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Kann man mit Solarenergie (Warmwasser) kochen?

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 1  2 ...... 3 
  •  pato3
24.7. - 8.8.2023
46 Antworten | 16 Autoren 46
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54
Mein Energieberater hat zu mir gesagt: Wenn du eine Solaranlage fürs Warmwasser installierst, dann musst du versuchen diese Energiequelle für so viele Anwendungsfälle wie möglich zu nutzen.

Das hat mich nach einigem Grübeln auf folgende Idee gebracht: Kochen mit Solar-Wärme.

Meine erste Frage, weil ich dazu keine Erfahrung hab: Mit welcher max. Temperatur kommt denn an einem guten Tag das Wasser von der Solaranlage runter?

Zweite Frage: Ich hab mir ein Backrohr vorgestellt, das eine doppelte Wand bekommt und von dem Solarwasser "umspült" wird. Wie warm wird es darin werden? Lässt sich das zb. für nicht-kritische Fälle wie Reis kochen verwenden? Nudeln kochen? Oder maximal Palatschinken warm halten?

Ich hab hier einen Hof wo oft für mehrere Personen gekocht wird, wenn das geht würde sich das für mich schon auszahlen.

Beste Antwort  [im Thread anzeigen]
Ganz grundsätzlich:

1. es ist kein Problem mit einer Solarthermieanlage 100°C zu erzeugen
2. das ist auch kein Materialproblem, die gelöteten Kupferleitungen vertragen 150°C und mehr
3. es gilt den Siedepunkt in der Soleleitung nicht zu erreichen, bei ca. 3 bar liegt der etwa bei 120°C
4. die Pumpe ist das schwächste Glied in der Kette und muss für diese Temperaturen geeignet sein
5. das MAG muss in der Rücklaufleitung liegen und hängend (weit abgesetzt) montiert sein, sonst geht die Membran kaputt
6. der Wirkungsgrad des Kollektors wird bei diesen Temperaturen relativ schlecht (ca. 20% würde ich schätzen), 10m² liefern daher ca. 2kW

ABER:
1. wenn du nicht konstant diese Leistung abholst, bildet sich eine Dampfblase im Kollektor und der Spaß ist vorbei, weil du diese, einmal entstandene, Blase nicht mehr herauspumpen kannst (und nicht willst, Nassdampf mit 170°C tötet jeden Kunststoff)
2. auf 10m² kann eine PV-Anlage diese 2kW auch (fast) produzieren und wenn du sie nicht abnimmst, dann gehen sie ins Netz (ganz blasenlos emoji )

Ich habe eine Solarthermieanlage und man kann so etwas auch heutzutage noch bauen, aber die Nebenbedingungen bzgl. Rentabilität sind andere als in den 1990ern, nämlich deutlich schlechter.

Gute Voraussetzungen sind:
1. Selbstbau
2. gebrauchter Kollektor
3. Einbindung in einen Bestandswasserspeicher möglich

Mögliche Nebennutzungen sind:
1. Poolheizung
2. Kellerheizung im Sommer (bei unisoliertem Altbaukeller), um die Feuchte zu reduzieren

Ich habe einmal über die Anwendung als Bienenwachsschmelzer nachgedacht, Punkt 1 in der ABER-Liste hat da einen Strich durch die Rechnung gemacht.;
  Gesamten Beitrag im Thread anzeigen  
  •  passra
  •   Gold-Award
24.7.2023  (#1)
Eine Solaranlage KÖNNTE schon mal 100°C und mehr bringen, die Materialprobleme, die das mit sich bringt, werden dir den Spass aber ganz schnell vergehen lassen. Und funktionieren würde das eh nur im Sommer.
Vergiss es, das ist eine reine Schnapsidee 😝

1
  •  ck
24.7.2023  (#2)
Die Lösung heißt Photovoltaik, damit kann man kochen und noch viel mehr 😉

3
  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
24.7.2023  (#3)
Hi
in der Theorie funkt das sicher ned schlecht, das Problem ist halt, daß Du die Temperatur runter bringen mußt in Deinen Ofen, die Temperaturregelung etwas umständlich sein wird und sich das Ganze nie und nimmer auszahlen wird.
Und

zitat..
passra schrieb: Und funktionieren würde das eh nur im Sommer.

