« Heizung, Lüftung, Klima  |

Armaflex-Dämmung für Zuluft - Taupunktverschiebung

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  bluefox
  •   Bronze-Award
20.2. - 25.2.2024
8 Antworten | 4 Autoren 8
8
Hallo!

Ich habe mir gerade die erforderliche Armaflex-Dicke für das Polokal-Zuluft-Rohr für den Heizkamin mit Armawin berechnet. Armawin gibt bei 19mm Armaflex eine Oberflächentemperatur von 16,42 Grad an und der Taupunkt liegt knapp unter der Oberfläche.


_aktuell/20240220367206.png

Das Rohr wird in einem Schacht zwischen Holzständerwänden geführt und der Hohlraum wird mit Holzweichfaser gefüllt. Durch die zusätzliche Dämmwirkung der Füllung verschiebt sich aber auch der Taupunkt vom Armaflex weg in Richtung Holzweichfaserdämmung.

Liege ich mit meiner Annahme richtig, dass eigentlich der Schacht+Holzweichfaser in der Holzständerwand mittels Dampfsperre/OSB luftdicht eingepackt werden müssten um langfristig Schäden durch Tauwasser zu vermeiden?

Ein kurzer Teil des Rohres wird auch im Fußbodenaufbau verlegt. Auch hier haben wir durch die Schüttung und zusätzliche Dämmwirkung des Aufbaus eine Taupunktverschiebung.

Wie wird dieses Problem normalerweise gelöst? Oder ist das ganze eher ein theoretisches Problem, da die NAT nur wenige Tage im Jahr anliegt und somit das Tauwasser wieder auftrocknen kann?

Danke für euere Hilfe!

  •  Akani
20.2.2024  (#1)
Wenn du die Möglichkeit und den Platz hast würde ich dicker Dämmen. 
Für Außenluft würde ich dier eher 40-50 mm Armaflex raten. Ist safe und musst nicht mehr all zu viel beachten

1
  •  bluefox
  •   Bronze-Award
20.2.2024  (#2)
In der Wand habe ich auf jeden Fall Platz für mehr aber im Fußbodenaufbau wirds eng. Das Problem mit der Taupunktverschiebung gibt es auch bei den 40-50mm. 

Hast du eventuell eine Empfehlung für ein Berechnungstool? Ubakus kann keine Rohre berechnen und wenn ich die gleichen Werte wie im Armawin verwende, komme ich auf ganz andere Oberflächentemperaturen.. Bei 19mm Armaflex XG kommen beim Ubakus nur 11,1 Grad Oberflächentemperatur raus. Somit ist die Berechnung von Fläche leider nicht direkt auf ein Rohr anwendbar um die Taupunkt-Auswirkungen zu simulieren.

1
  •  Akani
20.2.2024  (#3)
Hab ich leider nicht.  Behan hat das auch mal geschrieben, leitwolf kann dich da mit Sicherheit gut oder besser beraten

1


  •  taliesin
  •   Gold-Award
20.2.2024  (#4)

zitat..
bluefox schrieb: Liege ich mit meiner Annahme richtig, dass eigentlich der Schacht+Holzweichfaser in der Holzständerwand mittels Dampfsperre/OSB luftdicht eingepackt werden müssten um langfristig Schäden durch Tauwasser zu vermeiden?

Ja, weil du ja ein kaltes Teil durch deine Wand laufen lässt.

zitat..
bluefox schrieb: Wie wird dieses Problem normalerweise gelöst? Oder ist das ganze eher ein theoretisches Problem, da die NAT nur wenige Tage im Jahr anliegt und somit das Tauwasser wieder auftrocknen kann?

Ich kann nicht sagen wie man das standardmäßig löst, aber ich sehe da 2 Sachen:

1. das Rohr ist vermutlich dampfdicht, d.h. eine Dampfsperre würde einen beidseitig dampfdichten Raum schaffen, das ist nicht ideal.
2. das Armaflex bringt nichts mehr, wenn du sowieso außen dämmst und eine Dampfsperre brauchst.

Ich würde also:
1. normale Dämmung um das Rohr verwenden
2. eine feuchtevariable Folie außen um diese Dämmung ziehen (möglichst nahe an der warmen Seite)

Speziell bei einer Holzkonstruktion würde ich mich da auf keine Diskussion einlassen und die Folie kostet weniger als das Armaflex.


1
  •  leitwolf
  •   Gold-Award
24.2.2024  (#5)

zitat..
bluefox schrieb: Liege ich mit meiner Annahme richtig, dass eigentlich der Schacht+Holzweichfaser in der Holzständerwand mittels Dampfsperre/OSB luftdicht eingepackt werden müssten um langfristig Schäden durch Tauwasser zu vermeiden?

Ja, das würde ich auch so sehen.

Warum ist diese Konstruktion mit der Taupunktverschiebung in der Praxis trotzdem unkritisch?

1.) der Taupunkt liegt im Winter bei tiefen AT AT [Außentemperatur] etwa bei 10°C und nicht bei 15°C (Sommerfall). Voraussetzung ist eine behagliche Raumluftfeuchte im Bereich von 35 bis max. 50% im Winter.
2.) Durchfeuchtung kann nur stattfinden, wenn ausreichend Wasserdampf an die Dämmstoffschicht mit Taupunkttemperatur (oder niedriger) gelangen kann. Dies wird durch die Dampfbremse / OSB verhindert.

1
  •  taliesin
  •   Gold-Award
24.2.2024  (#6)
Wenn die Leitung im Innenbereich liegt, ist dort vermutlich keine Vorkehrung bezüglich Dampf geplant. Diese Leitung macht die umgebenden Wände 'irgendwie zu Außenwänden', auch wenn natürlich der Wärmeverlust viel geringer ist.

Wenn also nicht sowieso eine Dampfsperre vorgesehen ist, dann muss man wegen des Rohres eine machen. Der Aufwand ist ja gering.

1
  •  bluefox
  •   Bronze-Award
25.2.2024  (#7)
Danke für euren Input! Das sich im Winter der Taupunkt durch die niedrigere Raumluftfeuchte verschiebt hab ich tatsächlich komplett übersehen... Nun machen auch die Berechnungen viel mehr Sinn.

An die Variante feuchtevariable Dampfsperre + normale Dämmung habe ich gar nicht gedacht. Wäre dann echt deutlich billiger als Armaflex und lässt sich etwas besser an den vorhandenen Platz anpassen.

Würdet ihr dann für den Teil der in der Decken und in der Ziegel-Mauer verläuft auf Armaflex wechseln und die Dampfsperre am Armaflex ankleben oder auch in der Mauer und Decke mit normaler Dämmung + Dampfsperre arbeiten?

1
  •  taliesin
  •   Gold-Award
25.2.2024  (#8)
Da müsstest du eine Zeichnung machen, weil pauschal kann man das vermutlich nicht sagen.
Als Regel gilt, dass du ausreichend Dämmung an das kalte Rohr bringst und die Dampfdiffusion kein Problem wird. Im Ziegelmauerwerk ist je nach Dicke ev. auch kein Armaflex nötig.

Eine diffusionsdichte Dämmung ist ja nur nötig, wenn der Dampf (in ausreichenden Mengen) dorthin gelangen kann. In einem monolithischen Mauerwerk liegt der Taupunkt IMMER innerhalb der Wand und das ist kein Problem.

1


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]

Nächstes Thema: Nibe S1155: Neustart via Modbus o.ä. aus der Ferne?