Heizungsumwälzpumpe, Heizungspumpe

Die Heizungsumwälzpumpe dient dazu, den Heizwasserkreislauf in Gang zu halten. Bei alten Heizsystemen ist die Umwälzpumpe der Heizungsanlage fast immer ein versteckter Stromfresser, da bei alten Heizsystemen das Heizwasser mit konstant hoher Leistung während der gesamten Heizperiode durch die Anlage gepumpt wird. Dabei können bis zu 10% der gesamten Stromrechnung auf die Heizungsumwälzpumpe entfallen.

Alte Umwälzpumpen sind oft überdimensioniert. Bei gleich guter Wirkung kann also oft Energie gespart werden, indem die alte Heizungsumwälzpumpe auf eine kleinere Stufe gestellt wird oder überhaupt gegen eine zeitgemäße Pumpe getauscht wird. Bei modernen Pumpen wird die Leistung nämlich an die tatsächlichen Erfordernisse angepasst. Durch diese Anpassung (Regelung) der Umwälzpumpe wird auch die Aufnahme der elektrischen Leistung reduziert und somit Energie gespart.


Foto: Wilo

Art der Heizungsumwälzpumpe erkennen

Für das Bewerten der Umwälzpumpe muss man kein Profi sein: Auch der Laie kann die Art der Pumpe sofort erkennen und bewerten, ob ein Pumpentausch sinnvoll ist. Ein Blick auf das Typenschild an der Pumpe genügt. Die Pumpe selbst ist als rundes Bauteil mit Stromanschluss erkennbar, das in der Vorlaufleitung (warme Leitung) sitzt, die vom Heizkessel weg ins Haus führt. Weiters ist auf der Pumpe immer eine Drehrichtung aufgedruckt (meist als gebogener Pfeil). Wenn die Pumpe läuft ist sie auch an einem leisen Laufgeräusch und an einer ganz leichten Vibration erkennbar, die mit der Hand fühlbar ist.

Die einstufige (ungeregelte) Umwälzpumpe

Alte, einstufige bzw. ungeregelte Pumpen erkennt man daran, dass nur eine Leistungsangabe aufgedruckt ist. Auf der Pumpe sieht man somit eine Tabelle in dieser Art (Beispiel):

I A 0,7
P W 140

Die Angabe neben "P" ist die Leistung in Watt ("W"). Solche Pumpen Iaufen immer mit gleich hoher Leistung. Das heißt, dass sie in der Heizsaison ständig die angegebene elektrische Leistung benötigen.

Beim hier angeführten Beispiel benötigt die Pumpe etwa 700 kWh Strom pro Jahr, was Kosten von weit über 100,- Euro pro Jahr verursacht. Ein Austausch gegen eine neue moderne Pumpe ist immer angebracht und amortisiert sich in etwa 3 bis 5 Jahren.

Die mehrstufige Umwälzpumpe

  I P
  A W
1 0,15 30
2 0,25 50
3 0,35 80

Etwas besser ist die mehrstufige Heizungsumwälzpumpe. Diese Pumpe kann per Hand auf unterschiedliche Leistung eingestellt werden. Erkennbar sind solche Pumpen ebenfalls an den Einträgen am Typenschild (siehe Beispiel).

Wenn bei Ihnen eine solche Pumpe eingebaut ist, sollten Sie (insbesondere nach einer thermischen Sanierung des Hauses!) die Pumpe auf eine niedrigere Stufe stellen und ein paar Tage warten. Beobachten Sie, ob die gewollten Temperaturen im Haus trotzdem erreicht werden. Meist werden Sie kaum eine Veränderung feststellen. Speziell in der Übergangszeit reicht fast immer die niedrigste Stufe aus.

Die geregelte Umwälzpumpe

Noch besser ist die geregelte Umwälzpumpe. Diese hat am Typenschild einen Leistungsbereich aufgedruckt.
Beispiel: P=20...70 W

Solchen Pumpen regeln die Drehzahl und damit Leistungsaufnahme selbständig auf den gerade benötigten Wert, in Abhängigkeit von der gerade benötigten Fördermenge. Bei geschlossenen Thermostatventilen wird also der Förderstrom entsprechend verringert. Eine moderne Umwälzpumpe (Hocheffizienzpumpe, EC-Motor-Pumpe, EC-Pumpe) benötigt übrigens nur noch zwischen 5 und 30W. Der Austausch einer veralteten Heizungsumwälzpumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe spart damit im Optimalfall 3/4 der Stromkosten für die Pumpe und amortisiert sich damit in etwa 3 bis 5 Jahren. So können die Stromkosten für die Umwälzpumpe in einem Einfamilienhaus von jährlich bis zu 150,- Euro (veraltete Pumpe) auf unter 20,- Euro pro Jahr (z.B. Wilo "Stratos Eco") gesenkt werden.

Tipps zum Pumpentausch: Wann sollte die Heizungspumpe getauscht werden?

Als Sofortmaßnahme sollten Sie versuchen, die Heizungspumpe auf eine möglichst kleine Stufe zu stellen. Wenn das Haus damit wie gewohnt warm wird, haben Sie schon viel erreicht. Ambitionierte Energiesparer stellen die Heizungsumwälzpumpe über den Sommer komplett ab. Allerdings ist ein fallweises kurzes Einschalten gerade bei alten AnIagen wichtig, um ein "Festfressen" der Pumpe zu vermeiden. Das Zurückstellen der Pumpe auf die kleinstmögliche Stufe über den Sommer ist eine sinnvolle Variante. Bei alten Heizungsanlagen ist der richtige Zeitpunkt für den Pumpentausch, wenn ohnehin ein Service oder eine Reparatur ansteht. Beim Kauf der neuen Heizungspumpe sollten Sie auf die Energieeffizienzklasse "A" (am Energiepickerl ersichtlich) achten. Das gleiche gilt übrigens auch beim Kauf von Kompaktkesseln und Gasthermen, in denen die Umwälzpumpe bereits werksseitig verbaut ist.