Aber als akademisches Experiment, warum nicht...

Würd mal eine Vorstufe ausprobieren (Beispiel):
https://www.amazon.de/Solarkocher-Parabolischer-Konzentrierender-Sonnenkocher-59-Zoll-Solarkocher/dp/B09ZY65MG2/?ie=UTF8&tag=wwwenergiespa-21

LG Wolfgang

1


  •  Puitl
  •   Silber-Award
24.7.2023  (#4)
"Wassergeführtes Backrohr"....hört sich nach viel Aufwand an denn zu kaufen gibts sowas nicht oder?
Deine gesuchte Lösung heißt: PV ;)

1
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Hallo pato3,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Kann man mit Solarenergie (Warmwasser) kochen?

  •  AndiBru
  •   Gold-Award
25.7.2023  (#5)
Hi, mit dem Backrohr kenne ich es nicht, aber Bekannte haben einen "100Grad" Wasserhahn als 4ten in der Küche.
Sprich sie brauchen weniger Energie und auch Zeit zum wasserkochen.

Aber das mim Backrohr wäre glaub ich nur eine Spielerei im Garten fürs Brotbacken nur brauchst da auch mehr Hitze...

Lg 

1
  •  wiwi
  •   Bronze-Award
25.7.2023  (#6)
Um Wasser auf eine bestimmte Temperatur zu bringen wird immer die gleiche Energie benötigt.
Das geht je nach Eingangstemperatur vielleicht schneller als wenn man 5°C Leitungswasser mit dem Wasserkocher erwärmt, spart aber keine Energie.

Den Wasserkocher, das Backrohr usw. kann man hingegen problemlos mit PV unterstützt betreiben und hat auch noch Überschuss zum verkaufen. Das heisse Solarwasser kann man leider nicht einfrieren und verkaufen. Der Energieberater aus Beitrag #1 hat damit zwar nicht ganz unrecht, aber die Solaranlage sollte bei nächster Gelegenheit PV-Modulen platzmachen. "Hof" klingt nach viel Dachfläche.

1
  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
25.7.2023  (#7)

zitat..
pato3 schrieb: Mein Energieberater hat zu mir gesagt: Wenn du eine Solaranlage fürs Warmwasser installierst, dann musst du versuchen diese Energiequelle für so viele Anwendungsfälle wie möglich zu nutzen.

WENN Du eine Solaranlage installierst, DANN musst Du Dir überlegen wohin mit dem ganzen heißen Wasser.

Aber gehe einen Schritt zurück:
Wieso installierst Du eine Solaranlage?

2
  •  pato3
26.7.2023  (#8)

zitat..
passra schrieb:

Eine Solaranlage KÖNNTE schon mal 100°C und mehr bringen, die Materialprobleme, die das mit sich bringt, werden dir den Spass aber ganz schnell vergehen lassen. Und funktionieren würde das eh nur im Sommer.
Vergiss es, das ist eine reine Schnapsidee 😝

Danke für die nützliche Antwort, gibts denn keine Leitungen aus Metall, die sich mit diesen Temperaturen vertragen?


1
  •  pato3
26.7.2023  (#9)

zitat..
kraweuschuasta schrieb:

Hi
in der Theorie funkt das sicher ned schlecht, das Problem ist halt, daß Du die Temperatur runter bringen mußt in Deinen Ofen, die Temperaturregelung etwas umständlich sein wird und sich das Ganze nie und nimmer auszahlen wird.

LG Wolfgang

Ich dachte, dass ich den Ofen sozusagen zwischen Solaranlage und Umlaufpumpe Richtung Pufferspeicher installiere. Damit hätte ich beim Ofen die höchste Temperatur.
Und dann kann ich beim Ofen entweder auf oder zu drehen.

