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ESG oder VSG Verglasung

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  •  Andreas_
17.12. - 18.12.2014
12 Antworten 12
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Hallo liebe Experten,

wir werden im Frühjahr mit dem Naubau eines Bungalows beginnen; derzeit steht die Entscheidung an welche Verglasung wir für die Fenster nehmen sollen. Mein Wunsch wäre Sicherheitsklasse RC2, Vorrang hat aber in jedem Fall Sicherheit vor Verletzungen.

Zwei Varianten wurden mir angeboten:

ESG - Floatglas - ESG: RC2 fällt damit weg, auch kein Problem. Dafür hat man von beiden Seiten Schutz vor Verletzung, für Terassentüren nicht unwesentlich. Allerdings frage ich mich, ob ich im Ernstfall die ESG Scheibe nicht durchschlagen und mich an der mittleren Scheibe verletzen würde. ESG ist zwar etwas biegesteifer (d.h. bruchfester) als normales Floatglas, ich finde dazu aber keine sinnvollen quantitativen Angaben.

(außen) Floatglas - Floatglas- VSG (innen): Diese Variante erfüllt RC2, von innen habe ich auch Schutz vor Verletzungen. Von Außen allerdings, habe ich keinen Schutz vor Verletzungen. Da es sich um Terassentüren handelt, finde ich das durchaus nachteilig. Außen und Innen VSG geht nicht aufgrund des Gewichts.

Abgesehen von den Kosten, welche Variante haltet ihr für vernünftiger bzw. weiß jemand ob die erste Variante überhaupt auch ausreichend Schutz vor VErletzung bietet?

Vielen Dank!
Liebe Grüße
Andreas

  •  Andreas_
17.12.2014  (#1)
Ach, noch als Zusatzinfo. Wir bauen in OÖ, d.h. wir haben keine gesetzliche Vorgabe diesbezüglich.

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  •  juergen_dgr
17.12.2014  (#2)
Also wir haben schon seit 34 Jahren im Elternhaus eine Terrassentüre und es hat sich noch niemand verletzt. Was genau sollte der Verletzungsschutz bringen bzw. für wen sollte der sein? Normalerweise kannst bei einer 3-Fach Verglasung nicht einmal mit Schwung "durchspringen".
Anders war es früher bei Einfachverglasungen (wie es noch kein ESG/VSG gegeben hat) da gehts schnell wenn das Fenster spießt beim Zumachen und man dann durchgreift. (Ist einem Verwandten passiert, allerdings schon vor fast 40 Jahren)

LG
Jürgen

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  •  nereug
17.12.2014  (#3)

zitat..
Außen und Innen VSG geht nicht aufgrund des Gewichts.


Es gibt aber auch ein 22.2 VSG - das ist gleich schwer wie ein 4mm ESG

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  •  sir_rws
  •   Gold-Award
17.12.2014  (#4)

zitat..
juergen_dgr schrieb: Also wir haben schon seit 34 Jahren im Elternhaus eine Terrassentüre und es hat sich noch niemand verletzt.

Und ich fahre seit 25 Jahren mit Motorradhelm ohne ihn je gebraucht zu haben (ausser als Wetterschutz im Regen). Ist trotzdem sinnvoll einen zu tragen...

zitat..
juergen_dgr schrieb: Normalerweise kannst bei einer 3-Fach Verglasung nicht einmal mit Schwung "durchspringen".

Es geht ja nicht darum dass man nicht "durch" kommen soll - stell dir nur mal vor du tritts mit dem Fuß die erste Scheibe ein und die mittlere bleibt heil - die kaputte Scheibe zerschneidet dir trotzdem deinen Hüfling...

ESG ist viel härter als normals Floatglas und bricht daher viel später (bei höherer Belastung) - und dann bricht es in kleine Glaskrümmel an denen man sich normalerweise nicht schneidet. VSG bricht auch, bleibt aber durch die Folie mit welcher die beiden Scheiben zusammengeklebt sind im Rahmen und es können keine scharfen Scherben rausfallen -> Schneiden auch fast unmöglich.

zitat..
juergen_dgr schrieb: Anders war es früher bei Einfachverglasungen (wie es noch kein ESG/VSG gegeben hat) da gehts schnell wenn das Fenster spießt beim Zumachen und man dann durchgreift. (Ist einem Verwandten passiert, allerdings schon vor fast 40 Jahren)

Das liegt daran dass das vermutlich ein 3mm Glas war - das ist schnell hin.


