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Altes Haus ohne Heizung durch den Winter bringen

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  •  josef7k
12.12. - 15.12.2024
13 Antworten | 12 Autoren 13
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Hallo liebe Forum-Mitglieder!

Ich stehe vor folgendem Problem und würde mich über Erfahrungen und Meinungen freuen. Wir haben ein derzeit leerstehendes Althaus geerbt, dessen Gaszähler demontiert wurde da die Gasheizung schadhaft war und nicht mehr in Betrieb bleiben konnte. Dämmung nicht vorhanden. Das Haus ist im Prinzip abbruchreif, da eine Sanierung für uns nicht stemmbar ist. Dennoch wollen wir es nicht komplett dem Verfall überlassen, sondern zumindest halbwegs erhalten damit später evtl. einmal unsere Kinder eine Sanierung vornehmen können. Es ist auf längere Zeit somit keine Nutzung und Bewohnung geplant. Ganz unbeheizt können wir es nun jedoch auch nicht lassen, sonst ist es dem Verfall freigegeben. Was hätten wir hier für kostengünstige Möglichkeiten? Infrarot-Standheizung war nun unser erster Gedanke. Gibt es hier Erfahrungen? Ein anderer Gedanke war stattdessen Luftentfeuchter aufzustellen um Feuchtigkeit und Schimmel auch ohne Heizen fernzuhalten. Wobei ganz ohne Heizen scheint uns auch nicht so eine langfristig sichere Lösung zu sein? Wir haben leider wirklich keinerlei Erfahrungswerte was dieses Thema angeht und sind dankbar für Tipps und Ideen. Vielen Dank!

  •  Lu1994
  •   Silber-Award
12.12.2024  (#1)
Wieso willst du Geld in ein Gebäude stecken, das wie du sagst abbruchreif ist und vermutlich etliche Jahre nur vegetieren soll?

Wenn's so alt ist wird die Elektroinstallation vermutlich auch entsprechend schlecht sein, da würde ich nicht 24/7 auf Dauerlast Entfeuchter stehen lassen, zumal du die je nach Setup mehrmals täglich entleeren müsstest, oder Schläuche zu den Abflüssen legen

Wie ist denn die Bausubstanz beinand bzw wieso meinst du, dass es abbruchreif ist? Denn wenn es das wirklich ist werden deine Kinder auch nur das können nämlich schleifen und dann sag ich nagel alles zu, lass Wasser und Strom abdrehen, pflege den Garten damit er nicht verwildert und Spar dir dein Geld

Versicherung würde ich trotzdem abschließen, damit du abgesichert bist, falls zB jemanden bei Sturm ein Ziegel auf den Schädel fliegt etc

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
12.12.2024  (#2)

zitat..
josef7k schrieb: im Prinzip abbruchreif

zitat..
josef7k schrieb: später evtl. einmal unsere Kinder

Löse dich von dieser Romantik, die werden es wegschieben, wenn es so beinand ist, wie du schreibst. 

zitat..
josef7k schrieb: kostengünstige Möglichkeiten?

Gibt es nicht, wenn du direktelektrisch unterwegs bist. 


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  •  Ebe95
12.12.2024  (#3)
Eventuell eine LLWP. 
Hast du heizen und entfeuchten in einem, aber ich würd mich davon trennen, wird immer eine Last sein.


 


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  •  josef7k
12.12.2024  (#4)
Danke für eure Antworten. Zur Erklärung: das Haus steht auf meinem Grund, wir haben quasi daneben einen Neubau errichtet und sind somit Nachbarn, sehen also ohnehin regelmäßig nach dem Rechten und kontrollieren auch Strom und Wasser regelmäßig. Versichert ist es eh. Kostengünstige Möglichkeit gibt es nicht meinst du also? In der Anschaffung sind diese Infrarot-Standheizungen ja doch recht preiswert, hätte da jetzt zB welche um 100-200€ gesehen (heizen ca. 30qm, also da würden mir 2-3 Stück reichen, wir wollen ja nur eine Grundwärme erzeugen). Aber du meinst es schlägt sich dann halt auf die Stromkosten und deshalb dennoch keine kostengünstige Möglichkeit? 

