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Erfahrungen mit Ug 0,2 Glas?

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
31.1. - 8.2.2016
28 Antworten 28
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Wir würden für ein Projekt extrem gut dämmende (raumhohe) Fensterflächen benötigen.
Habe bei der Baumesse in Wien einen tschechischen Anbieter gefunden, welcher Glas mit Ug 0,3 oder sogar 0,2 W/(m2K) anbietet: http://www.energyin.cz/filminspacer.php
Die guten Werte werden durch extra Kunststofffolien zwischen den Gläsern erreicht...

Hat jemand von Euch schon Erfahrungen damit?

  •  Squawvally
31.1.2016  (#1)
Die Gläser mögen schon gut dämmen aber es gibt auch große Probleme damit.
Z. B. Anlaufen der Scheiben, vermehrt Spontanglasbruch um nur einige zu nennen.
Sinnvoll waren 0,5 Gläser mit guter Fassadendämmung.

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  •  brink
31.1.2016  (#2)
Wie ist der G wert (energiedurchlassgrad) bei diesen gläsern?
Ug mit 0,2 klingt zwar sensationell, aber wie viel sonnenenergie lässt es rein?
Passivhäuser leben von solaren gewinnen und setzen fenster mit g 50-62% ein.
Wäre interessant, was das ug 0,2 fenster schafft.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Energiedurchlassgrad

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  •  Squawvally
1.2.2016  (#3)
Den G-Wert müsste man errechnen.
Ich schätze zwischen 48 - 52%.

Mit der 0,2 Verglasung schafft man sich im Vergleich zur 0,5 Verglasung in der Übergangszeit oder bei Wettersturz Probleme (massives Anlaufen oder Einbildung an der Außenseite).
Auch muss der Fensterrahmen wärmetechnisch da mitspielen.
1mm Glasstärke hat auf den m2 2,5 kg. Die Beschläge (Fensterbeschläge) sollten mit max 90 kg belastet werden.


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  •  brink
1.2.2016  (#4)
Ca. 50% g bei extra folie im scheibenzwischenraum? Glaube ich nicht.

zitat..
Squawvally schrieb: in der Übergangszeit oder bei Wettersturz Probleme (massives Anlaufen oder Einbildung an der Außenseite


Wieso ist das so?

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
1.2.2016  (#5)
suche nach 'fogging'

Früher sind die Scheiben innen angelaufen, heute außen ... emoji
weil sie zum Glück nicht mehr von innen beheizt werden...

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  •  brink
1.2.2016  (#6)
Fogging suche ergibt das schwarzanlaufen von wohnungen ;)
Du meinst in der früh ist das glas noch sehr kalt von der nacht und die wärmere morgenluft kondensiert an der aussenseite? Wenn mal die ersten sonnenstrahlen antreffen, ist es wieder weg, oder?
Das "massives anlaufen" kann ja nur kurzfristig sein. Selbst kenne ich den effekt (noch) nicht

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  •  brink
1.2.2016  (#7)
Ich sehe da primär zwei probleme
- g wert wird meiner meinung nach zu niedrig sein
- kunsstofffolie unter direkteinstrahlung der sonne wird kaputt - vergilbt oder versprödet.

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  •  Gast Karl
  •   Gold-Award
1.2.2016  (#8)
Fogging? - Auf der Homepage des o.a. Herstellers wird von Kömmerling in einem Testreport "no fogging" bestätigt. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn man für kurze Zeit mal keinen Durchblick hätte - bei Nacht oder Nebel draußen sehe ich ja auch nichts ;)
@Squawvally: Sprichst du aus eigener Erfahrung von den "großen Problemen" mit diesem Glas?
Der Einbau ist übrigens in Richtung Osten geplant und es handelt sich weitgehend um Fixverglasung...

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  •  sir_rws
  •   Gold-Award
1.2.2016  (#9)
Ich selbst habe natürlich keine Erfahrung mit diesen Foliengläsern und mir sind auch keine Langzeitstudien darüber bekannt (na no na ned) - ich habe einfach Bedenken wegen der Alterung dieser Folien. Ich fürchte die werden gelblich oder werfen sogar Wellen. Kann erst in 5 Jahren sein - aber das wäre mir auch noch viel zu früh. Lass das mal die BN (Bau-Nerds) ausprobieren und profitiere dann später von deren Erfahrungen (Reinfällen?).
Glas ist Glas - ich habe mir ja auch ausschließlich Glas-Duschwände geleistet.

