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Neubau für 1 Jahr Abwesenheit vorbereiten

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  •  Rautenhirt
  •   Bronze-Award
9.9. - 13.9.2024
16 Antworten | 12 Autoren 16
16
Hallo zusammen,

wir sind nun Mitte des Jahres endlich in unser neues Eigenheim eingezogen.
Innen ist soweit alles fertig (gibt noch viel zu tun aber es passt).

Außen ist noch der komplette Rohbau.
- keine Gartenanlagen
- noch kein Humus verteilt
- keine Fassade

Jetzt hat sich bei mir plötzlich sehr spontan eine super berufliche Chance ergeben, dass ich für 1 Jahr ins Ausland gesendet werde inkl. Partner, und das mit einer gewaltigen Beförderung gleich zu setzen ist.

Plan ist ab Januar, für das komplette Jahr 2025, hauptsächlich im Ausland zu sein und wir beide werden höchstwahrscheinlich nur sporadisch (alle paar Wochen/Monate) für wenige Tage Zuhause sein.

Jetzt stellt sich für mich die Frage wie ich das Thema am besten angehe und was zu berücksichtigen ist wenn das Gebäude lange Zeit alleine steht.

KNX inkl. S1 Modul gibt es, ich kann also die wichtigsten Themen auch von der Ferne einsehen bzw. tlw. auch steuern.
Trotzdem hab ich ein mulmiges Gefühl, das neu fertiggestellte Gebäude einfach 1 Jahr unbewohnt zu lassen.

Ich freue mich auf euren Input, was ihr alles vorbereiten/berücksichtigen würdet.
 

  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
9.9.2024  (#1)
Wasser abdrehen bzw. wenn das aufgrund Frostgefahr nicht möglich ist, spätestens alle 72 Stunden eine Vertrauensperson die Gegebenheiten vor Ort kontrollieren lassen.

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  •  JoeSi
  •   Bronze-Award
9.9.2024  (#2)
Wasser (zentral) abdrehen ist ein wichtiger Punkt - wenn ihr dann doch wieder vor Ort seid, unbedingt das "alte" Wasser aus den Leitungen befördern (länger laufen lassen - aus allen Hähnen die ihr habt)
Sifon und Abflüsse werden euch austrocknen (=Kanalgeruch im Haus) wenn keiner alle paar Wochen mal Wasser reingießt. - Entweder ihr schickt jemanden der euch mal Wasser in die  Abflüsse gießt.... oder damit leben dass es dann wenn ihr wieder zuhause seid es richtig nach "Kanal" stinkt (denke auch eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] wird das nicht ändern)
Je nachdem wie eure Wasserwerte sind: dort wo das Wasser längere Zeit steht kann es zu unschönen Rändern kommen (zB. in der Toilette)
Überlegt euch was ihr in den kalten Monaten mit der Heizung machts: durchheizen oder rentiert es sich die Heizung abzusenken? - Bedenke dass deine FBH FBH [Fußbodenheizung] wieder einige Zeit braucht bis die ganze Masse und Raumluft erwärmt ist (nicht dass es erst warm wird, wenn ihr schon wieder weg müsst).
Ganz abschalten würde ich nicht, alleine dass das Heizungswasser auch ab und an umgewälzt wird. 
Warmwasseraufbereitung abschalten. Macht keinen Sinn das auf temperatur zu halten wenn keiner da ist. 
Evtl. ein paar Überwachungskameras anschaffen. Würde zB eine in den Vorraum stellen und die Haustür überwachen. Macht aber nur Sinn wenn du das Internet "weiterlaufen" lässt und nicht abmeldest. 
Den Stromanbieter kontaktieren und die monatl. Zahlung verringern.... wirst nicht viel Strom verbrauchen wenn der Bau praktisch leer steht. 

 

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  •  Tomlinz
  •   Bronze-Award
9.9.2024  (#3)

zitat..
Rautenhirt schrieb: keine Fassade

d.h. nicht frostfrei? 25er Ziegel ohne Dämmung, oder 50er ohne Putz?