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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
13.12.2024  (#5)
Infrarotheizung

Anschaffung billig
Verbrauch sehr teuer.

Was macht heizen grundsätzlich teuer ? Die Aussenhülle des Hauses. Im unsanierten Altbau natürlich am schlechtesten.

Wenns erträglich sein soll, dann dürfte LLWP (Klimaanlage, die heizen kann), die beste Lösung sein. Hier ist der Verbrauch deutlich niedriger (Faktor 3-4), sie entfeuchtet noch zusätzlich. Dafür kostet sie Invest. Noch ein Vorteil, sie stresst die Elektroverteilung des Hauses auch um Faktor 3-4 weniger.

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  •  christoph1703
13.12.2024  (#6)
Um die Kosten grob spürbar zu machen, ein aktuelles Beispiel: Ich hab mir gedacht, ich heize in unserem FTH FTH [Fertigteilhaus]-Rohbau ein Zimmer als Aufenthaltsraum. Die Außenhülle ist auf Niedrigenergieniveau gedämmt, nur an der Bodenplatte fehlt außen noch die Dämmung. Das hat mich jetzt ungefähr 10€ pro Tag gekostet. Wenn die Fassade auch ungedämmt wäre und es statt einem Zimmer das ganze Haus wäre... Unleistbar.

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  •  Melmar
  •   Silber-Award
13.12.2024  (#7)
Ohne den Baustandard und den jetzigen Zustand des Hauses zu kennen ...
Wofür heizen?
Spar dir das Geld (wurde ja schon erwähnt). Halte das Umfeld und das Haus in einem gepflegten Zustand und gut is.

Das Elternhaus meines Vaters (Eltern wohnen 50 m daneben) ist ca. 60 Jahre alt und steht seit 6 Jahren leer und wird nicht beheizt und das wird die nächsten Jahre auch so bleiben.

Das Elternhaus meiner Mutter stand 4 Jahre leer (Alter weis ich nicht genau, aber so 100 Jahre denk ich) ohne es zu beheizen.

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  •  RaBo76
13.12.2024  (#8)
Ich würde das Haus auch nicht beheizen - ist ein Fass ohne Boden. Würde alles abdrehen und die Wasserleitungen entleeren.
Ein "bisschen" Heizen ist wohl eher schlecht, weil dann glaube ich die rel. Luftfeuchte steigt, die dann an den kalten Wänden kondensiert und Schimmel begünstigt.
Lieber gar nicht heizen, die Luftfeuchte im Auge behalten und an günstigen trockenen Tagen durchlüften (außer die Fenster sind so schlecht, dass das eh "automatisch" passiert).

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
13.12.2024  (#9)
Wie viel Watt haben die IR-Paneele? Du kannst davon ausgehen das diese 24/7 laufen werden, da kannst dir die Kosten eh ausrechnen.
Aber ich frag mich was eine Temperierung bringen soll?
- Wenn das Kellermauerwerk/Fundament feucht ist dann bleibt das auch feucht
- solange nicht bewohnt ist's drinnen sowieso kalt, es entsteht somit auch keine Feucht-warme Luft die iwo kondensieren und zu Schimmel werden könnte
- 3 IR-Paneele werden das ganze wahrsch. noch schlimmer machen da jetzt erst recht eine Wärmequelle vorhanden ist, jedoch viel zu wenig um alle Innenflächen zu erwärmen, somit bleiben wieder Kälte-Spots

Ich würde
- das Wasser abdrehen sodass ein unbemerkter Wasserschaden ausgeschlossen ist
- die Wasserhähne trotzdem alle 2 Monate mal auf-zu machen damit sie nicht klemmen
- das Haus säubern, entleeren bzw. Kleiderkästen usw. weg von der Wand
- schauen das alles dicht ist, vor allem eben das Dach
- Fenster auf der Sonnenseite von außen zu machen um Wärmeeintrag zu vermeiden

Fenster kippen kann auch nicht gut sein: Frostgefahr im Winter und Wärmeeintrag im Sommer.