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  •  heinzi
  •   Gold-Award
1.2.2016  (#10)
wenn der sonnenschutzin der nacht herunten ist, gibts aussen kein anlaufen! diese folien zwischen den gläsern gibts schon 20 jahre z.b. bei mgt.at und mir sind keine schäden auf lange sicht bekannt. es kann sein dass in einer ecke leichte wellen entstehen. aber wenn, dann gleich nach der produktion und man muss gut schauen dass man sie sieht.

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  •  brink
1.2.2016  (#11)
das ist jetzt mal nur meine naive meinung:
ein passivhaus lebt davon, dass ja wenig wärme durch die aussenhülle verloren geht. ich habe mich schon eine zeit lang mit passivhäusern, prospekten, beispielen, .. beschäftigt und folienfenster sind mir nicht untergekommen. das kann zig ursachen haben, wieso passivhäuser keine folienfenster verwenden. jedenfalls scheint mit ein ug 0,5 und g 50% als bester kompromis (alternativ mit solarglas).


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  •  Gast Karl
  •   Gold-Award
1.2.2016  (#12)
@heinzi - Danke für den Hinweis auf mgt.at Die haben anscheinend auch 2-fach Glas mit Ug 0,3 was für mich auch interessant wäre:
http://www.mgt.at/fileadmin/inhalte/produkte/heatMirror/MGTherm_Heat_Mirror_Folder_2015_DE_EN_P72.pdf
Für den Einbau Richtung Norden und Osten sehe ich solche Gläser als optimal an.
MGT produziert lt. Homepage seit 1995 und auch der tschechische Hersteller soll schon seit vielen Jahren auf dem Markt sein. Falls die Folie vergilbt würde man vielleicht schon was darüber gehört haben. Kaufhindernis ist wahrscheinlich in erster Linie der Preis...

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
1.2.2016  (#13)

zitat..
brink schrieb: jedenfalls scheint mit ein ug 0,5 und g 50% als bester kompromiss...

mir auch. nordseitig.

und in den anderen Richtungen ug 0,6 und g 62% oder highend mit ug 0,5 und g 60% ... emoji

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  •  Squawvally
1.2.2016  (#14)
Dass Anlaufen an der Außenseite der Verglasung ergibt sich durch den geringen Energieverlust durch die Scheiben nach außen.
Die Umgebungsfeuchte kann sich dadurch an der Scheibe absetzen. Da die Scheibe keine Speicherwirkung hat, wird die Scheibe benetzt und die Durchsicht getrübt.
Dass ist Bauphysik.

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  •  brink
1.2.2016  (#15)
@squawvally
Ja, aber nur dann, wenn die scheibe kälter ist, als die "warme" umgebungsluft. Und das kann ja nur ein morgentlicher übergang sein. Bekanntlich verliert das haus die wärme und nicht umgekehrt. Und sonne wärmt die fenster von aussen zusätzlich.
Aber wer weiß. Ich kenne keine ug 0,2 fenster..
@bauphysik..
Wenn die glasscheibe keine speicherwirkung hätte, wäre sie auch nicht kalt. Wo sollte denn die wärme hin, wenn nicht in die scheibe. Damit das funktioniert, muss glas wärme speichern können.
Wärmekapazität glas 0,8 kj/kgK
Bspw ziegel oder beton ca. 1 kj/kgK

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  •  Squawvally
1.2.2016  (#16)
@brink

Genau. Und das kann im Sommer bei einem Wettersturz sein oder in der Übergangszeit wenn es draußen sehr feucht ist.
Erst wenn die Sonne hinkommt, geht der Beschlag weg.
Aber der kann dann eben im schlimmsten Fall gut 3/4 der Scheibenfläche betragen.

@bauphysik
Unter Speicherwirkung ist nicht das wärmetechnische Verhalten gemeint, sondern die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern.
Dass kann der Putz und der Ziegel wesentlich besser als das Glas. D.h. die Benetzung der Oberfläche ist am Glas unmittelbar sichtbar, am Putz allerdings nicht.
Und dass ist für viele störend.

Es spricht nichts gegen eine 0,2 Verglasung, wenn man auch die Nachteile und die Kosten in Kauf nimmt.

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  •  Gast Karl
  •   Gold-Award
1.2.2016  (#17)
bitte keine Diskussion@Squawvally: die Bauphysik ist mir bekannt. Ich wäre an praktischen Erfahrungen von Leuten interessiert, die so ein Ug 0,2 oder 0,3 Glas schon im Einsatz haben...

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  •  Squawvally
1.2.2016  (#18)
@GastKarl.
Sorry. Ich dachte Du wolltest Infos. emoji

Meine Erfahrungen liegen hier beim Spontanglasbruch und dem massiven Anlaufen der Scheiben.
Meist wurde zuwenig Beraten oder auch zu optimistisch geplant und der Mensch dabei außer acht gelassen.

