« Hausbau-, Sanierung  |

Dichtbetonkeller flämmen?

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  dandjo
  •   Gold-Award
21.9.2010
5 Antworten 5
5
Hallo Leute,
eine Frage zu einem Bauprojekt eines Bekannten: er bekommt einen Dichtbetonkeller, aber nicht aus Ortbeton sondern aus Fertigplatten, die an den Stößen gefüllt und außen irgendwie gespachtelt werden. Darüber kommt dann 6cm XPS und außen diese komischen schwarzen genoppten Plastikflächen (keine Ahnung wie die heißen), überlappend gelegt. Sollte hier nicht auch geflämmt werden, damit die Feuchtigkeit nicht hinter die Dämmung gelangt?
LG
dandjo

  •  ocp
  •   Silber-Award
21.9.2010  (#1)
noch vor einem jahr hätt ich - gesagt unbedingt flämmen, denn zusätzliches flämmen schadet nie... aber seitdem ich bei unserem "dichtbetonkeller" (hochwasser 2002 noch dicht, hochwasser 2009 nicht mehr dicht) den estrich teilweise entfernte, zwecks entfeuchtungmassnahmen und rep.-massnahmen, und feststellen musste, dass die komplette 2-lagige flämmbahn richtig spröde geworden ist, sage ich nicht notwendig ;-(

ocp

ps. lt. gutachter ist unser dichtbetonkeller durch erdbewegungen (mögliche ursachen können erdbeben (für uns menschen natürlich nicht wahrnehmbar) sein, sowie weiteres setzen des durch das wasser aufgeweichtes erdmaterial) rissig geworden...



1
  •  mjaho
21.9.2010  (#2)
@Dichtbetonkeller - .. ein Dichtbetonkeller/WU Beton .. muss in einem Zug betoniert werden .. ein Betonkeller mit Elementplatten ist nicht automatisch ein Dichtbetonkeller.
Zudem spricht man erst ab 25cm von einem WU Beton (mancherorts sogar schon ab 20cm, manche meinen wieder 30cm um auf Nummer sicher zu gehen).
Zudem müssen die 25cm in einem Zug betoniert werden. d.h. bei einem Elementkeller wären das dann 5cm Elementplatte aussen ... 25cm WU Beton .. 5cm Elementplatte innen. Erst dann spricht man von einem Dichtbetonkeller!

Die Keller die 20/25cm stark sind, und aus Elementplatten aufgestellt werden, sind keine WU Betonkeller.

Ganz wichtig ist auch, dass alles auf einmal betoniert wird, sprich alle Aussenwände in einem Arbeitsschritt sowie das Fugenband zur Fundamentplatte welche ebenfalls mind. 25cm stark sein muss.


Wie möchtest du ausserdem verhindern, dass es hinter der Isolierung feucht wird? Selbst wenn du einen Voranstrich machst und die Wand flämmst, wird dass direkt auf die Wand aufgetragen und nicht auf die Isolierung?

1
  •  Reinhard
  •   Gold-Award
21.9.2010  (#3)
.mal zur ersten frage zurück:

über den noppenbahnen (die schwarzen plastikplanen) zu flämmen ist nicht sehr gscheit, weil sie dir aufgrund der hitze ganz schnell dahinschmelzen werden; wenn flämmen, dann direkt auf dem beton und das würd ich auf alle fälle machen. die noppenbahnen haben nur den sinn, die feuchte-isolierung (also das geflämmte oder das gespachtelte) vor dem erdmaterial (steine etc.) zu schützen und damit die feuchte erde nicht direkt auf der dämmung (xps) aufliegt.

zum problem von ocp: mein baumeister hat auch gemeint, dass die flämmbahn halt das erste ist, was reißt ... deswegen gibts auch die ekv-bahnen (sollen elastisch sein und eben nicht gleich reißen).

eine andere "religion" ist das spachteln mit 2k-bitumen-massen; demgegenüber bin ich aber extrem skeptisch, weil bei meiner spachtlerei sich da und dort schon einige risse gebildet haben (offenbar nachdem das zeug richtig getrocket ist), die man dann in mühevoller kleinarbeit wieder zuspachteln kann/darf.

wenn spachteln, dann würd ich unbedingt ein netz einarbeiten (im prinzip wie bei der fassade).

wenn ich ein grundwasser-problem hätte, dann würd ich überhaupt keinen keller machen.




1


  •  dandjo
  •   Gold-Award
21.9.2010  (#4)
Grundwasser - sollte eigentlich kein Problem werden, das liegt laut ihm bei 5m. Ist die Ausführung dennoch so ok? Wie nennt man so einen Keller, wenn nicht Dichtbeton? Ich dachte eigentlich dass, sobald der Beton halbwegs abdichtet, man von Dichtbeton spricht.

1
  •  mjaho
21.9.2010  (#5)
@danjo - Ein Keller mit den Elementwänden ist ein Fertigkeller. Ein Fertigkeller kann durchaus auch ein WU-Beton-Keller sein. Jedoch damit es als WU Beton zählt brauchst du 25cm Wandstärke die in einem Arbeitsgang betoniert werden. Wenn du jetzt einen Fertigkeller bzw. die Elementwände nimmst und dazwischen 25cm betonierst, natürlich mit einem Fugenband zur Fundementplatte hin, sollte es ebenfalls als "weisse Wanne" zählen.

Aber der WU Beton alleine macht den Keller nicht dicht!
Auf die Bewehrung, Fugenband und auf die Betoneinbringung (Wetter, Temperatur, Verdichtung, Nachbehandlung, usw) kommt es an.

Das Wort "Dichtbetonkeller" ist eine Werbebezeichnung. Wichtig ist, dass er "Druckwasserfest" ist. Hier gibt es 2 Bezeichnungen. Die "schwarze Wanne" und die "weisse Wanne"

"schwarze Wanne": Keller wird aussen durch Bitumen Abdichtung (Bitumenbahn geflämmt, Anstrich) Druckwasserdicht gemacht...
"weisse Wanne": Stahlbetonkeller unter Verwendung von WU Beton (geschalt) allerdings hat Beton die Eigenschaft Risse zu bekommen (schwinden, kriechen, erhärten, ...)
.. wie schon oben geschrieben, ist ausserdem noch die Bewehrung, das Fugenband, etc .. wichtig ..

Dichtbetonkeller bedeutet nicht, dass der Keller Druckwasserdicht ist! d.h. ein Dichtbetonkeller bedeutet nicht automatisch dass es ein WU-Beton-Keller ist. Hier ist die Ausführung ausschlaggebend!

mehr Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fe_Wanne
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Wanne

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Trockenbau/Maschinenputz