Wasser ist hier meiner Meinung nach das Thema:
- von innen:
Ortswasser abdrehen + drucklos machen im Haus
FBH (+BKA?) frostfrei heizen?
Hier werden euch ja selbstverständlich jegliche Erfahrung mit dem neuen Haus, wie es sich bei -15°C verhält. Welche Ecken kühlen am meisten aus (wir haben dann für diese paar Wochen EPS auf die Fassade geklebt an den kritischen Stellen)

- von aussen:
"keine Fassade": aussen alle offenen Ziegelstöße verspachteln, Lücken und Materialübergänge verschließen, Fensterdichtbänder überspachteln.
Alles was geschäumt wurde und alles was aus XPS/EPS ist gehört überspachtelt.
Überall wo Schläuche/Löcher durch die Ziegel gehen gehört rundherum und in den Schläuchen ordentlich abgedichtet, auch wenn das eh später mal alles unter der Fassade ist.
Diesen Punkt würde ich als kritischsten sehen, da ihr ev. noch eine Firma dafür benötigt, ausser ihr macht diese Spachtelarbeiten an der Fassade selbst (wären eher leichte Tätigkeiten) mit einer langen Leiter oder einem kleinen Leihgerüst.

Empfehlung: Ein Wasserleckage-System verwenden und die kabellosen Sensoren davon an kritischen Stellen verteilen. Temp.+Luftfeuchtigkeitssensoren verteilen, ein paar billige Webcams im Haus verteilen und alles mit Fernwartung im Blick haben. Hier gibts genug "Babyphon" Kameras die Bewegungs- und Geräuscherkennung haben und bereits Temp+LuftFeucht. inkludiert haben. 
Dann bekommst du auch mit wenn ein Sturm einen Ast durchs Fenster geweht hat. Diese Babyphone-Kameras gibts ziemlich billig, weil du ja kein Endgerät mit Display benötigst sondern alles gesammelt über eine App machst (z.B. Elesion). Haben Weitwinkel+Zoom und sind auch mit der App schwenk und neigbar (7links z.B.)

Sonst würd ich für die nächsten Monate eine Art Checkliste machen, es wird noch stürmisch, regnerisch, kalt usw. werden. Und bei diesen Witterungen könnt ihr noch Schwachstellen finden die womöglich dann erst beim Gewitter im Juli aufkommen würden.
Z.B. alle Fenster anschauen und auf umgeknickte/eingeklemmte Dichtungen checken und schauen ob sie überall gut anliegen.
Und am Ende nach allen Ausbesserungsarbeiten einen Blower Door Test machen, der zeigt gnadenlos obs noch wo undicht ist.


zitat..
Rautenhirt schrieb: keine Gartenanlagen

Falls es von einer Seite einen Hang gibt: ein "kleines Rinnsal" graben oder mit Sandsäcken dem Hangwasser die Richtung am Haus vorbei zeigen...

Siphone mit Gel auffüllen damit sie nicht austrocknen.


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  •  stefan4713
9.9.2024  (#4)
vermieten
eltern, kinder, enkelkinder, onkel tante, freunde
vlt. für wenig geld oder "gratis"
kommt nicht in frage?

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  •  MissT
  •   Gold-Award
9.9.2024  (#5)
Wenn es sich um einen Ziegel-Neubau handelt, würde ich aufgrund der sehr großen noch vorhandenen Baurestfeuchte großes Augenmerk auf das Thema (geeignetes) Lüften legen.

Wir haben im Freundes- und Bekanntenkreis Personen, die Ihr Haus bzw. Anwesen bei längeren Reise-Absenzen von vertrauenswürdigen Personen aus der Familie bzw. dem Freundeskreis bewohnen lassen. In beiden Fällen geht es auch um die Versorgung von Tieren. Und es handelt sich um House-Sitter, die mit dem Aufenthalt ein großes "Upgrade" zu ihrer üblichen Wohnsituation haben, das also ihrerseits wie Urlaub erleben. 