Vom IFT Rosenheim gibt es diesbezüglich auch einen sehr guten Forschungsbericht zum Thema 4-fach Glas vs 3-fach Glas.
Eine Studie der TU Graz geht hier auch auf die "Überdämmung" der Fenster ein in Verbindung mit dem Nutzerverhalten und der oft problematischen Kondensatbildung.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
1.2.2016  (#19)

zitat..
brink schrieb: Ja, aber nur dann, wenn die scheibe kälter ist, als die "warme" umgebungsluft...

die wahrheit liegt irgendwo da draußen ... emoji

das fogging setzt bei mir in klaren nächten bereits am abend ein. dann strahlen die flächen in den weltraum gegen 0K und werden deutlich kälter als die umgebungsluft, die sich ja nicht mit dem weltraum konvektiv austauschen kann, weil sie durch die atmosphäre gedämmt wird.

dadurch entsteht der nächtliche kondensatausfall an objekten die keinen 'sichtschutz' zum weltraum haben. in einem carport passiert das bsplw nicht.

ein dachüberstand hilft da übrigens ebenfalls, darum hat der auch einen einfluß auf das veralgen von fassaden.

und ja, du hast natürlich recht. sobald die sonne sich aufs fenster lehnt ist das fogging weg.

ich kenne aber auch berichte von ungünstigen schattigen lagen wo das ein echtes problem ist.

ich freu mich immer drüber, weil es mir zeigt wie gut meine ug 0,45 fenster dämmen ... emoji


2012/20121213540813.JPG


2016/20160201776851.JPG

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  •  brink
1.2.2016  (#20)

zitat..
dyarne schrieb: dann strahlen die flächen in den weltraum gegen 0K und werden deutlich kälter als die umgebungsluft, die sich ja nicht mit dem weltraum konvektiv austauschen kann, weil sie durch die atmosphäre gedämmt wird.


das check ich nicht. ich brauche mein leitl amulett.. ;)
wenn flächen in den 0K weltraum abstrahlen, dann tun es auch O2 moleküle. und beide sind in der dämmung der atmosphäre.
den effekt mit dem carport kenne ich sehr gut. in der früh zum weg in die arbeit. carports links mit autos ohne beschlagene schreiben (und tendenziell weniger schmutzig), rechts autos unterm freien himmel mit beschlagenen scheiben. das hat aber mit der kalten luft zu tun, die während der nacht nach unten sinkt und das auto als abnehmer findet. das auto ist dann durchfroren und wenn warme luft nachströhmt, kondensiert die feuchtigkeit sofort an den sehr gut wärmeleitenden materialien wie blech und glas.
der effekt bei deinen scheiben hat auch mehr mit der wärmeleitungsfähigkeit der glasscheibe zu tun. die sich abkühlende luft wirbelt und mischt sich herum. aber tendenziell ist weiter unten kälter, weil die kältere luft schwerer wird. nun wird der untere rand der glasscheibe kälter. diese differenz reicht schon aus, sodass es bei dir am unteren rand ganz leicht flockig wird.
es wird bei dir ja auch nur unten ganz leicht flockig, richtig?
und ja, es zeigt, wie gut das edelgas und die inneren beschichtungen schirmen! :)


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  •  heinzi
  •   Gold-Award
2.2.2016  (#21)
0.3W/m2k - das ist ein 4 scheibenglas mit krypton! nur anstatt der 2 mittelscheiben, 2 x beschichtete folien aus gewichtsgründen. also funktionieren tut das mit den folien da ich die ersten schon vor 20 jahren eingebaut habe und noch nie keine reklamation hatte. der hohe preis ist natürlich das problem weil 3 scheibengläser praktisch nur noch unwesentlich teurer sind wie 2 scheibengläser. zudem war früher diese foliengläser gefragter, weil die beschläge nicht für 3 scheibengläser geeignet waren und auch die fenster elementdicken wesentlich dünner waren und man keine dicken isolierglaselemente einbauen konnte.
die frage ist, brauchen wir wirklich 4 scheibengläser mit krypton um 0,2 W/m2k weiter herunter zu kommen? das aber auch nur in scheibenmitte? auf das gesamte fensterelement UW sind es dann eh nur mehr ca. 0.1 W/m2k weniger? ich wohne jetzt den 20. Winter in meinem Passivhaus mit 0.5 W/m2k verglasungen und es ist immer noch alles wunderbar!(das Haus ist nach 20 Jahren immer noch stand der Technik! und energetisch immer noch besser wie die die aktuelle Bautechnikverordnung.)

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