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Auslegung einer LWWP für Haus Bj. 1983, 200 qm

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  •  Jojo72
25.4.2022 - 26.3.2023
24 Antworten | 6 Autoren 24
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Liebes Forum,
ich könnte ein paar Ratschläge bzgl. Wärmepumpe brauchen und hoffe auf eure Hilfe. 

Ich habe ein Haus, Bj. 1983, 200 qm. Viessmann Öl-NT-Heizung, Ölverbrauch ca. 2.400 l plus 2-3 Ster Holz im Ofen. Das Haus ist somit in einem eigentlich soliden Zustand. Nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht. Das macht es natürlich schwierig, wenns um Heizkostenoptimierung geht. Sinnvoll wären allemal die "Low Hanging Fruits" (die Kellerdecke ist z.B. immer noch ungedämmt, vor allem weil ich Angst habe, dass es dahinter schimmeln könnte. Und ein paar Glasscheiben in den Kinderzimmern).

Das Haus hat großteils FBH FBH [Fußbodenheizung]. Die Bäder haben zusätzlich zur FBH FBH [Fußbodenheizung] einen Heizkörper. Auch das Schlafzimmer im Erdgeschoß hat einen (etwas klein dimensionierten) Standheizkörper. Die beiden Kinderzimmer im ersten Stock haben ebenfalls Heizkörper, die allerdings am FBH FBH [Fußbodenheizung]-Heizkreis hängen. Technisch funktioniert das natürlich, allerdings auf Kosten der VL VL [Vorlauf]-Temperatur.

Die Heizung war schon beim Einzug suboptimal eingestellt. Wir haben im Dachzimmer geschlafen und ziemlich geschwitzt. In meiner mangelhaften Kenntnis habe ich in den nächsten Jahren die Heizung "optimiert": Niveau 5, Solltemperatur 24, Neigung 0,7. Vorteil: die Bäder waren mit der FBH FBH [Fußbodenheizung] kuschlig warm. Nachteil: Aufgrund der hohen Neigung ist der Boden an Tagen mit größeren Temperaturschwankungen im Wohnbereich nachmittags zu sehr ausgekühlt, so dass es gegen 9 abends doch etwas unangenehm kühl wurde. Der Ofen hat dann ausgeholfen. Weiterer Nachteil: die anderen FBH FBH [Fußbodenheizung]-Heizkreise (außer den Bädern) musste ich ziemlich weit zudrehen, um nicht in der Sauna zu sitzen. Das hatte zur Folge, dass die Heizung, die beim Einschalten mit 22 kW losgerannt ist, die Wärme nicht weggebracht hat und deshalb nach 1-2 min wieder ausgeschaltet hat, um dann nach 5-10 min wieder loszurennen. (Ich wüsste gern, wieviel Effizienzgewinn allein hieraus zu gewinnen ist, wenn die Heizung vernünftig taktet).

Vor 7 Wochen kam ich dann auf die Idee, mit einer PV auf dem Dach samt Notstromversorgung mehr Autarkie zu erlangen. Schnell habe ich dann festgestellt, mit ca. 120 qm Süddach, da geht was. Deshalb sah ich hier nun die Tür aufgehen in Richtung Wärmepumpe. Die bisher sehr hohen VL VL [Vorlauf]-Temperaturen habe ich seitdem deutlich abgesenkt, indem ich alle Heizkreis erst voll aufgemacht und dann teilweise wieder leicht eingeregelt habe. Die Bäder sind nun leicht unterkühlt, deshalb nutze ich nun die Heizkörper, um sie wieder angenehmer zu machen (dafür sind selbige ja gedacht). Die FBH FBH [Fußbodenheizung] ist nun gaanz flach eingestellt, Neigung 0,2 (flacher kann sie nicht), und Niveau 6-7 je nach durchschnittlicher Außentemperatur. Heute morgen hatte ich eine VL VL [Vorlauf] von 29 Grad. 

Die Photovoltaik wird gerade eben montiert: 20 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung], Süddach, Ertragsprognose 22-24.000 kWh. Vorgesehen ist dazu noch eine Speicherbatterie mit 16 kWh, auf die warte ich noch. Aktueller Liefertermin Ende Mai - ob das klappt? Man wird sehen. 

