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Situierung des Neubaus am Grundstück - Hang oder Fläche

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  •  RainierWolfcastle
25.7. - 29.7.2024
11 Antworten | 4 Autoren 11
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Hi!

Meine Frau und ich starten gerade in unser Hausbauprojekt. 
Wir stehen noch ganz, ganz am Anfang, dementsprechend bin ich gerade dabei soviel Wissen wie möglich aus dem Forum aufzusaugen :)

Ich bin noch sehr unsicher, ob wir in der Lage sein werden, so ein Projekt zu finanzieren - daher will ich so viel Info wie möglich vorab einholen, bevor ich unnötig Geld verpulvere. 

Wir haben das große Glück auf ein bereits vorhandenes (als Bauland gewidmetes) Grundstück zurückgreifen zu können. Das Grundstück ist aber etwas speziell - Bis vor ca 100 Jahren wurde hier Sand abgebaut, es gibt daher einen Bereich mit der ehemaligen Abbauwand und einen flachen Bereich. Der Hang ist dicht bewaldet, der flache Teil dient seit einigen Jahrzehnten als Obstgarten.

Hier mal ein paar Bilder, damit man eine bessere Vorstellung gewinnt:

Luftbild:

_aktuell/20240725923814.jpg
Luftbild mit Grundstücksgrenzen:

_aktuell/20240725527428.jpg
Im Relief sieht man den Höhenverlauf:

_aktuell/2024072561300.jpg

Es gibt zwei Zufahrten, eine schmale im Südwesten und eine zweite im Nordosten. Lt. Gemeinde ist der Kanalanschluss bei der südwestlichen Zufahrt vorgesehen. Hier taucht wohl gleich der erste Zusatzkostenfaktor auf: Die Höhendifferenz zum Kanalanschluss wird wohl zu gering sein, um das erforderliche Gefälle mit einer ausreichenden Deckung zu erreichen. Daher wird es ein Hebewerk brauchen. 

Der "Hang"-Abschnitt hat ca 900 m2, der flachere Teil ca 1400 m2. Jede Menge Platz also, aufgrund der äußeren Gegebenheiten ergeben sich aus meiner Sicht zwei Optionen für den Hausstandort:


_aktuell/20240725165500.jpg

1. Tlw. im Hang, nahe der nordwestlichen Zufahrt: Würde uns sehr gut gefallen; die Idee wäre ein ebenerdiger Austritt in den Garten mit einem zweiten Geschoss auf Ebene der Einfahrt. Carport/Garage wären dann ebenfalls auf der oberen Ebene. Da stellt sich natürlich sofort die Frage, ob "in den Hang" zu bauen (mit vertretbaren Aufwand) möglich ist oder ob ev. notwendige Befestigungsmaßnahmen die Kosten/Aufwand zu sehr in die Höhe treiben würden.  
Außerdem stehen dort einige große Föhren im Weg rum, die zu entfernen ist auch nicht gratis.

2. Auf die Wiese, neben den Nachbarn: Technisch sicher um einiges einfacher, die Strecke bis zum Kanalanschluss wäre z.B. kürzer. Da müsste aber vermutlich der Großteil der Obstbäume entfernt werden (verschmerzbar).

Da ich auf Nummer sicher gehen will, bevor ich unseren Architekten beauftrage, bin ich gerade dabei ein Bodengutachten zu beauftragen.

Was ist eure Meinung? Die Hangversion gleich streichen und besser auf Standort 2 konzentrieren?

Und gleich eine Zusatzfrage: Wenn ich für die Grobkalkulation des Hauses (ohne Außenanlagen) 3500 €/m² + 10-15% Nebenkosten annehme, bin ich da in einem realistischen Bereich?

LG

EDIT: Als Neuling darf ich leider noch keine Links posten, sobald möglich, liefere ich ein kleines Übersichtsvideo nach.

  •  FranzGrande
25.7.2024  (#1)
Wir haben auch im Hang gebaut und jeder hat uns gesagt, dass das deutlich teurer wird als ein Bau auf der "grünen Wiese". Je nach Größe und Ausstattung des Hauses (Keller ja - nein?, Garage ja - nein?) und möglicher "Eigenleistung" halte ich 3.500 m² aber für relativ günstig. Wir haben teurer gebaut - ohne jede "Eigenleistung".

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  •  RainierWolfcastle
25.7.2024  (#2)
Danke für deine Antwort, kannst du ca. beziffern, bei welcher Summe/m² ihr ungefähr gelandet seid? Bei uns wird die Eigenleistung wohl auch überschaubar bleiben.

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  •  FranzGrande
25.7.2024  (#3)
Das ist jetzt die Frage, ich kann das leider nicht ganz so genau herausrechnen, eben weil Keller und Garage dabei und nicht wirklich extra ausgewiesen. Wenn ich aber für die beiden je ca. 50.000 abziehe, komme ich wohl auf knapp unter 4.000/m² Wohnnutzfläche. War aber zur schlechtesten Zeit, so ehrlich muss man sein.

