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Ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich auch nirgends so gezittert habe wie bei der Anzahlung für die Küche. Vorher alles gemacht (FB-Auszug, KSV-Rating, Jahresabschluss lt. FB angesehen, ÖGK und FA-Auszug geben lassen), aber dann nach ca. einem halben Jahr kam der neue JA ins Firmenbuch und plötzlich drehten sich ein paar hundertausend Gewinn in einen (fast ebenso hohen) Verlust. Eine Anzahlung ist immer ein Risiko, das dürfte vielen nicht bewusst sein. Nichtsdestotrotz schadet ein solcher Fall der Reputation des Herstellers und deswegen wird dieser meistens versuchen, die Kunden weitestgehend schadlos zu halten. Gegen mutmaßlichen Betrug ist aber niemand gefeit. |
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Deshalb kann man es nicht oft genug sagen: Anzahlungen nur in geringer, verschmerzbarer Höhe zulassen und auch nur über den Anteil der individuellen Kundenfertigung. Niemals für Elektrogeräte (Lagerware) oder künftige Montagekosten (kein Risiko für den Verkäufer) anzahlen. Wozu auch? Welches Risiko soll damit abgesichert werden? Die Anzahlung ist kein Instrument der Liquiditätsspritze für schwindlige Firmen! Bei Möbel lasse ich mir es noch einreden, die werden nach Kundenwunsch gefertigt und wenn der Kunde ausfällt, kannst du die Ware verschleudern oder einstampfen. Wenn ich teilweise höre, dass für Küchen um 40k sofort eine Anzahlung von 20k fällig wird, muss man sich schon fragen, ob es denen allen ganz gut geht. Wobei, zum Rechtsgeschäft gehören immer beide Parteien. Zahlungskonditionen sind auch verhandelbar. Manche Küchenhäuser (auch namhafte) wollen stufenweise bis zu 75% des Kaufpreises haben, ohne dass auch nur ein Brettl auf der Baustelle angekommen ist. Niemals würde ich solche Konditionen akzeptieren. Im Fall von Mängeln bei der Montage kannst du auch Druckmittel adé sagen. |
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Ich sehe das viel größere Problem, dass hier ein Vertrauensvorschluss mit dem ganz klaren Außenauftritt des Händlers eingeholt wird. Außerdem scheint DAN selbst zu steuern, wer diese Küchenstudios betreibt, weil immerhin die Geschäftsinhaber immer wieder ausgetauscht werden und der nächste Geschäftsinhaber einzieht und alle Verträge und Mitarbeiter übernimmt. Ist schon an anderen Standorten so passiert. Ich bin gespannt, wie die Geschichte für die Betroffenen ausgehen wird. |
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Hier kann sich noch jeder selbst ein Bild über den Markenauftritt des Händlers machen, mit dem jetzt DAN nichts mehr zu tun haben will: https://maps.app.goo.gl/APYws6kgfdoqbVNA7 |
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Ich sehe das schon differenzierter. Einerseits kann man argumentieren, dass hier mit einem namhaften Hersteller geworben wird, der aber nicht Vertragspartner ist. Das hast du bei zB Franchise (weiß nicht ob hier zutreffend) immer. Man glaubt gar nicht, wieviele Firmen es hier gibt. Nun geht es hier nicht nur um ein Essen beim Meci, sondern um heftige Summen. Allerdings: Beim Autokauf steht auch ein großes Logo am Autohaus und Vertragspartner ist dann die Hinz und Kunz Autovertriebs GmbH, wenn die hopps geht und du die Hälfte angezahlt hast, kratzt das Audi, BMW, C... auch herzlich wenig. Mich würde die juristische Argumentation durchaus interessieren, ob hier der Hersteller selbst in die Verantwortung genommen werden kann. Trotzdem gilt für mich einfach die Skepsis, dass ich keiner Firma, weder groß noch klein, weder bunt noch schlicht, diese Summen als Anzahlung ohne Sicherheit überlasse. Es hat auch schon große Möbelhäuser zerrissen, habe ich mir sagen lassen. 😈 |