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  •  thohem
9.9.2024  (#6)
Definitiv Haussitter suchen die das ganze ordentlich bewohnen und alles benutzen, dann brauchst dir keine Gedanken machen, irgendwas vergessen zu haben. 

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
9.9.2024  (#7)

zitat..
thohem schrieb: Definitiv Haussitter

Bester Tipp ever! Zusätzlich bedenken/beauftragen:
-Heizungs-Soll-Temperatur auf 17°C einstellen

- Zusätzlich aus Vorsicht alle Abflüsse (WC-Schüsseln/Sifons, etc) mit Scheibenfrostschutz (wie für PKW-Scheibe) in der nächsten Jahreshälfte füllen

- Alle Wasserhähne monatlich spülen + wieder Frostschutz füllen

- Kühl/Gefrierschränke ausschalten und Türe offen lassen, sonst hat man Schimmel durch Restfeuchte!

- Alle Spuren der Unbewohntheit entfernen. zB TV-Simulator, vom Haus-Sitter Post entfernen lassen, "Keine Werbung"-Sticker, Rasen regelmäßig mähen, Heckenpflege!

- Alle Alarmierungen (egal ob Bewegungssensor/Kamera/etc. an den Haussitter weiter leiten.

- Dem Haussitter fair Geld geben, es kostet viel Zeit eine Immobilie sicher zu betreuuen, er muss auch Termine für Zählerablesung und sonstiges erfüllen.

- Gegenbenenfalls WhatsApp-Video-Durchgang mit Haussitter machen (keine Ahnung wie weit Du diesem vertrauen kannst und wirklich aus Bekannten/Verwandten-Kreis kommt).

- Von den Betriebskosten kann man nicht wirklich etwas abmelden, außer die Müllabholung.

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  •  JoeSi
  •   Bronze-Award
10.9.2024  (#8)

zitat..
cc9966 schrieb:

- Von den Betriebskosten kann man nicht wirklich etwas abmelden, außer die Müllabholung.

Ging bei meinem Wochenendhaus definitiv nicht. 
Zumindest in der dortigen Gemeinde hieß es dazu: sobald ein Wohnsitz (egal Haupt oder Neben) gemeldet ist, ist verpflichtend auch die Müllabholung zu bezahlen. Mein Argument, dass ich am Hauptwohnsitz ja Müllabfuhr zahle und den Müll vom Wochenendhaus dorthin mitnehme, galt nicht. 




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  •  Rautenhirt
  •   Bronze-Award
10.9.2024  (#9)
Danke schonmal für die vielen Antworten.

Ich versuche auf die vielen Fragen einzugehen:

Fassade = 50er Ziegel ohne Putz
Wasserleckage System = wir haben eine Enthärtungsanlage mit einem solchen System bzw. auch eine automatischen Abschaltung ab einem gewissen Wasserfluss, diesen werde ich für diese Zeit aufs minimalste einstellen.

Das Thema mit den Fenstern sehe ich nicht tragisch, wir haben überall klassische Rolläden.
Bezüglich lüften haben wir eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung], hiermit sollten wir die Restfeuchte hoffentlich trotzdem gut rausbekommen.

Die Heizung würde ich auf jeden Fall nicht komplett abschalten sondern irgendwo auf 15°C reduzieren.

Das Thema mit den Siphons verschließen ist Top, vielen Dank!

Vermieten ist für uns keine Option:
- wir haben uns das Haus mit wirklich unglaublich viel Eigenleistung aufgebaut
- ich habe jede Diele selbst gelegt und wir behandeln unsere Böden aktuell wie den heiligen Gral
- ein Mieter passt 100% weniger auf, das Risiko ist uns einfach zu hoch

Wir haben eine KNX Vollausstattung und Alarmanlage.
Ich werde mit Sicherheit mit dem Bussystem eine Anwesenheit simulieren.

