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Bewehrung einer Fundamentplatte

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  •  Bockleitn
13.1. - 19.2.2016
16 Antworten 16
16
Hallo ich bitte um eure geschätzte Meinung
bitte nur fachlich kompetente Beteiligung da dieses Thema doch sehr heikel ist!

meine Frage wie stark muss eine 30cm Fundamentplatte bewehrt sein (die im Ausmaß 14 x 9 Meter mit seitlich umlaufenden Streifenfundamenten bei sehr schlechten Bodenverhältnissen ist unter der Bodenplatte wurde eine Aufschüttung in der Größenordnung von bis zu einem Meter gemacht)
bitte um Angaben einer ähnlichen Fälle
vergleichsweise statische Berechnungen zu eurem Fall wären interesant
DANKE mfg

  •  Richard3007
13.1.2016  (#1)
Hmm ist schwer zu beantworten ohne das Projekt zu kennen. Wie wird gebaut etc... Ein Ziegelmassiv ist doch deutlich schwerer als ein Holzriegelhaus.

Ich habe ebenso 30cm Bodenplatte. Baute mit Liapor Fertigteilwänden. Darunter wurde ca. 1,3m mit Schotterbruch aufgeschüttet und Lageweise verdichtet. Nachdem verdichten musste der Erdbauer einen Lastplattentest machen lassen. Bei dem der Untergrund bei 65KN Druck/m² nur sich 1mm setzen darf. Danach wurde mit Lastabtragenden Glasschaumschotter die Bodenplatte von unten gedämmt. Darauf die Bodenplatte mit 2 Lagen Matten inkl. Abstandhalter errichtet.


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Ob das der richtige weg für dein Fundament ist, kann ich dir nicht sagen. Davor habe ich ein Bodengutachten erstellen lassen.

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  •  Bockleitn
13.1.2016  (#2)
recht schön und gut aber welche Eisenmatten habt ihr da eingebaut? AQ??


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  •  Bockleitn
13.1.2016  (#3)
kann mir diesbezüglich jemand einen Auszug aus der Önorm schicken
wo dies geregelt ist


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  •  Richard3007
13.1.2016  (#4)
Kann ich dir leider nicht mehr beantworten, da ich den AQ auch nicht im Angebot habe. Wenn ich mich recht erinnere dürften die Gittermatten etwa 8mm Durchmesser gehabt haben. (Ich arbeite viel im mm Bereich und kann das sehr gut abschätzen). Es wurden insgesamt 2 Tonnen Stahl verwendet.

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  •  lidl
  •   Bronze-Award
13.1.2016  (#5)
@Bockleitn
Ich denke nicht dass die Norm dir diesbezüglich Auskunft geben kann. Schließlich sind
- Bodenverhältnisse
- Aufkommende Lasten
doch immer individuell.

Es beginnt halt bei AQ55 bis AQ82, selten auch AQ100
Gewicht:
AQ55: 3,74 kg pro m²
AQ82: 8,3 kg pro m²
Das macht bei zweilagiger Bewehrung eine Differenz von 9,12 kg pro m²
Bei 150m² und einem Stahlpreis von 0,7 EUR eine Differenz von 957€.

Mit den Matten alleine ist es dann nicht getan. Hast du etwa Säulen muss dort verstärkt bewehrt werden, Randvernadelung (sieht man auf dem 8. Bild von Richard sehr schön) kommt noch dazu.

Dein Haus wird dir nicht umfallen, aber Risse oder im schlimmsten Fall Setzungen (es gibt hier im Forum einen Thread dazu) können schon auftreten.

Aus der Erfahrung von meinem Hausbau würde ich dir dazu raten einen Statiker zu kontaktieren. Bei mir hat es zuerst die Baumeister vergebens versucht alles zu rechnen. Der Statiker war damit innerhalb von ca. 10 Tagen inkl. einer Änderungsrunde komplett durch. Bei mir ging es um eine Decke mit 10! Unterzügen.
Das Ergebnis war ein Bewehrungsplan inkl. Biegeliste (63 Positionen).
Die Biegeliste habe ich an die Biegerei geschickt... nochmal 10 Tage und ich hatte das komplette Material fertig abgelängt, gebogen und durchnummeriert (wie in einem Bausatz) auf der Baustelle liegen.

Kosten Statiker: ~1.000 EUR + USt
Kosten Biegerei: 0,65 EUR + USt pro Kg (abgelängt und gebogen)

Ich selbst versuche eigentlich alles selbst zu machen und zu sparen wo es nur geht. Aber alleine die Biegeliste war bei meinen 63 Positionen Gold wert.

Wenn es dir im Moment nur um eine grobe Kostenabschätzung für deine Bewehrung geht:
Gehe von 2 mal AQ76 aus (7,12 kg / m² * 2). Wenn es dann nur AQ70 ist hast du noch Luft für Randvernadelung & Zusatzbewehrung an einigen Stellen.

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  •  lidl
  •   Bronze-Award
13.1.2016  (#6)
@Bockleitn
ich hätte dir jetzt noch meinen Bewehrungsplan per PN geschickt, leider kannst du noch keine PN empfangen. Bei Interesse, lass mir mal E-Mail Adresse zukommen.

Nochwas: Eine Biegerei schneidet dir auch die Matten so zu wie du sie benötigst. Wie sie benötigt werden ist im Bewehrungsplan ersichtlich.

Der Einbau geht dadurch gleich nochmal schneller, da du auf der Baustelle nichts mehr schneiden musst :)

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  •  MinMax
  •   Gold-Award
13.1.2016  (#7)

zitat..
Bockleitn schrieb: aber welche Eisenmatten habt ihr da eingebaut? AQ??