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Ich war zB betroffen, DAN Studio Gumpendorfer Strasse. Ich hatte nur sehr viel Glück und die Küche war fertig, als der Konkurs kam. Viele andere hatten nicht so viel Glück und die Anzahlung (ich weiss gar nicht mehr wieviel ich hatte) war weg. Dafür habe ich nie eine Rechnung erhalten - gut, dass ich wenigstens die Geräte woanders gekauft habe. Aber leider war der drohende Konkurs bei der Montage zu merken, was da an Pfusch produiert wurde, war arg fahrlässig... Das Risiko hatte ich so gar nicht am Schirm und kann vor den Studios nur warnen: schaut euch die gut an - wobei meines ein großes in Wien war mit einigen Angestellten. Dennoch: das Bewusstsein der möglichen Insolvenz des Unternehmens war mir überhaupt nicht bewusst. |
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Hallo cc9966, hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: DAN Küchenstudio vertrauenswürdig? |
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In meiner Hausbaukarriere wollten nur die Kaminbauer (Preis des Kamins), Steinhändler der Terrasse (15% des Materials), alle PVler (15-40% auf das ganze Projekt) und der Vetreiber der Eingangstür (20% des Materials) eine Anzahlung. Die richtig großen Posten konnten wir zum Glück immer nach Arbeitsfortschritt abrechnen. |
Wie lässt sich das gestalten? Was ist die Sicherheit? ||
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Bankgarantie oder Treuhandkonto wäre möglich. Bei zB 1k Anzahlung ist der Aufwand schon übertrieben, aber bei größeren Summe durchaus sinnvoll, wie man immer wieder sieht. Anderes Thema aber wir haben damals den Haftungsrücklass gegen eine Bankgarantie nicht ausgelöst, sondern die paar Tausender der Baufirma gelassen. Wenn etwas gekommen wäre, ziehst du die Garantie. |
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Unser Tischler ist z.B. das andere Extrem in der Anzahlungs-Welt. Er verlang gar keine Anzahlung und verrechnet den ersten Teil erst nach Lieferung der Küche. Es gibt also auch in der Küchenbranche das ganze Spektrum an Anzahlungs-Varianten. |
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ja, bankgarantie wäre das richtige mittel. im geschäftsleben ist das usus. war, bei uns auch so. wir hatten eigentlich nirgendwo eine anzahlung - auch bei den fenstern nicht. |
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Vor den PVlern fürchte ich mich auch schon, weil da momentan viele krachen, mir wärs am liebsten das Material selbst zu besorgen und einer packts mir drauf, dann bestell ich die Platten via Kreditkarte/Rechnung und bin abgesichert |
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Wenn die Palette mit Modulen da ist => prompte Zahlung vereinbaren. Wenn der WR WR [Wechselrichter] da ist => prompte Zahlung vereinbaren. DC fertig, AC fertig ... eh scho wissen 😉 |
Maximal mit 1k in Vorleistung gehen fürs Projektieren. ||
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Ja das Problem bei den "DAN" Vertretern scheint wohl ein Gängiges zu sein. Bei mir war es so, dass die Dame damals 12K Anzahlung bei Bestellung einer 18K Küche wollte. Die Forderung war für mich so absurd, dass es gar keine Frage gab, ob ich das zahle. Im weiteren Gesprächsverlauf wurden Argumente ausgetauscht, wie unzuverlässig Kunden wären, weil sie ja bestellen würden, sich dann scheiden lassen würden und dann ist eine Küche im Lager die niemand mehr bezahlt etc... p.p.... Als Gegenargument habe ich dann gebracht, dass auch ich keine Garantie hätte, dass es ihre Firma in einigen Monaten noch gibt und auch ich eine Risikobeschränkung benötigen würde. Also haben wir uns auf eine Anzahlung von 3k geeinigt (Dies wäre für mich verschmerzbar gewesen), weitere 9k sobald das Material vor Ort wäre und den Rest nach Montage. Das hat gut geklappt und die Küche ist gestanden. Interessanterweise hat die Firma dann tatsächlich ca 1 Jahr nach der Montage dicht gemacht. Long story short: Wenn Firmen die üblichen "Anzahlungsmodalitäten" von 10% -15% überschreiten, ist GRUNDSÄTZLICH Vorsicht geboten, besonders bei höheren Beträgen. LG |
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