Was ist es eigentlich, das Holz derart für die Verwendung im Wohnbereich auszeichnet?
Zum einen ist Holz sorptionsfähig (feuchtigkeitsregulierend). Wenn die Poren des Holzes nicht durch Lacke oder Kleber verstopft sind, kann das Holz das Raumklima äßerst positiv beeinflussen. Holz kann beträchtliche Mengen von Feuchtigkeit aufnehmen und später wieder abgeben. Ein Umstand, der sich auf das Raumklima auswirkt.
Holz entgiftet auch die
Raumluft. Unangenehme Gerüche
verschwinden rasch, wenn ein Raum
genügend große Flächen aus
naturbelassenem Holz besitzt. Holz kann
sich nicht statisch aufladen und zieht
den Staub nicht so an. Es muss daher auch
nicht so oft gereinigt werden wie andere
Materialien und ist somit äußerst
pflegeleicht.
Holz hat allerdings auch seine
Eigenheiten. Als natürlicher, lebendiger
Werkstoff passt sich das Holz ständig an
seine Umgebung an und verändert bei
Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen
Form und Maße. Die Verarbeitung ist
bisweilen ein Kunsthandwerk und
entspricht nicht dem Zeitgeist der
schnellen und billigen Produktions- und
Wegwerfideologie.
Der Vorteil von Holzfußböden liegt in ihrer fußwarmen Oberfläche und den wohnklimatisch günstigen Eigenschaften. Die Palette reicht vom Schiffboden über Fertig- zum Massivparkett. Aber Achtung: Durch Versiegelung geht die Naturnähe eines Holzbodens verloren. Durch offenporige Imprägnierung mit natürlichen Wachsen bleiben diese positiven Eigenschaften des Holzes erhalten, dafür kann sich jedoch das Quellen oder Schwinden stärker bemerkbar machen.
Holz ist ein bewährtes und von den optischen und bauphysikalischen Eigenschaften her optimales Material für Fensterkonstruktionen im Wohnhausbau. Bei der Auswahl stehen einige gut geeignete, heimische Holzarten wie Fichte, Kiefer, Lärche und Eiche zur Verfügung. Auf Tropenhölzer sollte verzichtet werden. Der umstrittenste Punkt bei den Holzfenstern ist die Oberflächenbehandlung bzw. deren Wartung. Die Erstbeschichtung sollte grundsätzlich vor der Montage der Beschläge und dem Versetzen des Fensters erfolgen und möglichst schon durch den Hersteller ausgeführt werden.
Holztramdecken sind eine besonders schöne
Möglichkeit, um Räume optisch zu gliedern. Beim
Einbau der Decken muss allerdings unbedingt auf
die korrekte Ausführung des Wandanschlusses
geachtet werden. Holz ist ein lebendiger
Baustoff, der sich ausdehnt und windet. Risse in
der Wand können die Folge von unsachgemäßem
Einbaus sein.
Um eine Wärmespeicherung im Deckenbereich zu
erzielen, sollen Holzdecken in jedem Fall mit
Ziegel oder Kies beschwert werden. Die Erhöhung
des Deckengewichtes verbessert auch die
Schalldämmung, ebenso wie eine weiche
Auflagerung der Polsterhölzer die
Schallübertragung bremst.
Holzschutz durch bauliche Maßnahmen war
jahrhundertelang eine Selbstverständlichkeit.
Nicht umsonst existieren viele jahrhundertealte
Holzhäuser, die den Zahn der Zeit fast völlig
unbeschadet überstanden haben. Nicht die
giftigen Chemikalien haben das Holz geschützt,
sondern die richtige Auswahl des Holzes, die
Verarbeitung zum richtigen Zeitpunkt, die
richtige Lagerung/Trocknung und der fachgerechte
Einbau.
Die Gefahren für das Holz, die von Insekten und
Pilzen ausgehen, werden weitgehend überschätzt.
Für einen Befall müssen bestimmte Temperaturen
und eine Feuchtigkeit von 18-20 %, für
Fäulnispilze deutlich über 20 % Feuchtigkeit
vorherrschen. Werte, die in einem normal
bewohnten Haus mit fachgerechter Ausführung gar
nicht auftreten.
Vorbeugende Holzschutzmittel sollten so wenig wie möglich eingesetzt werden. In Wohn- und Schlafräumen und an Orten, wo sich Kinder und Tiere aufhalten oder Lebensmittel aufbewahrt werden, überhaupt nicht. Für eine Holzveredelung im Wohnbereich genügt oft eine einmalige Oberflächenbehandlung mit Wachsen und Ölen, die die Eigenschaften des Holzes erhalten.
Vor allem im Außenbereich muß auf Schutz des Holzes vor Durchfeuchtung geachtet werden. Das ist zum Beispiel durch Dachüberstände, Hinterlüftungen, und Tropfkanten möglich. Was unbedingt beachtet werden muß: Stehendes Wasser in Holzbauteilen und Holz soll rasch wieder austrocknen können. Bauteile, die häufiger nass werden, sollten in witterungsbeständigen Holzarten ausgeführt werden. Im Freien sind dafür besonders Lärche und Eiche geeignet, im Wasser Lärche, Tanne und Eiche, für Überdachungen Fichte, Tanne und Kiefer, für eingemauerte Hölzer sind die Lärche und für Balkone Lärche oder Kiefer empfehlenswert.