AQ76 zweifach übereinader (untere und obere Lage), dazu laut Statikberechnung die notwendigen 'Zulagen'... ich habe aber bischen den Eindruck du möchtest dir die Statikberechnung sparen? die paar hunderter würde ich persönlich hinein inverstieren, wenn die Bopla nachgibt wirst du einpaar zigtausend in deiner Tasche vermissen.


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  •  bautech
  •   Gold-Award
13.1.2016  (#8)

zitat..
lidl schrieb: Gehe von 2 mal AQ76 aus (7,12 kg / m² * 2).

zitat..
MinMax schrieb: AQ76 zweifach übereinader (untere und obere Lage), dazu laut Statikberechnung die notwendigen 'Zulagen'


Mit den Angaben kannst mal für die Projektierung nix falsch machen, AQ76 in 2 Lagen is mal ne gute Richtung, auch für "ausgefallene" Grundrisse (wie meiner einer is...)!
ABER: ne Berechnung is hier imho unabdingbar, siehe MinMax und Richard! Brauchst irgendwo Zulagen, Schubbewehrung wg Einschnitt durch Kanal / Wasser / Stromleitung, Anschußbewehrung für Säulen / Mauerwerk (bei Keller?), etc pipapo!
P.S.: Die Abstandhalter gehen auch in die Kilos rein... die nicht unterschätzen!
Tipp aus der Praxis: Randverbügelung kannst meist auch mit Mattenbügelung lösen - der Eisenbieger dimensioniert die Randverbügelung von Stab- auf Mattenstahl um und biegt dir 2,4 Meter lange Mattenbügel draus!
Beispiel bei mir: Randbügel DN8 alle 30cm - bescheiden zum Verarbeiten, da solltest schon flechten können!
Bügelmatte A55(60?), 2,4 Meter lang und kraftschlüssig untereinander verbunden - hinlegen, anhängen, fertig emoji
Red mit nem ordentlichen Statiker, das kost´ Dir ein 3-4 Hunnis und gut isses!

ng

bautech

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  •  Executer
  •   Gold-Award
13.1.2016  (#9)
Ich habe 25cm BoPla auf GSS und Lehmboden zeilagig mit AQ60 bewährt, Grundriss ist einfach gehalten, abgesehen davon das der Eingangsbereich/TR nur eingeschoßig ist, das restliche Haus aber zweigeschoßig.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
13.1.2016  (#10)

2016/20160113925593.JPG
richard, hat da der bagger einen patschen weil ihr ihn mit dem hydraulischen wagenheber lupfts?
emoji

cooles bild vom lastplattentest...

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  •  bautech
  •   Gold-Award
13.1.2016  (#11)

zitat..
dyarne schrieb: cooles bild vom lastplattentest...


Cool dass es ne statische und keine dynamische Lastplatte is... die Ergebnisse sind einfach sicherer!

ng

bautech

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  •  Richard3007
13.1.2016  (#12)

zitat..
dyarne schrieb: richard, hat da der bagger einen patschen


Ja ich habs mit nem Radlflickzeug wieder hinbekommen emoji

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  •  elanor
  •   Silber-Award
13.1.2016  (#13)
Also unsere Statikberechnung umfasst ca. 140 Seiten, dazu noch Stahllisten, Mattenschneideskizzen und Bewehrungspläne für Bodenplatten, Zwischendecke, Betonrost, Bewehrung Treppe, diverser Stützen und der Stützmauer.
Unsere Bodenplatte vom Haus ist 35cm dick, die vom Nebengebäude 25cm, ebenfalls alles auf Glasschaumschotter.
Bei uns stand die Berechnung durch einen Statiker gar nicht zur Debatte, also ob wir das rechnen lassen oder nicht... unser Planer hat das an ein externes Statikbüro vergeben. Wir fühlen uns ganz gut bewehrt emoji

Ganz ehrlich, an der Statikberechnung würd ich ned sparen!

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  •  cloudy33
  •   Bronze-Award
13.1.2016  (#14)
Einen schönen guten Abend,

... willst du sicher gehen, kommt zuerst der Bodengutachter und der sagt dir dann, wie du deine Haus gründen kannst, sollst. Auch ganz wesentlich wäre die Frage, wie schaut dein Haus überhaupt aus - Holz, oder Massiv, viele tragende Wände, oder sehr stark aufgelöst.. usw....
nicht ganz unwesentlich ist auch die Frage, wie wurde aufgeschüttet, bzw. mit welchem Material?
Einfach nur hingekippt und das wars, oder wie es sein sollte schichtweise (ca. 30) eingebracht und dann verdichtet.
... und ein statiker wäre angebracht, allerdings in deinem Fall wird er wohl die Bodenkennwerte wollen, und die kommen dann vom Bodenmechaniker.

.. die oben erwähnten 2xAQ76 klingen ganz vernünftig, nur wird dir das wenig bringen, wenn dir die gesammte Platte versinkt, bzw. im ungünstigsten Fall sich schräg setzt, weil die Aufschüttung eben sehr inhomogen ist.

LG


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  •  Scholar
  •   Bronze-Award
19.2.2016  (#15)

zitat..
Richard3007 schrieb: Bei dem der Untergrund bei 65KN Druck/m² nur sich 1mm setzen darf.


Sind das wirklich kilonewton pro quadratmeter?

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  •  lidl
  •   Bronze-Award
19.2.2016  (#16)
Naja, das wären 6,5 Tonnen pro m², also 65kg auf einer Fläche von 10 x 10 cm. Das kommt mir schon realistisch vor.

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