Gibt es da einen geeignete Verschluss, damit das Solarwasser wahlweise durch den Ofen und dann weiter zum Puffer fließt (Ofen = ein), oder eben gleich direkt zum Puffer (ofen = aus)?

Temperaturregelung wird gar nicht nötig sein, weil viel mehr als 100 Grad wirds dann wahrscheinlich sowieso nie bekommen.


1
  •  rocco81
  •   Gold-Award
26.7.2023  (#10)

zitat..
pato3 schrieb: Danke für die nützliche Antwort, gibts denn keine Leitungen aus Metall, die sich mit diesen Temperaturen vertragen?

Edelstahl Wellrohr, wie es z.b. in Hygienepufferspeichern verwendet wird. 


1
  •  gobsmacked
26.7.2023  (#11)
Wenn ich eine Familie mit 5 Kindern habe, könnte ich  vielleicht auch einen VW Polo kaufen, das Fahrzeug um einen Meter verlängern lassen; eine zusätzlichen Sitzreihe konstruieren und in den Kofferraum montieren lassen, eine Einzelabnahme durchführen lassen (ggf. mit Crash Tests etc.),...

Oder ich spare mir den enormen Aufwand und die enormen Kosten und kaufe mir gleich ein Auto, das zu meinen Anforderungen passt.

Nicht jede technisch mögliche Lösung muss auch sinnvoll oder wirtschaftlich sein...

1
  •  BungalowImGruen
  •   Bronze-Award
26.7.2023  (#12)
Meiner Meinung, gilt das noch immer:

zitat..
ck schrieb: Die Lösung heißt Photovoltaik, damit kann man kochen und noch viel mehr 😉

😉


1
  •  TiM
  •   Gold-Award
26.7.2023  (#13)
Sorry für die deutlichen Worte, aber die Idee ist komplett sinnlos. Weder wirst du mit realistischem Aufwand ein Temperaturniveau von 100° bis in die Küche bringen können, noch wirst du das Temperaturniveau tatsächlich nutzen können. Wie oft und was kochst du denn mit deinem Rohr, wo du die 100° mit viel Glück irgendwie zusammen bringst? Und wie wirst du denn die Wärme auf das Backrohr übertragen? Und wie wirst du denn die Isolierung anbringen, rund um das Rohr und das Backrohr? Am Ende hast du mit viel Glück eine Bastellösung, die keinerlei echten energetischen Nutzen bringt. Was soll denn das im Vergleich zu einer PV -Anlage bringen? Mit der PV-Anlage kannst du jederzeit und immer kochen, backen, Wasser erwärmen usw. 
Um es klar zu sagen: mach eine PV-Anlage und es passt. Mach eine Solar-Bastellösung wie du sie gerade planst und du wirst keinen echten Nutzen davon haben, sondern dein Geld in eine Idee versenken, die nichts bringt. Die energetische Nutzung der Solarenergie ist bereits gefunden, sie nennt sich PV-Anlage.




1
  •  Puitl
  •   Silber-Award
26.7.2023  (#14)
...aber wenn du´s machst mach bitte nen Bau-Thread mit Bilder 😊
(Soll kein Ansporn sein, meine Empfehlung heißt auch: PV-Anlage!)

1
  •  ck
26.7.2023  (#15)
Ich glaub je eher es handelt sich um ein Satireprojekt, zur Überbrückung des Sommerlochs 🙃

1
  •  ds50
  •   Gold-Award
27.7.2023  (#16)

zitat..
pato3 schrieb: Wenn du eine Solaranlage fürs Warmwasser installierst,

...dann wach am schnellsten gleich wieder auf, und sei froh, eine PV installiert zu haben. 😁

Jetzt die Fragen: Hast du überhaupt schon was installiert?
Falls nein: Warum Solar? Warum nicht PV?