Über die Foren (hier und im Haustechnikdialog) habe ich gelernt: 
• modulierende WPWP [Wärmepumpe]
• lieber knapp ausgelegt
• idealerweise direkt angeschlossen, ohne Puffer
• ohne Heizkurve fahren und Trägheit des Fußbodens ausnutzen (gleiches teste ich ja so gut wie möglich mit meiner Ölheizung)
Meinen Wärmebedarf habe ich wie folgt abgeschätzt:
• 2.400 l Öl plus 3 Ster Holz sind 30.000 kWh.
• mit einem angenommenen Wirkungsgrad des Holzofens von 80% und JNG bei der Ölheizung von ebenfalls 80% sind das nur noch 24.000 kWh. Der tatsächliche Wärmebedarf liegt vermutlich noch weiter südlich, bzw. ist durch Maßnahmen wie Kellerdeckendämmung und das eine oder andere Fenster relativ leicht Richtung 20-22.000 kWh zu bringen.
Meiner Meinung nach könnte das sogar noch konservativ sein, wenn man berücksichtigt, dass die Ölheizung bis vor 2 Monaten mit viiiiel zu hohen VL VL [Vorlauf]-Temperaturen gefahren ist (schon bei 0°C ca. 42°C VL VL [Vorlauf] im FBH FBH [Fußbodenheizung] Heizkreis). Damit war das Bad zwar kuschlig warm, die anderen Heizkreise waren aber ziemlich weit zu. Wenn nun die Heizung mit 22 kW losrannte, bekam die Hydraulik die Wärme nicht weg, so dass der Brenner nach 1-2 min wieder abschaltete, nur um nach 5-10 min wieder zu starten. Aktuell habe ich bei 0°C ca. 32°C VL VL [Vorlauf], mit 4-5 min Brennerlaufzeit und 20 min Auszeit. Vermutlich waren das weitere 10% Mehrverbrauch für Taktung und Aus-dem-Kellerfenster-heizen.
Also: (24.000 kWh Öl x 90% VL-Effizienz x 80% Effizienz des JNG) + (5.000 kWh Holz x 80% Wirkungsgrad des Ofens) = 21.300 kWh.

Wie realistisch haltet ihr diese Abschätzung des tatsächlichen Wärmemengenbedarfs?
• Der Anteil des Heizbedarfs im Januar sind etwa 17% der Jahresmenge. 21.300 kWh x 17% sind ca. 3.600 kWh Wärmebedarf.
• Wenn ich jetzt noch unterstelle, dass ich diese 3.600 kWh halbwegs linear einbringe, sind das 120 kWh pro Tag und somit eine Leistung von 5,0 kW, die ich mit einer elektrischen Leistung von 1-1,5 kW erzeugen müsste.
Was haltet ihr von dieser Abschätzung der WPWP [Wärmepumpe]-Leistung? Wieviel Reserve für WW WW [Warmwasser] sollte ich vorhalten? Das ist zwar in obiger Rechnung mit drin, müsste aber in kürzerer Zeit erwärmt werden und braucht dafür Leistung. 


  •  Jojo72
25.4.2022  (#1)
Aktuell habe ich Angebote für folgende WPWP [Wärmepumpe] auf dem Tisch:
1. Ochsner Air Hawk 518 plus Genius fürs WW WW [Warmwasser]. Auf Lager und lieferbar. Allerdings finde ich die Leistungskurve auf dem Diagramm des Datenblatts nicht so sexy. Und warum ich bei dem Boliden noch eine Genius fürs WW WW [Warmwasser] brauche, erschließt sich mir nicht.
 
2. Weider LW90, iVm. dem EFG SpeedPower System. Dessen Regelung ist mir für die bivalente Einbindung der bestehenden Ölheizung und der Photovoltaik sehr sympathisch.  Die Maschine ist aber eine on/off WPWP [Wärmepumpe], und der Liefertermin der Weider liegt aktuell im November.
 
3. Ich liebäugle noch mit der Ochsner Air Falcon 212. COP auf dem Papier bei den Normleistungspunkten nicht sehr berauschend, dafür lieferbar und preislich deutlich günstiger als die Hawk. Hier wäre Teillastsegeln im Bereich 2-6 kW sehr gut möglich. Die Leistungskurve auf diesem Datenblatt gefällt mir richtig gut.
 
4. Die kleine Air Hawk 208 gibts auch noch, die liegt preislich zwischen 518 und Falcon, könnte aber etwas knapp bemessen sein. Allerdings habe ich ja Ölheizung und einen Kaminofen in der Hinterhand. Und sie ist ebenfalls lieferbar.
 
Eine Ergänzung zur Air Hawk 208: Ich habe gesagt bekommen, die verträgt keinen Puffer und muss direkt in die FBH FBH [Fußbodenheizung] gefahren werden. Das ist gemäß der Forumsempfehlungen ja eh vorzuziehen, erzeugt jedoch ein Risiko, dass sie taktet, falls sich die Volumenströme von WPWP [Wärmepumpe] und FBH FBH [Fußbodenheizung] nicht synchronisieren lassen. Wie kann ich diese denn ermitteln?
 
