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Baum Verletzung

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  •  STEBEA
  •   Bronze-Award
20.8. - 25.8.2024
8 Antworten | 6 Autoren 8
8
Servus,

mein Kastanienbaum wurde vor 2 Jahren beim Abladen vom Lkw an der Rinde verletzt. Es war nur ein kleiner "Abscherer" der sich zu einer größeren Wunde entwickelt hat. Letztes Jahr habe ich dann die Stelle mit flüssigem Baumpflaster zugeschmiert. 
Heute habe ich mal das bereits bröckelige Pflaster abgezogen und darunter folgendes entdeckt:


_aktuell/20240820748223.jpg

Wunde ist gute 30-40cm lang.
Baum ist über 4m hoch (Alter 10 Jahre und mehr hätte ich mal geschätzt)

Wie behandle ich die Stelle?
Gehts schon in eine sehr schlimme Richtung?

Bitte um eure geschätzte Expertenmeinung

  •  Lu1994
  •   Bronze-Award
21.8.2024  (#1)
Normalerweise behandelt man sowas gleich, 2 Jahre sind halt schon hart

Man nimmt ein sauberes scharfes Messer und entfernt alles was nicht mehr anliegt und ganz unten musst du die Wunde einritzen, damit Wasser abfließen kann und das Kernholz nicht morsch wird

Dann kommt erst der Wundverschluss drauf, wenn alles richtig gemacht wurde sollten sich Wülste an den Rändern bilden die das Loch mit den Jahren verschließen

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  •  STEBEA
  •   Bronze-Award
21.8.2024  (#2)

zitat..
Lu1994 schrieb:

Normalerweise behandelt man sowas gleich, 2 Jahre sind halt schon hart

Behandelt hab ich das eh schon früher, es wurde irgendwie erst unter dem Wundverschluss viel schlechter. 

Was meinst du mit "alles entfernen was nicht mehr anliegt"? Die Rinde praktisch? Wenn ich die Rinde angreife und alles abziehe was nicht hält, wäre der Baum nackt.

Das war übrigens die Wunde vor über einem Jahr, kurz bevor ich die Versiegelung darauf gegeben habe:


_aktuell/20240821863080.jpg




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  •  precision
  •   Bronze-Award
21.8.2024  (#3)
Für mich sieht die Stelle bevor du das Pflaster draufgegeben hast noch gesünder aus.
Am aktuellen Bild schaut das Holz erstickt aus.
Wenn du es so gelassen hättest, wäre die Stelle jetzt vermutlich schon ziemlich zugeheilt.

Ich würde das Pflaster entfernen und die wegstehenden Teile (wie @Lu1994 auch meinte) mit einem scharfen Messer (Teppichmesser, zwischendurch Klinge mit Desinfektionsmittel abwischen) abschneiden.
Wäre es mein eigener Baum *, würde ich soweit schneiden, bis man einen Rand mit intaktem Kambium (hellgrün) sieht, damit der Baum angeregt wird die Stelle sauber zu überwallen.

Im Normalfall sollte ein gesunder Baum die Stelle von alleine überwallen. 
Auch wenn der Prozess schon einige Jahre dauern kann.
Die Nährstoffe für die Krone bezieht der Baum trotzdem über das unverletzte Kambium. Der Baum wird durch den Schaden momentan vielleicht nicht so schnell wachsen, aber er repariert sich selbst.
Wichtig wäre, dass keine Schädlinge oder Pilze ins abgestorbene Holz eindringen. Wie man das verhindern kann - keine Ahnung. Ich würde die Stelle einfach offen lassen.

Generell sollte bei einem Baum der "Nährstofftransport im Fluß sein". Scharf abgewinkelte Ecken werden nicht gut versorgt und der Baum plagt sich zu überwallen. 
Das gleiche Prinzip gilt beim Rückschnitt von Knospen: ist der Zapfen zu lange, dann wird die Stelle kaum überwallt oder dauert ewig. 
Eindringende Bakterien haben dann leichteres Spiel, als wenn die Stelle nach einem Jahr wieder dicht ist. 


https://www.green24.de/images/a-Bilder/2008/index/beispiel-gehoelzschnitt1.gifBildquelle: https://www.green24.de/images/a-Bilder/2008/index/beispiel-gehoelzschnitt1.gif

*) bitte korrigieren, wenn meine Aussage nicht stimmt. Ich hab mein Wissen lediglich aus einem  je einem Vormittag Obstbaum-Schnitt-Kurs und einen Veredelungskurs von Natur im Garten und ein paar Büchern, aber bin absolut kein Profi bei solchen Sanierungen!

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  •  Lu1994
  •   Bronze-Award
21.8.2024  (#4)
das mim Zapfen trifft nicht auf alle Bäume zu, bei Kirschen bspw. muss man sogar einen langen Zapfen stehen lassen, weil die Schnittstelle eintrocknet, im worst case zieht sich das dann in den Stamm, bei solchen Bäumen wartet man bis es eingetrocknet ist, dann kann man bündig absägen/schneiden

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  •  atma
  •   Gold-Award
21.8.2024  (#5)
ich würd das jetzt auch mal offen lassen, damit das trocknen kann.
ich halt nicht viel von dem wundverschluss, da kann das nie sauber austrocknen und drunter gehts munter weiter, ohne dass man das mitbekommt.

ich würd auch nochmal sauber ausschneiden und evtl ein pilzmittel aufbringen und das alle paar monate zur unterstützung wiederholen. ansonsten würd ich dem baum einfach zeit geben.
im winter evtl einen sehr luftdurchlässigen schutz anbringen, falls das die wetterseite ist - falls nicht, dann nichts machen.

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  •  precision
  •   Bronze-Award
21.8.2024  (#6)

zitat..
Lu1994 schrieb:

das mim Zapfen trifft nicht auf alle Bäume zu, bei Kirschen bspw. muss man sogar einen langen Zapfen stehen lassen, weil die Schnittstelle eintrocknet, im worst case zieht sich das dann in den Stamm, bei solchen Bäumen wartet man bis es eingetrocknet ist, dann kann man bündig absägen/schneiden


Bei Wein wusste ich, dass man mehr stehen lässt, aber bei Kirsche ist es mir neu.
Man lernt immer noch dazu... emoji


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  •  Benji
  •   Gold-Award
21.8.2024  (#7)
ich glaub das macht man generell bei Steinobst so (aber ich müsste wieder mal mein Obstbaumschnitt-buch lesen)

ich kenns aber weiger wegen dem Eintrocknen, sondern mehr wegen dem "Bluten"

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  •  Farmag
  •   Bronze-Award
25.8.2024  (#8)
Ich bin ja ein Fan von den 'Bonsaiprodukten'.
Bei so einer Wunde würde ich Jinmittel nehmen damit da nicht noch mehr 'weggammelt'. Anschließend könntest du die Wundheilung unterstützen mit z.b. Wundknete. Diese versiegelt NICHT und verhindert das sich Schadpilze dort einnisten.
Wichtig ist nur, dass du nicht wieder irgendetwas draufschmierst, was dir den Bereich versiegelt. 

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