Achten Sie darauf, dass die thermische (wärmedämmende) Hülle in keinem Punkt des Gebäudes geschwächt oder unterbrochen wird. Dazu ist es wichtig, dass Sie sich erst klar werden, wo duie thermische Hülle verläuft. Dies ist oft gar nicht so einfach feststellbar - denken Sie dabei auch an Abseitenräume im Dachgeschoß sowie Wände und Treppen zum Keller! Zeichne Sie die thermische Hülle in jeder Ansicht auf Ihrem Bauplan ein - sie muss immer vollständig geschlossen sein!
Ist die Wärmebrücke vielleicht sogar
vollständig zu vermeiden? Beispiel:
Getrennt vorgestellter Balkon statt
auskragender Platte.
Unvermeidbare
Wärmebrücken mildern, indem
sie die Bauteildurchdringung
überdämmen. Beispiel: Dämmung der
Außenwand über die Kellerwand ziehen.
Pauschal lässt sich dies auf eine
möglichst weite Umhüllung der
Wärmebrücke ausdehnen (Überdämmung
der Wärmebrücke über den
Durchstoßpunkt hinaus). Z.B. sollten
durchbetonierte Balkone mit
Wärmedämmung (XPS
oder Schaumglas)
möglichst "eingepackt" werden.
Hier lauern die größten Gefahren. Beispiele: Fenstereinbau, Anschluss Kellermauer/Außenwand. Die Mittellinie der Dämmebene sollte durchgängig sein.
Anschlusswinkel vergrößern
Winkel zwischen Außenbauteilen sollten immer
möglichst stumpf sein. Ecken, die spitzer als
90° sind, unbedingt vermeiden.
Bei unvermeidbaren Wärmebrücken ist
trotzdem auf möglichst gute Dämmung zu achten:
Die Außenwände sollten z.B. auf eine Schar Schaumglassteine
gesetzt werden. Etwas kostengünstiger ist die
Variante, die erste Ziegelschar aus Porenbetonsteinen zu
mauern. Bei kaltem Keller und Dämmung oberhalb
der Kellerdecke sollten übrigens auch die
Innenwände auf diese art thermisch entkoppelt
werden. Wenn Balkone nicht thermisch getrennt vor
die Fassade gestellt werden können sollten Sie
keinesfalls die Betondecke nach außen auskragend
durchziehen. Für Balkone gibt es spezielle
"Isokörbe", bei denen die
Wärmedämmung nur durch die Bewehrungseisen
durchstoßen werden. Somit wird eine großen
Wärmebrückenfläche vermieden und es bleiben
nur punktförmige Wärmebrücken übrig. Für
solche Isokörbe wird oft statt Baustahl Nirosta
verwendet, da dieses Wärme deutlich schlechter
leitet als normaler Baustahl.
Beispiel eines Isokorbes (Fa. MEA)
Übrigens: Bei der Errichtung eines Passivhauses ist die Vermeidung von Wärmebrücken oberstes Gebot. Diese können nicht durch dickere Dämmstoffschichten ausgeglichen werden!