Welche würdet ihr empfehlen? Habt ihr alternative Vorschläge, die besser passen könnten?
Welches Konzept sollte ich dann fürs WW WW [Warmwasser] verfolgen? Separate BWWP?
 


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  •  JanRi
  •   Gold-Award
25.4.2022  (#2)
Hallo auch hier im Forum emoji

...um noch eine ganze andere Frage zu stellen: Ringgrabenkollektor scheidet bei dir komplett aus?

zitat..
Jojo72 schrieb: erzeugt jedoch ein Risiko, dass sie taktet, falls sich die Volumenströme von WPWP [Wärmepumpe] und FBH FBH [Fußbodenheizung] nicht synchronisieren lassen.

Wenn man ohne Puffer direkt mit der WPWP [Wärmepumpe] in die FBH FBH [Fußbodenheizung] fährt, muss da nichts synchroniert werden. Dann ist das EIN Kreis. Die FBH FBH [Fußbodenheizung] bekommt das, was die Pumpe der WPWP [Wärmepumpe] reinschiebt.

zitat..
Jojo72 schrieb: müsste aber in kürzerer Zeit erwärmt werden und braucht dafür Leistung. 


Braucht sie das? Wieviel Liter WW WW [Warmwasser] willst du denn vorhalten bzw. wieviel Liter WW WW [Warmwasser] verbrauchst du am Tag?

Ich würde da maximal 100W pro Person ansetzen, eher aber gar nichts, weil die Kombi aus maximaler Heizlast und gleichzeitig viel WW WW [Warmwasser]-Bedarf quasi nie vorkommt. Zudem hast du genau dafür noch deinen Kamin und den Öler...


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  •  Jojo72
26.4.2022  (#3)
Wir haben in den letzten Jahren den Garten neu angelegt. Wenn ich den jetzt umgrabe, killt mich meine Frau. 🙈
Wobei, das ginge noch, dann wäre ich wenigstens tot. Schlimmer wäre, sie lässt sich scheiden. 😅

Bzgl. WW fehlt mir ehrlich gesagt das Gefühl. Bisher würde ich sagen, wir sind eher sparsam. Allerdings, mit 4 Kindern, von denen zwei langsam in Richtung Teenie wandern, fürchte ich, die könnten bald anfangen, zweimal täglich zu duschen... 🤔

100W pro Person, das heißt, ganz anders als meine Ölheizung, die das WW WW [Warmwasser] mit 22 kW aufkocht, macht die WPWP [Wärmepumpe] das Wasser ganz langsam warm? Geht das überhaupt gleichzeitig mit dem Heizen des FB? Das sind doch völlig andere Arbeitspunkte? Oder macht das eine separate BWWP?

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
26.4.2022  (#4)

zitat..
Jojo72 schrieb: macht die WPWP [Wärmepumpe] das Wasser ganz langsam warm?

Ja... langsam und gemütlich emoji

Meine Nibe macht das mit 3,8 kW. Das dauert dann auch schonmal zwei Stunden oder so.

zitat..
Jojo72 schrieb: Geht das überhaupt gleichzeitig mit dem Heizen des FB? Das sind doch völlig andere Arbeitspunkte?

Nein, das wird alternativ gemacht. Da gibt es ein Umschaltventil und solange wird dann halt nicht geheizt. Das merkt man aber mit FBH FBH [Fußbodenheizung] quasi nicht. Außerdem kann man einstellen, wie lange die WPWP [Wärmepumpe] am Stück WW WW [Warmwasser] machen darf. Sollte man aber nicht zu kurz einstellen... ich habe das quasi auf Unendlich (bzw. Heizen auf Null, was zu beliebig lange WW WW [Warmwasser] führt).

Eine modulierende WPWP [Wärmepumpe] fährt beim WW WW [Warmwasser] meist mit einer Leistung, bei der sie schön effizient ist, also nicht unbedingt mit Vollgas.

