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Ausschreibung durch planenden Baumeister oder Selbstvergabe?

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  •  Nr59
28.1. - 3.2.2021
9 Antworten | 5 Autoren 9
9
Hallo liebe User,
wir hatten letzte Woche ein Gespräch mit einem planenden Baumeister. Zur Selbstvergabe/Ausschreibung befürchte ich, dass uns hierzu das Wissen und vor allem die Zeit fehlt. 
Bei der Kostenschätzung kommen wir auf ca. 450 000€ für ein knapp 160m² großes Haus inkl. Keller. Die Einreichplanung bis auf den Energieausweis wäre soweit fertig.
Für die Ausführungs & Detailplanung, Kostenberechnung, diverse Oberleitungen, ÖBA und Baustellenkoordination möchte das Unternehmen mit Steuer knapp 51 000€. Erscheint nur mir das hoch oder handelt es sich aktuell um realistische Preise?

Oder doch den Rohbau aufstellen lassen und die restlichen Gewerke selbst vergeben? Dazu ist aber mindestens ein Sachverständiger erforderlich.

Vielen Dank für euren Input :)

  •  Schelm
  •   Bronze-Award
28.1.2021  (#1)
Ist bei den 51.000,- der Keller hoffentlich auch schon dabei ?

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
28.1.2021  (#2)
Wenn du selber garnichts an Koordinationsaufgaben übernimmst ist es aus meiner Sicht nicht absurd.
Wenig ist es allerdings auch nicht gerade.  Bei uns sind es ca 15000€ weniger, wobei ich selber ein bisschen was an Vergabearbeit mache.

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
28.1.2021  (#3)
wenn architektur einigermaßen anspruchsvoll ist würde ich eine ausführungsplanung + ausschreibung jedenfalls machen lassen. die vergabe machst du ja ohnehin selber.

sparen kannst die eine öba und irgendwelche oberleitungen - die hatte uns mehr geschadet als geholfen.
ich würde da eher baukg + bauleiter nehmen und gleich zu beginn festlegen, dass kaufm. angelegenheit auschl. der bauherr entscheidet.

der preis ab ex einreichplanung kommt mir jetzt doch recht hoch vor. die HO sagt da glaub ich 10% für das volle programm also ab inkl. vorentwurf und selbst da wird idr. ein nachlass verhandelt.

haustechnik und inneneinrichtung (sofern da was dabei sein sollte) würde ich jedenfalls separat behandeln.

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  •  Nr59
28.1.2021  (#4)

zitat..
Schelm schrieb: Ist bei den 51.000,- der Keller hoffentlich auch schon dabei ?

ja ist dabei, bei der Summe wurde aber bereits ein Rabatt abgezogen.


zitat..
MalcolmX schrieb: Wenn du selber garnichts an Koordinationsaufgaben übernimmst ist es aus meiner Sicht nicht absurd.
Wenig ist es allerdings auch nicht gerade.  Bei uns sind es ca 15000€ weniger, wobei ich selber ein bisschen was an Vergabearbeit mache.

wir haben uns bereits mal ein Kellerangebot eingeholt, darauf zurückgreifen würde der BM aber nicht.


zitat..
coisarica schrieb: wenn architektur einigermaßen anspruchsvoll ist würde ich eine ausführungsplanung + ausschreibung jedenfalls machen lassen. die vergabe machst du ja ohnehin selber.

sparen kannst die eine öba und irgendwelche oberleitungen - die hatte uns mehr geschadet als geholfen.
ich würde da eher baukg + bauleiter nehmen und gleich zu beginn festlegen, dass kaufm. angelegenheit auschl. der bauherr entscheidet.

der preis ab ex einreichplanung kommt mir jetzt doch recht hoch vor. die HO sagt da glaub ich 10% für das volle programm also ab inkl. vorentwurf und selbst da wird idr. ein nachlass verhandelt.

haustechnik und inneneinrichtung (sofern da was dabei sein sollte) würde ich jedenfalls separat behandeln.

gebaut wird eine Schuhschachtel mit Walmdach und bodentiefe Fenster auf der Gartenseite. Ein Teil vom Vorraum sowie der HWR bekommt ein Flachdach. 

Warum haben euch die ÖBA und Oberleitungen mehr geschadet?

Die Haustechnik ist dabei, haben einen Installateur in der Familie :) 
450k belaufen sich auf schlüsselfertig. 




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  •  peepgame
28.1.2021  (#5)
Ich habe in der Vorprojektphase einige Angebote zur Baubegleitung eingeholt, wobei hier die Angebote alle deutlich über 50.000 € lagen.

Beihaltet waren Planung, Ausschreibung und gesamte Baubegleitung. Baustellenkoordinator hätte dann noch seperat vergeben werden müssen.