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  •  sir_rws
  •   Gold-Award
17.12.2014  (#5)

zitat..
Andreas_ schrieb: Abgesehen von den Kosten, welche Variante haltet ihr für vernünftiger bzw. weiß jemand ob die erste Variante überhaupt auch ausreichend Schutz vor VErletzung bietet?

Also: Auf jeden Fall aussen und innen Sicherheitsglas vorsehen. Wenn es dir um Einbruchschutz geht dann nimm VSG (die Folie ist nicht so leicht zu durchstossen). Gewicht sollte kein Problem sen wenn deine Türe kein Übermaß hat (1,3 m breit oder so).

Generell 1: Wenn man RC2 nicht aus versicherungstechnischen Gründen oder wegen einer Förderung braucht, würde ich mich nicht sklavisch daran halten. Man kann fast gleich gute Ergebnisse zu wesentlich geringeren Kosten erzielen wenn man auf das Prädikat "RC2" verzichtet.

Generell 2: Bitte alle (!) bodentiefe Verglasungen innen (und wenn man von aussen hinkommt bzw. wenn nach innen öffenbar dann auch auf der Aussenseit) als Sicherheitsglas ausführen. Es zahlt sich echt nicht aus hier das bissi sparen zu wollen - v.a. wenn Kinder im Haus sind.

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  •  Andreas_
17.12.2014  (#6)
Vielen Dank für die Antworten!

In den meisten Bundesländern ist ja Sicherheitsverglasung ohnehin schon Pflicht. Ich möchte mich hier an die Norm halten auch wenn ich in OÖ nicht unbedingt muss. Laut WKO passieren 1300 Unfälle im Jahr. Vor 30 Jahren hatte man noch nicht die Möglichkeiten solche zu verhindern, daher hat niemand nachgedacht darüber. Wir haben auch Kinder im Haus und, wenn auch unwahrscheinlich, möchte ich zumindest meine Möglichkeiten nutzen um Unfälle zu vermeiden. Abgesehen davon wurden früher wesentlich weniger Glasflächen, v.a. bodentiefe Verglasungen, gebaut.
Wir haben eine Hebeschiebetür mit fast 4m Breite im Wohnbereich. In dem Fall geht VSG nur bei einer der Scheiben, also Innen.
Wie gesagt RC2 ist für mich zweitrangig. Auch ohne P4A Verglasung ist RC2N möglich. Die meisten Einbrüche passieren ohnehin nicht durch die Verglasung.
Ich hatte zur Biegefestigkeit (Bruchfestigkeit) von ESG etwas widersprüchliche Informationen bekommen. Mittlerweile denke ich, dass es schon massive Gewalteinwirkung braucht um die erste ESG Scheibe zu zerbrechen und ein Sturz von dieser bereits weitgehend gebremst wird. Ein Restrisiko wird wohl immer bestehen.
Ich denke daher die Variante ESG-Floatglas-ESG ist die vernünftigere Entscheidung.

Danke!

LG
Andreas



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  •  Romeo Toscani
  •   Gold-Award
18.12.2014  (#7)
"Dünnes" VSG wirst du dort eh nicht zusammenbringen bei der Größer der Schiebetür.
Die angesprochene 22.2 VSG Scheibe bekämst du ohnehin schwer zu kaufen (außer zB bei Internorm).
6 mm VSG wäre ein sinnvolle Alternative, ist aber bei der Größe auch nicht möglich.

Solche Sonderwünsche an die Verglasung - wie du sie hast - sind dann in vielen Fällen nur mit 2-fach Verglasung realisierbar. Da gilt es dann abzuschätzen, was wichtiger ist ...

Generell ist - und das speziell bei 3-fach Verglasung - abzuraten, dass die innere Scheibe und die äußere Scheibe einen großen Unterschied in der Stärke haben (zB innen 10 mm VSG, außen 6 mm ESG) und dass es zu unterschiedlich großen Abständen zwischen den Scheiben kommt. Das begünstigt die Scheibendurchbiegung (Luftdruck, Temparatur, usw.) und daraus eine geringere Lebensdauer des Glaspaketes (Stichwort: Mehrscheiben-Isolierglas-Effekt!).