"Aufkochen" ist auch nicht zielführend... für eine WPWP [Wärmepumpe] sollte man das WW WW [Warmwasser] so kühl einstellen, wie es gerade noch geht. Da ist ein Friwa-System dann im Vorteil, wo das ohne hygienische Nachteile geht. Wir laden den Friwa-Puffer gerade mal auf 45C.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
6.5.2022  (#5)

zitat..
Jojo72 schrieb: Wie realistisch haltet ihr diese Abschätzung des tatsächlichen Wärmemengenbedarfs?

für sehr realistisch...

zitat..
Jojo72 schrieb: Was haltet ihr von dieser Abschätzung der WPWP [Wärmepumpe]-Leistung?

gar nix...

zitat..
JanRi schrieb: Wenn man ohne Puffer direkt mit der WPWP [Wärmepumpe] in die FBH FBH [Fußbodenheizung] fährt, muss da nichts synchroniert werden. Dann ist das EIN Kreis. Die FBH FBH [Fußbodenheizung] bekommt das, was die Pumpe der WPWP [Wärmepumpe] reinschiebt.

genau. und die wp schiebt genau das rein was das haus verlangt...
im völligen gleichgewicht bei modulation bzw per pulsweitenmodulation bei on/off systemen...

zitat..
Jojo72 schrieb: 100W pro Person, das heißt, ganz anders als meine Ölheizung, die das WW WW [Warmwasser] mit 22 kW aufkocht, macht die WPWP [Wärmepumpe] das Wasser ganz langsam warm? Geht das überhaupt gleichzeitig mit dem Heizen des FB? Das sind doch völlig andere Arbeitspunkte?

die auslegungsheizlast hast du nur 1-3% der heizzeit. 80-90% der heizzeit liegst du unter der halben auslegungsheizlast, das heißt im regelfall stehen 50% der wp-leistung als reserve fürs warmwasser zur verfügung. benötigen tust du nur einen bruchteil davon...


2022/20220506868695.png

hier siehst du eine woche eines typischen efh mit 4 personen. die schmale nadel jeden tag ist der ww-takt...
darum rechnen die meisten haustechnikplaner am puls der zeit keine ww-zuschläge mehr bei der heizlast wenn von der ohnehin zu hohen normheizlast ausgegangen wird...

zitat..
Jojo72 schrieb: Wobei, das ginge noch, dann wäre ich wenigstens tot. Schlimmer wäre, sie lässt sich scheiden. 😅

DAS ist wahre liebe ...👌



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  •  Jojo72
7.5.2022  (#6)

zitat..
dyarne schrieb:

──────
Jojo72 schrieb: Was haltet ihr von dieser Abschätzung der WPWP [Wärmepumpe]-Leistung?
───────────────

gar nix...

Kannst du mir erklären, was daran so falsch ist? Ich berechne da doch gerade nicht irgendwelche utopischen Leistungsspitzen bei NAT plus Zuschläge für WW WW [Warmwasser] und Wiederaufheizen, sondern die Durchschnittsheizlast in den kalten Monaten. 

zitat..
dyarne schrieb:

genau. und die wp schiebt genau das rein was das haus verlangt...
im völligen gleichgewicht bei modulation bzw per pulsweitenmodulation bei on/off systemen...

Eine on/off Maschine braucht natürlich einen Puffer, richtig?
Ich habe bisher keinen einzigen Heizungsbauer gefunden, der eine modulierende WPWP [Wärmepumpe] ganz ohne Puffer einbauen würde. Die beharren alle darauf, dass es den Puffer braucht...
Wobei ich geneigt wäre zu glauben, dass man gerade bei einem VL VL [Vorlauf] unter 40°C einen kleinen Puffer beim COP nur in der Nachkommastelle merken sollte. Heißt, aus einem COP ohne Puffer von 4,3 wird nicht mit Puffer eine 3,4, sondern vielleicht eine 4,2 oder 4,1. 

zitat..
dyarne schrieb:

die auslegungsheizlast hast du nur 1-3% der heizzeit. 80-90% der heizzeit liegst du unter der halben auslegungsheizlast, das heißt im regelfall stehen 50% der wp-leistung als reserve fürs warmwasser zur verfügung. benötigen tust du nur einen bruchteil davon...

Lass uns mal rechnen: sagen wir 300 l WW WW [Warmwasser], Mindest-Resttemperatur vor dem WW WW [Warmwasser]-Heizzyklus 35°C, auf 50°C: 0,3m^3 x 15K x 1,16 kWh/m^3*K = 5,2 kWh. Das ist in 35-45 min erledigt, oder?
In der Praxis meist weniger, weil man Delta T vermutlich auf den tatsächlichen Tagesbedarf hin optimieren und die Zieltemperatur möglichst niedrig wählen würde. So wie Jan es beschrieben hat. 🤔

Wie sieht bei euch eigentlich die Einbindung des WW WW [Warmwasser]-Speichers in die Hydraulik ohne Heizungspuffer aus? Kann mir jemand da eine Skizze posten?

