Wiedermal Zeit dem Forum was zurückzugeben...
Hab mich damals (gottseidank) drübergetraut die Gebäudehülle und danach die Wandheizung selbst auszulegen. Nochmal danke ans Forum! Planer und einige Instis waren vor gut 3 Jahren dabei keine Hilfe.
Der Plan: Haus Holzriegel, U-Wert unter 0,15 W/m2K (passivhaustauglich), Wandheizung in Lehmputz.
1. Schritt: U-Wert Gebäudehülle Wandaufbauten wurden so gewählt, dass der U-Wert der Hütte ca. 0,11 W/m2K sein wird (exkl Fenster mit UWert ca. 0,7 W/m2K. Großer Tipp: ubakus.de. Geniales Teil.
2. Schritt Heizwärmebedarf Mit den Außenflächen (ink. Fenster und Türen) dann die Normheizlast für die einzelnen Zimmer und fürs ganze Haus berechnet (Ja, die DIN V 18599 gilt eigentlich in dem Bereich nicht, aber die Formeln passen.)
Enthalten sind Transmissionsverluste, Lüftungsverluste und Wärmebrückenzuschlag (0,075W/m2K angenommen).
Summe: Die Hütte braucht ca. 3,5 bis 4kW Heizleistung bei einer NAT von gut -14°C (ohne Gewinne). Gefällt mir und passt sehr gut zum Ubakus Wärmebedarfsrechner.
3. Schritt: Heizung auslegen Input1: Vorlauf soll bei NAT maximal 30°C sein
Input2: Heizung über modulierende EWP geplant (KNV Nibe 1255)
Input3: Gleichmäßige Temperaturen ohne etwas abwürgen zu müssen
Gretchenfrage: Wieviel Heizleistung bringt 1m2 Wandheizung innen bei meinem Wandaufbau und einer 30/25 Auslegung mit VA 10cm und wieviel brauch ich davon wenn man 20°C
RT RT [Raumtemperatur] bei NAT haben will?
Nach ewigem Rechnen und querlesen hab ich für mein Setting 34W/m2 angenommen, also rund 4.5W/°C DeltaT Raumtemp zur mittleren Heizmittelübertemperatur (hier also 27,5°C zu
RT RT [Raumtemperatur])
Haben normale
FBH FBH [Fußbodenheizung] Rohre auf Wandschienen in Lehmputz verbaut damit die Bude etwas mehr Speichermasse bekommt und der Wärmeübergang sollte auch gut sein.
Daraus kann man dann pro Raum schön errechnen wieviel Wandheizungsfläche es braucht. Spoiler: Rund 1.5x der Wohnfläche sinds geworden. Räume mit wenig solaren oder inneren Einträgen haben etwas mehr Fläche als Reserve bekommen. Bad bekam eine Bodenheizung (Trockenbau). Für die habe ich 50 W/m2 angenommen.
Die Nibe 1255 kann modulierend rechnerisch bis 1.5 KW runter. War mir eigentlich immer noch zu viel aber Insti meinte die sollte erfahrungsgemäß trotzdem gut laufen und PH-Alternativen wären komplizierter.
Bonuslevel Hydraulik Alle Heizkreise haben wie bei einer
FBH FBH [Fußbodenheizung] ähnliche Länge - bei uns 80m +/- 5m. Ist an der Wand mit Bleistift und Zettel echt gut zu planen. Die Pumpe freuts. Hab quasi identische Durchflüsse.
Resultat: Kann jetzt im zweiten Winter die Rechnung bestätigen. Haben jetzt bei ca. -8°C mittlerer
AT AT [Außentemperatur] einen
VL VL [Vorlauf] von ca. 25°C bei 21.5°C Innentemperatur (und kaum Sonne). Passt also. Auch die Raumtemperaturen passen sehr gut und sind sehr ähnlich.
Die Nibe 1255 tut auch was sie soll. Sie taktet, läuft aber insgesamt einfach nicht viel. Durchlaufen mit Standgas (20Hz) tut sie erst wenns richtung 0 Grad und keine Sonne geht. Sollte aber rechnerisch immer noch weit über 50 Jahre halten bei den paar (kurzen) Takten. Optimal wär wsl eine 4KW Maschine die bis 0.5 KW runter kann. Ich kann warten...
Conclusio Kann nur jeden ermuntern Wandheizungen anzudenken und nicht auf Instis der alten Schule zu hören. Wir haben fast nur Wandheizung und das Wohnklima is spitze. Warme Oberflächen im Sommer, spitzen Kühlung im Sommer.
Schnüffelstück
von
rabaum, sudiger, dyarne, luxmoo, samitama