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  •  GKap
  •   Silber-Award
13.12.2024  (#10)
Ich würde als erstes einmal klären, wie die Bausubstanz wirklich ist, lass mal einen Fachmann drüberschauen! Mit der Info kannst dann überlegen, was mit dem Haus in Zukunft geschehen kann: sanieren, abreissen, verkaufen....

Ich habe auch mal ein altes unbewohntes Haus in schlechtem Zustand besessen. Anfangs war da noch die Überlegung, das Haus zu sanieren, mit zunehmenden Wissen und Erfahrung bei Neubau und Sanierung anderer Häuser habe ich die Idee aber wieder verworfen und das Haus als Abbruchobjekt verkauft. Zu heizen, bis eine Entscheidung getroffen wird, wäre mir niemals in den Sinn gekommen!

Gruß
GKap

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Hallo josef7k,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Altes Haus ohne Heizung durch den Winter bringen

  •  JoeSi
  •   Bronze-Award
13.12.2024  (#11)
Ohne jetzt alles gelesen zu haben: warum denkst du die Hütte verfällt schneller wenn du sie nicht heizt?
Solange die Wasserleitungen/Heizungsleitungen nicht platzen (frost)... der Mauer, den Fenstern und alles andere is grundstäzlich wurscht ob es 20° hat oder -5°.
Wichtig ist, dass die Außenhaut dicht ist. 
Mein Abbruchhaus ist 15 Jahre unbewohnt und ohne Heizung dagestanden... von der Bausubstanz sah die Hütte nach 15 Jahren fast genauso aus wie am Tag des "Auszugs".
Wenn jetzt noch Wasser in den Leitungen ist, würde ich diese entleeren und die Wasserleitung am Haupthahn zudrehen, bis zum Haupthahn die Wasserleitung gut einpacken, damit sie vor frost geschützt ist. Fertig. 

Dass die Kinder evtl. mal sanieren würde ich auch nicht drauf hoffen. Ein wirklich altes Haus zu sanieren kostet ca. geanusoviel wie neu hinstellen. Aber mit dem Nachteil, dass du bei der Sanierung immer einen kompromiss eingehen musst (Raumaufteilung, Raumgröße, etc...). Und wenn du vielleicht noch niedrige Decken hast... dann sowieso wegschieben. 

Ich wollte das auch lange nicht wahrhaben, aber am Ende hab ich es weggerissen und neu gebaut und bin heil froh drum!

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  •  josef7k
13.12.2024  (#12)
Vielen Dank für all eure Tipps und Erfahrungen - sehr hilfreich für uns! Wir sind einfach davon ausgegangen "unbeheizt = Schimmelgefahr". Angesichts eurer Berichte werden wir das nochmal durchdenken und vermutlich tatsächlich einfach alles abdrehen inkl. Wasser. Eine fachmännische Abklärung der Bausubstanz ist sicher auch ein guter Ansatz, werden wir überlegen ob wir uns da noch ein Gutachten einholen für weitere Überlegungen. 

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
15.12.2024  (#13)
Wenn es nur ein bis zwei Jahre sein für Frostschutz sein soll, einfach eine Klimaanlage mit Heizfunktion kaufen und einbauen. Die kannst auch unbeaufsichtigt heizen lassen. Wenn es noch bewohnt werden soll, dann Multisplit für alle Wohnräume. Das ist das Effizienteste für die Situation und hat einen Lebenszyklus von ca. 15 Jahren.

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