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  •  berhan
  •   Gold-Award
7.5.2022  (#7)

zitat..
Jojo72 schrieb: Kannst du mir erklären, was daran so falsch ist? Ich berechne da doch gerade nicht irgendwelche utopischen Leistungsspitzen bei NAT plus Zuschläge für WW WW [Warmwasser] und Wiederaufheizen, sondern die Durchschnittsheizlast in den kalten Monaten. 

Die WPWP [Wärmepumpe] wird aber auf die Leistungspitzen ausgelegt.

Hier Mal ein Beispiel von meinem Haus.

2022/20220507777115.png
Die durchschnittliche Außentemperatur im Jänner liegt bei -0,85°C gemäß Energieauweis. Die durchnittliche Heizleistung würde dabei 951kWh/(31*24h)=1,28 kW betragen. Die Normaußentemperatur liegt aber bei -13,8°C.

2022/20220507811754.png
Die Heizlast würde bei mir bei Normaußentemperatur bei 4,1 kW liegen, da sind die inneren und solaren Gewinne nicht berücksichtigt. Die inneren Gewinne liegen bei mir bei 250 Watt, somit würde die Heizlast bei 3,85 kW liegen. Anererseits ist meine Raumtemperatur höher (23°C statt der 22°C), somit gleicht sich das wieder aus. Der jährliche Heizwärmebedarf würde im übrigen bei 2720 kWh/a liegen, also in etwa ein 1/8 von dir. Somit wirst du mit den 5 kW nicht auskommen.

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  •  berhan
  •   Gold-Award
7.5.2022  (#8)

zitat..
Jojo72 schrieb: Lass uns mal rechnen: sagen wir 300 l WW WW [Warmwasser], Mindest-Resttemperatur vor dem WW WW [Warmwasser]-Heizzyklus 35°C, auf 50°C: 0,3m^3 x 15K x 1,16 kWh/m^3*K = 5,2 kWh. Das ist in 35-45 min erledigt, oder?
In der Praxis meist weniger, weil man Delta T vermutlich auf den tatsächlichen Tagesbedarf hin optimieren und die Zieltemperatur möglichst niedrig wählen würde. So wie Jan es beschrieben hat. 🤔

Rechne eher mit 1,5-2 Stunden, die Tauschfläche des WW WW [Warmwasser]-Speichers ist eher gering und für eine Leistung von 7-8 kW müssten wir die Vorlauftemperatur stark anheben, das ist halt nicht sehr effizient.

zitat..
Jojo72 schrieb: Wie sieht bei euch eigentlich die Einbindung des WW WW [Warmwasser]-Speichers in die Hydraulik ohne Heizungspuffer aus? Kann mir jemand da eine Skizze posten?

Einfach ein 3-Wege-Ventil rein und fertig.


2022/20220507426401.png

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
7.5.2022  (#9)

zitat..
Jojo72 schrieb: Kannst du mir erklären, was daran so falsch ist?

der ansatz. siehe berhan...

zitat..
Jojo72 schrieb: Eine on/off Maschine braucht natürlich einen Puffer, richtig?
Ich habe bisher keinen einzigen Heizungsbauer gefunden, der eine modulierende WPWP [Wärmepumpe] ganz ohne Puffer einbauen würde. Die beharren alle darauf, dass es den Puffer braucht...

keinesfalls! wp und puffer vertragen sich nicht. der puffer ist KEINE wärmesenke, er nimmt der wp keine wärme ab sondern führt zu übertemperaturen und genau das mag eine wp nicht...

puffer bauen die ein die eine blackbox brauchen, weil wärmequelle, wärmepumpe und wärmesenke nicht zusammenpassen. wenn diese richtig geplant werden hat man automatisch idente volumenströme...

puffer/weiche ist ein hydraulikkonzept aus der kesselwelt, aus der hochtemperatur...

ich habe bei meinem 50 jahre alten elternhaus (heizkörper, einrohrheizung) natürlich nach stand der branche einen puffer bekommen beim umstieg vom öl auf die on/off-wp. die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] war 3,3

nach diversen optimierungsrunden mit installateur und technik des pufferherstellers (umbau stich, etc...) flog der kübel raus und wir haben nach stand der technik auf direktheizung umgebaut. jetzt liegt meine JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] stabil über 5 ...

zitat..
Jojo72 schrieb: Das ist in 35-45 min erledigt, oder?

siehe grafik darüber. darum hab ich die verlinkt ... emoji

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  •  Zwosti
  •   Bronze-Award
7.5.2022  (#10)

zitat..
dyarne schrieb:

──────
Jojo72 schrieb: Kannst du mir erklären, was daran so falsch ist?
───────────────

der ansatz. siehe berhan...