Am Ende haben wir und entschlossen, alles selbst auszuschreiben und zu vergeben. Das hat aber tatsächlich eine große Menge an Zeit erfordert und hat sich über einige Monate hingezogen. Das neben einem Vollzeitjob hinzubekommen war schon mühsam.

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
28.1.2021  (#6)
Hab mich übrigens vorher verrechnet und die Differenz ist eh nur um die 5000€. Ich finde auch eine anständige Baubegleitung und Planung zahlt sich aus. Gerade wenn man zum Beispiel neben dem Job nicht wahnsinnig viel Zeit übrig hat und sich Ärger ersparen will...

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  •  Nr59
2.2.2021  (#7)

zitat..
MalcolmX schrieb: Hab mich übrigens vorher verrechnet und die Differenz ist eh nur um die 5000€. Ich finde auch eine anständige Baubegleitung und Planung zahlt sich aus. Gerade wenn man zum Beispiel neben dem Job nicht wahnsinnig viel Zeit übrig hat und sich Ärger ersparen will...

Kannst du mir bitte nachsehen, wie viel bei euch die Ausführungs und Detailplanung kostet? 

Bei uns ist Zeit wirklich Mangelware, mein Mann ist bis auf Freitag jeden Tag bis 18:00 in der Firma. Ich gehe auch ein paar Stunden arbeiten und nebenbei halten uns die Kids ordentlich auf Trab.

Unser Großvater hat zwar früher selbst Wohnungen gebaut, aber mittlerweile wird er 82 Jahre alt und da kann ich ihm nicht mehr die Verantwortung übergeben, obwohl er wirklich fit ist für sein Alter. Seiner Meinung nach müssten wir uns 50k einsparen, wenn selbst ausgeschrieben wird 🤷‍♂️

Waren anfangs bei einem GU, jedoch ist das Angebot zur Finalisierung nicht transparent genug gewesen. 

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
3.2.2021  (#8)
Bitte nicht schrecken über die Preise, das ist doch was anderes als die "3000€ für einen Einreichplan" nach dem dann auch gleich gebaut wird.

ca 30k€ brutto für Entwurf, Einreichplanung, Koordination mit der Gemeinde (weil Baustopp war, sprich ermitteln welche Rahmenbedingungen dann gelten), und komplette Polierplanung mit Ausschreibung Rohbau, incl. Statik. Das Haus hat ca 185m2 Wohnfläche, knapp 30m2 Nebengebäude und keinen Keller, dafür eine Dachterrasse (nochmal 35m2).
Davon ist etwa die 12k€ brutto die Ausführungs- und Detailplanung, in Zusammenarbeit mit einem Baumeister)
Dazu kommen geologisches Gutachten für Baugrundkennwerte, Versickerung und Tiefenbohrung (ca 4500€ - 5000€ brutto incl. Bohrbegleitung) und Bauphysiker (2300€ für das Komplettpaket mit Berechnung aller akustischen und thermischen Kennwerte, Optimierung der Aufbauten, Energieausweis).

Die ÖBA haben wir noch nicht ausgeschrieben und vergeben, denn unser Planungsteam sitzt zu weit entfernt. Aber da rechne ich mit ca 10-15k€ (weil wir selber doch einiges selber koordinieren, aber trotzdem eine Kontrollinstanz für die fachgerechte Ausführung wollen).

Alles keine "Sonderangebote" aber mit hoher Planungsqualität die bei der Einreichung dann keine Überraschungen gibt (es wurde vorab mit der Gemeinde bereits koordiniert damit alles zum künftigen Bebauungsplan der Gemeinde passt).
Weiters wurde einiges für uns ausverhandelt zB die Zufahrt anders als von der Gemeinde gewünscht (mit guten Argumentationen und den nötigen Gesprächen mit der Gemeinde). Hätte ich das alles 2020 nebenbei machen müssen, hätte meine Frau nicht mit dem arbeiten wieder anfangen können. und da sie gut verdient hat sich der finanzielle Aufwand für uns in jedem Fall gelohnt.

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
3.2.2021  (#9)

zitat..
Nr59 schrieb: Warum haben euch die ÖBA und Oberleitungen mehr geschadet?

unsere ÖBA hat leistungen abgenommen, die mangelhaft waren - und zwar so mangelhaft, dass jeder laie das erkennen konnte. außerdem wurden rechnungen freigegeben die (im fünfstelligen bereich) fehlerhaft waren.

wir haben dann geld einbehalten und die ausführende fa. hat uns geklagt - die öba hatte ja alles freigegeben. in der verhandlung hat die öba dann zugunsten des klägers gelogen, dass sich die balken biegten. eine öba haftet für nichts.

fazit: die offensichtlichen mängel kann ein durchschnittlich begabter häuslbauer leicht selbst feststellen und bei versteckten mängeln hilft die öba ohnehin nicht.


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