In deinem Fall ist dazu zu raten, eine Verglasung zu wählen, die gleichmäßige Scheibendicken hat und gleichmäßig große Abstände dazwischen.

Du bräuchtest eh mindestens 6 mm ESG pro Scheibe. Und die wird nicht so schnell kaputt, wenn zB ein Kind umplumpst.
Gehärtetes Glas macht man am ehesten kaputt, wenn man auf wenig Fläche viel Druck ausübt (zB wenn du mit deinen 90 kg mit der Spitze des Schraubenziehers dagegen läufst).

Beidseitig VSG wird bei so einer Hebeschiebetür selten genommen, allein schon wegen der Machbarkeit und des Gewichts.

Wenn es so wie bei dir eh nicht möglich ist, innen und außen VSG zu nehmen, sondern mit ESG zu kombinieren, dann hast du die Qual der Wahl:
1.) Außen VSG: Der Einbrecher bemerkt es sofort, und probierts wo anders. Dort hast du dann immerhin noch bis zum Austausch ein relativ gut funktionierendes Glaspaket (da rede ich im schlimmsten Fall von Wochen).
2.) Außen ESG, mittig Float. Dann ist das Ding kaputt, und du heizt erstmal eine Zeit lang bei nur einer Scheibe heraus.
Wenigstens könnte sich das einbrechende Gesindel dann noch an den Glasscheiben verletzen, aber das wird auch keine große Genugtuung für dich sein.

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Hallo Andreas_,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: ESG oder VSG Verglasung

  •  sir_rws
  •   Gold-Award
18.12.2014  (#8)

zitat..
Romeo Toscani schrieb: Generell ist - und das speziell bei 3-fach Verglasung - abzuraten, dass die innere Scheibe und die äußere Scheibe einen großen Unterschied in der Stärke haben (zB innen 10 mm VSG, außen 6 mm ESG) und dass es zu unterschiedlich großen Abständen zwischen den Scheiben kommt. Das begünstigt die Scheibendurchbiegung (Luftdruck, Temparatur, usw.) und daraus eine geringere Lebensdauer des Glaspaketes (Stichwort: Mehrscheiben-Isolierglas-Effekt!).

Der Effekt tritt doch nur wegen der unterschiedlichen Glasabstände auf - unterschiedliche Scheibenstärken haben doch nichts damit zu tun, oder? Die unterschiedlichen Scheibenstärken haben jedenfalls einen Vorteil was die Schalldämmung betrifft....

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  •  Innuendo
  •   Bronze-Award
18.12.2014  (#9)
Gibts eigentlich Statistiken wie oft ein Einbruch durch zerschlagen der Scheibe zustande kommt? In meinen Augen ist eher die Verriegelung bzw. Mechanik fast immer die Schwachstelle bei Terrassentüren.


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  •  sir_rws
  •   Gold-Award
18.12.2014  (#10)

zitat..
Innuendo schrieb: In meinen Augen ist eher die Verriegelung bzw. Mechanik fast immer die Schwachstelle bei Terrassentüren.

Ist auch so - Scheibe kaputten macht zu viel Lärm. Aber Statistik dazu habe ich keine bei der Hand.

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  •  nereug
18.12.2014  (#11)
Statistiken gibt es, aber Einbrecher suchen sich in der Regel den schwächsten Punkt. Und die sind darin mittlerweile sehr gut. Aus diesen Gesichtspunkt ist es wichtig keinen Bereich auszulassen.

Gerade wenn es um das Thema Sicherheit geht, hat zB Internorm das KF500. Dieses Fenster hat standardmäßig RC2N - kriegt man gar nicht anders. Dies ist nittlerweile 2 Jahre auf dem Markt und funktioniert richtig gut. Der große Vorteil bei diesen Fenster ist, daß trotz RC2N das Fenster normale Bedienkräfte hat und nicht schwergängig ist. Da gibt es auf youtube ein Video von einem Einbruchsversuch - der wird nach 7 Minuten erfolglos abgebrochen.





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  •  sir_rws
  •   Gold-Award
18.12.2014  (#12)
Wichtig ist dass die Verschlussstücke in Stahl verschraubt sind, dass es ausreichend viele gibt, Hammerkopfverriegelung ist auch nicht schlecht, dazu noch Aushebelsicherungen senkrecht und waagrecht. Versperrbare Griffolive sehe ich nicht so wichtig.

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