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  •  RainierWolfcastle
25.7.2024  (#4)

zitat..
FranzGrande schrieb: War aber zur schlechtesten Zeit, so ehrlich muss man sein

Ich trau mich gar nicht zu fragen: Schlechter als jetzt? :)


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  •  Msgruber
25.7.2024  (#5)
Wir bauen jetzt gerade am Hang und kommen mit Planung, ohne Garage (dafür auskragendes OG als "Carport"), 100m2 Stützmauer (Steinschlichtung), KNX, KWL, BKA, extensives Gründach, mit Küche und Anschlusskosten aktuell auf ca. 4100€ pro m2 Wohnnutzfläche. Eigenleistung beschränkt sich auf den Zimmermann (Fassade) und die BKA BKA [Betonkernaktivierung] und bringt uns ca. 20.000 Ersparnis.

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  •  RainierWolfcastle
25.7.2024  (#6)
Nur zur Sicherheit: Grundstück ist auch bei deiner Kalkulation nicht enthalten?

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  •  FranzGrande
26.7.2024  (#7)

zitat..
RainierWolfcastle schrieb:

Ich trau mich gar nicht zu fragen: Schlechter als jetzt? :)

Was man so hört, sollen Firmen jetzt wieder mit sich verhandeln lassen. Zu meiner Zeit (21-22) musste man froh sein, jemanden zu finden. Und da ich fertig werden wollte, habe ich öfters in den sauren Apfel gebissen.


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  •  Msgruber
26.7.2024  (#8)

zitat..
RainierWolfcastle schrieb: Nur zur Sicherheit: Grundstück ist auch bei deiner Kalkulation nicht enthalten?

Grundstück ist da nicht enthalten, da ja hochvariabel und je nach Region sehr unterschiedlich (Baukosten tw. aber auch)


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  •  Shan
  •   Gold-Award
28.7.2024  (#9)
Ohne Eigenleistung würde ich sicherheitshalber mit mindestens 4.000€/m² pro Quadratmeter Wohnfläche rechnen. Beheizte Kellerräume mit schönen Bodenbelägen sind teurer als rohe Keller. Trotzem sollte man die Kellerkosten nicht unterschätzen. Bei uns hat der rohe Keller von den Rohnbaukosten ohne Dach knappe 40 % der Rohbaukosten ausgemacht (weiße Wanne im Keller, Erdgeschoß und Dachausbau). Den Dachausbau, Dämmung etc. haben wir zu zweit selbst gemacht und sind dadurch mit einem Drittel der Kosten (Kostenvoranschläge, Baufirma bzw. Zimmermann) ausgekommen. Wir haben Vieles selbst gemacht. Der Kostenvoranschlag für unser Stiegengeländer lag (vor etwa 5 Jahren) bei etwa 11.000,-€. Architekten rechnen mit den derzeitigen Preisen, bis der Plan steht und die Firmen beauftragt sind, ziehen erfahrungsgemäß einige Monate ins Land. Wenn es bei Materialien zu Engpässen kommt, steigen die Preise (egal ob zu wenig Mikrochips produziert werden oder die Nachfrage nach Stahl plötzlich ansteigt).

Dem Architekten/in vor der Planung euer genaues Budget schreiben und dabei mindestens 10% Reserve darüber hinaus einplanen. Irgendwas kommt immer dazu oder man will es doch besser machen (Fenster, Böden, Technik ...) bzw. irgendwo hat man auch bei der genauesten Planung Zusatzkosten (außer es ist alles mit Fixpreis vorab ausgehandelt und man/Planer übersieht nichts) oder es passiert privat etwas Unvorhergesehenes (Auto kaputt, ...).

Die Frage nach dem gewünschten Standart solltet ihr vorab genau abklären. Kunststofffenster sind günstiger als Holz/Alufenster (und je nach anbietender Firma hast nochmal Unterschiede), was an Technik soll sein, welche Dachart etc.
In diesem Thread sieht man gut was Küchen derzeit in etwa kosten (Fotos und Preise) https://www.energiesparhaus.at/forum-kuechenpreise-2024/79592
Die Einrichtungskosten sollte man nicht unterschätzen, auch wenn man quasi keine neuen Möbel braucht.

Ich vermute, dass man mit viel Eigenleistung auch jetzt noch deutlich unter 3.000,-/m² bauen kann. Ohne Eigenleistung unter 3.500,-/m² zu bleiben, kann mit einem Fertigteilhaus funktionieren, wenn der Grund es zulässt. Zu den Standartfertigteilhauskosten kommen noch die Bodenplatte, Erdarbeiten und Anschlüsse. Müsste sich aber ausgehen, wenn man schlüsselfertig ohne Änderungen nimmt und im flachen Teil bei euch baut. Kann mir aber nicht vorstellen, dass ihr damit glücklich wärt, nachdem du vom Planen durch einen Architekten schreibst. Bevor ihr zum Planer geht: schaut euch einen Fertigteilpark an, danach setzt euch hin und schreibt auf was ihr braucht und was ihr wollt, dann rechnet ihr euch euer genaues Budget aus und sucht ein bis zwei Banken auf und bringt in Erfahrung wie hoch euer Kredit maximal ausfallen darf. Erst wenn ihr das alles geklärt habt, der Gang zum Planer.

