |
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Am Spitzboden gibt es kein Fenster, wenn ich es richtig verstehe, kommt aber trotzdem ein wenig Feuchtigkeit von der Mansarde durch die Dampfbremse durch und muss aus dem Spitzboden abgeführt werden. Bei einer Vollschalung gibt es für diesen Zweck angeblich Firstentlüfter, sind die für diesen Zweck gedacht oder um von oben=außen eindringende Feuchtigkeit zwischen Dachpfannen und Vollschalung zu entfernen? |
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Ja, aber da geht es um die Feuchtigkeit, die von außen durch die Dachpfannen geht, die sind nämlich NICHT dicht, nicht um die Feuchte von innen. Die Feuchtemengen von innen sind so minimal, dass sie durch Diffusion abgeführt werden können. Ganz grundsätzlich wäre eine Lüftungsmöglichkeit im Spitzboden natürlich trotzdem günstig. Ein Dachfenster z.B. würde auch gleichzeitig den Dachausstieg erlauben. |
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Danke, so hätte ich es auch verstanden. Deswegen verstehe ich nicht, weshalb mir eine Fachfirma gesagt hat, wenn mein Spitzboden und Mansarde nun eine Aufsparrendämmung bekommt, dann wird es schwierig mit der Firstentlüftung, weil dann die Feuchtigkeit aus dem Spitzboden nicht mehr raus kann. Kann mir das nun nur so vorstellen, dass eigentlich nicht die oben angesprochenen Firstentlüfter gemeint waren, sondern die jetzige Firstentlüftung, die ja den gesamten ungedämmten Spitzboden entlüftet. Besteht dann diese Gefahr tatsächlich, dass bei nachträglicher Aufsparrendämmung der Spitzboden feucht wird? Dachfenster gibt es in diesem Bereich keines und ich hätte ja auch keine Lust da täglich raufzugehen und dieses zu öffnen (wenn man jetzt bei der Sanierung eines einbauen würde). Ein anderer vom Fach hat mir gesagt, dass eine Aufsparrendämmung nur möglich wäre, wenn man darunter eine Dampfbremse anbringen würde, da die Feuchtigkeit sonst in der Dämmung ausfällt. Ok, aber wie kommt dann die Feuchtigkeit wiederum aus dem Spitzboden weg, wenn sie sogar noch durch eine Dampfbremse am "verlassen" des Dachs gehindert wird. Der Wohnraum, also der Mansardenteil des Dachs sowie die Decke unter dem Spitzboden verfügt über Dampfbremse und Dämmung. |
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Das System verändert sich natürlich etwas. Du hast dann eine Dämmlage unter dem Spitzboden und eine darüber. Die Temperatur wird sich also etwa in der Mitte zwischen innen und außen einstellen, die Luftfeuchte wird auch etwas höher sein als die Außenfeuchte (also im Winter). Solange aber innen die Dampfsperre funktioniert, ist mit keinem Problem zu rechnen. Wichtig ist, dass der Spitzbodenzugang luftdicht ist! Das ist nur relativ aufwändig sicherzustellen, also gut planen. Keiner redet von täglich raufgehen, du musst ja da oben keine Luftqualität sicherstellen und die Feuchte wird ausreichend gering sein. Unbelüftbare Räume sind aber immer ungünstig, d.h. wenn du da oben z.B. irgendetwas verschüttest oder irgendwo mal Wasser reinkommt etc., dann wäre ein Fenster einfach vorteilhaft. Ein Zusatzvorteil wäre der Dachausstieg ... aber sein muss es vermutlich nicht. Viele Leute 'vom Fach' haben aus meiner Erfahrung nur 'anekdotisches' Wissen in diesem Bereich, d.h. sie kennen einige Aufbauten und waren vielleicht auf einer Herstellerschulung. Dein Aufbau ist ungewöhnlich, weil du ja den Boden des Spitzbodens bereits gedämmt hast und dort auch eine Dampfbremse liegt und jetzt darüber eine Aufsparrendämmung machst. Ich kennen diesen Menschen ja nicht, aber eine Dampfbremse unter der Aufsparrendämmung im Spitzboden wäre absolut kontraproduktiv! |
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bei nur Vollschalung würde der Dachdecker vermutlich einen Lüftungsspalt auch in den Spitzboden - also der Bereich unter der Vollschalung - machen? Also nicht nur die Firstentlüftung für den Bereich über der Vollschalung? er meint, weil sonst die Feuchte in der kühlen Aufsparrendämmung ausfällt. Ungewähnlich mag sein, ich bin mir auch nicht sicher, ob das ganze technisch Sinn macht, es wäre eigentlich wegen der Bauanzeige (Aufsparrendämmung) vs. Baubewilligung (Dach neu mit Vollschalung und ein paar cm höher als jetzt) |
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