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Dämmung oberste Geschoßdecke - jetzt oder später

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  •  uhim
2.10. - 21.10.2019
8 Antworten | 6 Autoren 8
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Hallo Forum,

Wir müssen bzw. wollen die Sanierung eines Einfamilienhauses angehen das wir gerade gekauft haben. Haus, Ölheizung und Fenster sind Bj. 1979, Kaltdach, im Istzustand brauchen wir ca. 2700l Öl im Jahr. Dämmung der obersten Geschoßdecke gibt es derzeit keine.

Macht es Sinn die Dämmung der obersten Geschoßdecke (als Einzelmaßnahme) noch vor dem Winter zu erledigen, oder besser erst ein Gesamtkonzept zur Sanierung erstellen und dann abarbeiten? Als Nachteil wenn wir es gleich machen sehe ich das noch fehlende Gesamtkonzept und möglicherweise Mehraufwand falls das Dach gemacht werden muss bzw. Leitungen (Solar, Elektrik, etc) später durch die Decke geführt werden müssen.


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2019/2019100276610.jpg

EPS möchte ich nicht und zumindest ein Teil des Dachbodens soll begehbar sein. Der Zugang ist durch eine Dachbodenluke mit Klapptür und der Kniestock recht niedrig (siehe Fotos, sorry für das Chaos, sind gerade beim Entrümpeln).

Vielen Dank!
Michael  

  •  MissT
  •   Gold-Award
2.10.2019  (#1)
Grundsätzlich wäre es natürlich sehr sinnvoll, wenn Du noch vor dem Winter dämmst. Über die oberste Geschoßdecke entweicht sehr viel Wärme, das wirkt sich entsprechend deutlich auf Heizkosten bzw. Ölverbrauch aus. Die Berücksichtigung eines "Gesamtkonzepts" scheint mnir hier eher nicht notwendig. Aus meiner Sicht gilt es nur abzuklären:
+ Sind Dach und Dachstuhl in Ordnung?
+ Soll der Dachboden ausgebaut werden?
+ Sind irgendwelche Leitung/Durchbrüche zu ergänzen, z. B. für eine PV-Anlage, SAT-Anlage o. dgl.? Oder um Schläuche von einem Raum zu einem anderen über den Dachboden zu legen?
Daraus leitet sich dann ab, ob jetzt schon gedämmt werden kann, oder ob das nicht sinnvoll ist.

Sollte es betreffend EPS nur um die Begehbarkeit gehen: Hierfür legt man dann Fermacellplatten drüber.

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  •  uhim
3.10.2019  (#2)
Für einen Ausbau ist der Dachboden zu niedrig, also nein. Der Dachstuhl ist in Ordnung, das Dach ist dicht, aber nach 40 Jahren bei Installation von PV und Austausch von Dachflächendenstern zumindest Austauschkandidat. Leitungen / Durchbrüche / Schläuche weiß ich noch nicht (wie gesagt, fehlendes Gesamtkonzept...), wenn man sie jetzt vorsieht sind sie am Ende wahrscheinlich an den falschen Stellen. 

Beim EPS geht es mir nicht um die Begehbarkeit, sondern technisch wären mir Alternativen lieber wegen Brandbeständigkeit und Diffusionswiderstand, gefühlt mag ich es einfach nicht. Mein Favorit wäre im Moment eine Zellulosedämmung, im begehbaren Bereich eingeblasen zwischen Boden und OSB Platten, im Randbereich offen eingeblasen um zur Außenmauer bzw. zum Dach hin spaltfrei abzudichten. Nachteile sehe ich in der höheren Wäremeleitfähigkeit bzw. notwendigen höheren Dicke der Isolierschicht. Oder übersehe ich da was?

Ich schätze mal ich würde ~500l Öl über die Heizsaison einsparen, das ist nicht wenig, wenn damit aber folgende Arbeiten schwieriger sind wird das schnell teurer. 

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  •  GeorgL
  •   Gold-Award
3.10.2019  (#3)
Wenn beim Dach auf jedenfall die Deckung erneuert wird und auch ein Kaltdachaufbau gemacht wird würde ich mit der Dämmung warten. Erstens kann man leichter arbeiten, zweitens kann man die Anschlüsse besser ausführen.

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
3.10.2019  (#4)

zitat..
MissT schrieb: Hierfür legt man dann Fermacellplatten drüber.

Oder einfach nur 15mm OSB-Platten, geht schneller und günstiger. Die Betondecke erfüllt meist der Auflage lt. Baubescheid, wonach der Spitzboden brandhemmend auszuführen ist. Bei Holzbalkendecke usw. ist natürlich Fermacell angebrachter.

Ich würds auch jetzt dämmen, und auch ordentlich die Mauerbänke überdämmen und zwischen den Sparen was reinschieben. Also auch am Rand rundum arbeiten. Alternativ nur die Betondecke dämmen und wenn du die Fassade mit EPS machst dann den Rest machen und sich den Styropor-Schneider dabei vom FAssadenbauer ausborgen.

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  •  Studebaker
3.10.2019  (#5)
Ist Zellulose offen augeblasen eine günstigere Alternative zu EPS? 
Wie kann man das preismässig zu EPS pro m2 werten?
Ist Zellulose brennbar, zieht es Ungeziefer an (Mäuse etc)?
Muss bei Zellulose das Dach "dicht" sein? Ich meine am Rand zur Mauerbank? 

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  •  uhim
3.10.2019  (#6)
Danke, Styroschneider hätte ich sogar (für DIY siehe http://www.extremflug.de/seite029.htm , den Draht kann man auch mit Lusterklemmen befestigen, Stromzufuhr von einem Netzteil über zwei Stahlwinkel an die der Draht gehalten wird, funktioniert super!), es wird aber kaum EPS werden.
Wie aufwändig ist es denn Zellulosedämmung lokal wieder zu entfernen wenn man das Dach erneuern oder Durchbrüche machen muss? 

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  •  helyx
  •   Silber-Award
3.10.2019  (#7)
Zellulose ist nicht bzw. sehr schwer brennbar und verkohlt einfach. Ist beim Brandschutz sehr gut. Ungeziefer interessiern sich auch nicht dafür weil es mit Borsalz behandelt ist. 
Dicht muss es nicht sein bzw. Luftdicht halt.
Von unten muss es dampfdicht sein d.h. entweder alte trockene Betondecke oder Folie.

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
21.10.2019  (#8)

zitat..
Studebaker schrieb: Ist Zellulose offen augeblasen eine günstigere Alternative zu EPS?

Zellulose ist super in Hohlräumen zwischen Konstruktionen und wenn man die Arbeit einrechnet meist günstiger als EPS/Steinwolle. Du musst aber eine Bodenfläche und keinen Hohlraum dämmen. Das geht nicht mit Zellulose sinnvoll, weil die Dämmung ansich nicht stabil ist. Du müsstest erst recht zB mit EPS-Streifen so Balken bauen und dazwischen die Bodenfläche mit Zellulose ausblasen. Dann brauchst auch eine stärkere Auflage als nur eine 12mm OSB/Fermacell-Platte damit das ganze begehbar bleibt und die Platten nicht einbrechen. Also für diesen Anwendungsfall ists schneller und günsgier EPS-Platten legen auf denen man einfach OSB/Fermacell-Platten legt und somit eine super begehbare harte Fläche bekommt.


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