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  •  RainierWolfcastle
29.7.2024  (#10)
Danke für die ausführliche Antwort!

Wir waren bereits vor einiger Zeit in der blauen Lagune um mal ein Gefühl für Raumgrößen und Preise zu bekommen. Einige der Anbieter bieten auf Nachfrage auch an, individuelle Pläne umzusetzen.


zitat..
Shan schrieb: schreibt auf was ihr braucht und was ihr wollt

Das haben wir schon grundsätzlich gemacht, das erste Gespräche mit dem Architekten war hier schon sehr hilfreich.


zitat..
Shan schrieb: Kann mir aber nicht vorstellen, dass ihr damit glücklich wärt, nachdem du vom Planen durch einen Architekten schreibst.

Wir sind gerade im vmtl ganz normalen Prozess, unsere Erwartungen herunterzuschrauben ;)

Wir haben mit dem Architekten vorerst nur sehr grundsätzliche Dinge besprochen, wir werden nun zuerst den Standort fixieren. Als Entscheidungshilfe werde ich ein Bodengutachten beauftragen, damit wir die Standfestigkeit des Hangs bzw. die Tragfähigkeit des Bodens beurteilen können. Außerdem will ich wissen, ob die Voraussetzungen für einen Ringgrabenkollektor gegeben sind (Das Grundstück liegt in einem Wasserschongebiet).
Eigenleistung wird punktuell sicher ein Thema werden, ich muss mich zuerst noch informieren, WAS ich als absoluter (wissbegieriger) Laie überhaupt realistisch machen kann.


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  •  Shan
  •   Gold-Award
29.7.2024  (#11)
@RainierWolfcastle

Blaue Lagune ist super für das erste Gefühl. Vor allem kann man sich gut anschauen, was einem beim Einrichten liegt, was grade im Trend liegt und welche Dinge zeitlos bleiben.

zitat..
RainierWolfcastle schrieb: Wir sind gerade im vmtl ganz normalen Prozess, unsere Erwartungen herunterzuschrauben ;)


Im Endeffekt muss fast jeder seine Wünsche ein wenig dem Budget anpassen. Es kommt immer darauf an, was man will, braucht und wie man genau lebt bzw. seine Arbeitsabläufe hat. Wir sind nach wie vor glücklich mit der Planung unseres Architekten. Wir hatten eine genaue Liste mit benötigten Räumen etc. Planungsvorstellungen haben wir keine mitgebracht. Mir hat damals der erste Entwurf sehr gut gefallen, da wurde nur noch um einen Raum verkleinert und das war es dann.

zitat..
RainierWolfcastle schrieb: Außerdem will ich wissen, ob die Voraussetzungen für einen Ringgrabenkollektor gegeben sind (Das Grundstück liegt in einem Wasserschongebiet).

Da wäre Dyarne der Ansprechpartner ob machbar oder nicht.


zitat..
RainierWolfcastle schrieb: Eigenleistung wird punktuell sicher ein Thema werden, ich muss mich zuerst noch informieren, WAS ich als absoluter (wissbegieriger) Laie überhaupt realistisch machen kann.

Wenn man gerne lernt und sich Neues erarbeiten kann, sind auch als Laie viele Arbeiten machbar. Den Zeitbedarf beim Selbermachen sollte man allerdings vor allem anfangs nicht unterschätzen und genau überlegen was man machen möchte bzw. wie viel man sich zutraut und wo die Zeit vorhanden ist (macht wenig Sinn wenn sich dadurch alles um Monate nach hinten verschiebt, weil das nächste Gewerk ohne die fertige Eigenleistung nicht weitermachen kann). Youtube finde ich super was erste Einblicke etc. anbelangt. Nicht zu vergessen, dass bei manchen Arbeiten Firmen nicht die Zeit haben so genau zu arbeiten wie man selbst. Hier gibt's etliche im Forum, die selbst Projekte erledigt haben, die ich von Firmen noch nicht so schön ausgearbeitet gesehen habe. Allerdings gibt's in meinen Bekanntenkreis ebenso einige, die am Ende doch erst eine Firma holen mussten, weil es in Eigenleistung zeitlich oder bezüglich Können/Ergebnis nicht zufriedenstellend ausgefallen wäre.
Dämmen, Ausmalen, Fliesenlegen, Parkett verlegen, sind Arbeiten die man sich gut erarbeiten kann.


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