1
  •  ds50
  •   Gold-Award
27.7.2023  (#17)
Ganz ernsthaft: Was ich schon so Aussagen von "Energieberatern" gehört habe, dürfte es ja garnicht so schwer sein, diesen "Beruf" zu erlernen.
Ich denke, dass ich hier nur mit angelesenem Wissen aus dem ESH ESH [Energiesparhaus] Forum wahrscheinlich wertigere Beratungen zustande bringen könnte... 🤔

1
  •  pato3
28.7.2023  (#18)

zitat..
Puitl schrieb:

...aber wenn du´s machst mach bitte nen Bau-Thread mit Bilder 😊
(Soll kein Ansporn sein, meine Empfehlung heißt auch: PV-Anlage!)

Passt, sollte ich das Projekt wirklich umsetzen wirds einen Bilder-Thread geben! 👍


1
  •  pato3
28.7.2023  (#19)

zitat..
ds50 schrieb:

──────
pato3 schrieb: Wenn du eine Solaranlage fürs Warmwasser installierst,
───────────────

...dann wach am schnellsten gleich wieder auf, und sei froh, eine PV installiert zu haben. 😁

Jetzt die Fragen: Hast du überhaupt schon was installiert?
Falls nein: Warum Solar? Warum nicht PV?

Ich habe noch nichts installiert, im Frühjahr wird ein Zubau gebaut, darauf kommt dann Solar + PV.
Deshalb kann ich jetzt noch problemlos Spezialanschlüsse für Sonderprojekte etc. mit einplanen, im Nachhinein wär mir das jedenfalls zu aufwändig.


1
  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
28.7.2023  (#20)

zitat..
pato3 schrieb: darauf kommt dann Solar + PV.

Magst Du uns erzählen warum Du planst eine Solar zu bauen?


1
  •  taliesin
  •   Gold-Award
28.7.2023  (#21)
Ganz grundsätzlich:

1. es ist kein Problem mit einer Solarthermieanlage 100°C zu erzeugen
2. das ist auch kein Materialproblem, die gelöteten Kupferleitungen vertragen 150°C und mehr
3. es gilt den Siedepunkt in der Soleleitung nicht zu erreichen, bei ca. 3 bar liegt der etwa bei 120°C
4. die Pumpe ist das schwächste Glied in der Kette und muss für diese Temperaturen geeignet sein
5. das MAG muss in der Rücklaufleitung liegen und hängend (weit abgesetzt) montiert sein, sonst geht die Membran kaputt
6. der Wirkungsgrad des Kollektors wird bei diesen Temperaturen relativ schlecht (ca. 20% würde ich schätzen), 10m² liefern daher ca. 2kW

ABER:
1. wenn du nicht konstant diese Leistung abholst, bildet sich eine Dampfblase im Kollektor und der Spaß ist vorbei, weil du diese, einmal entstandene, Blase nicht mehr herauspumpen kannst (und nicht willst, Nassdampf mit 170°C tötet jeden Kunststoff)
2. auf 10m² kann eine PV-Anlage diese 2kW auch (fast) produzieren und wenn du sie nicht abnimmst, dann gehen sie ins Netz (ganz blasenlos emoji )

Ich habe eine Solarthermieanlage und man kann so etwas auch heutzutage noch bauen, aber die Nebenbedingungen bzgl. Rentabilität sind andere als in den 1990ern, nämlich deutlich schlechter.

Gute Voraussetzungen sind:
1. Selbstbau
2. gebrauchter Kollektor
3. Einbindung in einen Bestandswasserspeicher möglich

Mögliche Nebennutzungen sind:
1. Poolheizung
2. Kellerheizung im Sommer (bei unisoliertem Altbaukeller), um die Feuchte zu reduzieren

Ich habe einmal über die Anwendung als Bienenwachsschmelzer nachgedacht, Punkt 1 in der ABER-Liste hat da einen Strich durch die Rechnung gemacht.

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