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Jojo72 schrieb: Eine on/off Maschine braucht natürlich einen Puffer, richtig?
Ich habe bisher keinen einzigen Heizungsbauer gefunden, der eine modulierende WPWP [Wärmepumpe] ganz ohne Puffer einbauen würde. Die beharren alle darauf, dass es den Puffer braucht...
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keinesfalls! wp und puffer vertragen sich nicht. der puffer ist KEINE wärmesenke, er führt zu übertemperaturen und genau das mag eine wp nicht...

puffer bauen die ein die eine blackbox brauchen, weil wärmequelle, wärmepumpe und wärmesenke nicht zusammenpassen. wenn diese richtig geplant werden hat man automatisch idente volumenströme...

puffer/weiche ist eine hydraulik aus der kesselwelt, aus der hochtemperatur...

ich habe bei meinem 50 jahre alten elternhaus (heizkörper, einrohrheizung) natürlich nach stand der branche einen puffer bekommen beim umstieg vom öl auf die on/off-wp. die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] war 3,3

nach diversen optimierungsrunden mit installateur und technik des pufferherstellers (umbau stich, etc...) flog der kübel raus und wir haben nach stand der technik auf direktheizung umgebaut. jetzt liegt meine JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] stabil über 5 ...

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Jojo72 schrieb: Das ist in 35-45 min erledigt, oder?
───────────────

siehe grafik darüber. darum hab ich die verlinkt ...

Wie funkt so etwas bei Heizkörper und FBH FBH [Fußbodenheizung] wenn die Vorlauftemp der Heizungen schon ein dT von 5-8 C haben? 

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
7.5.2022  (#11)
du meinst mischbetrieb?

das kommt darauf an, da gibt es keine universellen antworten.

man kann heizkörper mit highflow mit 3-5K spreizung betreiben, aber keine flächenheizungen mit lowflow mit 10-20K spreizung

man kann die heizkörper seriell vor die flächenheizung schalten - wenn die randbedingungen paßen...

man kann die heizkörper parallel zu den flächenheizungen schalten - wenn die randbedingungen paßen...

was fast immer geht ist eine gleitend/gemischte hydraulik,
-> heizkörper gleitend direkt nach heizkurve,
-> die flächenheizung wird per beimisch- oder einspritzschaltung rausgemischt...

aus dem planungshandbuch eines wp-herstellers...


2022/2022050768011.jpg

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
7.5.2022  (#12)
hier haben wir gleitend/gemischt bei 2 heizkörperkreisen eingesetzt. einer ist offen, der andere fährt per mischer zumeist im absenkbetrieb...


2022/20220507954830.jpg

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  •  Jojo72
8.5.2022  (#13)

zitat..
berhan schrieb:
──────
Jojo72 schrieb: Kannst du mir erklären, was daran so falsch ist? Ich berechne da doch gerade nicht irgendwelche utopischen Leistungsspitzen bei NAT plus Zuschläge für WW WW [Warmwasser] und Wiederaufheizen, sondern die Durchschnittsheizlast in den kalten Monaten. 
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Die WPWP [Wärmepumpe] wird aber auf die Leistungspitzen ausgelegt.

Achso, jetzt verstehe ich, wo unser Missverständnis liegt. Ihr seid davon ausgegangen, dass ich die WPWP [Wärmepumpe] auf die berechneten 5 kW auslegen würde. Dass das etwas knapp ist, ist mir klar. Wie ihr im zweiten Beitrag sehen könnt, habe ich aktuell im wesentlichen WPWP [Wärmepumpe] mit ca. 8-12 kW in der Auswahl. Auf Basis dieser Beispiele hätte mich interessiert, welche davon am besten passen könnte, und aus welchen Gründen. 

zitat..
dyarne schrieb:
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Jojo72 schrieb: Eine on/off Maschine braucht natürlich einen Puffer, richtig?
Ich habe bisher keinen einzigen Heizungsbauer gefunden, der eine modulierende WPWP [Wärmepumpe] ganz ohne Puffer einbauen würde. Die beharren alle darauf, dass es den Puffer braucht...
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keinesfalls! wp und puffer vertragen sich nicht. der puffer ist KEINE wärmesenke, er nimmt der wp keine wärme ab sondern führt zu übertemperaturen und genau das mag eine wp nicht...

puffer bauen die ein die eine blackbox brauchen, weil wärmequelle, wärmepumpe und wärmesenke nicht zusammenpassen. wenn diese richtig geplant werden hat man automatisch idente volumenströme...

