Vom Grundkonzept her ist das Passivhaus so gut gedämmt, dass kein echtes Heizsystem notwendig ist. Dennoch ist es bei jedem Passivhaus notwendig, den notwendigen Restwärmebedarf dem Haus zuzuführen. Im Grundgedanken des Passivhauses geschieht dies über den Zuluftstrom der Lüftungsanlage. Aus diesem Grund liegt es nahe, in das Lüftungsgerät die notwendige Haustechnik gleich zu integrieren (="Lüftungs-Kompaktgerät ").
Zusätzliche Ausstattungsmerkmale des Lüftungs-Kompaktgerätes im Vergleich zum normalen Lüftungsgerät:
Kleinstwärmepumpe samt
Regelung integriert
Meist zusätzlich
Elektroheizstab eingebaut
Teilweise
Möglichkeit zur Warmwasserbereitung
eingebaut
Teilweise Regler
für Solaranlage integriert
Teilweise
Zusatzvolumenstrom über eigenen VentiIator, um den
Luftwechsel im Gebäude vom der
Wärmepumpenleistung zu entkoppeln
Bei neuen
Geräten oft ein
Niedertemperaturheizkreislauf, damit die
Wärme außer über die Zuluft auch über
Wandheizung oder Fußbodenheizung
abgegeben werden kann
(Bauteilkonditionierung)
Eine kIare Empfehlung kann nicht gegeben werden, die Philosophien der Erzeuger sind durchaus berechtigt und nachvollziehbar. Trotzdem sollen Ihnen folgende Tipps eine Hilfestellung für die Diskussion mit Ihrem Haustechniker geben.
Bei wenig äußeren Gewinnen (z.B. geringe Fensterflächen oder Verschattung) sollten Sie eine Anlage mit einem zweiten Ventilator und Zusatzvolumenstrom für die Wärmepumpe in Betracht ziehen, um auch bei erhöhtem Wärmebedarf nur den hygienisch notwendigen Luftwechsel im Haus zu fahren.
Bei hohen solaren Gewinnen (exponierte, sonnige Lage) und sehr gutem Dämmstandard kann eine Anlage mit Warmwasserbereitung durch die Wärmepumpe bzw. Vorrangschaltung für die Brauchwassererwärmung sinnvoll sein.
Bei nur knapper Erreichung des Passivhausstandards oder großen Passivhäusern kann eine Anlage mit Niedertemperaturheizkreislauf sinnvoll sein, da mit so einer Anlage unabhängig von der Luftwechselrate viel Wärme ins Haus gebracht werden kann.
Hersteller: Aerex, Drexel & Weiss, Paul, Stiebel Eltron