Haussitter klingt spannend.
das sehe ich mir genauer an, vielen Dank!

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  •  Stoffal02
  •   Silber-Award
10.9.2024  (#10)
Bzgl Siphons: Schütte ein wenig Öl oder Glycerin hinein, dann kann er nicht austrocknen

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  •  MissT
  •   Gold-Award
10.9.2024  (#11)
"Nicht" ist übertrieben - es dauert halt ein gutes Stück länger. So ist jedenfalls meine Erfahrung mit einem Bodenabfluss im Technikraum.

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  •  stefan4713
11.9.2024  (#12)
Leerstandsabgabe dürfte dann wohl auch fällig werden, wenngleich geld jetzt wohl nicht der große faktor ist
bei uns in der gemeinde € 9,50 / m² nutzfläche

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  •  Karibu
12.9.2024  (#13)
Mir wäre das viel zu riskant. Meine Optionen wären 

a) durchbeißen, einer geht, Partner bleibt, Fernbeziehung mit Besuchen zwischendurch ist aus Eigenerfahrung hart aber schaffbar, vor allem wenns begrenzt und damit absehbar ist 

b) Angebot ablehnen 

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  •  Rautenhirt
  •   Bronze-Award
13.9.2024  (#14)
@Karibu ich denke da tickt jeder etwas anders und ich kenne mich. Wenn ich das jetzt nicht mache werde ich das auf ewig bereuen, vor allem weil es halt die berufliche Tür für ganz oben öffnet.

und mit dem Partner haben natürlich ausführliche Gespräche stattgefunden.
vielleicht wird es eh so sein, dass im Endeffekt das Haus nur für ~6 Monate leer bleibt.
Ich möchte mich nur für alle Eventualitäten rüsten.

Wir haben zum Glück eh jemanden der zumindest alle 2 Wochen nachsehen kann ob grundsätzlich alles in Ordnung ist.

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  •  tomsl
  •   Bronze-Award
13.9.2024  (#15)

zitat..
Rautenhirt schrieb: Wir haben zum Glück eh jemanden der zumindest alle 2 Wochen nachsehen kann ob grundsätzlich alles in Ordnung ist.

Ich würde mich dann auf das konzentrieren. Am besten eine ToDo Liste erstellen, was bei jedem Besuch zu tun ist.


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  •  Gemeinderat
13.9.2024  (#16)
Wenn der/die Partner/in das weiß, das akzeptiert, die Vorteile sieht (für dich und euch bzw. als Familie langfristig) dann würde ich (wäre ich er/sie) das mittragen - ganz klar!
Genau das ist der Zusammenhalt, den es braucht - das ist was Wert (meine Meinung).
Und sowas schweißt zusammen.

Dann habt ihr es auch einmal besser bzw. kann es ja bedeuten, dass du langfristig sogar mehr Zeit hast für Familie / Partner.

Und es ist wie gesagt absehbar.
So - und damit ist auch das was das Drumherum angeht, erschöpft - und im Leben (deinem Leben) zählt immer noch viel, was DU willst.

Sonst bereut man das ewig und bedauert sich.

Also go for it, viel Erfolg und bei einem neuen Haus (!) wenn auch oft jemand nachschauen kann, der verlässlich ist, du Steuerungsmöglichkeiten hast und zur Not sicherlich immer noch jemandem die Tür öffnen kannst (Verwandte, Bekannte), die dir helfen können und vertrauenswürdig sind, wäre es schon sehr unglücklich, wenn da eine Leckage, Kabelbrand oder Unwetterkatastrophe passiert, die eine akute Handlung notwendig macht.

Und selbst dann ist man ggf. versichert und kann einem Angehörigen Vollmachten zur Abwicklung erteilen.

Es gibt Video Calls, es gibt E-Mails, es gibt Smart Home.

Also positiv bleiben! 

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