Die Aussage finde ich sehr interessant, ich verstehe sie aber noch nicht so. Was meinst du mit dem Satz "der Puffer ist keine Wärmesenke"? Und wie kommst du mit einer on/off Maschine ohne Puffer aus? Gerade bei diesen Maschinen besteht ja das Problem ganz extrem, dass Leistungsangebot und Heizlast diametral gegenläufig sind. Wie kann man hier ohne Puffer häufiges Takten vermeiden? Die gleiche Frage stellt sich mir bei modulierenden Maschinen, sobald man unter die Mindestleistung kommt - wie kommt man da ohne Puffer aus? 

zitat..
dyarne schrieb:

ich habe bei meinem 50 jahre alten elternhaus (heizkörper, einrohrheizung) natürlich nach stand der branche einen puffer bekommen beim umstieg vom öl auf die on/off-wp. die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] war 3,3

nach diversen optimierungsrunden mit installateur und technik des pufferherstellers (umbau stich, etc...) flog der kübel raus und wir haben nach stand der technik auf direktheizung umgebaut. jetzt liegt meine JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] stabil über 5 ...

Dazu ein paar mehr Details wären sehr hilfreich. JAZ >5 mit einem on/off Gerät ohne Puffer finde ich sensationell. Wie groß ist das Haus? Wo steht es (klimatische Bedingungen, NAT)? Welcher Wärmebedarf/Heizlast? Welche Wärmepumpe ist im Einsatz? Was gibts sonst für wichtige Erkenntnisse, die man ggf. übertragen könnte? 


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  •  Jojo72
8.5.2022  (#14)
Ich plane einen bivalenten Betrieb der LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] mit der vorhandenen Ölheizung. Von daher kann die WPWP [Wärmepumpe] bewusst knapp ausgelegt werden, zumal ich auch noch einen 11 kW Holzofen habe, mit dem ich an richtig kalten Tagen ebenfalls zuheizen könnte. 
Aller Voraussicht nach würde damit die Ölheizung kaum mehr jemals eingeschaltet werden. Aber mit noch knapp 5.000 l im Tank ist das meine Notfallabsicherung, falls doch mal ein großflächiger Stromausfall kommt. 

Eine der Schwierigkeiten ist im Augenblick, einen Heizungsbauer zu finden, der Zeit hat und noch dazu bereit ist, sich auf meine aus seiner Sicht unsinnigen Vorstellungen einzulassen. Oder noch besser: der diese sogar unterstützt, weil er das System WPWP [Wärmepumpe] verstanden hat. Das wäre natürlich das Optimum. emoji


1
  •  berhan
  •   Gold-Award
8.5.2022  (#15)

zitat..
Jojo72 schrieb: Aber mit noch knapp 5.000 l im Tank ist das meine Notfallabsicherung, falls doch mal ein großflächiger Stromausfall kommt. 

Und der Strom für Steuerung und UWP kommt dann woher?

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
8.5.2022  (#16)

zitat..
Jojo72 schrieb: Die Aussage finde ich sehr interessant, ich verstehe sie aber noch nicht so. Was meinst du mit dem Satz "der Puffer ist keine Wärmesenke"? Und wie kommst du mit einer on/off Maschine ohne Puffer aus? Gerade bei diesen Maschinen besteht ja das Problem ganz extrem, dass Leistungsangebot und Heizlast diametral gegenläufig sind. Wie kann man hier ohne Puffer häufiges Takten vermeiden? Die gleiche Frage stellt sich mir bei modulierenden Maschinen, sobald man unter die Mindestleistung kommt - wie kommt man da ohne Puffer aus?

der puffer machts nicht besser, sondern schlimmer:
wärme ist wie wasser. fließt immer vom höheren zum niedrigeren niveau. wärmesenke bedeutet hier daß wärme 'abgenommen' wird, bspwl bei einer flächenheizung bei 30° bsplw bei heizkörpern bei 40°

diese temperaturen sind konstant und dabei fließt die wärme von der quelle über die wp zur senke und ins haus.

das ist wp-gerechter betrieb, so soll das sein...

wenn jetzt die senke abgedreht wird (raumregler...) und auf einen puffer geladen wird dann schraubt sich diesystemtemperatur permanent in die höhe: ebenweil der puffer keine wärmesenke ist, nicht isotherm wärme abnehmen kann...

das ist kein wp-tauglicher betrieb, das ist ineffizient und stresst das gerät...

eine on/off läuft ideal ausgelegt am kältesten tag des winters durch. am typischen 80% tag ist die last nur halb so hoch. das bedeutet die wp läuft 12h und steht 12h. dies macht sie idealerweise in 2h takten, das bedeutet 10-12 starts pro tag bei jeweils 1h laufzeit und 1h stillstand. das sind ideale werte für on/off geräte an heizkörpern.


