Alle(!) eingesetzten Materialien müssen luftdicht sein.
Die eingesetzten Materialien müssen aufeinander abgestimmt sein (z.B. zur Dichtungsbahn passender Kleber).
Die Materialien müssen auch auf längere Zeit gesehen dauerhaft dicht bleiben (also z.B. auch auf lange Zeit UV-beständig oder feuchtebeständig sein).
Die luftdichte Ebene muss immer raumseitig liegen, d.h. an der Innenseite der Dämmebene. Eine geringfügige Verlagerung in die Dämmebene (z.B. bei gedämmter Installationsebene) ist zulässig (Richtwert: 1/4 der Dämmung innerhalb und 3/4 außerhalb der Dampfbremse ist tolerierbar).
Die Verarbeitungsrichtlinien der Hersteller unbedingt beachten. Fugenflanken müssen trocken und staubfrei sein. Poröse Materialen vorher mit Primer (Voranstrich) behandeln.
Legen Sie möglichst bald ein auf das Dämmsystem abgestimmtes "Dichtheitskonzept" fest. Dazu gehört
die Festlegung der luftdichten Ebene im Bauplan (einzeichnen mit Filzstift in allen Ansichten und Grundrissen!)
Durchdringungsvermeidung steht an erster Stelle vor den Abdichtungsmaßnahmen. Berücksichtigen Sie alle Medien (Strom, Wasser,...) und verzichten Sie auf alle unnötige Durchdringungen in der Dichtheitsebene.
Festlegung und Abdichtungskonzept der Installationsdurchbrüche mit Aufnahme der Abdichtungen in die Ausschreibung. In der Ausschreibung sollten Sie alle Details konkret benennen, also Material der Dampfbremse, Benennung der Zusatzmaterialien (vorkomprimiertes Dichtungsband, ein- oder doppelseitiges Klebeband, Streckmetall als Putzträger zum Einputzen von Folien,...). Auch die Angabe der auszuführenden Arbeiten soll in der Ausschreibung stehen ( Befestigen des Streckmetalls, Rohreinfassungen, Abdichtung von Durchdringungen).
Vermeiden Sie bereits bei der Planung bauliche Durchdringungen (z.B. innen sichtbare Sparren, Aufsparren- Dämmung).
Kamine werden oft aus porösem Material gemauert und nicht dicht durch Decken geführt. Wenn der Kamin nur optisch verkleidet wird ergeben sich hier Undichtheiten. Kamine sollten also vor der Verkleidung vollständig verputzt oder verspachtelt werden. Bei hinterlüfteten Kaminen sollten die Hinterlüftungsöffnungen nicht im beheizten Teil des Hauses, sondern z.B. im Keller vorgesehen werden.
Bei Fensteranschlüssen ist große Sorgfalt nötig. Versetzen mit Bauschaum und Anputzen reicht nicht aus (Bauschaum alleine stellt keine luftdichte Ebene her). Mehr dazu beim Thema Fenstereinbau. Grundsätzlich sind neben Bauteildurchdringungen alle Bauteilanschlüsse und Materialwechsel Risikostellen, die besonders beachtet und geplant werden müssen.
Rohrdurchführungen immer trennen und nie bündeln. Die Abdichtung gebündelter Rohrdurchführungen ist schwierig bis unmöglich. PU-Schaum stellt keine dauerhafte Dichtheit sicher. Zur Abdichtung von Rohrdurchführungen gibt es im Fachhandel spezielle Lösungen (Sigaband, Eisedicht-Manschetten oder auch das Zubehör der Dampfbremsenhersteller).
Die Belüftung des Abwassersystems kann mit einem Ventilaufsatz (innerhalb der Gebäudehülle erfolgen (Durchdringungsvermeidung). Die jeweiligen Einbaubedingungen dieser Rohrbelüfter sind dabei zu beachten, in Einfamilienhäusern ist es normalweise unproblematisch.
Die Gurtführungen von Rolläden sollten besonders beachtet werden. Hier sind dichte Ausführungen fast nicht möglich, empfehlenswert ist ein Elektroantrieb (aber auch hier auf eine dichte Leitungsführung achten!).
Aufmerksamkeit ist auch bei Dachbodentreppen angesagt, da ein dichter Einbau nicht immer einfach ist.
Lösung spezieller Dichtheitsprobleme im Leichtbau und Dachgeschoßausbau
Lösung spezieller Dichtheitsprobleme im Massivbau