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Biomasseheizwerk! anschließen Ja/Nein?

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  •  güsistmk
12.2. - 12.5.2008
7 Antworten 7
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Wir haben ein nettes Grundstück erworben, wo wir uns nun entscheiden müssen (relativ rasch!), ob wir bei dem für die Siedlung geplanten Biomasseheizwerk anschließen. Gas ist keines vor Ort. Die Entscheidung sofort zu treffen ist für uns schwierig, da wir erst in 2 Jahren planen zu bauen und uns die Alternativen noch nicht verbauen wollen. Unsere Schnellrecherche sagt eigentlich JA, weil unkompliziert, weil die Umwelt geschont wird, weil auch Warmwasser da drüber läuft, weil am ersten Blick die Anschaffung günstig erscheint (für 10KW ca. € 8.000,-- inkl. Übernahmestation). Dagegen spricht, die von uns ca. errechneten Jahreskosten und die Unsicherheit von einer kleinen Land-Forstwirtschaftsgenossenschaft abhängig zu sein. Unsere Alternative wäre Pellets oder Erdwärmepumpe.
Welche Tipps fallen euch ein! Danke

  •  tonama
13.2.2008  (#1)
keine leichte Entscheidung - Wir sind bis Montag auch vor dieser Entscheidung gestanden, jetzt sind wir aber froh uns doch für eine Ochsner Erdwärme Heizung (Flächenkollektor, 1 WP WP [Wärmepumpe] für Heizen 1 fürs Warmwasser) entschieden zu haben.
Bei uns hätte die Übergabestation EUR 6.000,00 gekostet. Dann wird noch ein WW WW [Warmwasser]-Boiler benötigt und der Installateur muss das ganze dann noch anschließen. Im Endeffekt sind wir (gemeinsam mit unserem Installateur) auf eine Differenz in der Anschaffung (inkl. Baggerung, Sand, Arbeit) von knapp EUR 5.000,00 gekommen.
Unser Nahwärmetarif hätte so ausgesehen:
Arbeitspreis pro MWh: EUR 68,4
Grundgebühr pro kW-Anschlussleistung: EUR 24,00
Messpreis pro Jahr und Anlage: EUR 72,00
Wenn man für ein Haus (EKZ 50, 140 m²) alles zusammenrechnet benötigt man im Jahr ca. 13.000 kWh für Heizen und Warmwasser.
Meine Rechnung:
13 * 68,4 = 889,2
7 * 24 = 168
plus 72
gesamt: 1129,20 pro Jahr

gleiches mit WP WP [Wärmepumpe] (AZ 4)
13.000 / 4 = 3250 kWh
3250 * 0,16 = 520,00 pro Jahr

Ergibt eine Differenz von ca. 600 pro Jahr.
Oben hab ich geschrieben dass wir laut Angebot eine Differenz in der Anschaffung von EUR 5.000 haben. Auch wenn die Differenz 6.000 betragen sollte, weil man bei den Installationen nicht selber mit anpackt rechnet sich die WP WP [Wärmepumpe] nach 10 Jahren.

Vorteile der Biomassenahwärme:
keine aufwendigen Grab- oder Bohrarbeiten notwendig
klimaschonender als WP WP [Wärmepumpe]
Reparaturen am Heizhaus werden nicht an dich verrechnet
geringe Investitionskosten
Nachteile der Biomassenahwärme:
sehr hohe monatliche Betriebskosten
Abhängigkeit von der Genossenschaft (bei uns 15 Jahre!)
hohe Fixkosten (Grundgebühr und Messpreis)

Vorteile der WP WP [Wärmepumpe]:
geringe monatliche Kosten
sehr ausgereifte Technologie

Nachteile der WP WP [Wärmepumpe]:
höhere Investitionskosten
weniger klimafreundlich als NW
aufwendige Grab- oder Bohrarbeiten
Reparaturkosten hast du selbst zu tragen

Trotzdem würde ich aber sagen, dass du dich, egal für welche der beiden Varianten du dich entscheidest, nix falsch machst - meiner Meinung nach beides sehr gute und sympatische Lösungen mit Zukunft.
Grüsse!


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  •  güsistmk
13.2.2008  (#2)
Überlegungen bestätigt - Tonama - Voerst Danke für die ausführliche Info!
Ich finde meine Überlegungen bei dir bestätigt und auch die Vollkostenrechnung!
Ich meine, dass wir eher auf 15 Kw gehen, da wir planen auch den Keller teilweise zu beheizen! Da sieht die Rechnung natürlich auch wieder anders aus! Zu berücksichtigen wird sicher auch sein, dass die WP WP [Wärmepumpe] in 15 Jahren fällig ist und bei der NW dies nicht unser Problem sein wird. Hoffe ich halt nicht! (emoji Oder?

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  •  tonama
15.2.2008  (#3)
Folgekosten - Richtig güsistmk.
Nach ca. 15 Jahren wird bei der WP WP [Wärmepumpe] (im Normalfall) der Kompressor fällig. Im Moment würde Reparatur (Austausch) ca. 2.000 Euro kosten. Bei der Nahwärme können von der Heizanlage her keine Kosten auf dich zurückfallen. Allerdings alles was innerhalb der Übergabestation zu reparieren ist, musst du bezahlen.

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  •  receiver78
6.5.2008  (#4)
Folgekosten - @ Tonama:
Das ist so nicht ganz richtig. Teilweise (hängt vom Vertrag ab) ist die Übergabestation im Eigentum der Genossenschaft. D.h. falls Reparaturen notwendig werden, muss diese natürlich der Eigentümer und somit die Genossenschaft bezahlen

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  •  hamster
6.5.2008  (#5)
Haus muss auf WP WP [Wärmepumpe] ausgelegt sein - Um mit einer WP WP [Wärmepumpe] niedrige Heizkosten zu realisieren muss das Haus gut gedämmt sein und eine Fußbodenheizung mit geringem Verlegeabstand besitzen. 15kW Wärmeleistung bei einem Neubau deuten auf das Gegenteil hin. Hohe Wassertemperaturen sind Gift für eine WP WP [Wärmepumpe].
"Normale" Heizungen haben keine Probleme mit höheren Wassertemperaturen.

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  •  hamster
6.5.2008  (#6)
Zusatz - Im Gegensatz zu "Verbrennungsheizungen" steigen bei WP WP [Wärmepumpe] die Preise überproportional an.
Während bei z.Bsp. bei einer Gas- oder Oelheizung der Preisunterschied zwischen 11kW, 15kW oder sogar 20kW nicht der Rede wert ist, kostet eine WP WP [Wärmepumpe] von 15kW schon richtig viel Geld im Vergleich zu einer nur halb so starken.

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  •  kunert
12.5.2008  (#7)
Heizlast - @güsistmk

Vielleicht sollten Sie erst einmal den Dämmstandard des Hauses verbessern, eine Heizlast von 15kW ist schon heftig, außer es sollen 250-300 qm beheizt werden. Dämmung ist bei einem Neubau mit weitem Abstand die günstigste Methode, Energie einzusparen, hier zu sparen ist unsinnig.
Bei einem 200 qm EFH sollten 10kW die obere Grenze sein, dann sind auch WP WP [Wärmepumpe] nicht mehr so teuer.

O. Kunert

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