1
  •  Jojo72
8.5.2022  (#17)

zitat..
berhan schrieb:

──────
Jojo72 schrieb: Aber mit noch knapp 5.000 l im Tank ist das meine Notfallabsicherung, falls doch mal ein großflächiger Stromausfall kommt. 
───────────────

Und der Strom für Steuerung und UWP kommt dann woher?

Vom Dach oder aus dem Akku. Der ist (wenn er denn mal geliefert wird 🙄) i.V.m. dem Hybrid-WR notstromfähig. 

1
  •  Jojo72
8.5.2022  (#18)

zitat..
dyarne schrieb:

eine on/off läuft ideal ausgelegt am kältesten tag des winters durch. am typischen 80% tag ist die last nur halb so hoch. das bedeutet die wp läuft 12h und steht 12h. dies macht sie idealerweise in 2h takten, das bedeutet 10-12 starts pro tag bei jeweils 1h laufzeit und 1h stillstand. das sind ideale werte für on/off geräte an heizkörpern.

Was machen die Heizwassertemperaturen bei 1h Laufzeit und 1h Stillstand? Wie stark differieren sie?


1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
8.5.2022  (#19)

zitat..
Jojo72 schrieb: Dazu ein paar mehr Details wären sehr hilfreich. JAZ >5 mit einem on/off Gerät ohne Puffer finde ich sensationell. Wie groß ist das Haus? Wo steht es (klimatische Bedingungen, NAT)? Welcher Wärmebedarf/Heizlast? Welche Wärmepumpe ist im Einsatz?

elternhaus von 1970
330m² in 2 wohneinheiten
saniert auf neubaustandard (fenster, wdvs, zwischensparrendämmung)
kalter standort (-16°)
~8,5kw normheizlast
fette 160m sonde
12.-14.ooo kwh wärmebedarf
~ 2.3ookwh strombedarf
die letzten jahre dank stundenvariablem tarif und sektorkopplung/strompreisautomatik typisch ~€ 300,- jahreskosten für heizung & warmwasser
heuer wirds mehr ... emoji

die bohrung hat mit € 11.000,- inkl 2009 soviel gekostet wie 2,5-mal den öltank füllen. mittlerweile wäre das spürbar weniger...


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die wesentlichen effizienzsteigerungen waren
- die puffer rauszunehmen und direkt in die heizkreise (wärmesenke) zu fahren
- die geregelten/gemischten kreise rausnehmen und die gesamte hydraulik offen & abgeglichen zu betreiben
- bei der einrohrheizung eckventile mit vollem durchgang einzubauen
- das gesamte gebäude wird jetzt von der eingebauten umwälzpumpe mit typisch <40w gespeist, die wärmepumpe läuft ab 250w strombezug...


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
8.5.2022  (#20)

zitat..
Jojo72 schrieb: Eine der Schwierigkeiten ist im Augenblick, einen Heizungsbauer zu finden, der Zeit hat und noch dazu bereit ist, sich auf meine aus seiner Sicht unsinnigen Vorstellungen einzulassen. Oder noch besser: der diese sogar unterstützt, weil er das System WPWP [Wärmepumpe] verstanden hat. Das wäre natürlich das Optimum.

DAS ist ein typisches problem...

einen kesselinstallateur erkennst du daran daß er bei wp im zweifel einen puffer einbaut
einen wp-installateur erkennst du daran daß er bei wp im zweifel keien puffer einbaut...


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heizkörper, einrohr hydraulik, gleitend/gemischt direkt.
der untere kreis ist offen, der obere zeitweise im absenkbetrieb.

start-/laufzeitverhältnis ...


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2
  •  Jojo72
8.5.2022  (#21)
Selbst WPWP [Wärmepumpe]-Hersteller empfehlen meist einen Puffer! 
Ich kann mir deshalb nach wie vor vorstellen, dass ein richtig ausgelegter Puffer kaum Effizienzverluste bringt. Im Idealfall ist er die meiste Zeit einfach nur "da", und die FBH FBH [Fußbodenheizung] nimmt einfach das auf, was die WPWP [Wärmepumpe] liefert. Dann sollte er kaum stören. Und in Verbindung mit PV bietet er die Möglichkeit, PV-Überschuss thermisch zu speichern. 🤔

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