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Dachlast durch Statiker prüfen lassen

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  •  ComCle
16.3. - 18.3.2022
7 Antworten | 3 Autoren 7
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Hallo liebe Forengemeinde,

ich plane die Anschaffung einer PV Anlage. Das Angebot des Elektrikers meines Vertrauens ist bereits da: 6kwp, 10° Ost-West Aufständerung und Batteriespeicher. Gegebenheiten: Pultdach mit Bitumeindeckung, 2° bis 3° Gefälle. Objektstandort Süd-östlich von Wien, Schneelastzone 2*, Geländekategorie II.

Da es bei uns oft stürmisch ist, habe ich ihn gebeten die Ballastierung mit zusätzlichen Sicherheitspolster auszulegen. Auf Nachfrage hat er mir mitgeteilt, dass ich in den Ecken mit maximal 75kg/m² Ballast rechnen soll. In der Mitte des Modulfeldes mit deutlich weniger.

Unser Haus wurde 2020/2021 gebaut und ist daher recht neu. Prinzipiell gibt es soweit keine großen Probleme, trotzdem gab es ein "unfreundliches" Auseinandergehen mit dem Bauträger. Wie zu erwarten war, habe ich keine Auskunft vom Bauträger bezüglich Dachlast/Nutzlast erhalten.

Hier nun meine Fragen:
1.) Ist es prinzipiell so, dass man sich bei einem neueren Haus keine Sorgen machen müsste, wegen der Ballastierung bzw. wegen der Dachlast? Der Elektriker meinte, es sei kein Problem. Ich persönlich würde mir das aber trotzdem gerne von einem Statiker überprüfen lassen.

2.) Kann mir jemand solch einen Statiker für Dachlasten empfehlen? Kann sowas jeder Statiker beurteilen?

3.) Was für Unterlagen würde so ein Statiker benötigen? Da wir vom Bauträger gekauft haben, sind leider nur wenige Übersichtspläne vorhanden. Ich habe sonst nur Fotos vom Rohbau, bzw. sind natürlich die Dachsparren von außen sicht- und messbar.

Vielen Dank für eure Antworten.
LG

  •  madkatze
  •   Bronze-Award
16.3.2022  (#1)
Hallo Comle,

ich hatte/habe ein ähnliches Problem, jedoch mit dem Unterschied, dass ich von meinem GU die Statikberechnung erhalten habe. Darin war auf einer bestimmten Fläche eine PV eingezeichnet mit ca. 70 kg/qm. Zusätzlich gibt es eine Reserve für Instandhaltungsarbeiten von 50 kg/qm und eine (aufgrund einer dünneren Ausführung der Holzdecke) zuusätzliche Reserve von ca. 25 kg. 
Ich bin mit diesen 25kg dann auf Befestigungssuche gegangen und mit Aerocompact ein system gefunden, welches mit sehr wenig Ballast auskommt.

Ich hatte auch erwägt eine neue Statikberechnung zu machen, jedoch führen die Kosten dafür sehr schnell dazu (zumindest bei mir), dass die Amortisationsdauer zu vergessen ist.

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  •  ComCle
16.3.2022  (#2)
Hallo Madkatze,

warst du in Kontakt mit einem Statiker? Was wollte er dafür haben?

LG 

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  •  madkatze
  •   Bronze-Award
17.3.2022  (#3)
Hallo,
direkt mit dem Statiker nicht. Mein GU hat mir, soweit ich mich erinnere, einen Preis zwischen 3-5 TEUR genannt. Er hat gemeint es ist deshalb wo teuer, weil die gesamte Statik neue gerechnet werden muss.

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  •  ComCle
17.3.2022  (#4)
Das klingt gar nicht gut. Ich werde mal selber bei einem Statiker (mit google maps gefunden) in der Nähe anfragen, aber 3000€+ sind definitiv ein No-Go für das PV Projekt.

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  •  ComCle
17.3.2022  (#5)
Ich habe jetzt nach längerer Internetrecherche die Seite https://www.eurocode-statik-online.de/ entdeckt. Dort kann man für meine Art des Pultdaches (Holzbalkendecke) eine Schätzung berechnen. Leider scheint es ziemlich knapp bei mir zu sein, wenn man neben dem Gewicht der PV die Eigenlast der Decke, die Verkehrslast und die Schneelast eingibt.
Das bestärkt mich in dem Vorhanben das Projekt mit einem Statiker abzuklären. Mein erster telefonischer Kontakt mit dem erstbesten Statiker von Google hat ergeben, dass man dafür wahrscheinlich nicht die komplette Statik des Hauses neu berechnen muss und dass das wahrscheinlich "nur ein paar Hunderter" kostet.
Ich besorge mir jetzt noch die Einreichpläne vom Bauamt bevor ich ihn beauftrage. Vielleicht steht da ja noch etwas drinnen, dass mir weiterhelfen könnte.


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  •  Hobbyplaner
  •   Silber-Award
17.3.2022  (#6)
Hallo ComCle,

Eventuell lässt sich noch der baubegleitende Statiker oder der ausführende Holzbauer ausfindig machen, und mit der Überprüfung der zusätzlichen Last beauftragen.

Ansonsten sind schon ZT (ab ca 90,-€ /Std Netto) zu finden, die ohne aufzuschneiden nach tatsächlichem Aufwand abrechnen.
Dabei gilt: Je genauer die Angaben und Pläne, desto geringer der Aufwand.

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  •  ComCle
18.3.2022  (#7)
Danke für den Hinweis. Ich hab noch die Telefonnummer von einem der "Baustellen-Chefs" von damals. Ich werde dort mal mein Glück probieren.

Zwischenzeitlich habe ich mir die Einreichpläne vom Bauamt besorgt. Dort ist zumindest der Dachaufbau im Detail beschrieben und die gute Nachricht ist, dass die Dachsparren laut Plan wesentlich dicker sind, als ich am Dachüberstand messen konnte. Die Dachsparren verjüngen sich zum Ende hin. Ich habe natürlich auf dem Putz gemessen, die Verjüngung läuft aber bis zum Ziegel laut meinen Bildern vom Rohbau.

Ich schätze mal ich habe jetzt alle Infos für einen Statiker.

LG
 


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