Liebes Forum,
ich könnte ein paar Ratschläge bzgl. Wärmepumpe brauchen und hoffe auf eure Hilfe.
Ich habe ein Haus, Bj. 1983, 200 qm. Viessmann Öl-NT-Heizung, Ölverbrauch ca. 2.400 l plus 2-3 Ster Holz im Ofen. Das Haus ist somit in einem eigentlich soliden Zustand. Nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht. Das macht es natürlich schwierig, wenns um Heizkostenoptimierung geht. Sinnvoll wären allemal die "Low Hanging Fruits" (die Kellerdecke ist z.B. immer noch ungedämmt, vor allem weil ich Angst habe, dass es dahinter schimmeln könnte. Und ein paar Glasscheiben in den Kinderzimmern).
Das Haus hat großteils
FBH FBH [Fußbodenheizung]. Die Bäder haben zusätzlich zur
FBH FBH [Fußbodenheizung] einen Heizkörper. Auch das Schlafzimmer im Erdgeschoß hat einen (etwas klein dimensionierten) Standheizkörper. Die beiden Kinderzimmer im ersten Stock haben ebenfalls Heizkörper, die allerdings am
FBH FBH [Fußbodenheizung]-Heizkreis hängen. Technisch funktioniert das natürlich, allerdings auf Kosten der
VL VL [Vorlauf]-Temperatur.
Die Heizung war schon beim Einzug suboptimal eingestellt. Wir haben im Dachzimmer geschlafen und ziemlich geschwitzt. In meiner mangelhaften Kenntnis habe ich in den nächsten Jahren die Heizung "optimiert": Niveau 5, Solltemperatur 24, Neigung 0,7. Vorteil: die Bäder waren mit der
FBH FBH [Fußbodenheizung] kuschlig warm. Nachteil: Aufgrund der hohen Neigung ist der Boden an Tagen mit größeren Temperaturschwankungen im Wohnbereich nachmittags zu sehr ausgekühlt, so dass es gegen 9 abends doch etwas unangenehm kühl wurde. Der Ofen hat dann ausgeholfen. Weiterer Nachteil: die anderen
FBH FBH [Fußbodenheizung]-Heizkreise (außer den Bädern) musste ich ziemlich weit zudrehen, um nicht in der Sauna zu sitzen. Das hatte zur Folge, dass die Heizung, die beim Einschalten mit 22 kW losgerannt ist, die Wärme nicht weggebracht hat und deshalb nach 1-2 min wieder ausgeschaltet hat, um dann nach 5-10 min wieder loszurennen. (Ich wüsste gern, wieviel Effizienzgewinn allein hieraus zu gewinnen ist, wenn die Heizung vernünftig taktet).
Vor 7 Wochen kam ich dann auf die Idee, mit einer PV auf dem Dach samt Notstromversorgung mehr Autarkie zu erlangen. Schnell habe ich dann festgestellt, mit ca. 120 qm Süddach, da geht was. Deshalb sah ich hier nun die Tür aufgehen in Richtung Wärmepumpe. Die bisher sehr hohen
VL VL [Vorlauf]-Temperaturen habe ich seitdem deutlich abgesenkt, indem ich alle Heizkreis erst voll aufgemacht und dann teilweise wieder leicht eingeregelt habe. Die Bäder sind nun leicht unterkühlt, deshalb nutze ich nun die Heizkörper, um sie wieder angenehmer zu machen (dafür sind selbige ja gedacht). Die
FBH FBH [Fußbodenheizung] ist nun gaanz flach eingestellt, Neigung 0,2 (flacher kann sie nicht), und Niveau 6-7 je nach durchschnittlicher Außentemperatur. Heute morgen hatte ich eine
VL VL [Vorlauf] von 29 Grad.
Die Photovoltaik wird gerade eben montiert: 20
kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung], Süddach, Ertragsprognose 22-24.000 kWh. Vorgesehen ist dazu noch eine Speicherbatterie mit 16 kWh, auf die warte ich noch. Aktueller Liefertermin Ende Mai - ob das klappt? Man wird sehen.
Über die Foren (hier und im Haustechnikdialog) habe ich gelernt:
• modulierende
WPWP [Wärmepumpe]
• lieber knapp ausgelegt
• idealerweise direkt angeschlossen, ohne Puffer
• ohne Heizkurve fahren und Trägheit des Fußbodens ausnutzen (gleiches teste ich ja so gut wie möglich mit meiner Ölheizung)
Meinen Wärmebedarf habe ich wie folgt abgeschätzt:
• 2.400 l Öl plus 3 Ster Holz sind 30.000 kWh.
• mit einem angenommenen Wirkungsgrad des Holzofens von 80% und JNG bei der Ölheizung von ebenfalls 80% sind das nur noch 24.000 kWh. Der tatsächliche Wärmebedarf liegt vermutlich noch weiter südlich, bzw. ist durch Maßnahmen wie Kellerdeckendämmung und das eine oder andere Fenster relativ leicht Richtung 20-22.000 kWh zu bringen.
Meiner Meinung nach könnte das sogar noch konservativ sein, wenn man berücksichtigt, dass die Ölheizung bis vor 2 Monaten mit viiiiel zu hohen
VL VL [Vorlauf]-Temperaturen gefahren ist (schon bei 0°C ca. 42°C
VL VL [Vorlauf] im
FBH FBH [Fußbodenheizung] Heizkreis). Damit war das Bad zwar kuschlig warm, die anderen Heizkreise waren aber ziemlich weit zu. Wenn nun die Heizung mit 22 kW losrannte, bekam die Hydraulik die Wärme nicht weg, so dass der Brenner nach 1-2 min wieder abschaltete, nur um nach 5-10 min wieder zu starten. Aktuell habe ich bei 0°C ca. 32°C
VL VL [Vorlauf], mit 4-5 min Brennerlaufzeit und 20 min Auszeit. Vermutlich waren das weitere 10% Mehrverbrauch für Taktung und Aus-dem-Kellerfenster-heizen.
Also: (24.000 kWh Öl x 90% VL-Effizienz x 80% Effizienz des JNG) + (5.000 kWh Holz x 80% Wirkungsgrad des Ofens) = 21.300 kWh.
Wie realistisch haltet ihr diese Abschätzung des tatsächlichen Wärmemengenbedarfs?
• Der Anteil des Heizbedarfs im Januar sind etwa 17% der Jahresmenge. 21.300 kWh x 17% sind ca. 3.600 kWh Wärmebedarf.
• Wenn ich jetzt noch unterstelle, dass ich diese 3.600 kWh halbwegs linear einbringe, sind das 120 kWh pro Tag und somit eine Leistung von 5,0 kW, die ich mit einer elektrischen Leistung von 1-1,5 kW erzeugen müsste.
Was haltet ihr von dieser Abschätzung der
WPWP [Wärmepumpe]-Leistung? Wieviel Reserve für
WW WW [Warmwasser] sollte ich vorhalten? Das ist zwar in obiger Rechnung mit drin, müsste aber in kürzerer Zeit erwärmt werden und braucht dafür Leistung.